Was Liebe alles bewirkt: Toni der Hüttenwirt Extra 101 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Hansi betrat sein Elternhaus. Er hatte die Haustür noch nicht hinter sich geschlossen, als ihn seine Mutter durch die offene Küchentür begrüßte. »Mei, das muss ein schönes Hüttenfest gewesen sein«, schmunzelte Klara Berghofer. Hansi grinste seine Mutter an und rieb sich das Kinn. Dann drehte er sich um, zog seine Jacke aus und hängte sie an die Garderobe. »So wortkarg? Hast du einen Brummschädel?« »Nein, ich habe kein Kopfweh. Ich erzähle es dir gleich. Aber vorher muss ich mich ein bisserl frisch machen. Und rasieren muss ich mich auch. Ich sehe etwas verwildert aus.« Er ging die Stiege hinauf. Dabei nahm er zwei Stufen auf einmal. Oben hielt er an und rief: »Nein, eine Kopfschmerztablette brauche ich nicht. Aber ein extrastarker Kaffee wäre nicht schlecht.« »Der Kaffee steht schon in der Thermoskanne auf dem Küchentisch. Nachdem du heute Nacht nicht heimgekommen bist, dachte ich mir schon, dass du nach einem starken Kaffee verlangen wirst.« Klara verschwand in der Küche.
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Buchvorschau
Was Liebe alles bewirkt - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 101 –
Was Liebe alles bewirkt
Unveröffentlichter Roman
Friederike von Buchner
Hansi betrat sein Elternhaus. Er hatte die Haustür noch nicht hinter sich geschlossen, als ihn seine Mutter durch die offene Küchentür begrüßte. »Mei, das muss ein schönes Hüttenfest gewesen sein«, schmunzelte Klara Berghofer.
Hansi grinste seine Mutter an und rieb sich das Kinn. Dann drehte er sich um, zog seine Jacke aus und hängte sie an die Garderobe.
»So wortkarg? Hast du einen Brummschädel?«
»Nein, ich habe kein Kopfweh. Ich erzähle es dir gleich. Aber vorher muss ich mich ein bisserl frisch machen. Und rasieren muss ich mich auch. Ich sehe etwas verwildert aus.« Er ging die Stiege hinauf. Dabei nahm er zwei Stufen auf einmal. Oben hielt er an und rief: »Nein, eine Kopfschmerztablette brauche ich nicht. Aber ein extrastarker Kaffee wäre nicht schlecht.«
»Der Kaffee steht schon in der Thermoskanne auf dem Küchentisch. Nachdem du heute Nacht nicht heimgekommen bist, dachte ich mir schon, dass du nach einem starken Kaffee verlangen wirst.« Klara verschwand in der Küche. Sie musste warten und lauschte auf die Geräusche, die von oben herunter drangen. Sie hörte das Wasserrauschen und das Schlagen der Türen.
Hansi hatte oben unter dem Dach zwei Zimmer und ein Bad. Der Rest des Dachbodens war schon immer zum Trocknen der Wäsche benutzt worden.
Als Hansi herunterkam, hatte er den Lodenanzug, den er zum Hüttenfest getragen hatte, gegen eine Jeans und ein T-Shirt getauscht. Sein schwarzes Haar war noch feucht. Er setzte sich an den Tisch und schenkte sich Kaffee ein.
»Magst du etwas essen?«, fragte seine Mutter und schaute auf die Kuckucksuhr an der Wand. »Es ist noch Zeit bis zur Vesper. Aber wir können auch früher essen. Es gibt was Kaltes. Ich dachte mir, nach dem Hüttenfest wird dir kalt und salzig lieber sein. Sicherlich sind Bier und Obstler in Strömen geflossen.«
»Ja, es wurde ganz schön gebechert auf dem Fest. Aber ich habe nicht viel getrunken. Ich hatte was Besseres zu tun, als mit den Burschen meines Jahrgangs eine Maß nach der anderen zu leeren.«
»Wie soll ich das verstehen? Was meinst du damit, du hättest etwas Besseres zu tun gehabt?«
Hans schmunzelte und trank in aller Seelenruhe Kaffee.
»Mei, Bub, du machst es spannend«, sagte seine Mutter. »Was ist los? Ich fand es schon ein bisserl sonderbar, dass du unbedingt allein zum Hüttenfest gehen wolltest. Wie du weißt, hatte mich Meta Baumberger persönlich eingeladen.«
Hansi errötete. »Ja, und ich bin froh und dankbar, dass du hiergeblieben bist.«
»Gewundert habe ich mich schon, dass du allein gehen wolltest. Ich habe mir natürlich so meine Gedanken darüber gemacht. Da kann nur ein Madl dahinterstecken, dachte ich. Wenn ein Bursche hinter einem Madl her ist, will er seine Mutter nicht dabeihaben. Habe ich recht?«, fragte Klara.
