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Ein ungleiches Paar: Toni der Hüttenwirt 158 – Heimatroman
Ein ungleiches Paar: Toni der Hüttenwirt 158 – Heimatroman
Ein ungleiches Paar: Toni der Hüttenwirt 158 – Heimatroman
eBook114 Seiten1 Stunde

Ein ungleiches Paar: Toni der Hüttenwirt 158 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Nach dem Stammtischbesuch schlenderte Förster Hofer zur nächtlichen Stunde die Hauptstraße entlang. Das Haus der Tierärztin Doktor Beate Brand war voll erleuchtet. Hofer blieb stehen und betrachtete die erleuchteten Fenster.


In diesem Augenblick trat Beate, die von allen in Waldkogel liebevoll die Viehdoktorin genannt wurde, aus der Haustür. Hofer ging auf sie zu.


»Grüß Gott, Beate! Mei, des ist gut, dass ich dich sehe.«


»Grüß Gott, Lorenz! Ich bin wieder da. Gerade eben bin ich angekommen.«


»Wie war dein Urlaub?«


»Schön war er. Aber so schön er auch war, hier ist es am schönsten. Die letzten Tage war ich schon ganz unruhig und konnte es kaum erwarten heimzukommen.«


»Das verstehe ich.«


Lorenz Hofer folgte Beate zu ihrem Geländewagen und half ihr, das Gepäck ins Haus zu tragen.


»Magst einen Schluck trinken?«, fragte sie.


»Gern, danke für die Einladung!«


Beate lächelte.


»Es scheint ruhig gewesen zu sein, während meiner Abwesenheit.«


»Wie man's nimmt«, sagte Hofer und lächelte.


»Was willst du damit sagen? Der junge Tierarzt, den ich mit der Vertretung betraut hatte, langweilte sich mächtig. Er brannte darauf, aus dem ruhigen Kaff, wie er sagte, zurück nach München zu kommen«, lachte Beate. »Ich denke mir aber, dass unsere guten Waldkogeler nur gewartet haben, bis ich wieder da bin.«


»Des stimmt. Sie waren alle sehr beunruhigt. Immerhin war es das erste Mal, dass du in Urlaub gefahren bist und dann gleich für mehrere Wochen.«


»Auch eine Viehdoktorin braucht gelegentlich Erholung«, sagte Beate leise.


»Des streite ich nicht ab. Ich gebe aber zu, dass ich und der Fellbacher glücklich sind, dass du wieder da bist. Es gibt nämlich etwas,
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Aug. 2017
ISBN9783740920838
Ein ungleiches Paar: Toni der Hüttenwirt 158 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Ein ungleiches Paar - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt – 158 – Ein ungleiches Paar

    Toni der Hüttenwirt

    – 158–

    Ein ungleiches Paar

    Was wird aus Alexandra und Luis?

    Friederike von Buchner

    Nach dem Stammtischbesuch schlenderte Förster Hofer zur nächtlichen Stunde die Hauptstraße entlang. Das Haus der Tierärztin Doktor Beate Brand war voll erleuchtet. Hofer blieb stehen und betrachtete die erleuchteten Fenster.

    In diesem Augenblick trat Beate, die von allen in Waldkogel liebevoll die Viehdoktorin genannt wurde, aus der Haustür. Hofer ging auf sie zu.

    »Grüß Gott, Beate! Mei, des ist gut, dass ich dich sehe.«

    »Grüß Gott, Lorenz! Ich bin wieder da. Gerade eben bin ich angekommen.«

    »Wie war dein Urlaub?«

    »Schön war er. Aber so schön er auch war, hier ist es am schönsten. Die letzten Tage war ich schon ganz unruhig und konnte es kaum erwarten heimzukommen.«

    »Das verstehe ich.«

    Lorenz Hofer folgte Beate zu ihrem Geländewagen und half ihr, das Gepäck ins Haus zu tragen.

    »Magst einen Schluck trinken?«, fragte sie.

    »Gern, danke für die Einladung!«

    Beate lächelte.

    »Es scheint ruhig gewesen zu sein, während meiner Abwesenheit.«

    »Wie man’s nimmt«, sagte Hofer und lächelte.

