Das Medaillon der Fürstin: Der kleine Fürst 141 – Adelsroman
Von Viola Maybach
()
Über dieses E-Book
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Was ist eigentlich bei denen da drüben los?«, erkundigte sich Polizeiobermeisterin Lucia von Ballwitz bei ihrer Kollegin Mara Mellen, als sie zusammen in der Kantine zu Mittag aßen. »Man könnte meinen, die Kollegen von der Kripo hätten einen ganz großen Fang gemacht.«
Mara senkte die Stimme. »Haben sie auch. Letzte Nacht haben sie einen Hehlerring ausgehoben und angeblich Schmuck, Gemälde und andere Kunstgegenstände im Wert von über zehn Millionen gefunden.«
»Woher weißt du das denn schon wieder?«
Mara grinste. »Mein Spion.« Sie wurde gleich wieder ernst. »Sie haben eine Sondereinheit gebildet, die Niko von Hohenwege leitet, der Super-Kriminalist.«
»Ausgerechnet«, murmelte Lucia. »Dieser Kotzbrocken.«
»Du kennst ihn doch gar nicht, Lucia!«
»Schon allein, wie er immer guckt! So eiskalt, als sähe er durch die Menschen hindurch. Ich glaube, ich habe ihn noch nie lächeln sehen. Wahrscheinlich schläft er in seinem Büro, denn dass so jemand ein Privatleben hat, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.«
»Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten viel von ihm, auch wenn er zu fast allen Distanz hält. Es heißt, dass keiner so viel arbeitet wie er und dass er nie ungerecht wird. Allerdings verlangt er vollen Einsatz von seinen Leuten.«
»Mir egal, ob er beliebt ist oder nicht, so lange ich bloß nichts mit ihm zu tun haben muss.«
»Ich dachte, du willst zur Kripo?« Mara zog fragend die Augenbrauen hoch.
»Will ich auch.« Lucia schob ihren Teller von sich.
Mara und sie hatten ihre Ausbildung gerade erst beendet, dies war ihr erstes Jahr als Polizistinnen. Sie fuhren Streife, machten Innendienst, sammelten verlorene Kinder wieder ein oder
Mehr von Viola Maybach lesen
Ähnlich wie Das Medaillon der Fürstin
Titel in dieser Serie (100)
Der kleine Fürst 120 – Adelsroman: Ein falscher Verdacht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 110 – Adelsroman: Ein Schatz zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 105 – Adelsroman: Eine Frau zum Verlieben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 100 – Adelsroman: Die schöne Helena Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 107 – Adelsroman: Die falsche Rolle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 108 – Adelsroman: Das hässliche Entlein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 124 – Adelsroman: Der richtige Mann? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 122 – Adelsroman: Rivalen in der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 104 – Adelsroman: Frage dein Herz, Stephanie! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 109 – Adelsroman: Die Gräfin in Verdacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 116 – Adelsroman: Spätes Geständnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 106 – Adelsroman: Onkel gesucht – Liebe gefunden! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 118 – Adelsroman: Zwei Kavaliere für Isabella! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 101 – Adelsroman: Eine unlösbare Aufgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 111 – Adelsroman: Aus Lug und Trug wird Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 119 – Adelsroman: Wer bin ich? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin harter Kavalier: Der kleine Fürst 143 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 113 – Adelsroman: Liebe – die Wette gilt! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 112 – Adelsroman: Die Frau mit den grünen Augen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 115 – Adelsroman: Wilde Florentine Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 103 – Adelsroman: Liebe, Neid und Eifersucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChristians große Krise: Der kleine Fürst 133 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 114 – Adelsroman: Die Lüge der schönen Diana Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin schlimmer Verdacht: Der kleine Fürst 129 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe kann so schwierig sein: Der kleine Fürst 146 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCosima in Gefahr!: Der kleine Fürst 130 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 102 – Adelsroman: Graf unter Verdacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 121 – Adelsroman: Die Schwester des Piloten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 117 – Adelsroman: Baron Friedrich in Gefahr! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Fürst 126 – Adelsroman: Gesucht: Eltern für Clementina! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Der Teufel des Westens: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKobra Bar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDes anderen Herz: Kurzkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer ist der Dieb?: Der kleine Fürst 213 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas verschwundene Mädchen: historischer Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Ammersee-Clan: Oberbayern Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBrückenteufel: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMachtblind: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie vergessene Schuld: Mordkommission Frankfurt: Der 6. Band mit Siebels und Till Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Akte Labskaus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Kernschatten: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIn Tanger (Der Legionär - Die Action Thriller Serie): Episode 5 - Cassiopeiapress Spannung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Legionär, Folge 5/6: In Tanger/ Durchsiebt - Doppelband der Action Thriller Serie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchatten der Vergangenheit: Mordseegeschichten 3 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchuldig? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreudsche Verbrechen: Ein Mira-Valensky-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSteinstraßendetektive: Die Jagd nach dem Seniorendieb Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStilles Töten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Letzte beißt die Hunde. Eine schwarze Krimikomödie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFBI gegen Serienkiller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRendezvous mit einem Mörder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Faust Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaigret und die verrückte Witwe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpurlos Der Fall Orsini: Kommissar Mareks achter Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist hinreißend, Jennifer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Baby vom Deich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Liebhaber in Berlin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinmal Bulle, immer Bulle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNacht über der Prärie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Der Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Eine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHot Pursuit - 1 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Dem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Seinen Knien: Ein Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 2: Unter Feuer, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProfessor Platonisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin erster Kuss im Winter: Eine Milliardär Liebesroman: Der Mistelzweig-Vorfall, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis des Arztes: Ein Milliardär-Arzt-Liebesroman: Gerettet von dem Arzt, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 2 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRules Of Pain Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEkstase inklusive Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerführung wie in 1001 Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Geliebter, mein Wüstenprinz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5A Pretty Mess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Das Medaillon der Fürstin
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Das Medaillon der Fürstin - Viola Maybach
Der kleine Fürst –141–
Das Medaillon der Fürstin
Lucia findet eine heiße Spur
Viola Maybach
»Was ist eigentlich bei denen da drüben los?«, erkundigte sich Polizeiobermeisterin Lucia von Ballwitz bei ihrer Kollegin Mara Mellen, als sie zusammen in der Kantine zu Mittag aßen. »Man könnte meinen, die Kollegen von der Kripo hätten einen ganz großen Fang gemacht.«
Mara senkte die Stimme. »Haben sie auch. Letzte Nacht haben sie einen Hehlerring ausgehoben und angeblich Schmuck, Gemälde und andere Kunstgegenstände im Wert von über zehn Millionen gefunden.«
»Woher weißt du das denn schon wieder?«
Mara grinste. »Mein Spion.« Sie wurde gleich wieder ernst. »Sie haben eine Sondereinheit gebildet, die Niko von Hohenwege leitet, der Super-Kriminalist.«
»Ausgerechnet«, murmelte Lucia. »Dieser Kotzbrocken.«
»Du kennst ihn doch gar nicht, Lucia!«
»Schon allein, wie er immer guckt! So eiskalt, als sähe er durch die Menschen hindurch. Ich glaube, ich habe ihn noch nie lächeln sehen. Wahrscheinlich schläft er in seinem Büro, denn dass so jemand ein Privatleben hat, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.«
»Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten viel von ihm, auch wenn er zu fast allen Distanz hält. Es heißt, dass keiner so viel arbeitet wie er und dass er nie ungerecht wird. Allerdings verlangt er vollen Einsatz von seinen Leuten.«
»Mir egal, ob er beliebt ist oder nicht, so lange ich bloß nichts mit ihm zu tun haben muss.«
»Ich dachte, du willst zur Kripo?« Mara zog fragend die Augenbrauen hoch.
»Will ich auch.« Lucia schob ihren Teller von sich.
Mara und sie hatten ihre Ausbildung gerade erst beendet, dies war ihr erstes Jahr als Polizistinnen. Sie fuhren Streife, machten Innendienst, sammelten verlorene Kinder wieder ein oder auch ein Haustier. Sie kümmerten sich um die Ausnüchterung von betrunkenen Randalierern, und nicht selten wurden sie gerufen, wenn aus einer Wohnung Schreie oder die Geräusche von Schlägen drangen oder wenn wieder einmal irgendwo eingebrochen worden war. Sie bildeten jeweils mit einem erfahrenen Kollegen ein Team, und bis jetzt fanden sie ihren Berufsalltag jeden Tag neu und aufregend.
»Ich will mal zur Mordkommission«, setzte Lucia hinzu.
»Nie im Leben würde ich das machen«, sagte Mara schaudernd. »Betrugsdezernat, das wäre vielleicht noch was, aber Mord? Geh mir los, da könnte ich ja nachts nicht mehr schlafen.«
Sie merkten nicht, wie viele Blicke auf ihnen ruhten, seit sie die Kantine betreten hatten. Von Anfang an waren sie aufgefallen, weil sie beide nicht nur ausnehmend hübsch waren, sondern außerdem die Ausbildung als Beste ihres Jahrgangs abgeschlossen hatten. Lucia hatte ein aufbrausendes Temperament, da sie jedoch eine sehr zierliche, schmale Blondine war, wurde sie von so manchem Mann völlig falsch eingeschätzt. Dabei verfügte sie sowohl über Stärke als auch über Zähigkeit und Ausdauer, ihrem zarten Aussehen zum Trotz. An ihrem Gesicht fielen zuerst die Augen auf, die je nach Stimmung und Lichteinfall blau oder grün schimmerten. Ihr Mund war jederzeit bereit, sich zu einem Lachen zu verziehen, aber wenn sie sich ärgerte, konnte sie erstaunlich laut werden.
