Sie schenkte Susi Mutterliebe: Sophienlust 468 – Familienroman
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Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Auf Gut Sophienlust herrschte Sonntagsfrieden. Denise von Wellentin war mit den Kindern zur Kirche gefahren. Das Erntedankfest wurde gefeiert. Beladen mit Blumen und Früchten, hatten selbst die Kleinen Gefallen an diesem Kirchenbesuch gefunden, der sonst ihre Ungeduld manchmal auf eine so harte Probe stellte. Nur Justus war im Hause. Mit einem Besuch war heute nicht zu rechnen, denn nach der Kirche fanden sich alle im »Grünen Baum« zum Festtagsschmaus zusammen, an dem auch die Schoeneckers teilnahmen. So wunderte sich Justus sehr, als ein Wagen vorfuhr, dem ein Herr und eine Dame entstiegen. Aber ein freundliches Lächeln ging über sein Gesicht, als er Dr. Günther Berkin erkannte. »Hier ist es aber ruhig«, meinte Günther Berkin verwundert. Justus erstattete Bericht. Dr. Berkin hatte seinen Besuch nicht angekündigt. Er hatte seine kleine Tochter Susanne überraschen wollen. Da er geschäftlich in Deutschland zu tun hatte, wollte er die Gelegenheit wahrnehmen, Ines Jakobus, die nicht mehr nur seine Sekretärin war, mit Susanne bekannt zu machen. Ines, die sich während der letzten Wochen sehr zu ihrem Vorteil verändert hatte und sehr weiblich und anmutig wirkte, sah dieser ersten Begegnung mit dem Kind allerdings recht besorgt entgegen. »Sie werden sich schon zum ›Grünen Baum‹ begeben müssen«, meinte Justus höflich.
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Buchvorschau
Sie schenkte Susi Mutterliebe - Patricia Vandenberg
Sophienlust
– 468 –
Sie schenkte Susi Mutterliebe
Patricia Vandenberg
Auf Gut Sophienlust herrschte Sonntagsfrieden. Denise von Wellentin war mit den Kindern zur Kirche gefahren. Das Erntedankfest wurde gefeiert. Beladen mit Blumen und Früchten, hatten selbst die Kleinen Gefallen an diesem Kirchenbesuch gefunden, der sonst ihre Ungeduld manchmal auf eine so harte Probe stellte.
Nur Justus war im Hause.
Mit einem Besuch war heute nicht zu rechnen, denn nach der Kirche fanden sich alle im »Grünen Baum« zum Festtagsschmaus zusammen, an dem auch die Schoeneckers teilnahmen.
So wunderte sich Justus sehr, als ein Wagen vorfuhr, dem ein Herr und eine Dame entstiegen. Aber ein freundliches Lächeln ging über sein Gesicht, als er Dr. Günther Berkin erkannte.
»Hier ist es aber ruhig«, meinte Günther Berkin verwundert.
Justus erstattete Bericht. Dr. Berkin hatte seinen Besuch nicht angekündigt. Er hatte seine kleine Tochter Susanne überraschen wollen.
Da er geschäftlich in Deutschland zu tun hatte, wollte er die Gelegenheit wahrnehmen, Ines Jakobus, die nicht mehr nur seine Sekretärin war, mit Susanne bekannt zu machen.
Ines, die sich während der letzten Wochen sehr zu ihrem Vorteil verändert hatte und sehr weiblich und anmutig wirkte, sah dieser ersten Begegnung mit dem Kind allerdings recht besorgt entgegen.
»Sie werden sich schon zum ›Grünen Baum‹ begeben müssen«, meinte Justus höflich. »Sie werden erst nachmittags zurückkommen und abends ist dann Erntetanz. Da werden Sie auch Ihren Spaß haben.«
Nach solchem Spaß war es den beiden nicht so recht zumute. Sie hatten den weiten Flug von Johannesburg hinter sich, und morgen musste Günther Berkin schon zu seinen geschäftlichen Besprechungen weiterreisen. Es blieb ihnen nicht viel Zeit, Susanne darauf vorzubereiten, was sich auch in ihrem Leben ändern würde, denn Günther und Ines hatten den Entschluss gefasst, zu heiraten und Susanne zu sich zu nehmen.
