Geheimnis über dem Bergtal: Toni der Hüttenwirt Extra 69 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Martin parkte den Geländewagen gegenüber der Freitreppe im Park. Er stieg aus. Auf der anderen Seite verließ ein anderer Mann das Auto. Zensi kam die Freitreppe herunter. Sie trafen sich an der untersten Stufe. »Grüß Gott«, sagte Martin leise. »Das ist Doktor Josef Jäger, ein Kollege aus dem Krankenhaus in Kirchwalden. Josef, das ist Vinzenzia Gräfin von Teufen-Thurmann.« Zensi reichte dem Arzt die Hand. »Ich bin die Zensi. Du kannst mich duzen. Das halten wir hier so.« »Gern, ich bin der Josef«, antwortete er. »Zensi, können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«, fragte Martin. Er sprach mit gedämpfter Stimme. »Gehen wir nach hinten in die Wohnküche. Folgt mir, wir gehen außen herum!«
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Buchvorschau
Geheimnis über dem Bergtal - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 69 –
Geheimnis über dem Bergtal
Sogar Toni steht vor einem Rätsel
Friederike von Buchner
Martin parkte den Geländewagen gegenüber der Freitreppe im Park. Er stieg aus. Auf der anderen Seite verließ ein anderer Mann das Auto.
Zensi kam die Freitreppe herunter. Sie trafen sich an der untersten Stufe.
»Grüß Gott«, sagte Martin leise. »Das ist Doktor Josef Jäger, ein Kollege aus dem Krankenhaus in Kirchwalden. Josef, das ist Vinzenzia Gräfin von Teufen-Thurmann.«
Zensi reichte dem Arzt die Hand.
»Ich bin die Zensi. Du kannst mich duzen. Das halten wir hier so.«
»Gern, ich bin der Josef«, antwortete er.
»Zensi, können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«, fragte Martin.
Er sprach mit gedämpfter Stimme.
»Gehen wir nach hinten in die Wohnküche. Folgt mir, wir gehen außen herum!«, antwortete Zensi und ging voraus.
Sie traten durch die offenen, bodentiefen Türen zum Garten ein. Zensi machte Licht.
»Setzt euch! Ich mache einen Pulverkaffee. Das geht am schnellsten.«
Augenblicke später saßen Zensi, Josef und Martin am großen Tisch.
»Also, was gibt es, Martin? Warum diese Heimlichtuerei?«, fragte Zensi.
»Weil ich mir Sorgen um Isabella mache«, antwortete Martin.
»Sind ihre Blutwerte nicht in Ordnung?«, fragte Zensi.
Martin schüttelte den Kopf.
»Medizinisch ist alles bestens. Isabella war am frühen Nachmittag bei mir. Ich hatte ihr einen Extratermin außerhalb der Sprechstunde gegeben. Es geht ihr gut und dem Kindl ebenfalls. Darüber freue ich mich. Trotzdem könnte eine Aufregung schädliche Folgen haben. Ich kenne Isabellas Geschichte und die ihres Mannes. Bernd hat mit seinen Eltern gebrochen, damit er seiner Liebe folgen konnte.«
Zensi hob die Hand.
»Stopp, Martin! Du bist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Ich nehme an, Isabella hat dir nicht erzählt, dass Bernd sich mit seinem Vater ausgesöhnt hat.«
»Nein, Isabella hat nichts gesagt. Mei, das sind wirklich gute Neuigkeiten!«, brach es aus Martin hervor.
»Ja, so ist es. Karl Winkler ist hier. Er ist seit gestern in Waldkogel und logiert auf der Berghütte. Ich werde dir das bei Gelegenheit ausführlich erzählen, Martin. Jetzt sag mir, warum du dich um Isabella sorgst?«
»Bernds Mutter, Thilda Winkler, war auf dem Weg nach Waldkogel, heute Abend, kurz bevor es dunkel wurde. Das hat Josef von der Polizei erfahren. Sie hatte einen Autounfall am Ortsausgang von Kirchwalden.«
»Schlimm?«, fragte Zensi. »Ist sie schwer verletzt oder noch schlimmer?
Zensi war blass geworden.
