Maria und der Strolch: Der Bergpfarrer Extra 59 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern.
Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.
Endlich wieder zu Hause! Maria stieß einen Jauchzer aus, als sie die Einfahrt zum Schloss einbog. Der Kies spritzte unter den Reifen ihres Cabrios hervor, und ein paar verschreckte Vögel in den Bäumen flatterten wild schimpfend davon. Die Komtess umkurvte das Rondell mit dem Springbrunnen in der Mitte, aus dem Neptun scheinbar grollend auf sie schaute, dabei drohend den Dreizack gegen sie richtend, und hielt vor der großen Freitreppe. Dreimal ließ Maria übermütig die Hupe laut ertönen und sprang aus dem Auto. »Niemand zu Hause?« Im selben Moment wurde die breite Eingangstür geöffnet, und Alois Brunner, von allen Loisl genannt, zeigte sein distinguiertes Gesicht. Indes entspannten sich seine Züge gleich wieder, als er die junge Frau erkannte. »Komtess, willkommen daheim!«, rief er und eilte die Treppe hinunter, um Maria die Reisetasche abzunehmen, die sie vom Rücksitz genommen hatte. »Wie geht's dir, Loisl?«, erkundigte sie sich. »Vielen Dank der Nachfrage, Komtess«, antwortete der Diener mit einer Verbeugung, »ich kann nicht klagen.« »Sind meine Eltern nicht da?« »Der Herr Graf ist in seinem Arbeitszimmer«, lautete die Antwort. »Gräfin Alexandra weilt noch in Garmisch Partenkirchen.« »So, sie weilt also noch«, schmunzelte Maria über die gestelzte Ausdrucksweise des alten Faktotums.
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer (ab 375)
Ähnlich wie Maria und der Strolch
Titel in dieser Serie (62)
Liebesleid und Liebesfreud: Der Bergpfarrer Extra 12 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeg die Karten auf den Tisch, Philipp: Der Bergpfarrer Extra 1 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn der Zufall Schicksal spielt: Der Bergpfarrer Extra 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHör auf dein Herz, Simone: Der Bergpfarrer Extra 5 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die niemand glauben will …: Der Bergpfarrer Extra 8 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCelines Weg ins Leben: Der Bergpfarrer Extra 3 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch lass mir das Glück nicht nehmen: Der Bergpfarrer Extra 19 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimnisse des Herzens?: Der Bergpfarrer Extra 10 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe und Eifersucht: Der Bergpfarrer Extra 4 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Chaos der Gefühle: Der Bergpfarrer Extra 11 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr gehört zu mir!: Der Bergpfarrer Extra 7 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die Liebe neu erwacht: Der Bergpfarrer Extra 41 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpurlos verschwunden...: Der Bergpfarrer Extra 9 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlte Liebe rostet nicht?: Der Bergpfarrer Extra 2 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Karten werden neu gemischt: Der Bergpfarrer Extra 30 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas neue Liebe: Der Bergpfarrer Extra 15 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine letzte Chance für die Liebe: Der Bergpfarrer Extra 14 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufregung um Basti: Der Bergpfarrer Extra 22 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSie liebt mich, sie liebt mich nicht …: Der Bergpfarrer Extra 20 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Taumel der Gefühle: Der Bergpfarrer Extra 17 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin gefährlicher Weg...: Der Bergpfarrer Extra 26 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEndlich hab ich dich gefunden: Der Bergpfarrer Extra 28 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Herzen sich öffnen: Der Bergpfarrer Extra 31 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWen Amors Pfeil trifft: Der Bergpfarrer Extra 13 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe ist stärker: Der Bergpfarrer Extra 16 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBitte Dennis, lass mir etwas Zeit: Der Bergpfarrer Extra 21 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Herz am Scheideweg: Der Bergpfarrer Extra 23 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas ist mit Antonia los?: Der Bergpfarrer Extra 35 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEr ist mein ganzes Glück: Der Bergpfarrer Extra 24 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Sehnsucht - neues Leid?: Der Bergpfarrer Extra 25 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Maria und der Strolch: Der Bergpfarrer 235 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefgeheimnis: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur du sollst meine Fürstin sein: Fürstenkrone Classic 12 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Apotheker: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Alte vom Berge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMathilde Möhring Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Affenkapelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Apotheker: Die Geschichte einer Zwangsheirat Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrrlicht 75 – Mystikroman: Das Geheimnis der Schloßkatze Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebeskünste des Comte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPantherkätzchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm heim zu deinen Kindern!: Fürstenkinder 86 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLudwig Richter: Ein deutscher Maler und Hausfreund: Seine Lebensgeschichte für Jung und Alt erzählt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKatharinas spanischer Traum: Fürstenkrone 247 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleinstadtkinder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGoyas Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrau Helbing und das Vermächtnis des Malers: Der vierte Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlucht ins große Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Picassomörder. Huntinger und das Geheimnis des Bösen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJenny Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Liebe des Ulanen. Lieferung 7: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSissy Band 1 - Der kleine Wildfang Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erbin von Lohberg: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCode Name: Oktoberfest - Language Course German Level A1: A crime novel and tourist guide through Munich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlucht ins Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei wie Feuer und Wasser: Der Bergpfarrer 210 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDIE FAHRT NACH T: Roman einer Reise zu den Wurzeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer falsche Vermeer: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrgendwo grünt doch die Liebe: Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Komm zu mir nach Italien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin besonderes Praktikum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Wütende Gefangene des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführt von dem griechischen Tycoon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Widerwillige Geisel des Scheichs: Die Quabeca Scheiche, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimnisse und Begierden: Eine Urlaubsromanze: Jahreszeit des Verlangens, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Bann der Gefühle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 6 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie griechische Überraschung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit dir kommt das Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUrlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rancher Und Die Zweckdienliche Braut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wahre Braut des Scheichs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Versprochene Braut des Scheichs: Die Almasi Scheich, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Finnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Maria und der Strolch
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Maria und der Strolch - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer Extra
– 59 –
Maria und der Strolch
Das kann doch nur Ärger geben!
