Geliebte Retterin: Der kleine Fürst 187 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Noch während sie diese Worte aussprach, wurde Sara bewusst, wie absurd sie in dieser Situation waren: Sie stand mit erhobenen Armen im Wald, hinter ihr ein Mann, der sie mit einer Waffe bedrohte, und sie kam auf die Idee, sich ihm vorzustellen, als befänden sie sich auf einer Party. Das war absolut lächerlich. Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte: Sie wusste, wer er war und was er getan hatte. Sie hatte ihn ja selbst dabei beobachtet, wie er zusammen mit zwei anderen jemanden zusammengeschlagen und weggeschleppt hatte. Er hatte ein Gesicht wie ein Wiesel, sie hatte sich schon zwei Mal vor ihm versteckt, außer sich vor Angst, dass er sie entdecken könnte.
Und nun war sie ihm doch noch in die Falle gegangen, aller Vorsicht zum Trotz. Was also erwartete sie jetzt – außer einem Schlag auf den Kopf? Hoffte sie etwa, er werde sie besser behandeln, nur weil er jetzt wusste, wie sie hieß?
»Und ich bin der König von Spanien«, erwiderte er trocken, und dann sagte zu Saras nicht geringer Überraschung eine zweite Stimme: »Keine Bewegung jetzt, ich will wissen, ob Sie bewaffnet sind.«
Sie hörte so etwas wie ein Rascheln hinter sich, dann tastete jemand sie schnell und routiniert, aber sehr gründlich ab. »Sie ist unbewaffnet.«
Sie waren also zu zweit! Saras Mut sank. Sie hatte keine Ahnung, was die Männer hier im Sternberger Wald zu suchen hatten, aber ganz sicher wusste sie, dass mit ihnen nicht zu spaßen war. Deshalb flatterte ihr Herz jetzt ängstlich im Brustkorb, und sie
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Geliebte Retterin - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 187–
Geliebte Retterin
Viola Maybach
Noch während sie diese Worte aussprach, wurde Sara bewusst, wie absurd sie in dieser Situation waren: Sie stand mit erhobenen Armen im Wald, hinter ihr ein Mann, der sie mit einer Waffe bedrohte, und sie kam auf die Idee, sich ihm vorzustellen, als befänden sie sich auf einer Party. Das war absolut lächerlich. Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte: Sie wusste, wer er war und was er getan hatte. Sie hatte ihn ja selbst dabei beobachtet, wie er zusammen mit zwei anderen jemanden zusammengeschlagen und weggeschleppt hatte. Er hatte ein Gesicht wie ein Wiesel, sie hatte sich schon zwei Mal vor ihm versteckt, außer sich vor Angst, dass er sie entdecken könnte.
Und nun war sie ihm doch noch in die Falle gegangen, aller Vorsicht zum Trotz. Was also erwartete sie jetzt – außer einem Schlag auf den Kopf? Hoffte sie etwa, er werde sie besser behandeln, nur weil er jetzt wusste, wie sie hieß?
»Und ich bin der König von Spanien«, erwiderte er trocken, und dann sagte zu Saras nicht geringer Überraschung eine zweite Stimme: »Keine Bewegung jetzt, ich will wissen, ob Sie bewaffnet sind.«
Sie hörte so etwas wie ein Rascheln hinter sich, dann tastete jemand sie schnell und routiniert, aber sehr gründlich ab. »Sie ist unbewaffnet.«
Sie waren also zu zweit! Saras Mut sank. Sie hatte keine Ahnung, was die Männer hier im Sternberger Wald zu suchen hatten, aber ganz sicher wusste sie, dass mit ihnen nicht zu spaßen war. Deshalb flatterte ihr Herz jetzt ängstlich im Brustkorb, und sie spürte, wie ihr die Kehle trocken wurde.
»Sie können die Hände herunternehmen und sich umdrehen«, sagte die erste Stimme.
Langsam ließ sie die Hände sinken und drehte sich um. Aber statt des erwarteten Wiesels stand ihr ein groß gewachsener Blonder gegenüber, in Uniform. Sein etwas kleinerer Kollege hatte einen braunen Lockenkopf und war wohl der, der sie soeben nach Waffen durchsucht hatte.