Aber Ines sank das Herz jetzt ganz tief, wenn sie dieses wunderschöne Haus sah, die wundervolle Umgebung, in die dieses große Gut eingebettet war.
Würde sich die kleine Susanne, die so sehr an ihrem Freund Nick hing, von hier trennen wollen, fragte sie sich. Mit mütterlicher Güte hatte Denise von Wellentin das mutterlose Kind zu sich genommen und es behutsam mit ihrem Vater zusammengeführt.
Ines liebte Günther Berkin, aber sie machte sich keine Illusionen, dass für ihn vorerst das Wohl seines Töchterchens über allem stand, dessen Liebe er sich hatte erringen müssen.
»Es hat sich allerlei getan bei uns«, erzählte Justus weiter, aber das Meiste wusste Günther Berkin schon aus den Briefen, die sein Töchterchen Claudia oder Denise von Wellentin diktiert hatte. Günther Berkin war auch bereits informiert, dass Irene von Wellentin, Dominiks Großmutter, den Weg zum Herzen ihres Enkels gefunden hatte, während ihr Mann, von dem sie seit einigen Wochen getrennt lebte, noch immer hochmütig darauf beharrte, dass Denise, die frühere Tänzerin, nicht als eine Wellentin anerkannt werden dürfe.
»Sie wollen doch Susi nicht jetzt schon holen«, meinte Justus erschrocken. »Das wird uns aber hart ankommen.«
Günter Berkin und Ines Jakobus blickten sich an. Sie wussten nicht, wie sich das Kind entscheiden würde.
»Die Kinder fühlen sich ja so wohl hier«, fuhr Justus fort. »Neulich hat Frau von Wellentin, die Großmama, noch die kleine Marlies gebracht, und nächste Woche kommen wieder zwei Kinder. Das Haus wird langsam voll, aber schön ist es und zufrieden sind alle, die Kleinen und die Großen. Und die neue Schule müssen Sie sich ansehen, Herr Doktor. Das alles haben wir unserer verehrten jungen gnädigen Frau zu verdanken.«
*
Fast die gleichen Worte musste Denise von Wellentin eben aus dem Mund des Pfarrers vernehmen. Es war ihr gar nicht recht, so in den Blickpunkt gerückt zu werden, aber der Erntedanktag bot einen willkommenen Anlass, ihre Verdienste zu würdigen.
Sie hatte Liebe und Güte gesät, und nun konnte auch sie erstmals reiche Ernte halten. Von überall wurden ihre Beweise der Dankbarkeit, Verehrung, Bewunderung und Liebe zuteil.
Sie saß zwischen Dominik und Susanne Berkin, auf dem Platz der verstorbenen Sophie von Wellentin, deren Vermächtnis sie verwaltete. Hinter ihnen saßen Claudia und ihr Verlobter Dr. Lutz Brachmann mit den Kindern Mario und Roli, mit Frau Trenk und ihrem Sohn Robby. Auf der hintersten Bank des Seitenflügels hatten Irene von Wellentin mit Edith Gerlach und der kleinen Petra Platz genommen. Sie zeigte sich heute zum ersten Mal wieder in der Öffentlichkeit, ohne ihren Mann, aber an der Seite ihres Schützlings.
Denise gegenüber saßen Alexander von Schoenecker und seine Kinder Sascha und Andrea. Immer wieder trafen sich ihre Blicke, als der Pfarrer von der großen Aufgabe sprach, die Denise auf sich genommen hatte, zum Wohle heimatloser Kinder, zum Wohle eines ganzen Dorfes, das sich glücklich schätzte, sie in ihrer Mitte zu wissen.
»Schön hat er gesprochen, Mami«, stellte Nick fest.
