111. Ein widerspenstiger Engel
Von Barbara Cartland
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Buchvorschau
111. Ein widerspenstiger Engel - Barbara Cartland
Vorbemerkung der Autorin
Obernia ist ein fiktives Land, aber als ich im vergangenen Jahr Schloß Linderhof besuchte, war es ebenso mystisch, erregend und schön, wie Tilda es gefunden hatte.
Meiner Geschichte zuliebe habe ich München ein wenig näher beim Königsschloss Ludwigs II. angesiedelt, als es in Wirklichkeit ist.
Erstes Kapitel
Der Zug fuhr langsam in den Bahnhof von Windsor ein.
Obwohl er nicht abgesperrt worden war, wie es gewöhnlich geschah, wenn Königliche Hoheiten reisten, erwarteten mehrere prunkvoll gekleidete Herren in mit Goldlitzen verzierten Uniformen Prinzessin Priscilla, Herzogin von Forthampton, und deren Tochter.
Eine königliche Kutsche stand vor dem Bahnhof. Man half den Damen beim Einsteigen, und sie brachen zum Schloß auf.
»Denke daran, Tilda, daß du die Königin nicht ansprechen darfst, bevor sie das Wort an dich gerichtet hat«, sagte Prinzessin Priscilla.
»Ja, Mama.«
»Und vergiß nicht, einen Knicks zu machen, die Hand Ihrer Majestät zu küssen und danach ihre Wange.«
»Ja, Mama!«
»Und höre ihr aufmerksam zu, Tilda.«
»Ja. Mama!«
»Versprich mir, Tilda, daß du ihr keine Fragen stellst. Du bist immer zu neugierig. Ich habe dir das. schon so oft gesagt.«
»Aber wie soll man etwas erfahren, Mama, wenn man keine Fragen stellen darf?«
»Genau diese Antwort habe ich von dir erwartet. Ich wollte, dein Vater wäre mitgekommen! Du benimmst dich nicht so unmöglich, wenn er dabei ist.«
Tilda schwieg.
Lady Victoria Matilda Tetherton-Smythe hatte ihre Mutter dies alles schon hundertmal sagen hören, seitdem die Einladung aus Schloß Windsor eingetroffen war.
Sie wußte aus langer Erfahrung, daß es am klügsten war, einfach allem zuzustimmen, was ihre Mutter sagte, und dabei den eigenen Gedanken nachzugehen.
Sie war erregt bei dem Gedanken, das Schloß sehen zu dürfen, und sie blickte interessiert aus dem Wagenfenster.
Bis jetzt waren zu beiden Seiten der Bahnlinie nur gewöhnliche Häuser zu sehen. Sie konnte noch keinen Blick auf das berühmte Bauwerk werfen, dessen Geschichte ihre Fantasie beflügelte.
Ihre Lehrer hatten ihr erzählt, daß Wilhelm I. der Erbauer des Schlosses gewesen war.
Die Lage auf dem Berg hoch über dem Fluß hatte ihn dazu angeregt, denn er wollte das unterworfene, unfreundliche einheimische Volk ständig an seinen furchteinflößenden normannischen Eroberer erinnern.
Sie müssen ihn gehaßt haben, dachte Tilda.
»Du hörst mir ja gar nicht zu, Tilda«, sagte ihre Mutter tadelnd. »Was habe ich dir eben gesagt?«
»Es tut mir schrecklich leid, Mama, aber ich habe eben an etwas ganz anderes gedacht.«
»Du denkst immer an etwas anderes«, sagte Prinzessin Priscilla vorwurfsvoll. »Bitte, höre mir endlich zu, Tilda!«
»Ich höre, Mama.«
»Ich habe dir gesagt, du sollst daran denken, daß dich von jetzt an jeder mit Victoria anreden wird. Du wurdest nach Königin Victoria benannt. Das war ganz selbstverständlich, weil sie deine Patin ist.«
»Ich hasse den Namen Victoria«, sagte Tilda.
