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Der Fluch der Highlands
Der Fluch der Highlands
Der Fluch der Highlands
eBook207 Seiten2 Stunden

Der Fluch der Highlands

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Über dieses E-Book

In einem Wanderurlaub mit seiner Tante Midge will Inspektor Sweeney sich eigentlich vom stressigen Ermittleralltag in Edinburgh erholen. Doch dann berichtet ihm seine Wirtin vom rätselhaften Verschwinden einsamer Wanderer in den Highlands und einer alten Legende um einen blutrünstigen Ritter. Sweeneys Neugier ist geweckt…
SpracheDeutsch
HerausgeberUnisono
Erscheinungsdatum6. Apr. 2019
ISBN9788832567434
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    Buchvorschau

    Der Fluch der Highlands - John-Erich Nielsen

    AUTOR

    Der Fluch der Highlands

    Kriminalroman

    John Erich Nielsen, Deutsch von Astrid Büntge:

    Der Fluch der Highlands

    Originaltitel: Le serment des Highlands

    Editions HoH, 2011

    Umschlaggestaltung : kup design

    Umschlagfoto : bint87 adobe.com

    Bilderrahmen : kup design

    Illustrationen : fotolia.de

    Copyright © 2019

    Unisono, 25bis rue Clavel, 75019 Paris

    Alle Rechte bleiben beim Verleger

    ISBN: 9781092713108

    John Erich Nielsen

    Der Fluch der Highlands

    Kriminalroman

    Deutsch von Astrid Büntge

    .

    DIE VERMISSTEN VOM CLUANIE INN

    Mittwoch, der 7. Juni

    „ Rollmops?, entrüstete sich Tante Midge. „Du hast dir Rollmops vom Büffet geholt?

    Breit grinsend und den erschreckenden Duft ignorierend, den sein gefüllter Teller verströmte, nahm Inspektor Sweeney seinen Platz am Frühstückstisch wieder ein.

    „ Na und? Das ist doch cool!, rief der junge Mann aus. „Das wird mich mit dem Cluanie Inn versöhnen.

    „ Aber ich bitte dich, protestierte seine Tante. „Was gibt es denn an diesem Hotel auszusetzen?

    „ Was die Wandermöglichkeiten anbelangt, da will ich nicht meckern: Dafür hat es eine gute Lage, und auch die Umgebung ist nicht schlecht. Aber vier Tage in diesem Rattennest..., seufzte der Polizist. „Dieser Ort ist wunderbar, hielt ihm Tante Midge entgegen. „Ich möchte dich daran erinnern, dass du ganz und gar damit einverstanden warst, mich in die Highlands zu begleiten. Es gibt doch nichts Besseres als die frische Luft hier oben, damit du dich von dem Stress der Großstadt erholen kannst. Ich will mir gar nicht ausmalen, was dein Kommissar Wilkinson dir alles aufbürdet, argwöhnte sie. „Jedenfalls sehe ich, dass es dir nicht gut geht.

    „ Tatsächlich?, entgegnete ihr Neffe, während er sich eine weitere Tasse Kaffee eingoss. „Es ist schon wahr, dass ich in den letzten sechs Monaten nicht mehr als drei oder vier freie Wochenenden hatte.

    „ Siehst du!, rief die alte Dame aus, „da habe ich doch richtig gelegen. Wenn das so weitergeht, dann werden sie euch vorzeitig verschleißen... Aber, neugierig wie sie nun einmal war, wollte sie doch alles genau wissen: „Warum geht es dir denn nicht gut? Wichtige Fälle?"

    „ Oh nein, nichts Besonderes. Ansonsten, das weißt du doch, hätte ich dich sicherlich angerufen."

    Nun ja, eigentlich hätte ich ja auf dieser Reise mit ihr über Ilona sprechen wollen, aber damit warte ich wohl besser noch ein Weilchen... „Seit letztem Jahr, fuhr er fort, „ist eigentlich nichts besonders Aufregendes passiert. Ein paar Niederträchtigkeiten, zum Beispiel eifersüchtige Fischer, die ihre Ehefrauen umbringen, dann die Selbstmorde… viele Selbstmorde..., wiederholte er mit ernster Stimme.

