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Maria und der Strolch: Der Bergpfarrer Extra 59 – Heimatroman
Maria und der Strolch: Der Bergpfarrer Extra 59 – Heimatroman
Maria und der Strolch: Der Bergpfarrer Extra 59 – Heimatroman
eBook110 Seiten1 Stunde

Maria und der Strolch: Der Bergpfarrer Extra 59 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer Sebastian Trenker hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen.
Sein größtes Lebenswerk ist die Romanserie, die er geschaffen hat. Seit Jahrzehnten entwickelt er die Romanfigur, die ihm ans Herz gewachsen ist, kontinuierlich weiter. "Der Bergpfarrer" wurde nicht von ungefähr in zwei erfolgreichen TV-Spielfilmen im ZDF zur Hauptsendezeit ausgestrahlt mit jeweils 6 Millionen erreichten Zuschauern.
Wundervolle, Familienromane die die Herzen aller höherschlagen lassen.

Endlich wieder zu Hause! Maria stieß einen Jauchzer aus, als sie die Einfahrt zum Schloss einbog. Der Kies spritzte unter den Reifen ihres Cabrios hervor, und ein paar verschreckte Vögel in den Bäumen flatterten wild schimpfend davon. Die Komtess umkurvte das Rondell mit dem Springbrunnen in der Mitte, aus dem Neptun scheinbar grollend auf sie schaute, dabei drohend den Dreizack gegen sie richtend, und hielt vor der großen Freitreppe. Dreimal ließ Maria übermütig die Hupe laut ertönen und sprang aus dem Auto. »Niemand zu Hause?« Im selben Moment wurde die breite Eingangstür geöffnet, und Alois Brunner, von allen Loisl genannt, zeigte sein distinguiertes Gesicht. Indes entspannten sich seine Züge gleich wieder, als er die junge Frau erkannte. »Komtess, willkommen daheim!«, rief er und eilte die Treppe hinunter, um Maria die Reisetasche abzunehmen, die sie vom Rücksitz genommen hatte. »Wie geht's dir, Loisl?«, erkundigte sie sich. »Vielen Dank der Nachfrage, Komtess«, antwortete der Diener mit einer Verbeugung, »ich kann nicht klagen.« »Sind meine Eltern nicht da?« »Der Herr Graf ist in seinem Arbeitszimmer«, lautete die Antwort. »Gräfin Alexandra weilt noch in Garmisch Partenkirchen.« »So, sie weilt also noch«, schmunzelte Maria über die gestelzte Ausdrucksweise des alten Faktotums.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Juli 2022
ISBN9783740997304
Maria und der Strolch: Der Bergpfarrer Extra 59 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Maria und der Strolch - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer Extra

    – 59 –

    Maria und der Strolch

    Das kann doch nur Ärger geben!

    Toni Waidacher

    Endlich wieder zu Hause!

    Maria stieß einen Jauchzer aus, als sie die Einfahrt zum Schloss einbog. Der Kies spritzte unter den Reifen ihres Cabrios hervor, und ein paar verschreckte Vögel in den Bäumen flatterten wild schimpfend davon.

    Die Komtess umkurvte das Rondell mit dem Springbrunnen in der Mitte, aus dem Neptun scheinbar grollend auf sie schaute, dabei drohend den Dreizack gegen sie richtend, und hielt vor der großen Freitreppe. Dreimal ließ Maria übermütig die Hupe laut ertönen und sprang aus dem Auto.

    »Niemand zu Hause?«

    Im selben Moment wurde die breite Eingangstür geöffnet, und Alois Brunner, von allen Loisl genannt, zeigte sein distinguiertes Gesicht. Indes entspannten sich seine Züge gleich wieder, als er die junge Frau erkannte.

    »Komtess, willkommen daheim!«, rief er und eilte die Treppe hinunter, um Maria die Reisetasche abzunehmen, die sie vom Rücksitz genommen hatte.

    »Wie geht’s dir, Loisl?«, erkundigte sie sich.

