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Ein ganz besonderer Liebesbote: Toni der Hüttenwirt 156 – Heimatroman
Ein ganz besonderer Liebesbote: Toni der Hüttenwirt 156 – Heimatroman
Ein ganz besonderer Liebesbote: Toni der Hüttenwirt 156 – Heimatroman
eBook110 Seiten1 Stunde

Ein ganz besonderer Liebesbote: Toni der Hüttenwirt 156 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Es war fast Mitternacht, als Doktor Martin Engler vor dem Haus des Bürgermeisters parkte. Er stieg aus und wartete einen Moment. Dann ging hinter einem Fenster im oberen Stockwerk das Licht an. Doktor Martin Engler schmunzelte. Bürgermeister Fellbacher schaute aus dem Fenster.


»He, Martin, was ist?«


Der Arzt machte eine deutliche Handbewegung, die besagte, Bürgermeister Fellbacher möge herunterkommen. Dieser nickte und schloss das Fenster. Bald erlosch das Licht.


Es dauerte nicht lange, dann öffnete Fellbacher die Haustür und ließ den Doktor herein.


»Was ist los? Ist eine Seuche in Waldkogel ausgebrochen?«, fragte er mit gedämpfter Stimme.


Der Bürgermeister ging voraus in die große Wohnküche.


»Hast du einen Obstler?«, fragte der Arzt.


»Ja, doch! Nun rede schon.«


Während Fellbacher die Flasche mit dem Obstler und zwei Gläser holte, erzählte der Arzt, dass er von Pfarrer Zandler käme. Helene Träutlein hatte den Doktor gerufen, weil es ihm nicht gut ging.


»Ich bin zwei Stunden bei ihm gewesen. Ich habe ihm Medikamente gegeben, aber auch mit ihm geredet und ihm zugehört.«


»Was hat er?«


»Mei, ich bin Doktor und unterliege deshalb der Schweigepflicht, Fellbacher. Aber es gibt Situationen, die lassen auch einen Arzt net kalt. Ich dachte mir, ich fahre mal bei dir vorbei. Dein Haus liegt abseits. Du hörst bestimmt jedes Auto, das vorbeifährt oder halten tut. Und so war es ja auch. Ich habe angehalten und du hast aus dem Fenster geschaut.«


»Ja, ich habe zurzeit einen leichten Schlaf. Doch rede nicht so lange drum herum, Martin. Was ist mit Heiner? Schweigepflicht hin oder her, morgen erfahre ich es von der Helene Träutlein
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Juli 2017
ISBN9783740920463
Ein ganz besonderer Liebesbote: Toni der Hüttenwirt 156 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Ein ganz besonderer Liebesbote - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt – 156 – Ein ganz besonderer Liebesbote

    Toni der Hüttenwirt

    – 156–

    Ein ganz besonderer Liebesbote

    syl für ein Glückschwein

    Friederike von Buchner

    Es war fast Mitternacht, als Doktor Martin Engler vor dem Haus des Bürgermeisters parkte. Er stieg aus und wartete einen Moment. Dann ging hinter einem Fenster im oberen Stockwerk das Licht an. Doktor Martin Engler schmunzelte. Bürgermeister Fellbacher schaute aus dem Fenster.

    »He, Martin, was ist?«

    Der Arzt machte eine deutliche Handbewegung, die besagte, Bürgermeister Fellbacher möge herunterkommen. Dieser nickte und schloss das Fenster. Bald erlosch das Licht.

    Es dauerte nicht lange, dann öffnete Fellbacher die Haustür und ließ den Doktor herein.

    »Was ist los? Ist eine Seuche in Waldkogel ausgebrochen?«, fragte er mit gedämpfter Stimme.

    Der Bürgermeister ging voraus in die große Wohnküche.

    »Hast du einen Obstler?«, fragte der Arzt.

    »Ja, doch! Nun rede schon.«

    Während Fellbacher die Flasche mit dem Obstler und zwei Gläser holte, erzählte der Arzt, dass er von Pfarrer Zandler käme. Helene Träutlein hatte den Doktor gerufen, weil es ihm nicht gut ging.