Toni Waidacher
Endlich wieder zu Hause!
Maria stieß einen Jauchzer aus, als sie die Einfahrt zum Schloss einbog. Der Kies spritzte unter den Reifen ihres Cabrios hervor, und ein paar verschreckte Vögel in den Bäumen flatterten wild schimpfend davon.
Die Komtess umkurvte das Rondell mit dem Springbrunnen in der Mitte, aus dem Neptun scheinbar grollend auf sie schaute, dabei drohend den Dreizack gegen sie richtend, und hielt vor der großen Freitreppe. Dreimal ließ Maria übermütig die Hupe laut ertönen und sprang aus dem Auto.
»Niemand zu Hause?«
Im selben Moment wurde die breite Eingangstür geöffnet, und Alois Brunner, von allen Loisl genannt, zeigte sein distinguiertes Gesicht. Indes entspannten sich seine Züge gleich wieder, als er die junge Frau erkannte.
»Komtess, willkommen daheim!«, rief er und eilte die Treppe hinunter, um Maria die Reisetasche abzunehmen, die sie vom Rücksitz genommen hatte.
»Wie geht’s dir, Loisl?«, erkundigte sie sich.
»Vielen Dank der Nachfrage, Komtess«, antwortete der Diener mit einer Verbeugung, »ich kann nicht klagen.«
»Sind meine Eltern nicht da?«
»Der Herr Graf ist in seinem Arbeitszimmer«, lautete die Antwort. »Gräfin Alexandra weilt noch in Garmisch Partenkirchen.«
»So, sie weilt also noch«, schmunzelte Maria über die gestelzte Ausdrucksweise des alten Faktotums.
Sie lief die Treppe hinauf und betrat die große Halle von Schloss Hohenstein.
Die Halle war nur spärlich möbliert, dafür lagen kostbare Teppiche und handgeknüpfte Läufer auf dem Fliesenboden. An den Wänden hingen zahlreiche Gemälde, Landschaften zumeist, aber auch Porträts der gräflichen Familie, gleichsam eine Ahnengalerie derer von Hohenstein.
Im ersten Stock führte eine umlaufende Galerie zu den Zimmern, während sich unten die Küche, Wirtschaftsräume und die Kammern des Personals befanden. Maria stieg die Treppe hinauf und ging durch einen Rundbogen in einen langen Flur. Auch hier hingen Bilder, moderne Maler, die ihre Mutter entdeckt hatte. Gräfin Alexandra von Hohenstein war eine bekannte Kunsthändlerin. Sie unterhielt im nahen Garmisch Partenkirchen eine gutgehende Galerie, sowie eine Dependance in München. Nicht wenige der jungen Maler, die sie entdeckt und gefördert hatte, waren heute anerkannte Größen in der Kunstszene.
Am Ende des Flures lag das Arbeitszimmer des Grafen. Neben der Tür stand ein halbrunder Tisch an der Wand, mit einem üppigen Blumenstrauß in einer alten Vase aus echtem Meißner Porzellan, darüber hing ein Spiegel mit einem vergoldeten Rahmen. Maria betrachtete sich kritisch darin und lockerte mit den Fingern ihre blonden, schulterlangen Haare auf, ehe sie anklopfte und die Tür öffnete.
»Hallo, Paps.«
Graf Claus saß an seinem Schreibtisch. Das Arbeitszimmer vermittelte eher den Eindruck eines modernen Büros. Computer, Telefon, Faxgerät waren ebenso vorhanden, wie große Schränke voller Aktenordner und ein Tisch, mit der unvermeidlichen Kaffeemaschine. Durch die halboffene Tür konnte Maria ins Nebenzimmer sehen, wo Bärbel Gerster arbeitete. Sie winkte ihr zu, und die Sekretärin ihres Vaters winkte lächelnd zurück.
