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Die Liebe des Ulanen. Lieferung 7: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges
Die Liebe des Ulanen. Lieferung 7: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges
Die Liebe des Ulanen. Lieferung 7: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges
eBook60 Seiten50 Minuten

Die Liebe des Ulanen. Lieferung 7: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges

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Über dieses E-Book

Die sogenannten "Münchmeyer"-Romane, fünf Fortsetzungsromane, die der Schriftsteller Karl May zwischen 1882 und 1888 für den Dresdner Verlag H. G. Münchmeyer verfasste, gelten allgemein als Tiefpunkt von Mays Schaffen. Dennoch handelt es sich um hochinteressante Zeitdokumente. -

"Die Liebe des Ulanen. Ein Original-Roman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges" wurde zwischen September 1883 bis Oktober 1885 in 107 Lieferungen und 1.724 Seiten in der Zeitschrift "Deutscher Wanderer" veröffentlicht. Bei der vorliegenden Bearbeitung handelt es sich um eine freie Nacherzählung. Sie überträgt den Text in aktuelles Deutsch und moderne Rechtschreibung, behält aber den ursprünglichen Aufbau in wöchentlichen Lieferungen und, wo immer möglich, die von May gewählte inhaltliche Struktur bei. -

Der Original-Text ist nachzulesen auf den Webseiten der Karl-May-Gesellschaft oder beim Projekt Gutenberg.
SpracheDeutsch
HerausgeberBoD E-Short
Erscheinungsdatum24. Juni 2015
ISBN9783738613810
Die Liebe des Ulanen. Lieferung 7: Ein Abenteuerroman aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges
Autor

Karl May

Karl May wurde am 25. Februar 1842 als fünftes von vierzehn Kindern einer bitterarmen Weberfamilie in Hohenstein-Ernstthal in Sachsen geboren. Ein durch Not und Elend bedingter Vitaminmangel verursachte eine funktionelle Blindheit, die erst in seinem fünften Lebensjahr geheilt wurde. Nach der Schulzeit studierte May als Proseminarist an den Lehrerseminaren Waldenburg und Plauen. Seine Karriere als Lehrer endete bereits nach vierzehn Tagen, als die Anzeige durch einen Zimmergenossen wegen angeblichen Diebstahls einer Taschenuhr zu einer Verurteilung führte und May aus der Liste der Lehramtskandidaten gestrichen wurde. In der Folge geriet er auf die schiefe Bahn und verbüßte wegen Diebstahls, Betrug und Hochstapelei mehrere Haftstrafen. Von 1870 bis 1874 saß er im Zuchthaus Waldheim. Nach seiner Entlassung wurde er im Alter von 32 Jahren Redakteur einer Zeitschrift und begann Heimaterzählungen und Abenteuergeschichten zu schreiben. Sein stetes literarisches Schaffen war ungewöhnlich erfolgreich und machte ihn bald zum bedeutendsten Autor von Kolportageromanen und Trivialliteratur des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Seine Abenteuerromane, die an exotischen Schauplätzen im Wilden Westen und im Orient spielen, wurden in 33 Sprachen übersetzt. Durch seine archetypischen Wildwest-Helden Winnetou und Old Shatterhand erlangte Karl May literarische Unsterblichkeit und wurde zum meistgelesenen Autor deutscher Sprache. Mays letztes Lebensjahrzehnt war von einer beispiellosen Hetze wegen seiner früheren Straftaten und vermeintlicher Unsittlichkeiten in seinen Kolportageromanen überschattet. Zermürbende Verleumdungs- und Urheberrechtsprozesse, in die er sich verstrickte, vermochten seinen tief verwurzelten christlichen Glauben, von dem sein literarisches Werk von Anfang an durchdrungen ist, aber nicht zu erschüttern. Mit den letzten beiden Bänden des Romans Im Reiche des silbernen Löwen und seinem dem Surrealismus nahestehende Symbolroman Ardistan und Dschinnistan schuf er in seinen letzten Jahren ein heute literarisch hochgeachtetes mystisches Spätwerk. Jubelnde Anerkennung erlebte er am 22. März 1912, als er auf Einladung des Akademischen Verbands für Literatur und Musik in Wien einen Vortrag Empor ins Reich der Edelmenschen hielt. Eine Woche später, am 30. März 1912, starb Karl May in seiner Villa Shatterhand in Radebeul bei Dresden an Herzversagen.

