HIGHSMITH HEUTE
Patricia Highsmith ist – neben Agatha Christie – die wohl bekannteste Autorin von Spannungsromanen. Ihr Name fällt unweigerlich, sobald es um Psychothriller oder Hochstapler geht. Sie gilt als „literarische“ Spannungsautorin, deren Biografie und Bücher viele Überschneidungen aufweisen: Fast jede Erzählung, fast jeder ihrer 22 Romane lässt sich mit (enttäuschten) Lieben, Begegnungen und in ihren Notiz- und Tagebüchern festgehaltenen Überlegungen verbinden. Ihre Kindheit zwischen Fort Worth und New York, die schwierige, von Hassliebe geprägte Beziehung zu ihrer Mutter, ihre eigenen Schwierigkeiten mit ihrer Homosexualität; ihr mürrisches, scheues Wesen, die Liebe zu Katzen und Schnecken – all diese Elemente findet man in ihrem Werk. Jedoch begrenzt diese biografische Lesart den Blick. Sie lenkt davon ab, dass sich Patricia Highsmith innerhalb einer kriminalliterarischen Tradition verorten lässt und eine wichtige Vorläuferin für Autorinnen wie Gillian Flynn, Ruth Ware und Paula Hawkins war.
DIE DYNAMIK PERSÖNLICHER BEZIEHUNGEN
In ihrem ersten, 1950 veröffentlichten Roman trifft der Architekt Guy Haines im Zug zufällig Charles Bruno, der ihm im Verlauf einer Unterhaltung ein Komplott vorschlägt: Er tötet Haines’ erste Ehefrau, die
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