»Deinem Vater gefällt er auch nicht«, sagte Prinzessin Priscilla. »Deshalb nannten wir dich auch Matilda, und bald wurde daraus Tilda.«
»Dieser Name gefällt mir, Mama.«
»Deine Vorlieben und Abneigungen sind nicht von Belang, Til…, ich wollte sagen, Victoria.«
»Es ist zwecklos, Mama. Du wirst dich niemals daran gewöhnen, mich Victoria zu nennen, ganz gleich, wie man mich in Obernia nennen wird.«
»Für die Obernianer wirst du natürlich Victoria sein«, erwiderte ihre Mutter streng. »Und vergiß nicht, Tilda, die Königin selbst hat diese Ehe arrangiert.«
»Ich will daran denken, Mama.«
»Es ist eine große Ehre, Tilda. Du solltest sehr stolz darauf sein!«
Tilda schwieg.
»Nur wenige Mädchen in deinem Alter haben den Vorzug, regierende Fürstin eines Landes zu werden, dem in Europa beträchtliche Bedeutung zukommt«, sagte ihre Mutter.
»Aber es liegt so weit weg«, murmelte Tilda.
In diesem Augenblick sah sie Schloß Windsor, eindrucksvoll und imposant, genau wie sie es sich vorgestellt hatte.
Sie mußte unwillkürlich an die alten Ritter denken, die hier Turniere ausgefochten hatten. Sie sah sie im Geist mit ihren Schilden, den reich verzierten Sätteln und den kostbaren Schwertern, deren Hefte vergoldet waren.
Ich wollte, ich hätte damals gelebt, dachte Tilda. Jeder Ritter hatte seine Herzensdame, die er liebte und verehrte und der er Liebe schwor und sich ihr antrug, nachdem er in den Turnieren seine Tapferkeit und Männlichkeit bewiesen hatte.
Die Kutsche fuhr die Anhöhe zum Schloß hinauf, und Tilda dachte daran, daß auch schon Königin Elisabeth den gleichen Weg gefahren war., Diese Herrscherin hatte gern im Park gejagt und konnte einen großen, kräftigen Hirsch mit eigener Hand töten. Ihre Anmut, ihre robuste Trinkfestigkeit und ihre Vorliebe für Bier waren allgemein bekannt - jedermann huldigte Ihrer Majestät, und doch hatte sie nicht geheiratet...
Vielleicht wollte sie nicht, daß man ihr einen Mann zuwies. .
Die Kutsche hielt an.
»Vergiß nicht, was ich dir gesagt habe Tilda«, sagte ihre Mutter aufgeregt. »Die Königin hat dich seit Jahren nicht mehr gesehen. Du mußt einen sehr guten Eindruck auf sie machen.«
»Ich werde mein möglichstes tun Mama.«
Sie gingen durch die aus dem 14. Jahrhundert stammende Eingangshalle und dann einen Korridor entlang, dessen reich geschnitzte Simse und Fensterrähmen von Grinling Gibbons waren.
Holzarbeiten faszinierten Tilda immer. Die Blätter, Früchte, Fische, das Wild waren anmutig symmetrisch angeordnet, und Tilda fühlte sich beim Anblick von solcher Kunstfertigkeit immer innerlich angerührt.
Ein sehr ernst aussehender Haushofmeister führte sie durch das Gebäude.
Tilda wußte, daß ihre Mutter nervös war. Sie hatte die Angewohnheit die Lippen einzuziehen und zusammenzupressen, wenn sie aufgeregt war. Außerdem zupfte sie dauernd an ihrem Schal und nestelte an ihrer Handtasche und dem Kleid herum.
Es ist alles gut, Mama. Die Königin wird dich nicht auffressen, hätte Tilda gern gesagt.
Aber sie wußte, diese Bemerkung hätte ihre Mutter noch mehr verunsichert.
Man hatte ihnen erzählt, wie ungewöhnlich es war, daß Königin Victoria in Schloß Windsor weilte.
Jahrelang hatte sie sich geweigert, Osborne zu verlassen, wo sie seit dem Tod ihres Gatten in der Abgeschiedenheit lebte und sich nicht in der Öffentlichkeit zeigte.
Aber die politischen Ereignisse des vergangenen Jahres und die Spannungen mit Rußland gaben ihr neue Vitalität.