    »Ich bin zwei Stunden bei ihm gewesen. Ich habe ihm Medikamente gegeben, aber auch mit ihm geredet und ihm zugehört.«

    »Was hat er?«

    »Mei, ich bin Doktor und unterliege deshalb der Schweigepflicht, Fellbacher. Aber es gibt Situationen, die lassen auch einen Arzt net kalt. Ich dachte mir, ich fahre mal bei dir vorbei. Dein Haus liegt abseits. Du hörst bestimmt jedes Auto, das vorbeifährt oder halten tut. Und so war es ja auch. Ich habe angehalten und du hast aus dem Fenster geschaut.«

    »Ja, ich habe zurzeit einen leichten Schlaf. Doch rede nicht so lange drum herum, Martin. Was ist mit Heiner? Schweigepflicht hin oder her, morgen erfahre ich es von der Helene Träutlein ohnehin.«

    »Mei, die Aufregung und der Konflikt in dem Zandler steckt, des hat ihm zugesetzt. Er hatte eine heftige Herzattacke.«

    »Einen Herzinfarkt?«, stieß Fellbacher hervor.

    »Naa, so schlimm war es nicht, aber wohl knapp davor.«

    »Der Himmel stehe ihm bei«, stöhnte der Bürgermeister.

    »Ja, er hatte großes Glück. Das heißt, die Helene Träutlein, die hat sich nicht an seine Anweisungen gehalten. Er wollte alleine sein. Aber irgendwie hatte sie wohl einen siebten Sinn. Sie war unruhig und schaute nach ihm, obwohl er es ihr untersagt hatte. So fand sie ihn mit heftigen Herzschmerzen. Er war blass und schweißig. Sie ist sehr erschrocken und hat mich sofort angerufen. Jetzt geht es ihm wieder besser.«

    »Ich wusste nicht, dass Heiner herzkrank ist.«

    »Das ist er nicht. Es hat ihn einfach nur umgehauen. Die Träutlein hatte ihm am Abend gesagt, dass sie und jeder in Waldkogel, aus der Kirche austritt. Du weißt schon, Fellbacher, die Sache, die der Graf sich ausgedacht hat. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Deshalb hat sie es ihm erzählt. Da hat er sich wohl zu sehr aufgeregt.«

    Fellbacher schenkte sich einen weiteren Obstler ein und kippte ihn hinunter.

    »Das haben wir nicht geahnt, Martin. Es stimmt, dass es Tassilos Idee war. Als er uns davon erzählte, waren wir auch alle dafür. Es ist doch nur, um Druck auf das Bistum zu machen, damit Zandler bleiben darf. Es ist nur ein Protest. Deswegen sind wir nicht alle plötzlich vom Glauben an unserem Herrgott abgefallen. Es ist eine weitere Maßnahme. Wenn Heiner unser Pfarrer bleibt, dann treten wir alle wieder ein. Das weißt du. Du bist doch auch dabei.«

    »Mir musst du das net erklären. Ich, meine liebe Katharina, du und die alte Schwanningerin waren die ersten, die ausgetreten sind. Jedenfalls hat die ganze Geheimhaltung nichts genutzt. Er weiß es und es hat ihn sehr erschüttert.«

    »Na warte, morgen werde ich der Helene die Meinung sagen. Wie konnte sie es ihm nur verraten! Wir waren uns doch alle einig, dass die ganze Aktion hinter seinem Rücken ablaufen soll.«

    Martin nickte. Er schenkte sich einen Obstler ein und trank.

    »Es war net zu verhindern. Der Zandler kann von seinem Studierzimmer genau auf das Rathaus sehen. Da hat er mitbekommen, dass dort schon die ganze Woche ein ständiges Kommen und Gehen war. Er wunderte sich und befragte Helene Träutlein. Erst konnte sie sich herausreden. Aber dann setzte er sie unter Druck und sie erzählte es ihm.«

    »Das muss zu viel für Zandler gewesen sein«, seufzte Fellbacher.

    »Sicher war es ein Schock für ihn. Aber die Helene hatte es ihm genau erklärt. Jedenfalls hatte er es ruhig aufgenommen, so war es ihr jedenfalls vorgekommen. Doch sie irrte sich. Es muss ihn tief getroffen haben. Jedenfalls fand sie ihn später in einem sehr bedenklichen Zustand. Es ist ihm wohl doch unter die Haut gegangen. Es zerriss ihn innerlich, so will ich es erklären.«

    »Wird er bleibende Schäden davontragen?«, fragte Fellbacher.

    »Ich denke nicht. Er darf sich aber in nächster Zeit nicht aufregen und keinen Stress haben. Vielleicht würde es helfen, wenn ein Freund ihm beisteht.«

    »Ich verstehe«, sagte Fellbacher. »Danke, dass du gekommen bist, Martin.«

    »Gern geschehen.«

    Sie standen auf. Bürgermeister Fellbacher brachte Doktor Martin Engler zur Haustür.

    »Ich werde mich anziehen und gleich zum Pfarrhaus hinübergehen. Ich werde mich zu ihm ans Bett setzen, damit ich da bin, wenn er aufwacht. Er ist mein Freund.«

    »Das ist gut! Ich sehe nach der Morgensprechstunde nach ihm. Falls es ihm nicht gut geht, bitte sofort anrufen!«

    Bürgermeister Fellbacher versprach es. Doktor Martin Engler stieg in sein Auto und fuhr heim. Der Bürgermeister ging ins Haus, weckte seine Frau Irene und sprach kurz mit ihr. Sie war erschüttert. Dann zog sich Fellbacher an und fuhr zum Pfarrhaus. Helene Träutlein öffnete ihm die Tür. Er sah ihre Tränenspuren im Gesicht.

    »Kommen Sie herein, Herr Bürgermeister. Ich mache mir solche Vorwürfe. Es ist alles meine Schuld.«

    »Das ist es net, Träutlein. Du legst dich jetzt schlafen, und ich passe auf ihn auf.«

    Sie wollte sich nicht hinlegen, aber Fellbacher bestand darauf. Er packte sie am Arm und schob sie in ihr Zimmer. Dann ging er zu Zandler. Er lag im Bett und atmete gleichmäßig. Fellbacher holte sich einen Stuhl heran und setzte sich. Er wartete. Es wurde eine lange Nacht.

    *

    Die alte Burschenschaft feierte ihr jährliches Fest. Im Garten der alten Villa, dem Sitz der Burschenschaft, drängten sich alle um die aufgebaute Bühne.

    Einer der alten Herren stand auf der Bühne. Er griff zum Mikrofon:

    »So, wir kommen zu einem weiteren Höhepunkt: Unsere große Tombola. Es ist ganz beachtlich, was wieder zusammengekommen ist. Ich hoffe, keiner geht ohne einen Trostpreis heim. Die Losverkäufer haben erfolgreich alle Nummernlose verkauft und auch die Namenslose. Der Betrag, der dabei zusammenkam, ist beachtlich. Die Kasse ist für das nächste Jahr gut gefüllt. Den Sanierungsmaßnahmen unseres schönen Gebäudes können wir gelassen entgegensehen. Dafür allen ein herzliches Dankeschön! Wir werden jetzt zuerst die Gewinne der Nummernlose ausgeben und zu einem späteren Zeitpunkt heute Abend die Gewinner der Namenslose ziehen. Das wird ein Spaß, das verspreche ich euch. So, das war es! Ich will nun nicht länger reden. Meine Kehle ist trocken und dem muss abgeholfen werden!«

    Sofort wurde ihm ein volles Bierseidl gereicht. Er hob es hoch, brachte einen Trinkspruch aus, der aus vielen Mündern laut zurückkam. Dann tranken alle.

    In der nächsten halben Stunde reihten sich alle geduldig in die Schlange ein, um ihre Gewinne zu erhalten. Die meisten Gewinne waren Geschenkkisten mit Spirituosen, was allen gefiel.

    In Bierseeligkeit erklang ein Burschenlied nach dem anderen.

    Als es auf Mitternacht zuging, das Feuer nur noch Glut war, traten drei Mitglieder der Burschenschaft auf die Bühne, auf der ein großes würfelartiges, verhülltes Gebilde stand. Einer hielt einen Sektkühler. Der Kassenwart der Burschenschaft trat dazu. Er hob die Hände. Langsam wurde es still.

    Er grüßte die Anwesenden und deutete auf das große verhüllte Gebilde.

    »Das ist

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