    „ Genau das habe ich gemeint! Das reibt dich auf, glaubte sie an seinem Gesichtsausdruck ablesen zu können. „Ist nur gut, dass ich dich hierher mitgenommen habe. Denn wenn ich nicht auf die Idee gekommen wäre, dir ein wenig Erholung zukommen zu lassen, du selbst hättest doch nie... Nein!, schrie sie plötzlich auf. „Gib dem Hund keinen Fisch! Mensch, Archie!"

    Zu spät. Mit einer einzigen Handbewegung hatte Sweeney soeben zwei lange Heringsfilets in das Maul seines Teckels gleiten lassen. Das Tier, nicht unähnlich einer Wurst auf vier Beinen, fühlte sich von dieser ersten Gabe noch nicht gesättigt, erhob sich auf die Hinterläufe und forderte eine weitere Portion von seinem Herrchen ein.

    „ Berthie, aus!, knurrte die alte Dame. „Und du, hör‘ endlich damit auf, ihn am Tisch zu füttern. Das gehört sich nicht. Was sollen denn die Leute von uns sagen?

    Mit spitzbübischer Miene ließ Sweeney seinen Blick langsam über den Speisesaal wandern.

    „ Die Leute? Welche Leute denn? Außer dem Rentner dort hinten ist die Herberge leer. Ich hab´s dir doch gesagt, Tante, ein Rattennest!"

    Seine Tante wusste darauf keine Antwort.

    „ Und außerdem, hast du das gesehen?, fuhr der junge Mann fort. „Der Typ behält beim Essen seinen Hut auf. Ist ja witzig. Sieht aus wie der Hut von Sherlock Holmes!

    „ Nicht so laut, ich muss mich ja für dich schämen!", rügte ihn Tante Midge. „Der Herr könnte uns hören... Und außerdem ist das kein Detektivhut, wie du ihn nennst, sondern ein Deerstalker , korrigierte sie ihn. „Der ist sehr elegant. Und ich finde, er steht ihm sehr gut.

    Über das Gesicht ihres Neffen huschte ein vielsagendes Grinsen.

    „ Was ist denn? Was habe ich denn gesagt?", verteidigte sich die alte Dame.

    Ein immer noch grinsender Sweeney erhob sich von seinem Platz:

    „ Ich geh‘ dann nochmal zum Buffet, sagte er. „Ich habe meinen ganzen Fisch an Berthie verfüttert.

    Während der junge Mann sich von ihrem Tisch entfernte, sah ihm Tante Midge gedankenvoll nach:

    Auf jeden Fall steht ihm seine Wanderbekleidung besser als alles, was er normalerweise trägt. Es ist leider wahr, aber wenn ich nicht auf ihn achten würde, dann liefe er so unmöglich gekleidet herum wie ein anglikanischer Erzbischhof, oder schlimmer noch, wie ein alter Junggeselle! Na ja, bald wird er ja auch schon dreißig... Allerdings so, mit seiner marineblauen Windjacke, seiner Trekkinghose und den Walking-Schuhen wirkt seine Figur viel sportlicher und schlanker. Ich bin mir sicher, dass er so bei Frauen gut ankäme... Jedenfalls, relativierte sie, wenn er sich endlich diesen blöden roten Bart trimmen würde! Hundert Mal habe ich ihm schon gesagt, dass er sich mal rasieren soll, aber er will einfach nicht hören... Und dann dieser unsägliche Golfschläger! Was ist das für eine Art, überall einen solchen Knüppel geschultert mit sich herumzuschleppen? Und sogar zum Rollmops holen hat er ihn dabei. Dazu fällt einem nichts mehr ein... seufzte sie verdrießlich.