Die fortwährenden Forderungen, die an sie gestellt wurden, bewirkten, daß sie sich wieder aktiv dem Leben zu wandte.
Bisher hatte sie sich überfordert gefühlt. Sie war voller Selbstmitleid gewesen und hatte sich als bedauernswerte, arme Königin gesehen. Aber damit hatte es jetzt ein Ende.
Sie beharrte nicht mehr darauf, in Osborne zu leben oder in Balmoral, sondern war zur Zufriedenheit der Regierungsmitglieder nach Schloß Windsor gezogen.
Nun war sie es, die ihre Minister zu mehr Aktivität antrieb. Zweifellos war die Tatsache, daß sie in Benjamin Disraeli einen Premierminister besaß, den sie schätzte und dem sie vertraute, ein wesentlicher Grund für ihren Sinneswandel.
Disraeli selbst drückte es später so aus:»Sie inspiriert ihren Premierminister, und er verehrt sie.«
Was immer auch den Ortswechsel bewirkt haben mochte, für die Staatsmänner, Politiker und auch für die Verwandten war es eine Erleichterung, daß Königin Victoria nun in Schloß Windsor lebte.
»Es wäre eine beschwerliche Reise nach Osborne gewesen«, sagte Prinzessin Priscilla zu ihrer Tochter. »Du weißt, ich lasse deinen Vater ungern allein.«
Der Herzog von Forthampton, für den es eine große Ehre gewesen war, eine Königliche Prinzessin und die Großnichte von Königin Victoria zu heiraten, war leidend.
Zweifellos war die Auszeichnung, Prinzessin Priscilla heiraten zu dürfen, der Tatsache zuzuschreiben, daß er einer der reichsten Männer Englands war.
Obwohl die Ehe arrangiert worden war, galt sie allgemein als glücklich.
Das einzige Manko war, daß der Herzog wesentlich älter war als seine Frau. Auf jeden Fall war der Ehe nur ein einziges Kind beschieden gewesen: Matilda.
Das Herzogtum besaß dadurch bedauerlicherweise keinen direkten Erben.
Zu seiner Genugtuung hatte Königin Victoria Tilda, ihrem Patenkind, brieflich mitgeteilt, daß sie Heiratspläne für sie schmiedete und sie mit einem der gekrönten Häupter Europas, Fürst Maximilian von Obernia, zu verheiraten gedachte.
»Ich war der Meinung, Königin Victoria habe die Existenz Tildas völlig vergessen«, sagte Prinzessin Priscilla überrascht. »Als wir sie das letzte Mal in Osborne besuchten, sprach sie kein einziges Wort mit ihr, und jetzt arrangiert sie für sie sogar eine Ehe.«
»Es ist eine große Ehre für, uns, meine Liebe«; sagte der Herzog.
Prinzessin Priscilla seufzte.
»Ich hoffe nur, Tilda denkt ebenso.«
Tilda nahm die Nachricht gleichmütig hin und protestierte nicht, wie ihre Mutter es befürchtet hatte.
Aber Tilda war immer unberechenbar.
Ihre Mutter wußte allerdings nicht, daß Tilda mit ihren achtzehn Jahren das Forthampton-Besitztum in Worcestershire, in dem sie Jahr um Jahr gelebt hatte, äußerst langweilig fand.
Nicht, daß sie sich nicht beschäftigen konnte. Sie hatte Gouvernanten und Hauslehrer und vielerlei Interessen. Sie ritt gern, und ihr Vater hatte ihr zwei temperamentvolle Pferde geschenkt.
Aber wegen der Arthritis des Herzogs von Forthampton, die ihn ans Haus fesselte, war keine Rede davon, daß Tilda an der Saison in London teilnehmen konnte oder daß man für sie einen Ball geben würde, wie sie es gehofft hatte.
Man war allerdings mit ihr nach London gefahren, um sie im Thronsaal des Buckingham Palastes vorzustellen und ihren Knicks machen zu lassen.
Die Königin war während der ersten Stunden dabei gewesen, hatte aber dann die anstrengende Aufgabe ihrem Sohn, dem Prinzen von Wales, und seiner schönen, dänischen Frau Alexandra überlassen.
