Lukas und seine erste große Liebe: Mami 2007 – Familienroman
Von Lisa Simon
()
Über dieses E-Book
Axels Stirnrunzeln zeigte, daß er nicht sonderlich begeistert war. Soeben hatte seine Verlobte, die frischgebackene Tierärztin Regina Witte, das Angebot bekommen, die längere Vertretung für eine Praxis auf dem Lande zu übernehmen. »Ich verstehe nicht, weshalb du für ein Taschengeld dort in der Wildnis arbeiten willst«, murrte Axel. »In meinem Restaurant gibt es weiß Gott genug zu tun.« Sie stemmte empört ihre Fäuste gegen die Hüften. »Ich habe nicht jahrelang Tiermedizin studiert, um in deinem Geschäft zu arbeiten. Diese Vertretung ist eine gute Vorbereitung für meine eigene Praxis. Und außerdem liegt Kirchheim keineswegs in der Wildnis, sondern kaum fünfzig Kilometer von hier entfernt.« Mit einem versöhnlichen Lächeln nahm Axel sie in die Arme. »Wenn wir erst einmal verheiratet sind, wirst du keine Zeit mehr für eine eigene Praxis haben – aber diese Vertretung... nun, wenn du meinst, daß du dann zufrieden bist...« Ungehalten machte sie sich# von ihm los. Es war nicht das erste Mal, daß sie und Axel heiße Diskussionen über die Zukunft führten. Axel besaß ein gutgehendes Feinschmeckerrestaurant, das er gerade eröffnet hatte, als ihm Regina über den Weg gelaufen war. Damals war sie noch Studentin gewesen und träumte von einem erfolgreichen Abschluß. Axel konnte nicht verstehen, daß sie auf eigenen Füßen stehen und ihren Beruf ausführen wollte. »Du irrst dich, wenn du glaubst, ich würde nach der Hochzeit alles an den Nagel hängen, um dir zu helfen«, sagte sie verstimmt. »Der Restaurantbetrieb mag dich zwar völlig ausfüllen, aber meine Berufung liegt darin, kranken Tieren zu helfen.«
Ähnlich wie Lukas und seine erste große Liebe
Titel in dieser Serie (100)
Mami 1730 – Familienroman: Entführt – zwei Kinder in Gefahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1742 – Familienroman: Eine Hochzeit in Sicht? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1749 – Familienroman: Hin- und hergestoßen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1732 – Familienroman: Als Baby wurde sie entführt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1776 – Familienroman: Dita, das Findelkind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1731 – Familienroman: Gefährliche Freunde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1740 – Familienroman: Gritli, das Kind aus dem Dorf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1769 – Familienroman: Wir beide gegen den Rest der Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1733 – Familienroman: Wir zwei sind noch zu haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1744 – Familienroman: … und plötzlich war eine Cousine da Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1756 – Familienroman: Der Tag, an dem Hanna kam Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1753 – Familienroman: Lisas Unfall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1735 – Familienroman: Paulas Flug ins Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1739 – Familienroman: Dich verlassen? Niemals! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1767 – Familienroman: Unser Papi darf nicht heiraten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1765 – Familienroman: Meine berühmte Mami Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1736 – Familienroman: Zwei starke Typen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1758 – Familienroman: Doch die Mutterliebe war stärker Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1741 – Familienroman: Papi ist ein Abenteurer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1738 – Familienroman: Unverstanden und allein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1734 – Familienroman: Papis Freundin wird vergrault Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1766 – Familienroman: Der geliehene Vater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1737 – Familienroman: Hat Mami nur das Brüderchen lieb? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1743 – Familienroman: Hoffnung für ein verlassenes Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1761 – Familienroman: Liebe heißt, gemeinsam gehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1745 – Familienroman: Armes reiches Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1747 – Familienroman: Für immer ohne Vater? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1760 – Familienroman: Gibt es eine Rettung für Silvie? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1752 – Familienroman: Peter kann's nicht fassen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1746 – Familienroman: Traurige Kinderaugen tun weh Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Verlorenes Glück - gefundenes Glück: Der Bergpfarrer (ab 375) 488 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm OP versagt?: Kurfürstenklinik 61 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1784 – Familienroman: Julchen, das Wunschkind der Fürstin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm OP versagt?: Notarzt Dr. Winter 62 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe und andere Herrlichkeiten: Dr. Norden Extra 119 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlaub nicht an dich selbst: Der neue Landdoktor 38 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami und ich – wir sind ein Team: Mami 1990 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Freund, der Onkel Doktor: Kinderärztin Dr. Martens Classic 22 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schöne Lügnerin: Dr. Brinkmeier Classic 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe und andere Herrlichkeiten: Dr. Norden Bestseller 469 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulchen, das Wunschkind der Fürstin: Mami Classic 85 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer neue Landdoktor 81 – Arztroman: Üble Nachrede Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKollege in Not: Kurfürstenklinik 99 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGibt es denn kein Lächeln mehr?: Kurfürstenklinik 90 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlorenes Glück - gefundenes Glück: Der Bergpfarrer 468 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Findelkind: Dr. Brinkmeier Classic 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSein ganz privater Krimi: Der neue Landdoktor 60 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Tag voller Tränen: Dr. Norden Bestseller 222 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKönigin für eine Nacht: Dr. Norden Gold 72 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin gefährlicher Verehrer: Der Arzt vom Tegernsee 33 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlorenes Glück - gefundenes Glück: Der Bergpfarrer 349 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin neuer Tag beginnt: Der Arzt vom Tegernsee 40 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuszeichnung für Schwester Bea: Kurfürstenklinik 40 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsglocken in Sophienlust: Sophienlust Extra 1 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 149 – Arztroman: Sie bereute ihre Entscheidung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeständnis hinter Klinikmauern: Notarzt Dr. Winter 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie geheimnisvolle Patientin: Dr. Brinkmeier Classic 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1745 – Familienroman: Armes reiches Kind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer lange Weg zurück zu dir: Dr. Norden Extra 139 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu nah am Abgrund: Dr. Norden Bestseller 444 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Romanzen für Sie
Die Leiden des jungen Werther Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Zärtlicher Winter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Herzog und seine geliebte Feindin Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Reise zum Mittelpunkt der Erde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilhelm Meisters Lehrjahre Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Auf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWicked Little Princess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weg zum eigenen Sklaven: Ein Leitfaden für die dominante Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTouch of Sin: 9 erotische Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntzückt von einem Herzog: Sagenhafte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Arbeiter des Meeres Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwüle Tage: Novelle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErotik Romane - Mehr Hart als Zart... Teil 30: Erotische Sexgeschichten ab 18 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht auf Spanisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToskanische Liebesmelodie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr geheimer Milliardär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJosefine Mutzenbacher - Unzensierte Ausgabe: »Der mit Abstand beste deutschsprachige erotische Roman aller Zeiten« Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Lukas und seine erste große Liebe
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Lukas und seine erste große Liebe - Lisa Simon
Mami
– 2007 –
Lukas und seine erste große Liebe
Die Tierärztin ist seine neue Freundin
Lisa Simon
Axels Stirnrunzeln zeigte, daß er nicht sonderlich begeistert war. Soeben hatte seine Verlobte, die frischgebackene Tierärztin Regina Witte, das Angebot bekommen, die längere Vertretung für eine Praxis auf dem Lande zu übernehmen.