    »Was willst du damit sagen? Der junge Tierarzt, den ich mit der Vertretung betraut hatte, langweilte sich mächtig. Er brannte darauf, aus dem ruhigen Kaff, wie er sagte, zurück nach München zu kommen«, lachte Beate. »Ich denke mir aber, dass unsere guten Waldkogeler nur gewartet haben, bis ich wieder da bin.«

    »Des stimmt. Sie waren alle sehr beunruhigt. Immerhin war es das erste Mal, dass du in Urlaub gefahren bist und dann gleich für mehrere Wochen.«

    »Auch eine Viehdoktorin braucht gelegentlich Erholung«, sagte Beate leise.

    »Des streite ich nicht ab. Ich gebe aber zu, dass ich und der Fellbacher glücklich sind, dass du wieder da bist. Es gibt nämlich etwas, was unserem guten Bürgermeister schlaflose Nächte bereitet. Darüber wollte er mit deiner Vertretung nicht sprechen.«

    Beate schenkte zwei Obstler ein.

    Sie setzten sich an den Küchentisch.

    »Fellbachers Kinder haben ein Kaninchen. Damit hätte er ruhig in die Praxis kommen können, auch wenn ich nicht da war.«

    Lorenz Hofer schaute Beate ernst an.

    »Darum geht es nicht. Es ist ernster. Wenn wir uns jetzt nicht zufällig getroffen hätten, wäre ich morgen bei dir vorbeigekommen.«

    Er hob das Glas. Sie prosteten sich zu und tranken.

    »Also Beate, ich sage es gerade heraus. Eine Redakteurin einer Münchner Zeitung behauptet, es gäbe Wölfe oder zumindest einen Wolf in Waldkogel.«

    »Wie bitte?«, rief Beate aus.

    Sie konnte kaum glauben, was sie eben gehört hatte.

    »Doch, so ist es. Die Frau in München behauptet, sie wäre von Augenzeugen darauf aufmerksam gemacht worden. Fellbacher ist sehr beunruhigt.«

    »Das glaube ich dir aufs Wort, dass unserem guten Bürgermeister die Nerven flattern. Aber ich halte es für Unsinn. Oder hast du gerissenes Wild im Wald gefunden? Hast du einen Wolf oder Wölfe heulen gehört?«

    Lorenz Hofer schüttelte den Kopf.

    »Na also, Lorenz! Die Geschichte soll wohl das Sommerloch in dem Blatt füllen. Bedenke doch, wie viel Vieh überall auf den Almen steht, darunter auch kleine Kälbchen. Wenn sich hier ein Wolf oder ein Wolfsrudel herumtreiben würde, dann gäbe es dafür Anzeichen.«

    »Was ist mit einem Einzelgänger?«, fragte Hofer nach.

    Beate seufzte.

    »Man soll ja nie, nie sagen, Lorenz. Aber ich kann es mir nicht vorstellen.«

    Sie sprachen eine Weile darüber, wie beunruhigt Fellbacher war. Er hatte bis jetzt nur mit Anstrengung verhindern können, dass etwas in der Zeitung veröffentlicht wurde und zitterte jeden Morgen, wenn er am Frühstückstisch das Blatt aufschlug.

    Beate gab Lorenz Hofer ein Betäubungsgewehr und zeigte ihm, wie er es bedienen konnte.

    »Also, sollten die Waldarbeiter einen Wolf ausmachen, dann zögere nicht, ihn zu betäuben. Ich komme dann sofort und schaue mir das Tier an. Ich denke, die Spaziergänger haben vielleicht einen großen ausgesetzten Hund beobachtet, ich vermute, einen Mischlingshund. Wenn es zur Kreuzung zwischen Schäferhund und Husky kommt, dann können die Nachkommen für Laien schon wie Wölfe aussehen.«

    »Ich sagte meinen Forstarbeiter, sie sollten nach Hundespuren suchen. Den Verdacht, dass sich hier ein Wolf herumtreibt, habe ich für mich behalten.«

    »Das ist gut.«

    »Mei, jetzt bin ich schon beruhigter, Beate. Fellbacher und ich, wir haben die Verantwortung. Wenn eine Gefahr besteht, müssen wir den Wald sperren.«

