Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Opfer einer Familienfehde: Fürstenkrone Classic 57 – Adelsroman
Opfer einer Familienfehde: Fürstenkrone Classic 57 – Adelsroman
Opfer einer Familienfehde: Fürstenkrone Classic 57 – Adelsroman
eBook112 Seiten1 Stunde

Opfer einer Familienfehde: Fürstenkrone Classic 57 – Adelsroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.

Nr. »Jetzt mal ehrlich«, sagte Jill Ferrer und blickte ihrer Freundin offen ins Gesicht. »Wer hat dir gestern abend auf dem Studentenball am besten gefallen?« Veruschka seufzte tief. »Das kann ich beim besten Willen nicht verraten, Jillie.« »Warum denn nicht? Wir beide haben doch noch nie ein Geheimnis voreinander gehabt.« »Es ist nicht deswegen, es ist nur, weil der Name desjenigen, der mir leider am besten gefallen hat, nicht ausgesprochen werden darf.« Jills himmelblaue Augen weiteten sich vor Verwunderung. »Nicht ausgesprochen werden darf?« echote sie völlig verständnislos. »Aber warum denn nicht? Hängt ein Fluch darüber? Oder sonst irgendwas Unheimliches?« »So ähnlich«, murmelte Veruschka tonlos und zog sich die Stola um die Schultern. Die beiden Mädchen saßen auf der offenen Veranda des vornehmen Pensionats Claire Steinhoff. Es war Frühsommer, und die gläserne Front war heruntergekurbelt. Im Winter wurde der Raum geheizt und diente als Wintergarten.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Juli 2020
ISBN9783740968038
Opfer einer Familienfehde: Fürstenkrone Classic 57 – Adelsroman

Mehr von Myra Myrenburg lesen

Ähnlich wie Opfer einer Familienfehde

Titel in dieser Serie (94)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Opfer einer Familienfehde

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Opfer einer Familienfehde - Myra Myrenburg

    Fürstenkrone Classic

    – 57 –

    Opfer einer Familienfehde

    Als eine alte Geschichte eine junge Liebe in Gefahr brachte

    Myra Myrenburg

    »Jetzt mal ehrlich«, sagte Jill Ferrer und blickte ihrer Freundin offen ins Gesicht. »Wer hat dir gestern abend auf dem Studentenball am besten gefallen?«

    Veruschka seufzte tief.

    »Das kann ich beim besten Willen nicht verraten, Jillie.«

    »Warum denn nicht? Wir beide haben doch noch nie ein Geheimnis voreinander gehabt.«

    »Es ist nicht deswegen, es ist nur, weil der Name desjenigen, der mir leider am besten gefallen hat, nicht ausgesprochen werden darf.«

    Jills himmelblaue Augen weiteten sich vor Verwunderung.

    »Nicht ausgesprochen werden darf?« echote sie völlig verständnislos. »Aber warum denn nicht? Hängt ein Fluch darüber? Oder sonst irgendwas Unheimliches?«

    »So ähnlich«, murmelte Veruschka tonlos und zog sich die Stola um die Schultern.

    Die beiden Mädchen saßen auf der offenen Veranda des vornehmen Pensionats Claire Steinhoff. Es war Frühsommer, und die gläserne Front war heruntergekurbelt.

    Im Winter wurde der Raum geheizt und diente als Wintergarten.

    Veruschka und Jill waren am selben Apriltag vor vier Jahren in

    Madame Steinhoffs verwinkeltem, verschnörkeltem, von Disziplin und Ordnung erfülltem Haus eingeführt worden. Seitdem bewohnten sie dasselbe große, luftige Zimmer im ersten Stock, besuchten sie dieselben Schulkurse und dieselben Sportstunden.

    Sie trennten sich nur in den Ferien, wenn Jill nach Hause nach Amerika flog und Veruschka ins Schloß ihrer Eltern zurückkehrte.

    Aber selbst das taten sie in letzter Zeit nicht immer. Einmal hatten sie zusammen einen Skikurs in den Schweizer Bergen besucht, und ein anderes mal war Jill mit ins Schloß gekommen.

