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Gewitter am Cimarron: Wyatt Earp 281 – Western
Gewitter am Cimarron: Wyatt Earp 281 – Western
Gewitter am Cimarron: Wyatt Earp 281 – Western
eBook144 Seiten1 Stunde

Gewitter am Cimarron: Wyatt Earp 281 – Western

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Über dieses E-Book

"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

Die Kugel traf Mat Corby rechts in die Brust. Er bekam einen Stoß, der ihn im Sattel zurückwarf, krampfte sich instinktiv mit der Linken in der Mähne seines Wallachs fest und riß mit der Rechten den Colt hoch. Damned! Woher war der Schuß gekommen? Ganz still und friedlich lag die Weide da. Nirgends in der Halde über den dichten grünen Tecarilla-Büschen zog sich ein Rauchfaden hoch. Azurfarben und von keiner Wolke getrübt, breitete sich der Himmel Oklahomas über das Land. Es war ein schönes, weites gesundes Land. In der Ferne, wo der Himmel am Horizont violettfarben mit der Erde zu verschwinden schien, floß der Buffalo Creek in den Cimarron-River. Und im Norden schloß die flimmernde Bergkulisse der Red Mountains die Ebene ab. Es war ein prachtvolles Land. Und doch steckte hier irgendwo hinter den unschuldigen Büschen ein Mordschütze. Mat fühlte zu seinem Entsetzen, daß ihn ein Schwindelanfall ansprang. Seit dem Schuß waren drei Sekunden vergangen. Mat riß den Wallach herum, hieb ihm die großen texanischen Sternradsporen in die Weichen und sprengte weit über den Pferdehals gebeugt davon. Rotgolden brachen sich die Strahlenbündel der Abendsonne an den Pfählen des großen Bunkhausvorbaues, als der Reiter den Ranchhof erreichte. An der Pferdetränke rutschte er aus dem Sattel, schleppte sich noch drei Schritte vorwärts und brach dann plötzlich lautlos in sich zusammen. Drüben flog knarrend die schwere Stalltür auf, und ein riesiger, grobknochiger Mann mit offenem Hemd, pergamentfarbenem Gesicht und schiefergrauen Augen stürmte in den Hof. »Mat!« Der Hüne beugte sich über den Besinnungslosen, hob ihn auf und sah das blutgetränkte Hemd.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Juni 2023
ISBN9783987579325
Gewitter am Cimarron: Wyatt Earp 281 – Western

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    Buchvorschau

    Gewitter am Cimarron - William Mark

    Wyatt Earp

    – 281 –

    Gewitter am Cimarron

    William Mark

    Die Kugel traf Mat Corby rechts in die Brust. Er bekam einen Stoß, der ihn im Sattel zurückwarf, krampfte sich instinktiv mit der Linken in der Mähne seines Wallachs fest und riß mit der Rechten den Colt hoch.

    Damned! Woher war der Schuß gekommen?

    Die Landschaft war so dicht mit Büschen besetzt, daß es unmöglich war, den Standort des Schützen so ohne weiteres auszumachen,

    Ganz still und friedlich lag die Weide da. Nirgends in der Halde über den dichten grünen Tecarilla-Büschen zog sich ein Rauchfaden hoch. Azurfarben und von keiner Wolke getrübt, breitete sich der Himmel Oklahomas über das Land. Es war ein schönes, weites gesundes Land. In der Ferne, wo der Himmel am Horizont violettfarben mit der Erde zu verschwinden schien, floß der Buffalo Creek in den Cimarron-River. Und im Norden schloß die flimmernde Bergkulisse der Red Mountains die Ebene ab.

    Es war ein prachtvolles Land.

    Und doch steckte hier irgendwo hinter den unschuldigen Büschen ein Mordschütze.

    Mat fühlte zu seinem Entsetzen, daß ihn ein Schwindelanfall ansprang.

    Seit dem Schuß waren drei Sekunden vergangen.

    Mat riß den Wallach herum, hieb ihm die großen texanischen Sternradsporen in die Weichen und sprengte weit über den Pferdehals gebeugt davon.

    Rotgolden brachen sich die Strahlenbündel der Abendsonne an den Pfählen des großen Bunkhausvorbaues, als der Reiter den Ranchhof erreichte. An der Pferdetränke rutschte er aus dem Sattel, schleppte sich noch drei Schritte vorwärts und brach dann plötzlich lautlos in sich zusammen.

    Drüben flog knarrend die schwere Stalltür auf, und ein riesiger, grobknochiger Mann mit offenem Hemd, pergamentfarbenem Gesicht und schiefergrauen Augen stürmte in den Hof.

    »Mat!«

    Der Hüne beugte sich über den Besinnungslosen, hob ihn auf und sah das blutgetränkte Hemd.

    Augenblicklich brachte er den Bewußtlosen an die Tränke und benetzte sein Gesicht mit Wasser.