    »Bist narrisch, Hofer? Wir haben Ferienzeit. Des würde zur Krise führen. Das Wort ›Wolf‹ ist für Viele ein Reizwort. Nicht Wenige würden sofort abreisen und andere Sommergäste die Buchung stornieren, besonders, wenn sie Kinder haben. Aber ich denke, das geht vorüber. Die Sommerferien sind bald vorbei und damit auch das Sommerloch in den Zeitungsredaktionen. Du hältst Augen und Ohren offen und ich auch. Auf jeden Fall sollte Panik

    verhindert werden, solange es keine stichhaltigen Beweise gibt. Außerdem meidet der Wolf Menschen, denn er hat Angst vor ihm. Der Mensch ist sein Feind, von dem ihm der Tod droht. Die Angst der Menschen vor Wölfen, ist also völlig übertrieben. Es ist gefährlicher, eine stark befahrene Straße zu überqueren. Ich verstehe nicht, dass die Leute solche Angst vor Bären und Wölfen haben. Der Verkehrsdschungel ist viel gefährlicher. Das nehmen alle hin. Es macht mich wütend, Lorenz, diese Unvernunft.«

    »So denke ich auch. Aber die Angst vor Wölfen und Bären wird bereits in den Märchen geschürt.«

    »Ja, leider ist es so, war es so und solange diese Märchen weiter erzählt werden, wird es so sein. Himmel, damals machte es vielleicht Sinn, den Kindern auf diese Art und Weise die Gefahren der Natur beizubringen. Aber heute leben wir im dritten Jahrtausend. Die Wildtiere stehen unter Naturschutz. Das Gleichgewicht in Wald und Feld hier in Europa ist außer Kontrolle, weil es keine Raubtiere mehr gibt. Außerdem wurden die Märchen damals so erzählt, dass die Kinder, besonders die Mädchen, schön auf den Wegen blieben, aber noch mehr im übertragenen Sinn. Der Wolf stand symbolisch für den Mann, der nach dem unschuldigen Mädchen trachtete oder den Kindern. Doch die Symbolik geriet in Vergessenheit und der Wolf wurde zum Feind. Dabei hatten die Wölfe eine wichtige Aufgabe innerhalb des Waldes.«

    »Das musst du mir nicht sagen. Denke doch nur mal an die Überzahl der Wildschweine, die immer mehr die Vorstädte verwüsten und bereits Gärten zerstören. Es gibt immer noch Leute, die nicht einsehen wollen, dass die Jagd nötig ist und der Mensch so für einen Ausgleich sorgen muss.«

    »Lassen wir es gut sein, Lorenz. Das ist ein endloses und trauriges Thema. Wir ereifern uns umsonst. Man kann nur immer wieder aufklären. Der Mensch hat es selbst zu verantworten. Leute wie du und ich können nur immer wieder darauf hinweisen, dass es ein Gleichgewicht geben muss. Manchmal komme ich mir vor wie der einsame Rufer und Mahner in der Wüste.«

    Beate seufzte und schenkte noch einen Obstler ein. Sie tranken.

    »Ich habe schon mehrmals versucht, die Ella Waldner zu treffen. Aber sie war nie daheim.«

    »Du kennst sie, Lorenz. Sie macht weite Wanderungen, um ihre Kräuter zu suchen. Hast du ihr keine Nachricht in ihrer Kate hinterlassen?«

    »Na, Beate, ich hatte Angst, die Nachricht käme in falsche Hände.«

    »Verstehe! Versuche es an einem Sonntag. Sonntags geht die Ella nicht fort. Das weiß ich genau.«

    »Der Sonntag ist ihr heilig, das stimmt. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Aber ich hoffe, dass an der Geschichte nichts dran ist. Hätte die Ella Waldner Wolfsspuren entdeckt, dann hätte sie es mir gesagt.«

    »Das denke ich auch, Lorenz!«

    Beate war von der langen Heimfahrt müde. Sie stand auf und brachte den Förster zur Tür. Lorenz Hofer machte sich auf den Heimweg.

    Trotz ihrer Müdigkeit ging Beate noch kurz in die Praxis und las in ihren Fachbüchern noch eine Weile über Wölfe nach. Sicher konnte es vorkommen, dass ein Wolfsrudel einen alten Wolf vom Rudel ausschloss und dieser allein umherstreifte. Aber dann hätte dieser Wolf hunderte Kilometer zurücklegen müssen. Das war die eine Möglichkeit oder er war aus einem Gehege ausgebrochen, aber das wäre bekannt geworden.

    Beate nahm sich vor, sich am nächsten Tag bei Kollegen zu erkundigen, die sich mit Wölfen gut auskannten und sich auf die Behandlung von Wölfen spezialisiert hatten. Sie mussten wissen, wo eventuell ein Wolf vermisst wurde.

    Beate schaltete den Anrufbeantworter ein und legte sich schlafen.

    *

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