    Es gab von Herkunft und Erziehung her keine größeren Gegensätze als Veruschka Prinzessin von Ma­krewina und Jill Ferrer aus Baltimore, USA.

    Aber es stimmte, wenn Jill sagte, sie hätten doch normalerweise keine Geheimnisse voreinander.

    Das hatten sie wirklich nicht.

    »Also, Veruschka«, begann Jill nach einer Weile tiefen Nachdenkens, »du brauchst mir den Namen desjenigen, der dir am besten gefallen hat, nicht zu nennen, wenn das nicht geschehen darf. Aber vielleicht kannst du mir erklären, warum das so ist.«

    Veruschka seufzte tief.

    »Wenn ich wüßte, warum, wäre mir ja schon bedeutend wohler. Aber ich habe das nie herausbringen können. Zwischen seiner und meiner Familie besteht so etwas wie eine uralte Fehde, und niemand hat je ein einziges Wort darüber gesprochen.«

    »Himmel!« entfuhr es Jill, und sie schüttelte die hellblonden Locken. »Das gibt es noch im zwanzigsten Jahrhundert?«

    »Du siehst es ja.«

    Veruschka von Makrewina hob die Schultern und ließ sie wieder sinken.

    »Du bist doch sonst so modern«, bemerkte Jill.

    »Das hat damit gar nichts zu tun.«

    »Womit denn sonst?«

    »Nun, einfach mit…, ich weiß nicht…, mit Pietät oder Geschmack oder so was.«

    »Aber wenn vielleicht das Glück deines Lebens davon abhängt! Da pfeife ich doch auf Pietät und Geschmack und alles andere!«

    Veruschka mußte lachen. Das war so echt Jill!

    »Das Glück meines Lebens, Jill, ist ein großes Wort! Ob er nun gerade das für mich wäre, weiß ich nicht. Schließlich habe ich ja nur mit ihm getanzt.«

    Jill starrte in den Fliederbaum und riß die Augen wieder ganz weit auf.

    »Ich weiß, wer es ist! Und wenn du den Namen nicht aussprechen darfst, ich darf es bestimmt! Bela von Bosny!«

    Veruschka zuckte zusammen, zog die Stola ganz fest um ihre Schultern und schwieg eisern.

    »Da haben wir’s!« klagte Jill. »Du willst nicht mal mehr ja oder nein sagen! Unsere ganze schöne Freundschaft wird draufgehen, nur wegen einer alten Blutrache oder sonst einem Blödsinn!«

    »Ach, Jillie!«

    »Nichts da! Ich weiß schon, wovon ich rede, und wenn du…«

    »Pst! Da kommt Madame Claire!«

    Madame Claire, Vorsteherin der vornehmsten Mädchenerziehungsanstalt in ganz Europa, wie sie gern zu verstehen gab, war eine hochgewachsene, sehr schlanke Erscheinung mit schwarzem, schnurgerade gescheiteltem Haar, melancholischen dunklen Augen und einer betont leisen Stimme.

    Sie gab sich, von wenigen Gelegenheiten abgesehen, gern verständnisvoll.

    »Nun, Ballgespräche?« erkundigte sie sich denn auch teilnehmend.

    Veruschka senkte sofort unsicher den Blick. Jill dagegen schaute offen in das schmale, ein wenig vogelartige Gesicht der Vorsteherin und erwiderte:

    »Ja, Madame Claire, wir haben uns gerade über die Vorzüge und Nachteile der Studenten unterhalten. Es gibt so viele verschiedene Menschen auf der Welt, nicht wahr?«

    »Das ist nicht zu leugnen«, lächelte Madame Claire. »Die Hauptsache ist, daß es euch gestern abend gefallen hat. Ihr seid jetzt in der letzten Klasse, und wie ihr wißt, werden zweimal im letzten Jahr diese Bälle veranstaltet, damit ihr nicht ins Leben hinaustretet, ohne eine Ahnung zu haben, wie man einem jungen Mann gegenübertritt.«

    »Das ist eine weise Entscheidung«, murmelte Jill, und man wußte nicht, ob das ironisch oder ernsthaft gemeint war.