    „ Den Schläger hättest du aber auch in deinem Zimmer lassen können", hielt sie ihm vor, als Sweeney, seinen Sand-Wedge auf der Schulter balancierend, vom Buffet zurückkam.

    „ Och, den nehme ich schon gar nicht mehr wahr", verteidigte er sich beim Hinsetzen.

    „ Mayonnaise?!, brach es aus der alten Dame hervor, als sie das katastrophale Wirrwarr auf seinem Teller gewahrte. „Und Ketchup? Und all das auf Rollmops? Tut mir leid, Archie, aber um sieben Uhr morgens kann ich so etwas nicht ertragen!

    „ Na dann...", maulte der junge Schotte und ließ enttäuscht seine wundervolle Zusammenstellung zu Boden gleiten.

    Sein hoch erfreuter Teckel machte umgehend reine Bahn. „Dieses Mal will ich nichts wegen des Hundes sagen", billigte ihm seine sichtlich erleichterte Tante zu.

    „ Dafür nicht", grummelte Sweeney.

    „ Sprechen wir doch lieber über deine Tagesplanung, wechselte Tante Midge das Thema. „Sag mir doch, welche Wanderroute du für heute ins Auge gefasst hast.

    „ Wollen wir nicht zuerst einmal über gestern reden?", schlug ihr Neffe vor. „Da war die lange Anreise aus Aberdeen, dann die Besichtigung des Schlosses, quasi im Laufschritt, und schließlich sind wir hier spät angekommen. Wir hatten ja gar keine Zeit, unsere Eindrücke miteinander auszutauschen... Also, hat dir Eilean Donan Castle ¹ gefallen?"

    „ Und wie!, reagierte Tante Midge wie aus der Pistole geschossen. „Ich hatte es dir ja bereits gesagt, und das mag vielleicht etwas überraschend klingen, aber obwohl ich schon so alt bin, habe ich dieses Schloss noch niemals besichtigt. Manchmal kennt man eben sein eigenes Land am Allerwenigsten, sinnierte die alte Dame lächelnd. „Und dir?"

    „ Ach weißt du, der alte Steinkram...", antwortete Sweeney zögernd.

    „ Ach so. Aber wir hatten herrliches Wetter. Und als wir ankamen, mit dem Blick auf diese alte Brücke, die das Loch überspannt, mit der Spiegelung der Schlosstürme im Wasser und mit den Hügeln im Hintergrund… Ich fand diesen Ort so... so romantisch!", schwärmte Tante Midge.

    „ Hmm? Auf der Brücke ist mir besonders aufgefallen, dass dieses Loch von Midges , wie man hier die Stechmücken nennt, überbevölkert zu sein schien", urteilte seinerseits der junge Polizist und rieb sich im Gedanken daran die Stirn.

    „ Nun ja, das kann ich verstehen. Und dir war es auch zu touristisch, habe ich recht?"

    „ Vielleicht", gab ihr Neffe zu.

    „ Also, was ist mit heute?, wollte sie erneut wissen. „Wie sieht dein heutiges Programm aus?

    „ Die Five Sisters of Kintail ² !, rief er begeistert aus. „Ich werde meinen Wagen recht nah am Wanderweg parken, dann werde ich die Gradwanderung über die fünf Gipfel machen und zum Loch Duich absteigen. Ich denke, dafür brauche ich etwa sieben bis acht Stunden.

    „ Wirst du bis zum Abendessen zurück sein?", fragte Tante Midge beunruhigt.

    „ Ja, kein Problem. Das gute Wetter wird mich begleiten. Ein bisschen Wind auf den Gipfeln, aber ich..."

    „ Als du mir das letzte Mal ein derartiges Versprechen gabst, da war das auf den Kanarischen Inseln, unterbrach sie ihn. „Und ich erinnere mich noch sehr gut, dass damals nichts, aber auch überhaupt nichts so ablief, wie du es dir gedacht hattest!, erinnerte sie ihn mit besorgtem Blick.

