Das Glück wohnt auf der Berghütte: Toni der Hüttenwirt Extra 95 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Alois hatte im Garten hinterm Haus den Tisch gedeckt und wartete auf Sophie. Sie hatte angerufen und gebeten, ihn zu sprechen. Dabei hatte sie keine Andeutung gemacht, um was es ging. Alois vermutete, dass er der Erste sein könnte, den sie ins Vertrauen zog. War seine Enkelin schwanger? Er las die Zeitung, aber er konnte sich nicht konzentrieren. Immer wieder schaute er auf die Uhr. Es würde noch dauern, bis Sophie aus München kam. Es war Hochsaison und viel Verkehr. Die Haustür wurde aufgeschlossen. Sophie blickte durch den langen Flur, an dessen Ende eine Tür in den Garten führte. Sie stand offen. Das bedeutete, dass Alois bereits da war. »Alois, ich bin es!«, rief Sophie. »Ich bin im Garten«, rief er zurück und kam zur Tür. »Soll ich dir helfen?«, fragte er. »Danke, das mache ich schon allein.
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Buchvorschau
Das Glück wohnt auf der Berghütte - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 95 –
Das Glück wohnt auf der Berghütte
Britta findet eine starke Schulter
Friederike von Buchner
Alois hatte im Garten hinterm Haus den Tisch gedeckt und wartete auf Sophie. Sie hatte angerufen und gebeten, ihn zu sprechen. Dabei hatte sie keine Andeutung gemacht, um was es ging. Alois vermutete, dass er der Erste sein könnte, den sie ins Vertrauen zog. War seine Enkelin schwanger?
Er las die Zeitung, aber er konnte sich nicht konzentrieren. Immer wieder schaute er auf die Uhr. Es würde noch dauern, bis Sophie aus München kam. Es war Hochsaison und viel Verkehr.
Die Haustür wurde aufgeschlossen.
Sophie blickte durch den langen Flur, an dessen Ende eine Tür in den Garten führte. Sie stand offen. Das bedeutete, dass Alois bereits da war. »Alois, ich bin es!«, rief Sophie.
»Ich bin im Garten«, rief er zurück und kam zur Tür. »Soll ich dir helfen?«, fragte er.
»Danke, das mache ich schon allein. Hast du eine Tasse Kaffee für mich?«
»Sophie, ich habe eine Thermoskanne Kaffee und Kuchen. Ich habe im Garten den Tisch für uns gedeckt.«
»Super, ich komme gleich, sobald ich das Auto ausgeladen habe.« Sie trug einige Umzugskisten herein und stapelte sie im Flur auf. Dann ging sie in den Garten.
»So, jetzt erst einmal ein herzliches Grüß Gott«, sagte Alois.
»Oh ja, Grüß Gott«, antwortete Sophie.
Sie nahmen sich in den Arm. Dann setzte sich Sophie an den Tisch.
Alois schenkte Kaffee ein.
»Kuchen esse ich erst später«, sagte Sophie.
»Das musst du auch. Den Kuchen hat Addi gebacken. Es ist ein neues Rezept. Sie will wissen, wie er dir schmeckt.«
Sophie schnitt sich doch schon ein Stück Kuchen ab. »Lecker, sehr lecker! Sag Addi, ich möchte das Rezept haben.«
»Das mache ich. Sie wird sich freuen«, sagte Alois. Er schenkte sich Kaffee nach. »So, Madl, ich bin seit deinem Anruf am Grübeln, was du mir sagen willst. Spann mich nicht länger auf die Folter!«, schmunzelte Alois.
Sophie lachte laut. »Falls du darauf spekulierst, dass Sebastian und ich dich zum Urgroßvater machen, muss ich dich enttäuschen. Aber ich verspreche dir, du wirst der Erste sein in Waldkogel, der es erfährt.«
»Dann muss ich mich noch etwas gedulden«, sagte Alois. Er lächelte und blinzelte Sophie zu.
Sie lächelte zurück, dann sagte sie: »Alois, es ist etwas anderes. Okay, es hat in weitesten Sinn mit meiner zukünftigen Rolle als Mutter zu tun.« Sophie nippte an ihrem Kaffee. »Ich mache mir Gedanken, wie sich der Alltag verändern wird und wie ich Kind und Arbeit unter einen Hut bekomme.«
»Das ist vernünftig, rechtzeitig daran zu denken. Wenn es eng wird, kannst du das Kind immer bei mir und Addi lassen«, sagte Alois. »Außerdem stehen Toni und Anna, Wendy und Henk, Meta und Xaver bereit.«
»Danke, das habe ich mir schon gedacht«, sagte Sophie. Sie lachte. »Am besten bekomme ich Mehrlinge, drei oder vier Kinder, damit alle eine Aufgabe haben, und jeder ein Kindl knuddeln kann.«
»Du willst wohl Wendy mit ihren Zwillingen übertreffen?«, sagte Alois.
Sie grinsten beide.