Was Denise verlegen machte, erfreute ihn. Er hatte es gern, wenn seine Mami bewundert wurde, denn sie verdiente es. Dominik konnte das schon ganz genau beurteilen, denn er hatte ja alles von Anfang an mitgemacht. Sie hatte das Baby Petra aufgenommen und nun auch Edith Gerlach, die es in tiefster Not vor die Tür gelegt hatte. Seine Mami hatte Robby mitgebracht und dafür gesorgt, dass seine Mutter wieder gesund wurde und nun auch bei ihnen bleiben konnte. Susanne und Mario gehörten sowieso schon zur Familie und Roli hatte sogar das Lachen wieder gelernt. Von der Großmama und Onkel Alexander ganz zu schweigen. Man musste seine Mami lieb haben, fand Dominik, und er verstand es auch, dass Sascha und Andrea viel lieber hier waren als bei ihrer Großmutter.
Bald gingen sie gemeinsam zum »Grünen Baum«, wo die Festtafel gedeckt war.
Vorerst galt das Interesse der Kinder jedoch den Karussells, die auf der Wiese vor dem Gasthof aufgebaut worden waren.
»Komm, Susi, wir fahren mit dem roten Auto«, schlug Dominik seiner kleinen Freundin vor, als diese sich plötzlich umdrehte, weil jemand ihren Namen gerufen hatte.
»Papi!«, rief sie atemlos. Mit einem Jubelruf stürzte sie dem schlanken sonnengebräunten Mann in die Arme.
Er fing sie auf und drückte sie an sich, während Ines schnell ein paar Schritte zurückgewichen war, um diese Wiedersehensfreude nicht zu stören.
»Du hast gar nicht geschrieben, dass du kommst«, meinte Susanne vorwurfsvoll. »Jetzt muss ich Tante Isi erst einmal fragen, ob es für dich auch etwas zu essen gibt.«
»Das Essen ist mir nicht so wichtig, Susi«, erwiderte er zärtlich. »Da ist noch jemand, der dir guten Tag sagen möchte. Tante Ines.«
Der Name Ines war Susanne mittlerweile schon vertraut. Er kam in allen Briefen vor, die ihr Papi ihr geschrieben hatte.
Schüchtern lächelnd streckte sie ihr die Hand entgegen. »Fein, dass ich dich auch kennenlerne«, meinte sie zutraulich. »Ich dachte, du würdest erst nächstes Jahr Urlaub bekommen, Papi«, wandte sie sich an ihren Vater.
»Ich bin geschäftlich hier, und da mussten wir dich doch besuchen«, meinte er.
»Das will ich meinen«, rief Susanne. »Bis zum nächsten Jahr ist es sowieso noch so lange. Jetzt muss Tante Isi aber Ines auch kennenlernen.«
Denise brauchte nur einen langen Blick auf Ines Jakobus zu werfen, um zu wissen, dass Dr. Berkin eine gute Wahl getroffen hatte. Allerdings fürchtete sie gleich, dass sie Susanne mitnehmen wollten. Daran schien das Kind jedoch nicht zu denken.
»Dann werde ich euch jetzt gleich mit den anderen Kindern bekannt machen«, schlug Susanne vor. »Jetzt sind wir schon sieben und wenn wir Sascha und Andrea dazurechnen, neun. Wir sind froh, dass wir Frau Trenk und Edith haben. Wie lange bleibt ihr?«, sprudelte es über ihre Lippen.
»Darüber sprechen wir später«, meinte Günther Berkin ausweichend.
Das Auto war Dominik nicht mehr wichtig. Er ging zu seiner Mutter.
»Susis Vater ist gekommen«, stellte er sinnend fest, »und eine Frau hat er auch mitgebracht. Wollen sie Susi etwa holen?«
»Du bist doch ein vernünftiger Junge, Nick«, begann sie, aber er fiel ihr gleich ins Wort: »Immer wenn du so anfängst, willst du, dass ich etwas einsehe, was ich gar nicht gern möchte, Mami.«
»Aber Susi hat jetzt ihren Vati, und sie hat ihn doch auch lieb. Es wäre doch zu verstehen, wenn er sie mit sich nehmen will.«
Dominik schob die Unterlippe