Begegnung mit einer diffusen Welt: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 23 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Dies ist das Fehlerprogramm Ihres Webmail-Dienstes. Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Nachricht nicht übermittelt werden konnte. Der Empfänger ist unbekannt.« Fassungslos starrte Marisa Schulte auf die Meldung, die sie bereits zum fünften Mal erhalten hatte. Wieder zerstob eine vage Hoffnung im Nichts. Bis auf das Ticken der alten Wanduhr war es ganz still in Marisas kleiner Wohnung. Normalerweise machte ihr das nichts aus. Seit ein paar Jahren lebte sie nur für die seltenen Glücksmomente, wenn Justin aus Amerika kam, um sie für ein paar Wochen zu besuchen. Für die Zukunftspläne, die sie schmiedeten. Für die Telefonate am Abend. Und für die täglichen E-Mails, die sie sich schrieben. Normalerweise. Voller Verzweiflung griff Marisa zum Telefon. »Ich muss unbedingt mit dir sprechen, Susie«, rief sie in den Hörer, als sich ihre beste Freundin hastig meldete. »Du hast Glück. Die Probeaufnahmen sind gerade vorbei, und ich habe ein paar Minuten Zeit.« »Tut mir leid. Ich weiß ja, dass ich nicht stören soll. Aber ich weiß nicht mehr ein noch aus.
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Buchvorschau
Begegnung mit einer diffusen Welt - Patricia Vandenberg
Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane
– 23 –
Begegnung mit einer diffusen Welt
Marisas Erfahrungen mit Kaffeesatz und Glaskugel
Patricia Vandenberg
»Dies ist das Fehlerprogramm Ihres Webmail-Dienstes. Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Nachricht nicht übermittelt werden konnte. Der Empfänger ist unbekannt.«
Fassungslos starrte Marisa Schulte auf die Meldung, die sie bereits zum fünften Mal erhalten hatte. Wieder zerstob eine vage Hoffnung im Nichts.
Bis auf das Ticken der alten Wanduhr war es ganz still in Marisas kleiner Wohnung. Normalerweise machte ihr das nichts aus. Seit ein paar Jahren lebte sie nur für die seltenen Glücksmomente, wenn Justin aus Amerika kam, um sie für ein paar Wochen zu besuchen. Für die Zukunftspläne, die sie schmiedeten. Für die Telefonate am Abend. Und für die täglichen E-Mails, die sie sich schrieben.
Normalerweise. Voller Verzweiflung griff Marisa zum Telefon.
»Ich muss unbedingt mit dir sprechen, Susie«, rief sie in den Hörer, als sich ihre beste Freundin hastig meldete.
»Du hast Glück. Die Probeaufnahmen sind gerade vorbei, und ich habe ein paar Minuten Zeit.«
»Tut mir leid. Ich weiß ja, dass ich nicht stören soll. Aber ich weiß nicht mehr ein noch aus. Du musst mir helfen.« Marisa war den Tränen nahe.
»Was ist los?«
»Ich kann Justin nicht mehr erreichen.«
Alarmiert verlor Susie jede Zurückhaltung.
»Wie? Was soll das heißen? Du kannst ihn nicht mehr erreichen?«
»Seit einer Woche hat er sein Handy ausgeschaltet, und alle meine E-Mails kommen mit einer Fehlermeldung zurück. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch tun soll.« Ein tiefer Schmerz überwältigte Marisa. Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Ein Kloß im Hals hinderte sie am Weitersprechen. »Bestimmt ist ihm etwas passiert«, presste sie mühsam hervor.
»Denk doch nicht gleich an das Schlimmste«, tadelte Susie ihre beste Freundin sanft. Sie mochte Justin nicht und traute ihm alles zu. Aber das musste sie ihrer Freundin nicht gerade jetzt auf die Nase binden.
»Vielleicht hat er viel Arbeit. Oder er musste beruflich verreisen.«
»Aber das hätte er mir doch gesagt. Außerdem wäre dann sein Handy an. Bestimmt hatte er einen Unfall und liegt schwer verletzt in irgendeiner Klinik.« Vor ihrem geistigen Auge erschienen Marisa sämtliche vorstellbaren Horrorszenarien.
Susie bemerkte, wie ihr der Filmassistent ein Zeichen machte. Sie musste das Telefonat beenden.
»Schätzchen, ich muss aufhören. Hier geht es weiter mit den Aufnahmen. Jetzt mach dir mal keinen Kopf. Bestimmt meldet er sich spätestens heute Abend und ist gesund und munter.«
»Und was mache ich bis dahin?«, fragte Marisa hilflos und unterdrückte ein Husten. Die Heizung funktionierte schon seit Längerem nicht mehr richtig, und sie hatte kein Geld, einen Techniker kommen zu lassen. Fröstelnd schlang sie die Arme um den Körper.
»Wenn es dich beruhigt, dann ruf in seiner Firma an. Oder bei seinen Eltern«, schlug Susie rasch vor.
»Ich hab die Nummer nicht. Außerdem haben sie seit Jahren keinen Kontakt zu ihrem Sohn.«
Der Assistent machte einen ärgerlichen Eindruck. Susie lächelte ihn süßlich an.