Tilda hatte ihren Knicks als eine der ersten gemacht und danach die Vorgänge genauso förmlich und langweilig empfunden, wie sie es erwartet hatte.
Ihr fiel auf, daß die Menschen mit Königlichen Hoheiten anders sprachen als gewöhnlich, und da ihre Mutter zu den Königlichen Hoheiten zählte, waren die Gespräche, die die Gäste mit ihnen führten, nicht besonders interessant.
Der Haushofmeister, der sie nun durch das Schloß Windsor führte, blieb vor einer Doppeltür stehen.
Sie hatten die Gemächer von Königin Victoria erreicht und wurden nach kurzem Warten in den Salon geführt.
Die Königin saß in einem Armsessel neben einem Tisch. In ihrem unvorteilhaften schwarzen Seidenkleid, den glänzenden schwarzen Schuhen und der Witwenhaube sah sie alt und ehrfurchtgebietend aus.
Es fiel Tilda schwer, sich zu vergegenwärtigen, daß diese Frau die Herrscherin über ein riesiges Imperium war und praktisch alle europäischen Monarchen mit ihr verwandt waren.
Prinzessin Priscilla hatte ihrer Tochter erzählt, daß sich in den vier Räumen, die Königin Victoria bewohnte, nahezu zweihundertundfünfzig Bilder und Fotografien ihrer Verwandten befanden. Jedesmal, wenn sie sich von Schloß Windsor nach Balmoral oder Osborne begab, wurden sie mitgenommen.
Tilda sah sie auf dem Schreibtisch und auf verschiedenen Tischen vor schweren, roten Damastvorhängen stehen, zwischen gebündelten Briefen, Briefbeschwerern, Tintenfässern, Brieföffnern und dem Geburtstagsbuch der Königin.
Es war angefüllt mit den Unterschriften ihrer Besucher, und sie nahm es überallhin mit, so daß es manche für eine Bibel hielten.
Tilda beachtete die Möblierung des Raumes kaum, denn sie versuchte sich auf alle guten Ratschläge zu konzentrieren, die ihre Mutter ihr gegeben hatte.
Prinzessin Priscilla versank bereits vor Ihrer Majestät in einen tiefen Knicks, dann erhob sie sich und küßte Königin Victoria die Hand und die Wange.
»Das ist also Victoria!« sagte die Königin, und ihre Stimme klang unerwartet hoch.
Königin Victoria musterte Tilda interessiert, als diese wie befohlen ihren Knicks machte und danach die blasse Wange der Königin küßte und ihre bläulich geäderte Hand.
»Ja, das ist Victoria, Madam«, sagte Prinzessin Priscilla ein wenig atemlos.
»Ich habe mit dir zu sprechen, Victoria.«
»Ja, Madam.«
Tilda mußte unwillkürlich daran denken, daß es sich meistens um etwas Unangenehmes handelte, wenn man ihr sagte, man wolle mit ihr sprechen.
»Deine Mutter hat dir berichtet, daß du Fürst Maximilian von Obernia heiraten sollst«, fuhr die Königin fort.
»Ja, Madam.«
»Es ist aus mehreren Gründen eine wichtige Heirat.«
»Ja, Madam.«
»Der erste Grund ist der, daß ich Fürst Maximilian für würdig halte, eine Engländerin zur Frau zu nehmen und einer meiner Verwandten zu werden.«
»Ich bin sicher er weiß die Ehre zu schätzen, Madam«, sagte Prinzessin Priscilla.
Die Königin wandte den Blick nicht von Tildas Gesicht.
»Der zweite Grund ist der«, fuhr sie fort, als habe die Prinzessin nicht gesprochen, »daß Obernia in unserer Strategie eine wichtige Rolle spielt.«
Tilda hörte aufmerksam zu. Sie fand die Gedanken der Königin interessant.
»Da Obernia an Bayern, Österreich und Württemberg grenzt, ist es ein wichtiger Faktor im Gleichgewicht der Kräfte, und es ist wichtig, daß es unabhängig bleibt.«
Königin Victoria hielt kurz inne, schien aber keine Antwort zu erwarten und fuhr dann fort: »Dadurch, daß Preußen Wilhelm