    »Vielen Dank der Nachfrage, Komtess«, antwortete der Diener mit einer Verbeugung, »ich kann nicht klagen.«

    »Sind meine Eltern nicht da?«

    »Der Herr Graf ist in seinem Arbeitszimmer«, lautete die Antwort. »Gräfin Alexandra weilt noch in Garmisch Partenkirchen.«

    »So, sie weilt also noch«, schmunzelte Maria über die gestelzte Ausdrucksweise des alten Faktotums.

    Sie lief die Treppe hinauf und betrat die große Halle von Schloss Hohenstein.

    Die Halle war nur spärlich möbliert, dafür lagen kostbare Teppiche und handgeknüpfte Läufer auf dem Fliesenboden. An den Wänden hingen zahlreiche Gemälde, Landschaften zumeist, aber auch Porträts der gräflichen Familie, gleichsam eine Ahnengalerie derer von Hohenstein.

    Im ersten Stock führte eine umlaufende Galerie zu den Zimmern, während sich unten die Küche, Wirtschaftsräume und die Kammern des Personals befanden. Maria stieg die Treppe hinauf und ging durch einen Rundbogen in einen langen Flur. Auch hier hingen Bilder, moderne Maler, die ihre Mutter entdeckt hatte. Gräfin Alexandra von Hohenstein war eine bekannte Kunsthändlerin. Sie unterhielt im nahen Garmisch Partenkirchen eine gutgehende Galerie, sowie eine Dependance in München. Nicht wenige der jungen Maler, die sie entdeckt und gefördert hatte, waren heute anerkannte Größen in der Kunstszene.

    Am Ende des Flures lag das Arbeitszimmer des Grafen. Neben der Tür stand ein halbrunder Tisch an der Wand, mit einem üppigen Blumenstrauß in einer alten Vase aus echtem Meißner Porzellan, darüber hing ein Spiegel mit einem vergoldeten Rahmen. Maria betrachtete sich kritisch darin und lockerte mit den Fingern ihre blonden, schulterlangen Haare auf, ehe sie anklopfte und die Tür öffnete.

    »Hallo, Paps.«

    Graf Claus saß an seinem Schreibtisch. Das Arbeitszimmer vermittelte eher den Eindruck eines modernen Büros. Computer, Telefon, Faxgerät waren ebenso vorhanden, wie große Schränke voller Aktenordner und ein Tisch, mit der unvermeidlichen Kaffeemaschine. Durch die halboffene Tür konnte Maria ins Nebenzimmer sehen, wo Bärbel Gerster arbeitete. Sie winkte ihr zu, und die Sekretärin ihres Vaters winkte lächelnd zurück.

    Marias Vater lächelte, als er seine Tochter sah, und stand auf. Er war groß und schlank, seine dunklen Haare wurden an den Schläfen bereits grau, was seine Attraktivität allerdings nicht schmälerte, sondern eher noch unterstrich. Der Graf trug eine graue Hose zu einem legeren Polohemd, über die Rückenlehne seines Stuhls hing ein blaues Jackett, mit dem Wappen einer englischen Universität. Claus von Hohenstein hatte einige Jahre in England studiert und war zweimal Teilnehmer der berühmten Ruderregatta zwischen den Universitäten Oxford und Cambrigde gewesen, wie er heute immer noch stolz erzählte.

    Der Graf breitete die Arme aus und strahlte über das ganze Gesicht.

    »Hallo, mein Mädchen«, sagte er und umarmte Maria.

    Dann hielt er sie ein Stück von sich, schaute sie prüfend an und nickte zufrieden.

    »Noch hübscher bist du geworden«, lächelte er. »Da wirst du dich auf dem Ball vor Verehrern kaum retten können.«

    In der Tat sah Maria von Hohenstein einfach bezaubernd aus; mit ihren strahlenden blauen Augen und einer Figur, die die Blicke der Burschen auf sich zog.

    »Ein Ball?«, fragte sie, mit in Falten gelegter Stirn. »Plant Mama wieder, einen ihrer Maler der Gesellschaft zu präsentieren?«

    Der Graf nickte.