»Ich verstehe nicht, weshalb du für ein Taschengeld dort in der Wildnis arbeiten willst«, murrte Axel. »In meinem Restaurant gibt es weiß Gott genug zu tun.«
Sie stemmte empört ihre Fäuste gegen die Hüften. »Ich habe nicht jahrelang Tiermedizin studiert, um in deinem Geschäft zu arbeiten. Diese Vertretung ist eine gute Vorbereitung für meine eigene Praxis. Und außerdem liegt Kirchheim keineswegs in der Wildnis, sondern kaum fünfzig Kilometer von hier entfernt.«
Mit einem versöhnlichen Lächeln nahm Axel sie in die Arme. »Wenn wir erst einmal verheiratet sind, wirst du keine Zeit mehr für eine eigene Praxis haben – aber diese Vertretung... nun, wenn du meinst, daß du dann zufrieden bist...«
Ungehalten machte sie sich# von ihm los. Es war nicht das erste Mal, daß sie und Axel heiße Diskussionen über die Zukunft führten. Axel besaß ein gutgehendes Feinschmeckerrestaurant, das er gerade eröffnet hatte, als ihm Regina über den Weg gelaufen war. Damals war sie noch Studentin gewesen und träumte von einem erfolgreichen Abschluß. Axel konnte nicht verstehen, daß sie auf eigenen Füßen stehen und ihren Beruf ausführen wollte.
»Du irrst dich, wenn du glaubst, ich würde nach der Hochzeit alles an den Nagel hängen, um dir zu helfen«, sagte sie verstimmt. »Der Restaurantbetrieb mag dich zwar völlig ausfüllen, aber meine Berufung liegt darin, kranken Tieren zu helfen.«
Er schnaubte verächtlich. »Was kann daran schön sein, in einem Stall knöcheltief im Mist zu stehen und einer Kuh beim Kalben zu helfen?«
»Das verstehst du nicht. Morgen werde ich nach Kirchheim fahren und mir die Praxis ansehen. Dieser Dr. Clemens hat sehr nett geschrieben, ich bin schon richtig neugierig auf ihn.«
*
Bevor sich Regina am nächsten Tag in ihren Wagen setzte, hatte es noch eine weitere Debatte mit Axel gegeben. Erst, als sie den Motor anließ, atmete sie erleichtert aus.
Dr. Clemens hatte ihr angeboten, während seiner Abwesenheit in seinem Haus zu wohnen, und Regina fand die Idee nicht übel. Es würde der Beziehung zwischen ihr und Axel sicherlich nicht schaden, wenn sie sich nur an den Wochenenden sahen.
Das nur ungefähr einhundert Einwohner zählende Dörfchen Kirchheim lag in einer sanften Talsenke, umgeben von saftigen Wiesen, üppigen Kornfeldern und herrlichen Wäldern.
Die Praxis des Tierarztes befand sich direkt am Dorfplatz, der mit seinem altertümlichen Springbrunnen an längst vergangene Zeiten erinnerte.
Regina war fasziniert von der Umgebung. Ja, hier würde sie gern arbeiten – und vielleicht half die Distanz zu Axel, die angeknackste Beziehung zu kitten.
Dr. Clemens erwies sich als liebenswürdiger älterer Herr, der seine junge Kollegin bereitwillig durch die etwas altmodische Praxis führte.