    Mat schlug die Augen auf und blickte in das harte Ledergesicht des älteren Mannes.

    »Vater –« Die blutleeren Lippen des sonst so frischen jungen Mannes zitterten bei diesem Wort.

    »Junge.«

    »Das Herz, nicht wahr?« stammelte der Bursche, und in seinen blauen Augen stand eine bange Frage.

    John Corby schüttelte lächelnd den Kopf. »No, Mat – das Herz ist glücklicherweise auf der anderen Seite. Wenn die Kugel es auch nur angerissen hätte, wärst du jetzt sicher nicht hier.«

    Der Junge lächelte müde. Dann übermannte ihn wieder die Ohnmacht.

    Als John Corby seinen Sohn aufhob, kamen drüben aus der neuen Scheune zwei Cowboys. Auch aus der Schmiede und dem Geräteschuppen kamen jetzt Männer heran.

    Ein untersetzter rothaariger Bursche mit breiten Schultern und dem Brustkasten eines Preisboxers blickte in das wächserne Gesicht Mats.

    »Was ist mit ihm, Boß?« fragte er heiser.

    Corby blickte seinen Vormann nicht an.

    »Er ist verwundet«, sagte er dumpf. »Die Kugel sitzt in seiner Brust.«

    Jim Cahoun, der Vormann, warf seinen fast halslosen, kantigen Schädel herum und krächzte: »Wo ist Speedy?«

    »Im Corral!« rief ein knochiger langer Bursche, dessen Gesicht so eingefallen war wie ein Totenkopf.

    »Hol ihn sofort her, Toby!«

    Der Knochenmann schlenderte davon.

    »Tempo!« brüllte der Vormann hinter ihm her.

    Da warf der Cowboy seine ellenlangen Glieder durch die Gegend, wirbelte die Arme wie Windmühlenflügel und war bald hinter der Ecke des Stalles verschwunden.

    Hoch aufgerichtet schritt der Rancher auf das Wohnhaus zu. Das Gewicht des Verwundeten schien ihn in keiner Weise zu belasten.

    Keiner der Cowboys wagte, dem Boß seine Hilfe anzubieten.

    Alma Corby hatte am Herd gestanden, als die Männer in die große Stube traten. Ihr hageres, faltiges Gesicht schien unter der Bräune zu erblassen, als sie sah, wen ihr Mann da hereinbrachte.

    Corby legte den Verwundeten auf das Sofa.

    Dann standen sie stumm und tatenlos da und blickten auf den reglosen Körper Mats.

    »Tut doch etwas!« schrie die Frau plötzlich.

    Ihr Schrei drang den Männern bis ins Mark. Langsam wichen sie bis zur Tür zurück.

    »John!« rief die Frau, »er verblutet!«

    Das Ledergesicht des Ranchers blieb unbewegt. Ein Geräusch im Flur ließ die Männer aufblicken.

    Die Tür flog auf. In ihrem Rahmen stand ein flachsblonder Bursche, der eine große Ähnlichkeit mit Mat hatte. Nur schien er einige Jahre jünger zu sein. Er zwängte sich durch die Cowboys und blickte mit entsetzten Augen auf den Bewußtlosen. Dann nahm er den Kopf herum und blickte den Rancher an.

    »Ist er tot?« kam es dumpf von seinen Lippen.

    John Corby hatte die behaarten Fäuste in die Hüften gestemmt und blickte in die hellen Augen seines jüngsten Sohnes.

    »Nein, Joe. Er hat eine Kugel in der Brust.«

    Über das frische Gesicht des Jungen flog eine dunkle Röte.

    »Wer war es?«

    Der Rancher zog die Schultern hoch und ließ sie langsam wieder fallen.

    Die Luft im Raum war zum Schneiden. Cahoun trat von einem Fuß auf den anderen. Dann warf er den Kopf zu einem feisten sommersprossigen Burschen herum.

    »Jonny, sieh nach, wo Speedy bleibt!«

    In diesem Augenblick waren draußen in der Halle Schritte zu hören. Das Totenkopfgesicht Tobys schob sich durch den Türspalt.

    »Speedy«, zischte der Vormann. »Wo ist er?«

    »Hier, er kommt gleich.« Toby zerrte einen kleinen, tiefäugigen Kerl mit aufgedunsenem stoppelbärtigem Gesicht hinter sich her. Vor dem Vormann ließ er ihn stehen.

    Cahoun sah auf den schlotternden und schwankenden Mann. Sein Gesicht verhärtete sich zur Maske des Zorns. Dann sagte er ganz leise mit einer krächzenden, heiseren Stimme: »Speedy!«

    Der Cowboy hob den Kopf. Er hatte Mühe, die Lider über seinen wäßrigen Augen hochzuhalten.

    »Speedy!« brüllte der Vormann plötzlich unbeherrscht.

    Der Betrunkene zuckte wie unter einem Schlag zusammen.

    Da packte Cahoun ihn und schleifte ihn hinaus zur Pferdetränke.