Martin sah Josef an und sagte:
»Am besten erzählst du, Josef.«
»Okay, das mache ich. Also, zuerst einmal zu meiner ärztlichen Tätigkeit. Ich bin Neurologe im Krankenhaus in Kirchwalden. Frau Winkler streifte einen Baum und das Auto kippte auf die Seite. Sie war zwar angeschnallt, trotzdem hat sie sich wohl den Kopf angeschlagen. Jedenfalls vermuten wir es. Frau Winkler sei bei Bewusstsein gewesen, als Polizei und Rettungswagen eintrafen. Sie redete wirr. Das tun Verletzte im Schockzustand oft. Aber bei ihr hielt es an. Die Kollegen aus der Unfallaufnahme diagnostizierten eine Gehirnerschütterung. Ich gestehe, dass ich mir da nicht so sicher bin. Sollte es so sein, ist sie geringfügig. Sie hat keine neurologischen Anzeichen, wie veränderte Pupillen, Sensibilitätsstörungen und so weiter, wie man es kennt. Die einzige Auffälligkeit ist, dass sie ständig betont, sie wolle nach Waldkogel. Sie müsse unbedingt nach Waldkogel. Das Krankenhaus versuchte, Angehörige zu erreichen unter der Adresse im Personalausweis. Doch es war bisher vergeblich. Die Patientin spricht nur über Waldkogel und war auf dem Weg dorthin. Weil die Patientin nur von Waldkogel faselt, fuhr ich her und wollte von Martin erfahren, ob es hier jemanden mit diesem Namen gebe. Über den Vornamen und deine Angaben, Zensi, kamen wir einen Schritt weiter. War Frau Winkler hier eingeladen?«
Zensi lachte laut, bevor sie weitersprach:
»Eingeladen, das ist ein guter Witz. Ihr Sohn und ihr Ehemann wollten sie mit Sicherheit nicht sehen. Aber von ihrem Unfall sollten sie erfahren. Um Isabella muss sich niemand Sorgen machen. Das Madl ist zwar zierlich und schwanger dazu. Aber es ist stark. Isabella kommt aus einfachen Verhältnissen, Martin du weißt es. Sie ist nicht mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen. Sie musste kämpfen, immer kämpfen. Also, es gibt zwei Möglichkeiten. Wir gehen jetzt gemeinsam hinüber ins Musikzimmer und sprechen mit Karl, Bernd und Isabella oder ich rede allein mit ihnen. Das steht jetzt zur Entscheidung an«, sagte Zensi. »Bevor wir uns entscheiden. muss ich aus den Nähkästchen plaudern. Karl und Thilda Winker leben im Augenblick getrennt, sage ich mal. Thilda Winkler ist kein einfacher Charakter in gewissen Dingen. Karl hatte genug von ihr und ging erst mal auf Abstand. Was ich verstehen kann. Thilda hat gegen Bernd und Isabella eine sehr üble Sache angezettelt.«
Zensi seufzte.
»Ich habe Karl die Augen geöffnet. Ich sage nur so viel, dass für ihn die Welt zusammengebrochen ist. Das Gute daran war, dass er sich mit seinem Buben ausgesprochen hat. Jetzt sind Vater und Sohn wieder vereint Karl Winkler hatte heute Nachmittag einen Nervenzusammenbruch. Aber das bleibt unter uns. Wenn ein gestandener Mann weint, dann sieht es schlimm in seinem Inneren aus.«
Martin und Josef nickten. Sie sahen sich an. Martin rieb sich das Kinn.
»Was hat Bernds Mutter angestellt?«, fragte Martin. »Oder kannst du darüber nicht sprechen, Zensi?«
»Sie setzte Bernd massiv unter Druck. Er sollte die Ehe mit Isabella annullieren lassen«, sagte Zensi.
»Mei, das darf nicht wahr sein«, stieß Martin hervor. »Isabella hat mir nichts davon erzählt. Das darf nicht wahr sein. Da fehlen einem die Worte. Thilda Winkler muss nicht recht bei Trost sein. Das ist unglaublich.«
»Isabella wusste bis gestern nichts davon. Bernd hat alles vor ihr verborgen. Er wollte ihr während der Schwangerschaft alle Unannehmlichkeiten ersparen. Schließlich geht es auch um das Kind.«
Zensi schmunzelte.
»Doch jetzt weiß sie es. Isabella hat Bernd den Kopf gewaschen. Er musste ihr hoch und heilig versprechen, in Zukunft nichts vor ihr zu verbergen. Und was Thildas wahnwitzige Idee angeht, hat sie nur gelacht. Sie nahm es viel lockerer als Bernd. Inzwischen haben sich Karl und Isabella ausgesprochen. Sie trägt ihrem Schwiegervater nichts nach. Das hat Karl getröstet. Er weiß inzwischen auch, dass er in ungefähr sechs Monaten Großvater wird. Er freut sich. Das erste Enkelkind ist immer etwas Besonderes.«
Sie trank einen Schluck Kaffee.
»Es fragt sich, wie wir weiter verfahren?«, sagte Zensi.
Sie schaute Martin und Josef an.
»Zensi, du kennst Bernd besser als ich, und du hast Karl Winkler kennengelernt. Wenn er heute Nachmittag einen Nervenzusammenbruch hatte, ist es vielleicht besser, bis morgen mit der Nachricht zu warten. Was meinst du?«
Zensi schwieg einen Augenblick und dachte nach.
»Wenn ich alles bedenke, ist die Nachforschung, was Thilda Winkler in Waldkogel wollte, allein auf deine private Neugierde zurückzuführen, Josef. Ist es nicht so?«
»Ja, so ist es«, antwortete Doktor Josef Jäger.
»Nun gut, das heißt normalerweise würde das Krankenhaus vielleicht erst morgen herausfinden, wo der Zusammenhang ist, richtig?«
»So ist es«, antwortete Josef. »Die Krankenhausverwaltung wird versuchen, an der Adresse in Kirchwalden jemanden zu erreichen. Wenn das nach mehrmaligen Versuchen scheitert, wird die Polizei informiert, damit sie vor Ort Erkundigungen einholt. Dann werden Nachbarn befragt und so weiter.«
»Mm gut, ich weiß jetzt, wie wir es machen. Überlasst es mir!«, sagte Zensi. »Ich würde am liebsten auch die Angelegenheit bis morgen vertagen. Aber dabei hätte ich ein schlechtes Gewissen. Zuerst will ich noch