»Ich habe es mit Tieren aller Art zu tun«, erklärte er nach dem Rundgang. »Angefangen vom Goldhamster bis hin zu den Pferden von Bauer Voges. Sie haben sich doch nicht auf bestimmte Tierarten spezialisiert?«
»O nein, ich habe gelernt, wie man die meisten Gattungen behandelt.« Sie lehnte sich entspannt zurück. Nicht nur die Praxis gefiel ihr, sondern auch die Wohnung, die direkt darüber lag. »Darf ich Sie fragen, weshalb Sie ein Vertretung brauchen?«
»Natürlich, das ist kein Geheimnis.« Dr. Clemens lächelte. »Ich möchte meine Tochter besuchen, die lebt seit vielen Jahren in Australien. Nun, für ein bis zwei Wochen lohnt sich diese weite Reise nicht, daher habe ich vor, mindestens drei Monate dort zu bleiben. Ich möchte nämlich endlich meine Enkelkinder kennenlernen, bisher habe ich sie nur auf Fotos gesehen.« Er seufzte. »Eigentlich hatte ich vor, während dieser Zeit die Praxis zu schließen, aber ich bin der einzige Veterinär im ganzen Bezirk, hier gibt es immer etwas zu tun, und# ich kann die Leute doch nicht im Stich lassen.«
Regina nickte verständnisvoll. »Wann werden Sie abreisen?«
»Sobald Sie sich bereit erklärt haben anzufangen«, kam es prompt zurück. »Ich bin sicher, Sie werden sich schnell an das Dorfleben gewöhnen. Hier geht es längst nicht so hektisch zu wie in der Stadt, aber trotzdem wird es genügend Arbeit für Sie geben. Ich habe dem Bürgermeister schon angekündigt, daß ich eine Vertretung gefunden habe, denn ich mußte ihm hoch und heilig versprechen, erst danach meinen Flug zu buchen.«
Vorsichtig setzte Regina ihre Kaffeetasse ab. »Ich bin leider eine richtige Großstadtpflanze und kenne mich mit den Gepflogenheiten auf dem Lande nicht sehr gut aus. Muß ich mich bei den Dorf-Honorationen persönlich vorstellen?«
Dr. Clemens schüttelte schmunzelnd den Kopf. »Nein, das müssen Sie nicht. Zu den sogenannten Honorationen gehören ohnehin außer dem Bürgermeister nur noch der Apotheker und Dr. Helmer, der Allgemeinmediziner.«
Sie erhob sich und reichte ihm die Hand. »Nun, dann #steht Ihrer Reise nach Australien nichts mehr im Wege. Sowie Sie den Flug gebucht haben, komme ich mit Sack und Pack nach Kirchheim. Sie können sich darauf verlassen, daß ich mich um alles bestens kümmern werde.«
»Davon bin ich überzeugt.«
»Ich hoffe, Sie vertrauen mir, denn immerhin bin ich eine blutige Anfängerin.«
Er winkte ab. »Jeder hat mal angefangen; lassen Sie sich nur nicht verunsichern. Ich bin selbstverständlich jederzeit bereit, Ihnen telefonisch zu helfen, falls es irgendwelche Probleme gibt.«
*
Mit sich und der Welt zufrieden trat Regina den Heimgang an. Sie fühlte sich schon jetzt sehr wohl in der gemütlichen dörflichen Gemeinde und freute sich auf die Zeit in Kirchheim.
Ihre Laune sank, als sie Axels mißmutiges Gesicht sah. Er behauptete zwar, daß er sich über einen der Küchenhelfer geärgert hatte, aber Regina wußte, daß einzig und allein sie der Grund für Axels Unmut war.
Sie saßen an einem der runden Tische in seinem Restaurant, und Regina erzählte begeistert von ihrer neuen Aufgabe.
»Mir gefällt nicht, daß du in diesem Kaff wohnen willst«, sagte er. »Was hält dich davon ab, nach Feierabend in die Stadt zu kommen?«
»Sei nicht albern«, gab sie mit tadelndem Blick zurück. »Du weißt doch ganz genau, daß es viel zu umständlich wäre. Außerdem gibt es in einer Praxis keinen pünktlichen Feierabend wie in einem Restaurant – und wenn jemand mitten in der Nacht meine Hilfe braucht, bin ich nicht da. Nein, das geht wirklich nicht, ich muß schon jederzeit in Kirchheim präsent sein.«
Verständnislos schüttelte Axel den Kopf. »Du läßt dich von diesem Doktor doch nur ausnutzen, merkst du das denn nicht?«
Entrüstet sprang Regina auf. »Jetzt reicht es mir! Ständig hast du etwas zu kritisieren. Findest du, es ist kein Ausnutzen, wenn ich in deinem Restaurant stehe und mich verbindlich lächelnd nach dem Befinden der Gäste erkundige oder einspringe, wenn eine Serviererin ausfällt?«
»Das ist doch etwas ganz anderes«, gab er mit verblüffter Miene zurück. »Wenn wir verheiratet sind, gehört uns schließlich der Betrieb gemeinsam.«
Sie warf wütend ihre Serviette