Eine ganz spezielle, muntere WG: Toni der Hüttenwirt Extra 121 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Es war noch sehr früh am Morgen. Harald, der Leiter der Gemeindehelferinnen in Waldkogel, war zu seinem ersten Einsatz unterwegs. Sein Handy, das auf dem Beifahrersitz des Dienstwagens lag, brummte kurz. Eine Nachricht war eingegangen. Harald fuhr an den Straßenrand und hielt. ›Hallo Harald, guten Morgen! Wann können wir uns kurz im Büro sehen? Ich habe etwas Dringendes mit Dir zu bereden. ›Hallo Stella! Ich bin auf dem Weg zum Leitner Hof. Es dauert nicht lange. Anschließend komme ich ins Rathaus. Harald fuhr weiter. Er machte sich aber nicht allzu viele Gedanken, da er annahm, es handle sich um eine dienstliche Angelegenheit. Die Patienten waren alle von Stellas freundlicher, fröhlicher und zupackender Art begeistert. Deshalb kam es immer wieder vor, dass sie mehr Hilflosigkeit vortäuschten, als gegeben war. ›Sicher ist das wieder so ein Fall‹, dachte Harald. Der Besuch auf dem Leitner Hof dauerte nicht lange. Harald kontrollierte den Blutzucker und spritzte Insulin. Anschließend fuhr er zurück.
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Buchvorschau
Eine ganz spezielle, muntere WG - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 121 –
Eine ganz spezielle, muntere WG
Friederike von Buchner
Es war noch sehr früh am Morgen. Harald, der Leiter der Gemeindehelferinnen in Waldkogel, war zu seinem ersten Einsatz unterwegs. Sein Handy, das auf dem Beifahrersitz des Dienstwagens lag, brummte kurz. Eine Nachricht war eingegangen.
Harald fuhr an den Straßenrand und hielt.
Die Nachricht lautete:
›Hallo Harald, guten Morgen!
Wann können wir uns kurz im Büro sehen? Ich habe etwas Dringendes mit Dir zu bereden.
Grüße, Stella‹
Harald antwortete:
›Hallo Stella!
Ich bin auf dem Weg zum Leitner Hof. Es dauert nicht lange. Anschließend komme ich ins Rathaus.
Grüße, Harald‹
Harald fuhr weiter. Er machte sich aber nicht allzu viele Gedanken, da er annahm, es handle sich um eine dienstliche Angelegenheit. Die Patienten waren alle von Stellas freundlicher, fröhlicher und zupackender Art begeistert. Deshalb kam es immer wieder vor, dass sie mehr Hilflosigkeit vortäuschten, als gegeben war. ›Sicher ist das wieder so ein Fall‹, dachte Harald.
Der Besuch auf dem Leitner Hof dauerte nicht lange. Harald kontrollierte den Blutzucker und spritzte Insulin.
Anschließend fuhr er zurück. Er stellte den Dienstwagen im Hof hinter dem Rathaus ab und betrat das Haus durch den Hintereingang.
Jeder Gemeindehelfer hatte einen Schlüssel zur rückwärtigen Tür, falls sie außerhalb der Öffnungszeiten ins Büro mussten.
Stella wartete bereits in der Teeküche. Sie hatte Kaffee gemacht.
Sie begrüßten sich herzlich und setzten sich an Tisch. Stella hatte Butterhörnchen vom Café Jakob mitgebracht.
»Also, was gibt es?«, fragte Harald.
»Wie ist das mit den Bewerbungen?«
»Warum?«, fragte Harald. Der Gedanke, dass Stella doch nach Frankreich zurückwolle, schoss ihm durch den Kopf. »Willst du dich abseilen? Schade!«
»Stopp! Du denkst in die falsche Richtung. Also, ich bleibe in Waldkogel und bleibe der Abteilung Gemeindehelferinnen erhalten.«
Harald stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus.
Stella lachte. »Hast du gedacht, du würdest mich loswerden?«
»Stella, ich habe gehofft, dass du bleibst. Aber gleichzeitig sagte ich mir, dass ich mich an diesen Gedanken nicht zu sehr festklammern sollte. Du bleibst, das ist wirklich eine sehr gute Nachricht. Es freut mich, dass es dir hier bei uns in Waldkogel gefällt.«
»Ja, es gefällt mir. Also, jetzt höre bitte genau zu. Ich kann jeden Tag bis kurz nach Mittag Dienst machen. Danach bin ich leider vergeben. Es wird also notwendig, dass der Dienstplan geändert wird.«
»Den Dienstplan zu ändern, das ist machbar. Dann bist du am Nachmittag ganz bei Martin in der Praxis?«
Stella schüttelte den Kopf. Sie trank einen Schluck Kaffee und aß ein Stück ihres Butterhörnchens. »Nein, ich höre bei Martin auf. Der alte Schmiedhofer hat mir ein Angebot gemacht. Ich werde für ihn arbeiten.«
»Wie arbeiten?«, fragte Harald erstaunt. »Ludwig Schmiedhofer ist nicht mehr hilfsbedürftig, Stella.«
»Das stimmt, körperlich geht es ihm sehr gut. Aber seelisch ist er nicht so gut drauf. Er ist einsam. Seine Kinder wohnen weit fort. Ich werde so eine Mischarbeit zwischen Haushälterin und Gesellschafterin machen und wenn er mal ein Zipperlein hat, Krankenschwester sein. Er zahlt gut und ich habe freie Kost. Außerdem kann ich bei ihm wohnen und es mir gemütlich machen. Ich verstehe mich gut mit ihm. Dazu erspart mir sein Angebot die Suche nach einer Wohnung in Waldkogel.«
»Das stimmt. Dass ihr beide gut miteinander auskommt, das ist mir bekannt. Aber was ist mit Martin?«
»Bei aller Freude über diese Sache, habe ich Martin gegenüber ein schlechtes Gewissen. Ich gestehe dir, ich habe auch noch nicht mit ihm gesprochen. Ich wollte zuerst mit dir reden. Du hast mit Marie die Bewerbungen durchgesehen. Denkst du, es ist jemand dabei, der gern bei Martin in der Praxis als Sprechstundenhilfe arbeiten würde? Er braucht einen Ersatz für mich. Sonst hängt alles wieder an Katja.«
Harald trank einen Schluck Kaffee, er sah nachdenklich aus. »Ich werde das mit Marie bereden«, sagte er langsam. »Sie kommt um zehn Uhr ins Büro. Wir werden schon jemanden finden, Stella.«
»Das freut mich. Die Arbeit in der Praxis macht Spaß. Es ist ein herrliches Arbeitsklima«, beeilte sich Stella zu sagen.
