Urlaub am Gardasee: Sophienlust Bestseller 42 – Familienroman
Von Marietta Brem
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Über dieses E-Book
Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.
Du glaubst also wirklich, daß du es drei Wochen ohne uns aushältst, Schwester Regine?« Zweifelnd schaute Pünktchen die hübsche junge Frau an, die gerade damit beschäftigt war, ihren Koffer zu packen. »Oh, Pünktchen, frag mich doch nicht solche Sachen«, seufzte Regine Nielsen. »Du weißt doch, wie schwer mir der Abschied von Sophienlust fällt. Aber es sind doch nur drei Wochen. Ich hätte sie nicht genommen, wenn Tante Isi nicht darauf bestanden hätte.« Pünktchen grinste zufrieden. Das waren genau die Worte, die sie hatte hören wollen. Zugegeben, sie gönnte Schwester Regine den wohlverdienten Urlaub, übrigens der erste, den sie in all den Jahren machte. »Hauptsache, du kommst nach drei Wochen wieder zu uns zurück«, meinte Pünktchen und rümpfte die Nase mit den unzähligen Sommersprossen, die ihr auch den Spitznamen eingebracht hatten. »Natürlich, was denkst du denn? Ich weiß ohnehin noch nicht, wie ich die Zeit ohne euch alle herumkriegen soll.« Beide hatten nicht gehört, daß es an der Tür geklopft hatte. Als keine Antwort gekommen war, da war Denise von Schoenecker, die Verwalterin des Kinderheims Sophienlust, einfach eingetreten. »Sie sollen die Zeit nicht herumkriegen, sondern genießen«, sagte Denise vorwurfsvoll. Erschrocken drehten sich die beiden um. Pünktchen grinste von einem Ohr zum anderen.
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Urlaub am Gardasee - Marietta Brem
Sophienlust Bestseller
– 42 –
Urlaub am Gardasee
Kleiner Junge in Gefahr
Marietta Brem
Du glaubst also wirklich, daß du es drei Wochen ohne uns aushältst, Schwester Regine?« Zweifelnd schaute Pünktchen die hübsche junge Frau an, die gerade damit beschäftigt war, ihren Koffer zu packen. »Oh, Pünktchen, frag mich doch nicht solche Sachen«, seufzte Regine Nielsen. »Du weißt doch, wie schwer mir der Abschied von Sophienlust fällt. Aber es sind doch nur drei Wochen. Ich hätte sie nicht genommen, wenn Tante Isi nicht darauf bestanden hätte.«
Pünktchen grinste zufrieden. Das waren genau die Worte, die sie hatte hören wollen. Zugegeben, sie gönnte Schwester Regine den wohlverdienten Urlaub, übrigens der erste, den sie in all den Jahren machte.
»Hauptsache, du kommst nach drei Wochen wieder zu uns zurück«, meinte Pünktchen und rümpfte die Nase mit den unzähligen Sommersprossen, die ihr auch den Spitznamen eingebracht hatten.
»Natürlich, was denkst du denn? Ich weiß ohnehin noch nicht, wie ich die Zeit ohne euch alle herumkriegen soll.«
Beide hatten nicht gehört, daß es an der Tür geklopft hatte. Als keine Antwort gekommen war, da war Denise von Schoenecker, die Verwalterin des Kinderheims Sophienlust, einfach eingetreten.
»Sie sollen die Zeit nicht herumkriegen, sondern genießen«, sagte Denise vorwurfsvoll.
Erschrocken drehten sich die beiden um. Pünktchen grinste von einem Ohr zum anderen.
»Das habe ich doch gewußt, daß Schwester Regine nicht freiwillig in Urlaub fährt. Ich wäre sehr enttäuscht gewesen.«
»Sei nicht so egoistisch, Pünktchen. Unsere Schwester Regine hat sich ihren Urlaub redlich verdient, das mußt du doch zugeben.«
»Das schon«, antwortete das Mädchen gedehnt, »und ich gönne ihn ihr auch. Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, wie es ohne sie sein wird.«
»Es sind ja nur drei Wochen. Und wenn wir uns vorstellen, wie sich Schwester Regine am Strand des Gardasees aalen wird, dann wird es uns sicher leichter fallen, die Zeit ohne sie herumzubringen. Oder meinst du nicht?«
Schwester Regine lachte, aber es klang ein wenig wehmütig. »Ich werde nicht viel am Strand liegen, zumal ich gar nicht weiß, ob man in dem See noch baden kann. Vielleicht ist er viel zu verschmutzt. Nein, ich werde hauptsächlich auf den Spuren der Vergangenheit wandeln.«
Denise schüttelte den Kopf. »Ob das die richtige Beschäftigung für Ihren ersten Urlaub nach so langer Zeit ist, bezweifle ich. Aber das müssen Sie natürlich selbst entscheiden.«
Die Verwalterin machte keinen Hehl daraus, daß es ihr nicht recht war, was Regine Nielsen da vorhatte.
Diese war damals in Riva gewesen, nachdem sie geheiratet hatte. Denise wußte, daß viele Erinnerungen auf die junge Witwe einstürmen würden.
Aber vielleicht war es auch gut und richtig, was sie tat. Vielleicht brauchte sie diese Erinnerungen, um die Vergangenheit besser bewältigen zu können.