    Aber Madame Claire war entschlossen, es positiv zu nehmen.

    »Nicht wahr, Jill? So sehe ich es auch. Schließlich kommt ihr aus Kreisen, in denen gesellschaftlicher Verkehr großgeschrieben wird.«

    Jill streifte Veruschka mit einem langen Blick. Was sie betraf, so stimmte zweifellos, was Madame Claire sagte.

    Aber sie selbst, Jill Ferrer aus Baltimore, gehörte nicht zur Creme de la Creme, zur oberen Gesellschaft.

    »Sie war nichts als die Tochter einer gut verdienenden Journalistin, die zu wenig Zeit hatte, sich genügend um ihre einzige Tochter zu kümmern.

    Aus diesem Grunde und weil Jills Mutter oft in Europa zu tun hatte, war Jill in diesem vornehmen Pensionat gelandet.

    Keine Frage, manchmal war es so langweilig, daß man am liebsten ausgebrochen wäre. Aber da Jill auch andere Internate kannte, in denen es keineswegs besser zuging, brach sie nicht aus, sondern blieb, wo sie war.

    Hier hatte man wenigstens eine gepflegte Umgebung, absolute Gerechtigkeit – niemand wurde jemals bevorzugt –, eine gute Schulausbildung und – was Jill am meisten schätzte – eine gute Freundin.

    »Nun, ich denke, es ist Zeit zum Abendessen«, meinte Madame Claire und schloß eine Seite der Fensterverglasung, »gleich wird es läuten.«

    Sie hatte recht, wie immer. Der Gong ertönte, und gleich darauf war an den trippelnden Füßen in Fluren und Treppenhäusern das Echo zu vernehmen.

    Junge Leute haben meistens Hunger, und wenn der Gong ertönte, dann kam Bewegung in alle.

    Madame Claire verschwand, und Jill zog Veruschka mit sich hinaus.

    »Weiß sie nichts von dem Fluch?« fragte sie flüsternd.

    »Wer? Von welchem Fluch?«

    »Madame Claire! Ich meine, warum du den Namen der Bosnys nicht aussprechen darfst.«

    »Pscht!« machte Veruschka unwillkürlich.

    »Ach, hör doch auf! Ich komme aus Baltimore in USA, und es gibt keinen Namen auf dieser Welt, den ich nicht aussprechen dürfte! Also tue ich’s. Weiß sie’s, oder weiß sie’s nicht?«

    »Wahrscheinlich nicht. Sonst hätte sie mich nicht hingehen lassen.«

    »Aber das wäre nicht ihre Art. Das würde gegen ihr Prinzip verstoßen. Entweder wir fehlen alle auf dem Ball oder keine. Sie würde dich niemals hier allein sitzen lassen, während wir lustig tanzen gehen.«

    »Das stimmt. Aber vielleicht hat sie keine Ahnung. Es ist bestimmt nur so eine Familiengeschichte, die nie an die Öffentlichkeit dringt.«

    »Richtig!« Plötzlich blieb Jill auf der Treppe so abrupt stehen, daß Ve­ruschka fast über sie gefallen wäre. »Familiengeschichte, sagst du. Dann müßte Bela es doch auch gehört haben. Ich meine, dann müßte er doch auch deinen Namen nicht aussprechen dürfen.«

    »Eigentlich nicht.«

    »Hat er dich angesprochen?«

    »Jetzt, wo du mich fragst, kann ich mich gar nicht darauf besinnen.«

    »Aber er muß dir doch irgend etwas gesagt haben. Ihr habt mindestens fünfmal zusammen getanzt.«

    »Ja, schon, aber ich weiß nicht, worüber wir geredet haben. Nichts Besonderes, wie das so ist –«

    Veruschka sah ganz verwirrt aus.

    »Na, laß nur«, meinte Jill gönnerhaft und schob sie die letzten Stufen hinunter, »ich mache das schon. Mir sind ja keine Grenzen gesetzt. Verlaß dich nur auf mich, ich finde das alles heraus.«

    Wenn Jill Ferrer sich in den Kopf gesetzt

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1