    »Dieser Adrian Hofer, den sie da unter Vertrag genommen hat, scheint mir ein wirkliches Talent zu sein«, erzählte er. »Aber natürlich wird der Ball in erster Linie ausgerichtet, um deine Heimkehr zu feiern.«

    Maria von Hohenstein hatte die letzten Jahre in der Schweiz verbracht, wo sie ein Internat am Genfer See besuchte. Jetzt war sie zurückgekommen, um gleich nach den Ferien, in München zu studieren. Kunstgeschichte sollte es sein, wie ihre Mutter es schon getan hatte.

    Ihr Vater sah auf die Uhr.

    »Gleich Feierabend«, sagte er und rief Bärbel Gerster zu, sie solle für heute Schluss machen. »Lass uns nach Garmisch fahren, deine Mutter abholen, und dann fahren wir zum Abendessen nach St. Johann.«

    »Prima!«, freute Maria sich. »Da kann ich gleich Pfarrer Trenker begrüßen.«

    Graf Claus schmunzelte.

    »Du willst ihm doch sicher nicht nur guten Tag sagen, oder?«

    Seine Tochter schüttelte den Kopf.

    »Und ihn natürlich fragen, wann er die nächste Bergtour unternimmt.«

    *

    Alexandra von Hohenstein schloss ihre Tochter in die Arme.

    »Ach, wie schön, dass du wieder da bist!«

    Die Gräfin gab erst Maria, dann ihrem Mann einen Kuss.

    »Das ist eine wunderbare Idee, deine beiden Frauen zum Essen auszuführen«, lobte sie.

    Maria sah sich in der Galerie um. Die meisten der ausgestellten Bilder kannte sie bereits.

    »Das ist ja unser Schloss!«, rief sie und deutete auf ein wandhohes Gemälde, das im rückwärtigen Teil des Geschäfts ausgestellt war. »Von Robert?«

    Gräfin Alexandra nickte.

    »Ja, es hängt erst seit einer Woche hier.«

    Ihr Mann, der das Bild auch noch nicht gesehen hatte, nickte anerkennend.

    »Sehr realistisch.«

    Schloss Hohenstein, romantisch vor dem Hintergrund der Berge auf einer Anhöhe gelegen, war wirklich gut getroffen. Ein Teil des Ainringer Waldes war auch noch zu sehen, davor weite Felder und Wiesen.

    »Das willst du doch aber nicht verkaufen, oder?«, fragte Maria.

    Ihre Mutter schüttelte den Kopf.

    »Nein, ich lasse es nur eine Zeitlang hier, dann kommt das Bild aufs Schloss. Robert möchte es so.«

    »Wie war denn überhaupt London?«, erkundigte sich die Komtess.

    »Für alle ein voller Erfolg«, antwortete die Gräfin. »Besonders die Bilder von Adrian Hofer und die von Robert sind gut angekommen.«

    Robert Demant war einer der Kunstmaler, deren Bilder von der Gräfin ausgestellt und verkauft wurden. Alexandra hatte den Maler durch die Vermittlung Pfarrer Trenkers kennen gelernt. Vor ein paar Wochen hatte es in London,

    in der bekannten Tate-Galerie, eine Ausstellung zeitgenössischer Malerei gegeben, auf der, neben anderen Künstlern, auch Robert Demant ausgestellt hatte. Er war der Gräfin und ihrer Familie seit langer Zeit auch freundschaftlich verbunden, und sein Gemälde des Schlosses war ein Geschenk an sie.

    »Papa sagte, dass du Adrian Hofer unter Vertrag hast«, bemerkte Maria, als sie auf dem Weg nach St. Johann waren. »Wie ist er denn so?«

    »Du wirst lachen«, erwiderte ihre Mutter, »aber ich kenne ihn noch gar nicht persönlich.«

    »Was?«

    »Ja, tatsächlich. Seine Bilder waren zwar in London, er selbst ist aber zu Hause geblieben. Das Gerücht, er sei ein menschenscheuer Künstler,

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