Hansi errötete wieder. »Du hast es erraten, Mutter.«
»Erzähle!«
»Das mit dem Madl hat schon in den letzten Wochen angefangen. Ich gab mir alle Mühe, mit ihr in ein persönliches Gespräch zu kommen. Aber sie wollte noch nicht einmal mit mir reden!«
»Wieso? Du bist doch ein fescher Bursche«, sagte Klara empört. »Jedes Madl müsste sich für dich interessieren.«
»Wenn du mir dauernd dazwischenredest, bringst du mich ganz aus dem Konzept.«
»Gut, dann bin ich still und höre nur zu.«
Hansi atmete tief ein. Er überlegte, wie er die Neuigkeit seiner Mutter beibringen sollte. Er trank noch einen Schluck Kaffee. »Also, es wäre gut, wenn wir heute später essen würden. Ich muss nämlich noch einmal weg. Ich will das Madl abholen. Ich habe gefragt, ob sie zu uns zum Abendessen kommen möchte. Sie will. Ich wollte aber nicht einfach so mit ihr hereinzuplatzen.«
»Ich habe nix Besonderes gemacht. Mei, das ist mir … egal, es ist, wie es ist«, seufzte Klara.
»Du musst nichts extra machen. So ein Madl ist es nicht. Ich dachte nur, es wäre besser, wenn du sie sofort kennenlernst. Es wird sich herumsprechen, dass wir zusammen sind.«
Klara Berghofers Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Dass sich bei ihrem Buben etwas Besonderes tat, hatte sie schon die letzten Wochen bemerkt. Er war immer stiller geworden. Das hatte sie sehr gewundert, da er eher der lebhafte Typ war und ein fröhliches Naturell hatte. So, so! Ein Madl, das stand also dahinter.
»Ich weiß, dass ich dich damit etwas überrasche. Aber ich will sie dir unbedingt vorstellen. Wir können auch zusammen Essen gehen, wenn dir das lieber ist.«
»Schmarrn, bring sie her! Ich werde es schon überleben«, lachte Klara.
»Das wirst du bestimmt. Außerdem hat Jana sicher mehr Lampenfieber als du.«
»So, Jana heißt sie? Ist das Madl die junge Frau, die bei Zenzi in der Villa Lohe wohnt?«
»Ja, das ist meine Jana«, sagte Hansi stolz. »Am Anfang ist sie weggerannt, wenn ich in ihre Nähe kam. Sie wird die Direktorin der Bildungseinrichtung, die Zenzi unter der Schirmherrschaft von Oberin Justina eröffnen wird. Es geht bald los. Der Umbau ist fast abgeschlossen, aber davon später. Dass ich dort eine Hausmeisterstelle bekommen habe, weißt du. Ich habe dir alles erzählt, auch von der Dienstwohnung. Es blieb also nicht aus, dass ich mit Jana beruflich zu tun hatte. In den letzten Wochen sahen wir uns fast täglich. Aber ich fand einfach keine Möglichkeit, privat anzuknüpfen. Also habe ich sie auf dem Hüttenfest ersteigert. Ich gebe zu, es war etwas trickreich. Gräfin Zenzi und der alte Alois haben dabei geholfen. Aber die Rechnung ging auf. Jedenfalls sind wir zusammen zur Villa Lohe zurückgekehrt, heute Morgen. Ich zeigte ihr die Räumlichkeiten meiner Wohnung. Wir kamen endlich ins Reden. Es war auf einmal ganz einfach. Wir passen gut zusammen. Das wirst du auch feststellen. Jana ist Witwe. Ihr Mann starb bei einem Motorradunfall.«
»Kinder?«, fragte Hansis Mutter sofort.
Er schüttelte den Kopf. »Nein, die Ehe war kinderlos. Jana wollte Kinder. Ihr Mann am Anfang auch. Dann änderte er seine Meinung. Sie stritten sich. Er stieg auf sein Motorrad, brauste davon und verunglückte tödlich. Jana traf es schwer, dass sie sich nicht mehr aussöhnen konnten. Sie war viele Jahre schwermütig und ging jedem Burschen aus dem Weg. Die jungen Handwerker auf der Baustelle wollten alle mit ihr anbändeln. Aber sie holten sich eine Abfuhr nach der anderen. Doch das ist vorbei. Ich habe sie erobert.« Er strahlte, als er das sagte. »Du hättest ihre Augen sehen sollen, als ich ihr sagte, dass ich Kinder liebe und Kinder haben möchte.« Hansi trank wieder einen Schluck Kaffee. »Was ich dir eben über Janas Leben erzählt habe, ist vertraulich, Mutter. Sprich Jana bitte nicht darauf an!«
»Ich verstehe, mache dir keine Gedanken, Bub. Ich freue mich für dich. Und wie geht es weiter?«
»Ich will die Wohnung renovieren, dann kann sie bei mir einziehen. Ich denke dabei erst einmal an Küche, Schlafzimmer und Badezimmer. Alles andere ist nicht so eilig.«
»Dann hältst du die Tradition nicht ein«, sagte Klara leise.
Hansi schmunzelte. Er wusste, auf was seine Mutter anspielte. »Wenn du es so siehst, nein, ich halte die Tradition nicht ein, wir tun es nicht. Wir ziehen einfach zusammen. Wir werden uns irgendwann verloben und heiraten. Wenn es nach mir ginge, könnte es noch in diesem Sommer sein. Aber jetzt bin ich erst einmal glücklich, dass sie mich liebt. Sie ist wirklich ein Schatz. Und klug ist sie auch. Sie hat Köchin gelernt und die Meisterprüfung in Hauswirtschaft abgelegt. Sie hat dann weitergelernt und darf jetzt unterrichten. Dass sie so ein kluges Madl ist, ist mir nicht wichtig. Manche werden