Irgendwann erwacht das Glück: Der kleine Fürst 302 – Adelsroman
Von Viola Maybach
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Es ist ein glatter Bruch, Herr von Kant, sagte Walter Brocks, der schon zu Hause gewesen war, als ihn die Nachricht vom Unfall Eberhard Hagedorns erreicht hatte. Also war er auf dem schnellsten Weg in seine Klinik zurückgekehrt. »Eine Operation wird nicht nötig sein.« »Wenigstens eine gute Nachricht«, erwiderte Baron Friedrich. »Aber ich möchte Herrn Hagedorn trotzdem bis morgen hier behalten«, fuhr der Klinikchef fort. »Er will natürlich nichts davon wissen, er macht sich Sorgen, weil ja auch Jannik Weber derzeit nicht im Dienst ist, und er denkt, bei Ihnen im Schloss versinke alles im Chaos.« Baron Friedrich versuchte zu lächeln, was ihm jedoch misslang. »Wollen Sie die Wahrheit wissen? Herr Hagedorn hat mit seiner Annahme völlig Recht. Jedenfalls war das Abendessen chaotisch, anders kann man es nicht ausdrücken. Unsere Köchin hat ja auch noch einen kleinen Schwächeanfall erlitten, als sie von Herrn Hagedorns Sturz erfuhr. Und das alles am achtzehnten Geburtstag unseres Sohnes! Dabei hatten wir nach den vorangegangenen Katastrophen wenigstens auf einen schönen entspannten Abend gehofft, aber auch diese Hoffnung hat sich zerschlagen. Geht es wenigstens Frau von Hohenbrunn und Janniks Eltern besser?« »Frau von Hohenbrunn bereitet uns Sorgen, das muss ich sagen. Sie redet kaum, ihre Werte sind instabil. Aber sie hat ja auch ihre Krebserkrankung überstanden, mit großem Kampfeswillen, und sie hat Frau Maurer an ihrer Seite, was für uns eine nicht zu unterschätzende Hilfe ist. Um Janniks Eltern muss man sich keine so großen Sorgen mehr machen.
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Buchvorschau
Irgendwann erwacht das Glück - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 302 –
Irgendwann erwacht das Glück
Christian wird fast erwachsen
Viola Maybach
»Es ist ein glatter Bruch, Herr von Kant, sagte Walter Brocks, der schon zu Hause gewesen war, als ihn die Nachricht vom Unfall Eberhard Hagedorns erreicht hatte. Also war er auf dem schnellsten Weg in seine Klinik zurückgekehrt. »Eine Operation wird nicht nötig sein.«
»Wenigstens eine gute Nachricht«, erwiderte Baron Friedrich.
»Aber ich möchte Herrn Hagedorn trotzdem bis morgen hier behalten«, fuhr der Klinikchef fort. »Er will natürlich nichts davon wissen, er macht sich Sorgen, weil ja auch Jannik Weber derzeit nicht im Dienst ist, und er denkt, bei Ihnen im Schloss versinke alles im Chaos.«
Baron Friedrich versuchte zu lächeln, was ihm jedoch misslang. »Wollen Sie die Wahrheit wissen? Herr Hagedorn hat mit seiner Annahme völlig Recht. Jedenfalls war das Abendessen chaotisch, anders kann man es nicht ausdrücken. Unsere Köchin hat ja auch noch einen kleinen Schwächeanfall erlitten, als sie von Herrn Hagedorns Sturz erfuhr. Und das alles am achtzehnten Geburtstag unseres Sohnes! Dabei hatten wir nach den vorangegangenen Katastrophen wenigstens auf einen schönen entspannten Abend gehofft, aber auch diese Hoffnung hat sich zerschlagen. Geht es wenigstens Frau von Hohenbrunn und Janniks Eltern besser?«
»Frau von Hohenbrunn bereitet uns Sorgen, das muss ich sagen. Sie redet kaum, ihre Werte sind instabil. Aber sie hat ja auch ihre Krebserkrankung überstanden, mit großem Kampfeswillen, und sie hat Frau Maurer an ihrer Seite, was für uns eine nicht zu unterschätzende Hilfe ist. Um Janniks Eltern muss man sich keine so großen Sorgen mehr machen. Seine Mutter können wir eigentlich schon entlassen, und sein Vater ist auch über den Berg. Es wird noch dauern, bis er wieder ganz gesund ist, aber das Schlimmste ist überstanden.«
»Gut, wenigstens das«, murmelte Friedrich. »Ich rede noch einmal mit Herrn Hagedorn und bitte ihn, hier zu bleiben. Wenn es ihm morgen besser geht und Sie nichts dagegen haben, hole ich ihn dann ab. Aber wir werden ihm klar machen müssen, dass er nicht arbeiten darf. Wie das gehen soll, weiß ich allerdings nicht.«
»Er hat einen starken Willen«, sagte der Klinikchef nachdenklich. »Ich traue ihm zu, auch einarmig zu arbeiten, irgendwie.«
Dieses Mal gelang dem Baron ein richtiges Lächeln. »Ja, ich auch. Danke, dass Sie noch einmal hergekommen sind, Herr Doktor.«
»Ich kann doch nicht zu Hause bleiben, wenn Herr Hagedorn bei uns in der Klinik ist! Er ist übrigens noch in der Notaufnahme, aber wir könnten ihn in einem schönen Einzelzimmer unterbringen für die kommende Nacht.«
»Dann tun Sie das bitte, ich werde ihn schon überzeugen können.«