    Drinnen in der Stube hörte man das unverkennbar klatschende Geräusch eines Körpers, der auf eine Wasserfläche aufschlug.

    Drei Minuten später kam Cahoun mit dem triefnassen Cowboy zurück.

    Speedys Gesicht war gerötet, und seine Augen konnte er jetzt aufhalten.

    »Hier, du verdammter Whiskyschlauch!« herrschte ihn der Vormann an. »Da liegt der Sohn deines Bosses und hat eine Kugel im Leib. Und du elende Eule bist betrunken!«

    Da hieb ihm der Vormann seine klobige Faust mitten ins Gesicht.

    Speedy taumelte, schüttelte sich wie ein Hund und kam langsam wieder heran.

    Cahoun packte ihn am Kragen und schleppte ihn zu dem Verwundeten.

    »Da, sieh ihn dir an. Es ist Mat. Er hat eine Kugel im Leib.«

    Speedy nickte mit wackelndem Kopf.

    Da schüttelte ihn Cahoun wild hin und her.

    »Hilf ihm, verdammter Aasgeier!«

    Als der Vormann ihn losließ, schwankte Speedy hin und her.

    Cahoun stieß einen Fluch aus.

    Die Frau sagte hart: »Laß ihn, Jim!«

    Aber Joe, Mats Bruder, drängte sich an den Betrunkenen heran.

    »Er muß ihm helfen, zum Teufel! Er ist der einzige, der die Kugel rausholen kann.«

    Alle starrten den schwankenden Cowboy an.

    Der hob den Blick und suchte die Augen des Ranchers.

    John Corby wandte sich um und ging zum Schrank. Als er zurückkam, hatte er ein halbgefülltes Glas mit Whisky in der Hand.

    Speedy nahm es mit zitternden Händen und trank einen kleinen Schluck. Dann wischte er sich durchs Gesicht und beugte sich über den Verwundeten.

    Mats Gesicht war leichenblaß geworden.

    Speedy öffnete ihm das Hemd, riß es auseinander.

    Das Geräusch, das der Stoff von sich gab, zerrte an den Nerven der Menschen in der Stube.

    »Ich muß heißes Wasser haben«, kam Speedys dünne Stimme plötzlich vom Sofa her.

    Und dann operierte der angetrunkene Cowboy unter den starren Mienen der Umstehenden. Schon nach dem ersten Versuch wußte Speedy, daß die Kugel höllisch tief saß. Sie hatte zwei Rippen durchschlagen und steckte in der Lunge.

    Speedy hob den Kopf und sah mit ängstlichen Augen zu dem Rancher hin.

    Niemand sagte etwas.

    Zweimal rutschte die Kugel wieder ab.

    Es war eine verteufelte Situation.

    Speedy schluckte vor Verzweiflung. Der Schweiß rann ihm in breiten Bächen von der Stirn.

    Mit zusammengebissenen Zähnen standen die Cowboys da.

    Plötzlich drehte sich der kleine dicke Jonny Plynn um.

    Das war für die anderen das Signal. Sie wandten sich ebenfalls und gingen zum Fenster hinüber.

    Nur der Rancher, Cahoun und die Frau blieben hinter Speedy stehen.

    Plötzlich zerriß ein gräßlicher Schrei die Luft.

    Cahoun wollte vorspringen, um Speedy zurückzureißen. Aber er kann nicht vorwärts; die schwere Faust des Ranchers hielt ihn zurück.

    Und gleich darauf drang das harte kleine Geräusch eines auf die Dielen springenden Metallstückes durch den Raum.

    Joe, Mats Bruder, schluckte und wandte sich um. Als er in Mats kalkiges Gesicht sah, hielt er den Atem an.

    Speedy reinigte wie im Tran die Wunde, nahm mit tausendfach geübtem Griff die Verbandstücke entgegen, die die Frau ihm hinhielt, richtete sich dann ächzend auf und schüttelte den Kopf, als der Rancher ihm das Whiskyglas hinhielt. Langsam und immer noch taumelnd verließ er die Stube.

    *

    Drei Tage bangte die ganze Ranch um Mats Leben.

    Keiner sprach mit dem anderen.

    Speedy hockte den ganzen Tag am Corralgatter, starrte auf seine staubigen Stiefelspitzen und kaute auf einem zernagten Pfeifenstiel herum.

    Der Vormann hatte eine Menge Arbeit auf der Weide, aber er blieb auf dem Hof. Toby und der kleine Gregg hatten den Sägebock in den äußersten Winkel der Scheune gestellt. Sie behandelten das schwere Holz, als sei

    es aus Glas. Nur ganz langsam und leise sägten sie. Überhaupt wurde jedes laute und harte Geräusch vermieden.

    Noch niemals waren auf der rauhen Corby-Ranch die Türen so leise geschlossen worden wie in diesen Tagen. Cahoun hatte die ewig knarrende Stalltür frisch geölt, und der

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