»Ich werde mich jetzt schon von Ihnen verabschieden, Schwester Regine. Bitte, nicht böse sein, wenn ich Ihnen nachher nicht winke, wenn Hermann Sie zum Bahnhof bringt. Aber ich…«
»Es ist schon in Ordnung, Pünktchen. Ich weiß, daß du dich nicht gern verabschiedest. Mir ergeht es nämlich ebenfalls so. Also, mach es gut, Liebes. Ich werde anrufen, sobald ich in Riva gelandet bin.«
Die beiden reichten sich die Hände und lächelten sich freundschaftlich an. Aber Denise von Schoenecker bemerkte gerührt, daß sowohl Schwester Regine als auch Pünktchen mit den Tränen kämpften.
Ehe noch eine der beiden Frauen etwas sagen konnte, huschte das Mädchen aus dem Zimmer.
Stumm packte die Kinderschwester ihren Koffer weiter. Sie mußte dieses Gefühl der Rührung erst niederkämpfen, ehe sie wieder sprechen konnte.
»Ich hätte Sie nicht dazu überreden sollen«, stellte Denise von Schoenecker fest. »Ich glaube, es war falsch, daß ich Ihnen zugeredet habe, endlich einmal Urlaub zu machen.«
»Nein, es war schon gut so, Frau von Schoenecker. Ich glaube, es ist sogar sehr wichtig für mich, daß ich noch einmal in das Land fahre, in dem ich einmal sehr glücklich gewesen bin.«
»Sehen Sie, Regine, genau das dachte ich auch, als ich Ihnen zuredete, wegzufahren. Aber daß Sie ausgerechnet nach Riva fahren würden, damit habe ich nicht gerechnet. Es wird Ihnen nur unnötige Schmerzen bereiten.«
»Nicht unnötig«, widersprach Regine Nielsen. »Ich werde auf den Spuren der Vergangenheit wandeln, wie Sie es so treffend ausdrückten, und ich werde es genießen, als ob es meine eigentliche Hochzeitsreise wäre.«
»Nein, Regine, das werden Sie nicht. Ich weiß es. Sie werden versuchen, all die Stätten zu besuchen, die Sie gemeinsam mit Ihrem Mann gesehen haben. Es wird sein wie damals, nur daß Sie dieses Mal allein sind.«
»Wie gut Sie mich kennen, Frau von Schoenecker. Manchmal habe ich direkt Angst vor Ihrem Spürsinn. Ich kann nur hoffen, daß Sie dieses Mal unrecht haben werden. Ich möchte meinen Urlaub genießen, und ich werde auch bemüht sein, Bekanntschaften zu schließen, damit ich während meiner drei Wochen Urlaub nicht allein bleibe.«
»So ist es recht, Regine. Dann kann ich beruhigt die nächsten drei Wochen verleben, ohne daß ich mir Sorgen um Sie machen muß.«
Schwester Regine schaute die Frau voll Zuneigung an. »Daß Sie das sagen, Frau von Schoenecker, das erfüllt mich mit Freude. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wichtig mir Ihre Worte sind. Sie… sie bedeuten für mich meine ganze Zukunft.«
Betroffen senkte Denise den Blick. »Ich werde jetzt besser gehen, damit Sie in Ruhe packen können. Wenn Sie irgend etwas brauchen, dann lassen Sie es mich ruhig wissen. Und… alles Gute, Regine. Sie wissen ja, daß Sie in mir immer eine Freundin haben werden.«
Kaum eine Stunde später stand Hermann, der Chauffeur von Sophienlust, in ihrem Zimmer.
»Ist es schon Zeit?« fragte Regine Nielsen und schaute den sympathischen Mann erschrokken an.
»Ich bin extra ein paar Minuten früher gekommen, damit Sie rechtzeitig am Bahnhof sind«, antwortete Hermann und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Zehn Minuten haben wir noch, aber dann sollten wir spätestens losfahren. Sie wollen sich bestimmt noch ein paar Zeitungen für unterwegs kaufen.«
Regine lächelte dankbar. »Das ist lieb von Ihnen, daß Sie daran denken. Ich hätte es sicherlich vergessen. Auf der Fahrt wäre es mir dann wieder eingefallen.«
»Also, dann kann es ja losgehen«, Hermann nahm den schweren Koffer auf, den er gerade geschlossen hatte, und Regine ließ das Schloß an ihrer roten Reisetasche einschnappen.
Der Abschied von Sophienlust verlief für Regine Nielsen ganz so, wie sie es sich gewünscht hatte. Außer Frau Rennert, der Heimleiterin, befand sich niemand in der Halle, um der jungen Frau zum Abschied die Hand zu reichen.
»Passen Sie auf sich auf, Regine. Und wenn Sie dort sind, dann rufen Sie gleich an, ja?«
»Natürlich, Frau Rennert, ich werde es nicht vergessen. Es ist mir ja selbst ein Befürfnis, zu erfahren, wie es zu Hause ohne mich läuft.«
»Kommen Sie?« Hermann hielt die Haustür auf. Er ahnte, daß der Kinderschwester der Abschied schwerfiel. »Es ist höchste Zeit«, drängte er, obwohl das nicht ganz der Wahrheit entsprach.
Hermann verstaute das Gepäck im Kofferraum, während die Kinderschwester auf dem Beifahrersitz Platz nahm. »Manchmal habe ich so ein komisches Gefühl, als würde ich nicht mehr wiederkommen«, murmelte sie, als der Chauffeur sich neben sie setzte.
»So dürfen Sie nicht reden und auch nicht denken. Das sind doch nur haltlose Vermutungen.«
Dann endlich saß Regine Nielsen im Zug.