Sie konnte ihr Glück kaum fassen. »Sie sind von der Polizei?«, rief sie aufgeregt. »Sie schickt mir ja der Himmel!«
Die beiden Männer wechselten einen erstaunten Blick, dann sagte der Blonde: »Schön, dass Sie sich freuen, uns zu sehen, Frau Wickert.«
»Ich heiße Sara von Hoderstetten, das habe ich Ihnen doch eben schon gesagt.«
»Ja, sicher. Und was haben Sie hier im Wald zu suchen?«
»Ich nehme Gesteinsproben, um sie wissenschaftlich zu untersuchen. Ich bin Geologin. Das können Sie leicht überprüfen.«
»Interessant«, erwiderte der mit dem Lockenkopf. »Wo ist denn Ihre Ausrüstung? Und natürlich hätten wir gern Ihre Papiere gesehen und die Genehmigung des Barons für diese Untersuchung, denn die haben Sie ja bestimmt eingeholt.«
»Natürlich«, erwiderte Sara. Sie verstand nicht, warum die beiden ihr nicht glaubten. »Aber das ist jetzt nicht wichtig. Ich habe beobachtet, wie ein Mann überfallen und weggeschleppt wurde, und ich glaube, ich weiß, wo der Mann, der überfallen wurde, hingebracht worden ist.«
»Eins nach dem anderen«, sagte der Blonde. »Wo ist Ihre Ausrüstung? Wo sind Ihre Papiere?«
Sara wurde zornig. »Hören Sie mir nicht zu? Ich habe Ihnen gerade gesagt, dass ich vermutlich eine Straftat beobachtet habe …«
»Und wir möchten Ihre Papiere sehen. Zeigen Sie sie uns, wenn sie in Ordnung sind, glauben wir Ihnen jedes Wort.«
»Ich habe sie nicht bei mir, sie sind in meiner Tasche mit der Ausrüstung. Die war mir zu schwer. Ich wollte den Männern nämlich folgen, um dem Überfallenen zu helfen, aber ich war zu langsam, und deshalb …«
»Leg ihr Handschellen an, Hajo«, sagte der Blonde. »Frau Wickert, Sie sind hiermit festgenommen.«
Sara verlor die Fassung. »Ich heiße nicht Wickert! Ich möchte mal wissen, weshalb Sie mich immer so nennen.«
Während der Lockenkopf ihr Handschellen anlegte, holte der Blonde eine Fotokopie aus seiner Tasche, entfaltete sie und hielt sie Sara vor die Nase. Sie sah ein Gesicht, das sie nicht kannte, es fiel ihr schwer, auch nur eine entfernte Ähnlichkeit zwischen sich und dieser Frau zu entdecken. Der Name ›Gina Wickert‹ sprang ihr in die Augen, dann die Beschreibung: ›1,70 Meter groß, schwarze Haare, blaue Augen, schlank.‹
Das freilich traf auf sie selbst zu, aber bestimmt auch auf Hunderte von anderen Frauen. »Das bin ich nicht!«, rief sie.
»Sieht aber verdammt danach aus«, sagte der Blonde. »Vorwärts!«
Der Lockenkopf nahm mit hartem Griff ihren Arm und zog sie mit sich, der Blonde blieb ein wenig hinter ihnen zurück, sie hörte ihn telefonieren. Sie verstand nicht alles, aber der Satz: »Wir haben eine von den Frauen erwischt" war unüberhörbar.
Zu ihrem Ärger merkte sie, dass ihr wieder die Tränen kamen. Sie war müde, hungrig, erschöpft von den Aufregungen der letzten Stunden, und jetzt verwechselte man sie auch noch mit einer Frau, die Gina Wickert hieß! Das war einfach zu viel.
*
Als Kevin in die Höhle zurückkehrte, sah er beunruhigt aus, jedenfalls interpretierte Claudius seinen Gesichtsausdruck so, aber er mochte sich auch täuschen. Die Höhle wurde nur noch von zwei Kerzen erhellt, die unheimliche Schatten über die Wände tanzen ließen. Zwei der Männer waren noch draußen, Kevin hatte verfügt, dass ab jetzt Wache gehalten werden musste. Die Polizei war auf dem Berg, sie mussten auf der Hut sein.
Kevin löffelte schweigend eine Dosensuppe, danach ergriff er das Wort, und nun erwies sich, dass Claudius mit der Interpretation seines Gesichtsausdrucks richtig gelegen hatte. »Ich rufe die Polizei in Auerstein an und gebe unsere Forderungen durch«, sagte er. »Es wird Zeit.«
Die Frau mit der Piepsstimme fragte: »Hast du Polizisten gesehen, Kevin?«
»Ja, aber das war ziemlich weit von hier entfernt und auch deutlich weiter unten. Noch besteht keine Gefahr für uns, ich will nur nicht, dass sie überhaupt in unsere Nähe kommen.«
»Wo sind Klaus und Eugen?«
»Die sehen sich um, haben aber auch Entwarnung gegeben. Dies ist ein guter Platz, für die Nacht sind wir hier auf jeden Fall sicher, und morgen ist dann die Polizei am Zug. Die wissen ja noch nicht, wen wir in unserer Gewalt haben.«
Nämlich mich, dachte Claudius. Er hatte es aufgegeben, Fluchtpläne zu schmieden, da die Sache aussichtslos war, außerdem wollte er die Ausbrecher nicht provozieren. Sie waren zu siebt, er war allein, außerdem war er gefesselt, und sie waren bewaffnet. Was also sollte er gegen sie ausrichten?
Dennoch hatten sie seiner Ansicht nach nicht die geringste Chance, den Sternberg als freie Menschen zu verlassen. Freilich vermied er es, darüber nachzudenken, wie es denn um seine eigenen Chancen bestellt war, heil aus dieser Misere herauszukommen. Wenn es zu einer Schießerei zwischen der Polizei und den Ausbrechern käme, geriete er unweigerlich in Gefahr, das wusste er, aber er blieb dennoch erstaunlich gelassen. Er konnte es ja doch nicht ändern, also war es sicher besser, Ruhe zu