»Dann warte ich noch, bis er sich entschieden hat.«
Also machte sich Baron Friedrich auf den Weg zu Eberhard Hagedorn. Dieser lag mit seinem verbundenen Arm auf einer Liege und machte ein so unglückliches Gesicht, dass Friedrich erschrocken fragte: »Geht es Ihnen schlechter, Herr Hagedorn? Sind die Schmerzen zu schlimm?«
»Ich spüre gar nichts, Herr Baron, ich habe eine Spritze bekommen, die hat mich außerdem ziemlich müde gemacht. Bitte, nehmen Sie mich wieder mit, ich will auf keinen Fall hier bleiben. Es tut mir so leid, dass mir dieses Missgeschick ausgerechnet heute passiert ist, an Baron Konrads besonderem Geburtstag.«
»Der ist fast vorüber, und immerhin ist heute so viel passiert, dass er diesen Geburtstag garantiert niemals vergisst. Außerdem war der Unfall offenbar nicht Ihre Schuld. Eine unserer Angestellten hat gestanden, dass sie vergessen hat, den Teppich glattzuziehen.«
»Mia, ich weiß«, sagte Eberhard Hagedorn. »Sie leistet sonst gute Arbeit, aber manchmal ist sie ein bisschen verträumt. Was passiert ist, ist trotzdem meine Schuld, Herr Baron. Ich habe sie ja aus dem grauen Salon kommen sehen, und ich wusste, dass der Teppich dort seine Tücken hat …«
»Wir werden ihn sofort entfernen«, erklärte der Baron. »Meine Güte, Herr Hagedorn, wieso haben Sie uns denn nichts davon gesagt? Wir können doch einen andern Teppich in den grauen Salon legen!«
»Er ist aber außergewöhnlich schön, außerdem hat er eine besondere Geschichte«, erwiderte der alte Butler. »Es war ein Hochzeitsgeschenk von Prinz Christians Urgroßvater an seinen Sohn, also an Prinz Christians Großvater.«
»Was Sie alles wissen, Herr Hagedorn!«
»Ich bin eben schon lange im Sternberger Schloss, und ich habe mich ausführlich mit der Geschichte der Fürstenfamilie beschäftigt.« Eberhard Hagedorns Erklärung klang beinahe wie eine Entschuldigung. »Ich wollte wissen, für wen ich arbeite, und mich haben solche Familiengeschichten schon immer interessiert.«
»Vielleicht sollten Sie das alles einmal aufschreiben.«
»Aber nein, Herr Baron – außerdem haben andere das längst getan.«
Friedrich räusperte sich. Das Gespräch hatte eine unerwartete Wendung genommen, jetzt musste er es wieder auf sein eigentliches Anliegen lenken. »Herr Dr. Brocks möchte, dass Sie eine Nacht hier bleiben, Herr Hagedorn, und ich halte das auch für vernünftig. Sie haben einen leichten Schock erlitten, und hier kann man sich besser um Sie kümmern, falls Sie Hilfe brauchen sollten, als bei uns im Schloss.«
»Aber Jannik ist doch auch nicht da, und …«
»Wir kommen zurecht!«, behauptete Friedrich, während er versuchte, nicht an das Chaos beim Abendessen zu denken, bei dem ohne Herrn Hagedorn und seinen Auszubildenden rein gar nichts mehr in geordneten Bahnen verlaufen war. »Und ich verspreche Ihnen, Sie morgen abzuholen, wenn Herr Dr. Brocks damit einverstanden ist. Sie bekommen ein Einzelzimmer, wo niemand Sie stört, außerdem wird man Ihnen ein Schlafmittel geben, und morgen sieht die Welt schon wieder viel freundlicher aus.«
Das Gesicht des alten Butler war immer noch unglücklich, aber er widersprach nicht mehr.
Walter Brocks erschien an der Tür. »Bleiben Sie, Herr Hagedorn?«
»Ich muss ja wohl, Herr Doktor.«
»Sie müssen nicht, aber es wäre besser für Sie – und eine Beruhigung für uns.«
»Aber morgen möchte ich nach Hause!«
Walter Brocks lächelte, als er hörte, wie der alte Butler Schloss Sternberg sein Zuhause nannte, Baron Friedrich jedoch fand das völlig normal, denn schließlich lebte Eberhard Hagedorn schon länger dort als alle anderen jetzigen Bewohner des Schlosses. Er hatte eine kleine Wohnung, deren Eingang sich hinter der Treppe in der Eingangshalle versteckte, und diese Wohnung liebte er.
»Aber eins müssen Sie mir versprechen«, fuhr Eberhard Hagedorn fort. »Ich möchte auf keinen Fall, dass Jannik von meinem Missgeschick erfährt. Auch wenn ich vielleicht nicht voll arbeitsfähig bin, so kann ich trotzdem dafür sorgen, dass im Schloss alles reibungslos abläuft. Jannik soll nicht denken, dass er mich vertreten muss. Bitte, versprechen Sie mir das.«
»Von mir erfährt er nichts«, versicherte Dr. Brocks.
»Von mir auch nicht, Sie können sich darauf verlassen, Herr Hagedorn.«
»Ich weiß, Herr Baron, dass es mir nicht zusteht, so etwas zu sagen, aber ich finde, der Junge soll sich um seine Familie kümmern können, so lange er das möchte.«
»Das sehe ich genau so, machen Sie sich deshalb keine Gedanken.«
»Vielen Dank, Herr Baron.« Endlich schien sich der alte Butler zu entspannen.
Friedrich blieb noch in der Klinik, bis zwei Pfleger Eberhard