»Aber du willst dort nicht mehr weitermachen.«
»Genau.«
»Es ist bequemer, bei Martin zu arbeiten, statt als Gemeindehelferin mit dem Auto zu den Patienten zu fahren«, gab Harald ihr zu bedenken.
»Das stimmt, aber ich mache die Arbeit als Gemeindehelferin gern.«
»Das heißt, du machst sie lieber, als die Arbeit als Sprechstundenhilfe in Martins Praxis? Das wundert mich doch, Stella.«
Stella schmunzelte. »Harald, tu nicht unschuldiger, als du bist. Du kannst doch auch die Fakten zusammenzählen. Du weißt, dass ich in Sascha verliebt bin. Ich habe es dir erzählt. Aber Sascha schaut durch mich hindurch, wenn er in der Praxis hilft, oder er verschwindet oben in seinem Zimmer. Das will ich mir nicht länger antun. Deshalb kommt mir Schmiedhofers Angebot gerade recht.«
Harald atmete hörbar durch. »Ich will ehrlich sein, Stella. Ich kann dich verstehen. Sascha muss sich entscheiden. Martin, Toni, ich und noch einige andere wissen, dass du ihm gefällst. Aber er meidet dich wie der Teufel das Weihwasser. Das ist schon sonderbar.«
»Nun, einige Mal dachte ich, jetzt passiert es. Er spricht mich endlich an. Vielleicht lädt er mich ein, etwas gemeinsam zu unternehmen. Aber dann war es doch nur dienstlich. Wenn er wenigstens sagen würde, ich solle mir keine Hoffnungen machen, wäre es nicht ganz so schlimm. Weißt du, es würde wehtun, aber ich wüsste dann, woran ich bin. Ich habe mich in den letzten Wochen oft gefragt, ob ich mich in etwas hineinsteigere. Aber dem ist nicht so. Toni, du, Martin und wer uns beide auch kennt, meint, Sascha habe ein Auge auf mich geworfen. Aber er kommt nicht aus seinem Schneckenhaus heraus.« Stella seufzte. »Harald, ich wollte eigentlich nach Hause zurückkehren und dort weiterarbeiten. Aber Schmiedhofers Angebot ist verlockend. Weißt du, mir gefallen die Berge. Ich bin eher die Bergfreundin, als das Küstendeern vom Atlantik.«
»So wie Tonis Frau. Anna hat sich damals in die Berge verliebt.«
Stella nickte.
»Wann fängst du bei Schmiedhofer an?«, fragte Harald.
»Heute! Er hat mir gestern das Angebot gemacht.« Sie lachte. »Er hatte mich zum Abendessen eingeladen. Er kochte französisch, nach einem Kochbuch, das ich ihm besorgt hatte. Er machte Hirtentopf. Du hättest es miterleben sollen. Er trug seinen Sonntagsanzug. Der Tisch war festlich gedeckt – mit dem guten Geschirr.«
»Warst du nicht sehr verwundert?«
»Er hatte schon lange davon gesprochen, dass er mich einladen wolle. Seit er wieder fit ist, habe ich ihn öfter mal besucht. Ich habe den alten Knaben in mein Herz geschlossen. Er ist ein richtiger Grantler. Aber unter der rauen, harten Schale steckt ein weicher Kern. Wir kommen gut miteinander aus. Jedenfalls war er an dem Abend in bester Laune. Beim Essen ließ er die Katze aus dem Sack. Ich war überrascht und bat mir Bedenkzeit aus. Er weiß, dass mir Sascha gefällt. Er meint, dass ich trotzdem in Waldkogel bleiben sollte. Weglaufen wäre keine gute Lösung. Manche Burschen seien eben etwas schwerfällig.«
»Damit hat der alte Schmiedhofer recht«, sagte Harald.
»Das habe ich auch eingesehen. Ich habe mir eine Nacht Bedenkzeit ausgebeten. Meine Sachen auf der Berghütte habe ich schon gepackt, einige habe ich im Auto. Den Rest schafft Toni herunter auf die Kuhalm. Natürlich wird Benno das Wägelchen ziehen. Die Sachen hole ich dann dort ab. Louis wird sich freuen.«
»Ich wusste nicht, dass du ihn Louis nennst«, wunderte sich Harald.
»Nun, er nennt mich Mademoiselle Stella«, sagte sie lächelnd. »Ich denke nicht, dass Louis in nächster Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat,