Vertretung für die Berghütte gesucht: Toni der Hüttenwirt Extra 99 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Vera pflückte Beeren im Garten. Als sie ein Auto kommen hörte, stellte sie den Korb ab und ging hinüber in den Garten des Geigerhauses. Ihre Tochter hatte im Hof geparkt. »Grüß Gott, Susi!«, sagte Vera. »Ich habe mich nicht geirrt. Ich dachte, dem Motorgeräusch nach, muss es dein Auto sein.« »Grüß Gott, Vera!«, antwortete Susi. »Wieso kommst du mittags heim? Sonst isst du doch in der Kantine des Klosters.« »Stimmt, aber Oberin Justina hatte eine besondere Aufgabe für mich. Ich habe heute nicht im Kindergarten gearbeitet. Ich helfe Zenzi und Jana, die Bestellung fertigzumachen. Ich mache nur eine kurze Pause, um den Kopf freizubekommen.« »Welche Bestellung?«, fragte Vera. »Ich erzähle es dir gleich. Gehen wir rein, ich will mir einen Kaffee machen.« »Komm rüber zu uns!
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Buchvorschau
Vertretung für die Berghütte gesucht - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 99 –
Vertretung für die Berghütte gesucht
Unveröffentlichter Roman
Friederike von Buchner
Vera pflückte Beeren im Garten. Als sie ein Auto kommen hörte, stellte sie den Korb ab und ging hinüber in den Garten des Geigerhauses. Ihre Tochter hatte im Hof geparkt.
»Grüß Gott, Susi!«, sagte Vera. »Ich habe mich nicht geirrt. Ich dachte, dem Motorgeräusch nach, muss es dein Auto sein.«
»Grüß Gott, Vera!«, antwortete Susi.
»Wieso kommst du mittags heim? Sonst isst du doch in der Kantine des Klosters.«
»Stimmt, aber Oberin Justina hatte eine besondere Aufgabe für mich. Ich habe heute nicht im Kindergarten gearbeitet. Ich helfe Zenzi und Jana, die Bestellung fertigzumachen. Ich mache nur eine kurze Pause, um den Kopf freizubekommen.«
»Welche Bestellung?«, fragte Vera.
»Ich erzähle es dir gleich. Gehen wir rein, ich will mir einen Kaffee machen.«
»Komm rüber zu uns! Ich habe einen großen Krug Eiskaffee im Kühlschrank. Seit es so heiß ist, brühe ich morgens Kaffee auf und lasse ihn abkühlen. Dann fülle ich ihn in Flaschen und stelle ihn in den Kühlschrank.«
»Das klingt gut«, sagte Susi. Sie folgte ihrer Mutter durch das Gelände der zusammengelegten Gärten ins Nachbarhaus.
Vera hatte wieder geheiratet. Jens wohnte im Nachbarhaus und war schon lange heimlich in sie verliebt gewesen. Nach der Hochzeit war Vera zu ihm gezogen.
Vera gab Eiswürfel in ein großes Glas und goss den Kaffee darüber.
Susi trank sofort einen großen Schluck. »Gute Idee, kalt, erfrischend und ohne Kalorien«, lobte sie.
Ihre Mutter nahm sich auch ein Glas vom eiskalten Kaffee. »Ich bin gespannt, was du zu erzählen hast«, sagte sie.
»Du weißt, dass Zenzi in der Villa Lohe dieses Fortbildungsinstitut für Frauen auf die Beine gestellt hat. Es läuft unter dem Verwaltungsschutzschirm des Klosters. Das hat gesetzliche Gründe, wegen der Anerkennung der Kurse. Es ist eine gute Sache. Viele Frauen werden in schlecht bezahlten Jobs ausgebeutet, weil sie keine Ausbildung abgeschlossen haben oder nie einen Beruf erlernt haben. Und dort können sie das nachholen. Es kamen viele Anmeldungen. Aber nicht alle waren verbindlich. Einige der interessierten Teilnehmerinnen hielten sich ein Hintertürchen offen, was ich durchaus verstehen kann. Es waren alleinerziehende Mütter. Sie brauchen für die Zeit jemand, der auf die Kinder aufpasst. Das ist ein echtes Problem. Deshalb werden Möglichkeiten dafür geschaffen, dass sie ihre Kinder mitbringen können. Deshalb wird die Ausstattung der Räume ergänzt. Es wird einen Fundus geben mit Kinderreisebettchen für kleinere Kinder und Klappliegen für ältere Kinder. Aber auch Wickeltische, Windeleimer und vieles mehr. Darauf kann im Bedarfsfall zurückgegriffen werden. Die älteren Kinder können tagsüber in die Schule gehen oder in den Hort. Für die Säuglinge wird es eine Tagesmutter geben, die sie betreut. Also wird dafür ein Raum bereitgehalten. Liesel Scherer hat sich bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen. Noch ist alles etwas vage. Wie es dann in der Praxis sein wird, wird die Erfahrung zeigen. Dann wird sich alles einspielen. Jedenfalls ist jetzt fast alles bestellt, auch Spielsachen, Bilderbücher und Kleinkram zur Beschäftigung. Heute Nachmittag wollen wir die Listen noch einmal durchgehen. Einiges wird morgen schon geliefert.« Susi Geiger rieb sich die Stirn und sagte: »Mir brummt ein bisserl der Schädel.«
Ihre Mutter schmunzelte. »Du hast ja wohl auch ein Wochenende mit wenig Schlaf hinter dir. Oder soll ich nicht fragen?«
Susi lächelte. »Ja, du darfst fragen. Es war schön, es war sehr schön.« Sie lächelte. »Zuerst haben wir uns ausgesprochen. Dann… Wie soll ich es sagen? Wir verstehen uns, Jannis und ich.«
»Und ihr hattet eine sturmfreie Bude«, blinzelte Vera ihrer Tochter zu.
»Wenn du es so ausdrücken willst«, gestand Susi etwas verlegen. Sie trank Eiskaffee. Schließlich fügte sie hinzu: »Jannis hat mir von seiner verstorbenen Frau erzählt. Er war mit ihr sehr glücklich. Er dachte, er würde sich nie mehr verlieben.«
Vera lächelte sanft. »Aber es ist geschehen. Er hat sich in dich verliebt, Susi.«
»Ja, das hat er.«
»Und du bist in ihn verliebt.«
»Ja, das bin ich.« Susi lächelte glücklich, dann setzte sie sich anders hin, weil sie etwas nervös war. »Jannis hat mich gefragt, ob ich zu ihm ziehen will«, sagte sie dann. Dabei sah sie ihre Mutter nicht an.
»Mei Madl, dir scheint das peinlich zu sein. Warum denn?«
»Etwas peinlich, das gebe ich zu«, antwortete Susi. »Es könnte Gerede geben.«
Vera lachte laut. »Und, was ist dabei? Du kannst sicher sein, dass schon längst geredet wird. Außerdem wird immer und über alles geredet. Hier in Waldkogel sind wir doch alle eine große Familie. Und in einer großen Familie gibt jeder seine Meinung dazu, egal, um was es sich handelt. Aber böse meint es niemand. Ich denke eher, dass sich alle freuen – für Jannis und Babsi.«
»Bärbel! Babsi will jetzt Bärbel genannt werden. Sie ist jetzt ein großes Mädchen, das einen Hund hat, für den sie verantwortlich ist.«
Sie lachten beide.
»Gut, dann eben Bärbel. Sie ist aufgeblüht und hängt an deinem Rockzipfel, Susi.«
»Ja, so ist es. Ich habe sie fest in mein Herz geschlossen.«
»Und ihren Vater dazu.«
»Ja, so ist es.«
»Dann ist doch alles gut. Ich kann dir helfen, deine Sachen zu packen.«
Susi hob abwehrend die Hände. »Langsam, langsam, nicht so schnell!«
»Du hast Bedenken? Hat dich deine Schwester Ina doch verunsichert?«, fragte Vera.
»Nein, das hat Ina nicht geschafft. Außerdem meint sie es nicht böse. Sie ist nun mal eine Glucke.«
»Oh ja, das ist sie. Also, wer oder was hindert dich daran, deine Sachen zu packen und zu Jannis zu ziehen?«
»Ich habe Jannis gesagt, er muss zuerst mit Bärbel sprechen. Ich will nicht, dass er sie übergeht«, antwortete Susi.
»Bärbel wird sich sehr freuen.«
»Davon bin ich auch überzeugt. Aber dennoch gibt es einen Unterschied.«
»So?«
»Für Bärbel sieht es so aus: Sie steht jetzt im Mittelpunkt, was sie und mich angeht. Wenn ich einziehe und die Aufgabe ihrer verstorbenen Mutter übernehme, könnte sich unser Verhältnis trüben. Erstens muss sie mich dann mit Jannis teilen. Zweitens wird es nicht ausbleiben, dass ich nicht mehr nur die liebe Kindergartentante bin, die sich um sie kümmert, sondern auch jemand, der ihr zu Hause etwas zu sagen hat.«
»Das stimmt, Susi. Aber sie wird sich daran gewöhnen. Bärbel ist ein kluges Madl. Sie wird es verstehen.«
»Es ist zu hoffen.« Susi trank einen Schluck Kaffee.
»Willst du etwas essen?«, fragte ihre Mutter.
»Nein, danke, Jana hatte Häppchen gemacht. Wir haben den ganzen Morgen nebenbei gefuttert.« Susi legte die Stirn in Falten, sie kam wieder aufs andere Thema zurück. »Bärbel hatte von sich aus den Vorschlag gemacht, dass ich in das Dachzimmer einziehe. Dann wäre ich immer da und würde mir den Weg sparen. Und Jannis müsste nicht mehr nach Untermieterinnen suchen, die auf sie aufpassen. Außerdem waren die alle nicht so nett wie ich.«
»Klingt doch gut. Ich habe doch gesagt, Bärbel ist ein kluges kleines Madl.«
»Das ist sie. Aber Jannis hat mir nicht angeboten, ins Dachzimmer zu ziehen. Er hat andere Vorstellungen.«
»Das kann ich mir denken, Susi. Etwas anderes hätte ich mir auch nicht denken können«, bemerkte Vera lächelnd.
»Das ist es doch, Vera. Wie wird Bärbel es aufnehmen? Wird sie eifersüchtig auf ihren Vater sein? Wird es ihr wehtun, wenn ich, statt das Dachzimmer zu bewohnen, mit ihrem Vater…«, Susi verstummte.
»… das Schlafzimmer teile«, ergänzte Vera.
»Ja, genau«, antwortete Susi.
»Nun, vielleicht dauert es ein wenig, bis sie es akzeptiert. Wenn sie älter wäre, wäre es vielleicht einfacher«, sagte Vera.
»Das ist gut möglich.«
»Es kommt auf Jannis an, auf die Art und Weise, wie er es ihr erklärt.«
»Das habe