    „ Dieses Mal, gab der junge Mann lächelnd zurück, „wird mir kein Mörder die Freude trüben. Ich werde allein sein... Übrigens, darf Berthie heute bei dir bleiben?

    „ Ja, freilich, willigte die alte Dame ein. „Du weißt doch, dass dein Hund gern ein Nickerchen auf meinem Schoß macht. Außerdem ist er ja auch nicht mehr der Jüngste. Du siehst, er und ich, wir haben durchaus ähnliche Interessen.

    „ Verstehe, lachte der Polizist. „Und du, Tante, was hast du denn vor?

    „ Ich lese. Ich habe mir ein gutes Buch von Elizabeth George mitgenommen, das..."

    „ Au weh!", machte sich der Neffe über sie lustig.

    „… das ich genießen werde, fuhr sie unbeirrt fort, „und zwar ganz allein auf einer Bank sitzend und von Zeit zu Zeit einen Blick auf die friedlichen Berge werfend, die du zu besteigen beabsichtigst. Jedem Alter sei seine eigene Freude beschieden, nicht wahr?

    „ Sicherlich hast du Recht, stimmte Sweeney zu und schaute auf seine Armbanduhr. „Okay, sagte er, „ich sollte mich jetzt lieber beeilen."

    Erneut verließ der junge Mann den Frühstückstisch und begab sich ans Buffet. Dort füllte er seinen Rucksack mit weichen Brotscheiben, Würsten und Käse, dann schüttete er kochend heißen Tee in die Thermosflasche. Schließlich kam er zurück, schulterte den Golfschläger, küsste seinen Teckel auf die Schnauze und wollte das gleiche auf der Wange seiner Tante zelebrieren.

    „ Oh nein, nicht nach dem Hund!", stieß sie ihn zurück.

    Belustigt lächelte ihr Neffe von Inspektor sie an. Nachdem er ihr zum Abschied einen Handkuss zugeworfen hatte, strebte der junge Mann auf die Tür des Cluanie Inn zu.

    In diesem Moment ließ sich hinter ihm eine weibliche Stimme vernehmen: „Mister Sweeney! Entschuldigen Sie bitte, Mister Sweeney!"

    *

    Der Ermittler drehte sich um. Hinter ihm stand Mandy Greene, die Chefin des Hotels: „Geht es um meinen Schlüssel, Mandy? Ich habe ihn meiner Tante gegeben. Sie wird ihn..."

    „ Nein, unterbrach ihn die junge Frau. „Ich hätte nur gern mit Ihnen gesprochen. Wäre das wohl möglich?

    Das Grün ihrer Augen nahm dabei eine intensivere und leuchtendere Schattierung an.

    Sichtlich überrascht begann Sweeney, die Chefin des Cluanie Inn genauer zu betrachten. In ihrem langen Kleid mit dem blau-grünem Schottenmuster wirkte sie etwas älter, als sie in Wirklichkeit wahrscheinlich war. Sie mochte höchstens fünfunddreißig Jahre alt sein. Sie war etwas mollig, was ihr aber sehr gut stand – außerdem trug wohl auch der nette Anblick ihrer Bluse dazu bei, dass die ansprechende junge Frau sofort die Sympathie des Inspektors erlangte. Und dann die runden Wangen über welchen eine rote, stufig geschnittene Haarpracht thronte… Eine Erscheinung, der man einfach spontan zulächeln musste.

    Die kann unmöglich aus dieser Gegend stammen, dachte Sweeney. Garantiert ist sie auch eine Sassenach , wie man hier Leute nennt, die nicht in diesem Landesteil geboren wurden. Denn wenn man in den Highlands aufwächst, dann verbiegt dieses Leben sowohl den Körper als auch die Seele.

    „ Äh... Ja, wenn Sie es wünschen, entgegnete also der Inspektor. „Worum handelt es sich denn?