Mara sah eher wie eine Südeuropäerin aus mit ihren dunkelbraunen Haaren, den dunklen Augen und der olivfarbenen Haut – tatsächlich hatte sie eine italienische Mutter. Anders als Lucia jedoch war sie eher ruhig. In der Arbeit war sie gründlich und überlegt, wodurch sie manchmal langsam wirkte, was sie aber gar nicht war.
»Was weißt du noch über diesen Hehlerring?«, fragte Lucia.
»Nicht viel«, antwortete Mara mit einem Achselzucken. »Ist alles geheim, ich musste schwören, mit niemandem darüber zu reden.«
»Ich bin also niemand?«
Sie lachten beide. »Du bist meine Freundin«, stellte Mara fest. »Und ich weiß, dass du nicht weiterträgst, was ich dir erzähle.«
»Wieso haben sie eine Sondereinheit gebildet?«
»Es heißt, dass da noch mehr zu holen ist. Außerdem wollen sie sichergehen, dass kein Unbefugter Zugang zu den Akten oder sichergestellten Wertgegenständen hat.« Mara sah Lucia bedeutungsvoll an. »Du weißt schon, wegen der Korruptionsgeschichte.«
Lucia seufzte. Niemand wusste etwas Genaues, aber es hieß, dass ein Kriminalkommissar jahrelang mit Kriminellen gemeinsame Sache gemacht hatte. Er war dabei reicher geworden als Polizisten normalerweise werden, und irgendwann war die Sache aufgeflogen. So jedenfalls gingen die Gerüchte. Genaueres war bisher nicht bekannt. Sie wussten nicht einmal, um welchen Kollegen es ging. »Schade«, sagte sie. »Ich hätte schon gerne mal gesehen, was im Laufe der Jahre so alles geklaut wird.«
»Ja, ich auch. Wollen wir?«
Lucia nickte. Sie hatte Innendienst diese Woche, Mara fuhr mit einem Kollegen Streife.
»Wollen wir nicht mal wieder ins Kino gehen oder so?«
»Gerne, nur nicht heute, ich bin einfach zu kaputt.«
»Ich eigentlich auch. Dann bis später oder bis morgen, falls wir uns nicht mehr sehen.«
Lucia verbrachte einen mäßig interessanten Arbeitstag an ihrem Schreibtisch. Viel lästiger Papierkram, der besonders gern den Anfängern überlassen wurde, wie sie mittlerweile wusste, ein paar aufgeregte Anrufe von Bürgern, die Verdächtiges beobachtet hatten, und ein Streit unter Kollegen, der lautstark ausgetragen wurde – mehr passierte nicht.
Als sie schließlich ihre Sachen packte, um nach Hause zu gehen, machte sie auf dem Weg zum Ausgang einen Umweg. Die Kriminalpolizei saß im selben Gebäude, aber in einem anderen Trakt. Manchmal durchquerte sie ihn, um die Atmosphäre dort aufzusaugen. Eines Tages würde sie dazugehören.
Auf dem Gang stand ein Farbkopierer, der gerade eifrig Kopien ausspuckte. Unwillkürlich verlangsamte Lucia ihre Schritte. Sie würde im Vorübergehen wenigstens einen Blick auf die Kopien werfen. Aus der offenen Tür in der Nähe des Kopierers hörte sie jemanden sagen: »Ja, die Kopien laufen gerade durch, die Fotos sind sehr gut geworden, darauf kannst du jede Einzelheit erkennen. Ich verteile sie gleich anschließend. Wie bitte? Ja, klar, gib mir zehn Minuten …«
Die Versuchung war einfach zu groß. Lucia blieb stehen und sah sich rasch um. Der Gang war leer, der Kollege telefonierte noch immer. Rasch griff sie nach den Kopien, um sie durchzusehen. Es waren Großaufnahmen von Schmuckstücken, ihr genügte jeweils ein kurzer Blick, um festzustellen, dass es sich um erlesene Arbeiten handelte. Broschen, Colliers, Ringe – ein Stück war schöner als das andere. Ob das alles zur Beute dieser aufgeflogenen Hehlerbande gehörte?
Der Kollege beendete sein Gespräch. Schnell schob sie die Kopien wieder zusammen und wollte weitergehen, als eine zornige Stimme sie aufhielt.
»Was haben Sie denn hier herumzuschnüffeln?«
Sie fuhr herum. Wie ein Racheengel stand Niko von Hohenwege vor ihr, und er war ausgesprochen schlechter Laune. Eine steile senkrechte Falte über der Nasenwurzel teilte seine Stirn in zwei Hälften, seine dunklen Augen waren anklagend auf sie gerichtet. Unwillkürlich zog sie die Schultern hoch. Ausgerechnet der, dachte sie. Wieso konnte er nicht eine Minute später auftauchen? Dann wäre ich längst weg gewesen.
»Ich kam hier nur vorbei und habe die Kopien gesehen«, sagte sie, wohl wissend, dass das keine befriedigende Erklärung und schon gar