»Ich muss jetzt wirklich Schluss machen. Ich ruf dich an, sobald ich hier fertig bin. Oder noch besser, ich komme gleich vorbei.«
»Danke«, seufzte Marisa erleichtert. »Du bist eine echte Freundin.«
Doch Susie hörte sie schon nicht mehr. Sie hatte bereits aufgelegt.
*
Während er einen Mantel anzog, zuckte Robert von Mettmanns Kopf in unregelmäßigen Abständen zur Seite. Doch das schien ihm gar nicht aufzufallen. Ohne innezuhalten, schloss er der Reihe nach die Knöpfe.
»Soll ich nach der Arbeit einkaufen gehen?«, rief er in die große Wohnung, als er sich einen Schal um den Hals gelegt hatte.
Luise von Mettmann kam langsam aus der Küche in den weitläufigen Flur. Sie lächelte freundlich.
»Das wäre sehr nett. Meine Glieder sind heute so steif und schmerzen. Wenn ich in die Kälte hinausgehe, kann ich mich bestimmt kaum mehr bewegen.«
»Was brauchen wir?«
»Lass mich nachdenken. Wie wäre es mit einem schönen Eintopf zum Abendessen? Es gibt nichts Besseres bei diesem unfreundlichen Wetter.«
Ihre ohnehin faltige Stirn zog sich noch krauser, während sie über die Zutaten nachsann. »Dann bring Bohnen, Kartoffeln und Speck. Und ein schönes Stück Suppenfleisch für die Brühe.«
Unter beständigem Zucken seines Kopfes nickte Robert lächelnd.
»Ich tue alles, wenn ich nur nicht kochen muss.«
Luise lachte.
»Das lasse ich ohnehin nicht zu. Keine Sorge. Schließlich will ich noch ein paar Jahre am Leben bleiben.«
»Ein weiser Entschluss.« Robert beugte sich zu seiner alten Tante hinunter und küsste sie auf die weiche Wange. Es wurde höchste Zeit, zur Arbeit zu gehen.
Ein kalter Wind pfiff um die Ecken der Häuser, als er auf die Straße trat. Er schlug den Mantelkragen hoch, zog den Kopf ein und hastete zur Trambahn-Haltestelle, die nicht weit entfernt war. Die Augen hielt er auf den Boden gesenkt, um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
»Können Sie nicht aufpassen?« Als sie mit dem Kopf gegen die Schulter des Mannes stieß, schrie Marisa vor Schmerz auf. Wütend starrte sie ihn an.
Vor Schreck war Robert blass geworden.
»Es tut mir so leid. Ich wollte Ihnen nichts antun.«
»Das haben Sie aber. Bestimmt bekomme ich eine riesige Beule.« Obwohl ihr Herz mehr schmerzte als ihr Kopf, rieb sich Marisa demonstrativ die Stirn. Es tat ihr gut, ihre Wut und Verzweiflung über Justins Verschwinden an einem anderen Menschen auslassen zu können.
Robert war so aufgeregt, dass das Kopfzucken heftiger wurde. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
»Wie kann ich das nur wieder gutmachen?«
Marisa starrte ihn ärgerlich an.
»Was soll diese Zuckerei? Machen Sie sich lustig über mich?«
Betroffen senkte Robert die Augen.
»Noch einmal: Es tut mir leid. Ich kann nicht anders. Das ist ein Tic.«
Marisa starrte den Fremden an und beruhigte sich langsam. Mit der Ernüchterung kam das schlechte Gewissen.
»Nun ist es wohl an mir, mich zu entschuldigen«, erklärte sie betreten und hustete unterdrückt. »Ich wollte Sie nicht verletzen.« Sie sann einen Moment lang nach. Plötzlich hellte sich ihre Miene ein wenig auf. »Wissen Sie was? Zum Ausgleich lade ich Sie auf eine Tasse Kaffee ein. Oder lieber Tee? Ganz wie Sie wollen.«
Bedauernd schüttelte Robert den Kopf.
»Tut mir leid. Da kommt schon meine Bahn. Ich muss zur Arbeit. Aber kommen Sie doch heute Abend zum Essen zu uns«, lud er Marisa spontan ein. »Meine Tante freut sich immer über Besuch. Sie ist den ganzen Tag alleine zu Hause.«
Marisa zuckte erschrocken zurück. Sie musterte Robert argwöhnisch. In der großen, anonymen Stadt kam eine solche Einladung einem Affront nahe.
»Ich weiß nicht. Ich kenne Sie ja gar nicht.«
Robert sah sie forschend an.
»Aber ich kenne Sie. Zumindest habe ich Sie schon öfter hier gesehen«, erinnerte er sich plötzlich.
»Das stimmt«, gab Marisa überrascht zu. Im Gegensatz zu Robert konnte sie sich nicht daran erinnern, ihn schon einmal gesehen zu haben. »Ich wohne da drüben.« Sie wandte sich um, zeigte auf das hässliche, schmucklose Gebäude aus den 50er-Jahren, das neben dem prächtigen Altbau stand, in dem Robert mit seiner Tante