    „ Können wir das am Tisch besprechen?, bat sie ihn. „Das Ganze ist... ein bisschen heikel.

    „ Selbstverständlich", willigte ihr neugierig gewordener Gast ein. Also kehrte Sweeney an seinen Tisch zurück und setzte sich neben Tante Midge.

    „ Guten Tag, Miss Sweeney", grüßte Mandy die alte Dame und beugte beim Hinsetzen ihr Dekolleté nach vorn.

    „ Guten Tag, Mrs Greene, antwortete ihr die Angesprochene und machte dabei einen fast ebenso erstaunten Eindruck wie ihr Neffe. „Was ist denn los? Gibt es ein Problem?

    „ Nein, nein, beruhigte sie die verunsichert lächelnde Hotelchefin. „Ich... Also... Ich bräuchte Ihre Hilfe, brachte sie zögernd hervor.

    „ So?, entgegnete Sweeney interessiert. „Aber wobei könnten wir Ihnen denn schon helfen?

    Mandy Greene atmete tief ein, dann erklärte sie:

    „ Tja... Gestern Abend, nachdem Sie sich in unser Gästebuch eingetragen hatten, da habe ich natürlich Ihren Namen gelesen und Ihre Berufsbezeichnung. Und als ich dann noch den Golfschläger gesehen habe, da sagte ich mir..."

    „ Nun, was denn?", fragte der Polizist mit einem Lächeln. „Soweit es mir bekannt ist, ist das Tragen eines Sand-Wedge nicht verboten!"

    „ Natürlich nicht..., antwortete Mrs Greene mit nervösem Lachen. „Aber da sagte ich mir, dass Sie wohl der berühmte Inspektor Sweeney aus Edinburgh sein müssen. Und da habe ich...

    „ So ist das also, schnitt ihr Tante Midge das Wort ab. „Mein Neffe macht hier Urlaub, Madam. Worüber wollen Sie mit ihm sprechen? Ich warne Sie, sollten Sie die Absicht haben, ihn...

    „ Tante!, unterbrach sie der junge Mann. „Bitte lass Mrs Greene ausreden.

    „ Wie du willst", entgegnete die alte Dame schnippisch.

    Um ihre Haltung zu bewahren, schnappte sich Tante Midge den Hund Berthie, hob ihn auf ihren Schoß und begann ihn zu kraulen, zum Zeichen, dass diese Unterhaltung sie von nun an nichts mehr anging.

    „ Danke, bemerkte ihr Neffe, bevor er sich erneut der jungen Frau zuwandte: „Also, Mandy, ich höre.

    „ Nun ja, begann sie, es handelt sich um einen Fall, zu dem ich gern Ihre Meinung gehört hätte. Wir..."

    Sobald Sweeney das Wort „Fall" vernommen hatte, war es an ihm, die junge Frau zu unterbrechen:

    „ Mandy, meine Tante hat Recht. Ich mache hier Urlaub und meine Befugnisse gehen nicht über Edinburgh hinaus. Sollten Sie also ein Problem haben, das in unseren Zuständigkeitsbereich fällt, so wenden Sie sich doch bitte an die nächste Polizeistation. Meine hiesigen Kollegen haben Ihnen gegenüber eine Beratungspflicht."

    „ Siehst du, hatte ich es dir nicht gesagt?!", ließ sich hinter ihr eine männliche Stimme mit vulgärem Einschlag vernehmen.

    Der Inspektor wandte sich um und entdeckte Jack Greene, den Ehemann der Wirtin, der dort hoch aufgerichtet hinter dem Tresen stand. Er war kaum älter als sie und trug seine weiße Kochkleidung. Da er nicht über die Intelligenz seiner Frau verfügte, hatte er ihr gern die Verwaltung und Organisation ihres Unternehmens überlassen. Was aber nichts über seine Fähigkeiten als Koch aussagte: Er bereitete ein köstliches Haggis, an dem sich Sweeney noch am Abend zuvor gelabt hatte. Seine ausgemergelte

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