Marias Vater lächelte, als er seine Tochter sah, und stand auf. Er war groß und schlank, seine dunklen Haare wurden an den Schläfen bereits grau, was seine Attraktivität allerdings nicht schmälerte, sondern eher noch unterstrich. Der Graf trug eine graue Hose zu einem legeren Polohemd, über die Rückenlehne seines Stuhls hing ein blaues Jackett, mit dem Wappen einer englischen Universität. Claus von Hohenstein hatte einige Jahre in England studiert und war zweimal Teilnehmer der berühmten Ruderregatta zwischen den Universitäten Oxford und Cambrigde gewesen, wie er heute immer noch stolz erzählte.
Der Graf breitete die Arme aus und strahlte über das ganze Gesicht.
»Hallo, mein Mädchen«, sagte er und umarmte Maria.
Dann hielt er sie ein Stück von sich, schaute sie prüfend an und nickte zufrieden.
»Noch hübscher bist du geworden«, lächelte er. »Da wirst du dich auf dem Ball vor Verehrern kaum retten können.«
In der Tat sah Maria von Hohenstein einfach bezaubernd aus; mit ihren strahlenden blauen Augen und einer Figur, die die Blicke der Burschen auf sich zog.
»Ein Ball?«, fragte sie, mit in Falten gelegter Stirn. »Plant Mama wieder, einen ihrer Maler der Gesellschaft zu präsentieren?«
Der Graf nickte.
»Dieser Adrian Hofer, den sie da unter Vertrag genommen hat, scheint mir ein wirkliches Talent zu sein«, erzählte er. »Aber natürlich wird der Ball in erster Linie ausgerichtet, um deine Heimkehr zu feiern.«
Maria von Hohenstein hatte die letzten Jahre in der Schweiz verbracht, wo sie ein Internat am Genfer See besuchte. Jetzt war sie zurückgekommen, um gleich nach den Ferien, in München zu studieren. Kunstgeschichte sollte es sein, wie ihre Mutter es schon getan hatte.
Ihr Vater sah auf die Uhr.
»Gleich Feierabend«, sagte er und rief Bärbel Gerster zu, sie solle für heute Schluss machen. »Lass uns nach Garmisch fahren, deine Mutter abholen, und dann fahren wir zum Abendessen nach St. Johann.«
»Prima!«, freute Maria sich. »Da kann ich gleich Pfarrer Trenker begrüßen.«
Graf Claus schmunzelte.
»Du willst ihm doch sicher nicht nur guten Tag sagen, oder?«
Seine Tochter schüttelte den Kopf.
»Und ihn natürlich fragen, wann er die nächste Bergtour unternimmt.«
*
Alexandra von Hohenstein schloss ihre Tochter in die Arme.
»Ach, wie schön, dass du wieder da bist!«
Die Gräfin gab erst Maria, dann ihrem Mann einen Kuss.
»Das ist eine wunderbare Idee, deine beiden Frauen zum Essen auszuführen«, lobte sie.
Maria sah sich in der Galerie um. Die meisten der ausgestellten Bilder kannte sie bereits.
»Das ist ja unser Schloss!«, rief sie und deutete auf ein wandhohes Gemälde, das im rückwärtigen Teil des Geschäfts ausgestellt war. »Von Robert?«
Gräfin Alexandra nickte.
»Ja, es hängt erst seit einer Woche hier.«
Ihr Mann, der das Bild auch noch nicht gesehen hatte, nickte anerkennend.
»Sehr realistisch.«
Schloss Hohenstein, romantisch vor dem Hintergrund der Berge auf einer Anhöhe gelegen, war wirklich gut getroffen. Ein Teil des Ainringer Waldes war auch noch zu sehen, davor weite Felder und Wiesen.
»Das willst du doch aber nicht verkaufen, oder?«, fragte Maria.
Ihre Mutter schüttelte den Kopf.
»Nein, ich lasse es nur eine Zeitlang hier, dann kommt das Bild aufs Schloss. Robert möchte es so.«
»Wie war denn überhaupt London?«, erkundigte sich die Komtess.
»Für alle ein voller Erfolg«, antwortete die Gräfin. »Besonders die Bilder von Adrian Hofer und die von Robert sind gut angekommen.«
Robert Demant war einer der Kunstmaler, deren Bilder von der Gräfin ausgestellt und verkauft wurden. Alexandra hatte den Maler durch die Vermittlung Pfarrer Trenkers kennen gelernt. Vor ein paar Wochen hatte es in London,
in der bekannten Tate-Galerie, eine Ausstellung zeitgenössischer Malerei gegeben, auf der, neben anderen Künstlern, auch Robert Demant ausgestellt hatte. Er war der Gräfin und ihrer Familie seit langer Zeit auch freundschaftlich verbunden, und sein Gemälde des Schlosses war ein Geschenk an sie.
»Papa sagte, dass du Adrian Hofer unter Vertrag hast«, bemerkte Maria, als sie auf dem Weg nach St. Johann waren. »Wie ist er denn so?«
»Du wirst lachen«, erwiderte ihre Mutter, »aber ich kenne ihn noch gar nicht persönlich.«
»Was?«
»Ja, tatsächlich. Seine Bilder waren zwar in London, er selbst ist aber zu Hause geblieben. Das Gerücht, er sei ein menschenscheuer Künstler,