Sophie trank einen Schluck Kaffee. »Zurück zu dem, was ich mit dir bereden wollte. Du weißt, dass Sebastians bester Freund Peter demnächst heiratet. Peter und Nina wollen bald Kinder, genau wie ich und Sebastian. Nina will ihren Beruf auch nicht ganz aufgeben. Sie bedauert, dass wir nach Waldkogel ziehen. Okay, Peter und Nina nehmen dann die ehemalige Direktorenwohnung vom alten Gerber, die Sebastian und ich jetzt bewohnen. Wir sprachen lange darüber und wir kamen auf neue Ideen. Ich bot Nina an, bei mir einzusteigen. Entweder kann sie zur Hälfte Pächterin des Schmuckstandes werden oder Teilhaberin. Wir teilen uns die Arbeit. Dann haben Nina und ich genug Zeit für die Kinder. Wenn wir gemeinsam oben im Hotel wohnen würden, wäre es noch einfacher. Nina meinte, es wäre alles einfacher, wenn sie und Peter nach Waldkogel zögen und nur ein kleines Zimmer im Hotel behielten, für den Notfall, wie Sebastian und ich das tun. Sie ist auch der Meinung, dass das Leben auf dem Land für Kinder besser sei. Sie bat mich, mich in Waldkogel nach einer geeigneten Bleibe für sie umzusehen. Also dachte ich mir, ich spreche mit dir. Ich bitte dich, dich ein bisserl herumzuhören. Vielleicht ist jemand interessiert, Nina und Peter ein Haus zu vermieten oder zu verkaufen. Es gibt doch immer Gerüchte.«
Alois dachte einen Augenblick nach. »Ich halte diesen Plan für sehr gut. Aber so auf Anhieb fällt mir niemand ein. Aber das muss nicht heißen, dass es kein freies Haus in Waldkogel gibt, das in Frage käme. Weißt du, ich habe auch nicht darauf geachtet, wenn etwas erzählt wurde, weil es mich nicht interessierte. Ich werde Ella Waldner fragen. Sie kommt überall in die Familien. Wer auch noch etwas wissen könnte, sind Martin und Walli oder Harald, als Leiter der Gemeindehelferinnen. Auch Pfarrer Zandler und seine Haushälterin könnten etwas wissen. Gib mir ein paar Tage Zeit!«
»Klar, Alois, es eilt nicht. Es ist für die Zukunft.«
Alois nickte. »Genauso ist es. Ich werde es ein bisserl herumerzählen.«
»Du musst es nur Veronika Boller sagen, dann hast du keine Arbeit mehr«, schlug Sophie vor.
»Das stimmt«, sagte Alois.
Sie lachten beide.
»Übrigens«, sagte Alois, »wie weit bist du mit deinen Sachen?«
»Oh, das war fast die letzte Fuhre. Den Rest bringen wir an dem Wochenende mit, wenn wir hier einziehen. Das wird sicherlich nach Peters und Ninas Flitterwochen sein.«
»Also, ich verspreche dir, dass ich mich umhöre«, betonte Alois. »Da es nicht eilig ist, wird sich sicher etwas finden lassen. Nicht alle wollen Ferienhäuser oder Ferienwohnungen einrichten.«
Sophie schaute auf die Uhr. »Ich will noch kurz hinauf zur Berghütte. Anna bat mich, etwas in München für sie abzuholen. Ich kann dich zur Kuhalm mitnehmen.«
»Danke, das ist lieb von dir. Aber ich wollte noch auf den Friedhof und nach Hedwigs Grab sehen. Addi wird mich später abholen. Wir wollen nach Kirchwalden fahren und ins Kino gehen. Da läuft ein alter Schinken, wie Addi sagt. Den will sie unbedingt sehen. Außerdem will sie im Chalet in Kirchwalden nach dem Rechten sehen. Vielleicht übernachten wir dort, wenn es sehr spät wird.«
»Fein, dann wünsche ich euch einen schönen Abend«, sagte Sophie. Sie bot an, den Tisch abzuräumen und das Geschirr zu spülen.
Aber Alois lehnte ab.
So verabschiedete sich Sophie und machte sich auf den Weg hinauf zur Berghütte.
*
Zur gleichen Zeit saß Peter Becker im Wartezimmer der Rechtsanwaltskanzlei Moser & Moser. Dr. Magnus Moser führte sie gemeinsam mit seinem Vater. Magnus war der Ehemann von Alois Holzers Enkelin Charlotte, deshalb kannte er Peter gut.
»Herr Becker«, sagte die Vorzimmerdame, »Herr Doktor Moser lässt bitten.«
Peter folgte ihr in Magnus Mosers Arbeitszimmer.
»Grüß dich, Peter«, sagte Magnus. »Glückwünsche zur Verlobung!«
»Danke, das hat sich schnell herumgesprochen.«
»Ja, das hat es. Ihr wollt bald heiraten, sagte Sebastian?«
»Das stimmt.«
Magnus sah, wie angespannt Peter war. »Also, du kommst sicherlich nicht in die Kanzlei, um mir einen Besuch abzustatten. Also, wer macht dir Ärger?«
»Du vermutest, dass mir jemand Ärger macht? Ich könnte auch etwas angestellt haben und juristischen Beistand benötigen.«
»Nun, ein wenig Menschenkenntnis habe ich schon. Du bist nicht der Typ, der wissentlich etwas Unrechtes tut oder ein Risiko eingeht.«
»Danke«, antwortete Peter. »Ich finde, der gerade Weg ist immer der beste Weg.«
»Das stimmt. Aber wenn sich alle daran hielten, wäre ich arbeitslos«, lachte Magnus. Er ließ Kaffee bringen. »Okay, nun mal ernsthaft.