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    Buchvorschau

    Die Liebe des Ulanen. Lieferung 7 - Karl May

    Inhaltsverzeichnis

    Die Liebe des Ulanen. Lieferung 7

    Impressum

    Die Liebe des Ulanen. Lieferung 7

    Müller las die geschriebenen Zeilen noch einmal durch, suchte nach einem Kuvert, das groß genug war, und brachte Brief und Manuskript darin unter. Er erhob sich und streckte die völlig verspannten Gliedmaßen. Die Riemen, mit denen sein falscher Buckel befestigt war, schnitten ihn dabei in die Schultern. Denn natürlich hatte er, ehe er Licht machen und sich zum Schreiben hinsetzen konnte, erst den falschen Bart abnehmen, die Kleidung wechseln, den Buckel anlegen und seine übliche Rolle als Doktor Müller wieder einnehmen müssen. Zudem hatte er sorgfältig darauf geachtet, der Glastafel unter der Zimmerdecke, jenem heimlichen Guckloch in den Raum, tunlichst den Rücken zuzudrehen und das, was er schrieb, so zu halten, dass es hoffentlich von dort aus nicht zu erkennen war. Wer konnte schon sagen, ob der alte Capitaine nicht bereits wieder umging und ihn heimlich beobachtete?

    Müller wusste, dass er bald eine Möglichkeit finden musste, dieser Bedrohung ein Ende zu setzen. Ansonsten war es unvermeidlich, dass sein Geheimnis irgendwann entdeckt würde.

    Er hatte es nun freilich doch nicht über sich gebracht, der Schwester gegenüber in seinem Brief den Namen »Richemonte« zu erwähnen. Emma würde genug zu tun haben, sich mit dem französischen Spion auseinander zu setzen.

    Als er sich dann schlafen legte, war die Nacht bereits vorüber, und der Morgen brach an. Daher legte er sich gar nicht mehr zu Bett, sondern nur in seinen Kleidern ein wenig auf der Pritsche nieder. Er war müde genug, um dennoch einzuschlummern, mochte aber kaum ein Stündchen geruht haben, als ihn der Schall von Pferdehufschlägen weckte. Er erhob sich und trat ans Fenster. Es war ein Wagen angespannt worden, und soeben stieg der Maler ein, vermutlich, um sich zum Bahnhof von Thionville bringen zu lassen. Sein hübsches Gesicht zeigte, als er in den Wagen kletterte, einen so unternehmenden, hoffnungsvollen Ausdruck, dass Müller fast ein wenig Mitleid mit dem feindlichen Spion empfand. Lemarch alias Haller gedachte mit großen Erfolgen heimzukehren, und hoffte sich auszuzeichnen nicht anders, als Müller selbst es tat; und doch hatte ihm Müller alle Erfolge und Verdienste bereits unmöglich gemacht. Die Freude und der Elan, mit denen der sympathische junge Mann aufbrach, würden schon bald zu nichts zerrinnen, und obwohl Müller derjenige war, der eben dies verursacht hatte, empfand er bei dem Gedanken ein leises Bedauern.

    Wie sehr hätte es Müllers Aufgabe doch erleichtert, wären alle seine französischen Gegner so gewesen wie der alte Capitaine!

    Er nahm wieder auf dem Sofa Platz und schlief tatsächlich zum zweiten Mal ein. Als er wieder erwachte, war die Ursache ein ohrenbetäubendes Getöse aus dem Schlosshof, das sich bei genauerem Hinhören als durchdringend kreischende Musik entpuppte. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und warf einen Blick auf seine Uhr; es war wahrhaftig bereits neun. Es sah ganz so aus, als müssten drei Stunden Schlaf heute genügen, aber dieser Ansicht waren Müllers bisherige Vorgesetzte in der Armee schon des öfteren gewesen. Er erhob sich also. Sein zweiter Blick fiel durch das Fenster hinaus in den Schlosshof, wo sich eine überaus interessante Versammlung zum Morgenappell eingefunden hatte: Sechs in Phantasie-Uniformen gekleidete Musikanten bemühten sich, mit zwei Klarinetten, einem Horn, einer Oboe, einer Posaune und einer Trommel eine Art von Marschmusik zu Stande zu bringen. Dazu hielten in der Nähe auf Pferden vier theatralisch aufgeputzte Personen, drei Männer und ein Frauenzimmer. Als der Marsch beendet war, erhob der Trommler seine Stimme und verkündete, dass heute Nachmittag um zwei Uhr Thionville nebst Umgegend das ungeahnte Glück haben werde, eine weltberühmte Künstlertruppe anstaunen zu dürfen, die derzeit hier gastiere.

    Die Leistungen dieser Truppe wurden unter möglichst pompöser Titulatur aufgezählt. In dieser abgelegenen Gegend mochte sich nur höchst selten einmal eine solche Gesellschaft sehen lassen, denn fast sämtliche Schlossbediensteten liefen zusammen, und in den Augen vor allem der Dienstmädchen glänzte es merklich sehnsüchtig. Aber in den oberen Stockwerken traten selbst die Herrschaften ans Fenster, um die Künstlervagabunden in Augenschein zu nehmen.

    Ganz in der Nähe der wunderlich aufgeputzten Reiter stand Alexandre. Er hatte sichtlich seine Freude an den Leuten und fragte, als der Tambour geendet hatte:

    »Was kostet das Billett?«

    »Nummerierte vordere Reihe fünf Francs, hintere

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