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Marco träumt von Liebe: Sophienlust 335 – Familienroman
Marco träumt von Liebe: Sophienlust 335 – Familienroman
Marco träumt von Liebe: Sophienlust 335 – Familienroman
eBook131 Seiten1 Stunde

Marco träumt von Liebe: Sophienlust 335 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Das kleine Mädchen reichte Else Rennert artig die Hand. Es war vier Jahre alt, hatte ein hübsches Gesichtchen, umrahmt von blondem Haar, beherrscht von großen grauen Augen. »Willkommen in Sophienlust!« Die mütterliche Heimleiterin lächelte freundlich. »Wie heißt du denn?« »Maren«, antwortete ein dünnes Kinderstimmchen. Schutzsuchend griff das Kind nach der Hand seiner Begleiterin. Zu ihr hatte es bereits Vertrauen. Diese Begleiterin war Denise von Schoenecker, die jugendliche Schirmherrin des Kinderheims Sophienlust. Sie war selbst Mutter und liebte Kinder über alles. »Es wird dir bei uns gefallen«, versicherte Denise und streichelte dabei die kleine warme Hand. »Wenn du magst, bringt dich Schwester Regine zu den anderen Kindern. Du wirst staunen, wie viele hübsche Spielsachen sie haben.« Denise sah dabei auf die Kinderschwester, die sich ebenfalls in Frau Rennerts Büro aufhielt. Schwester Regine hatte eben mit der Heimleiterin das Programm für die kommenden Wochen durchgesprochen. Denn Else Rennert fuhr in den nächsten Tagen zu einem längeren Kuraufenthalt. Sie hatte diese Erholung bitter nötig, denn die unermüdliche Arbeit zehrte an ihren Kräften. Maren nickte eifrig.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. März 2021
ISBN9783740977672
Marco träumt von Liebe: Sophienlust 335 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Marco träumt von Liebe - Susanne Svanberg

    Sophienlust

    – 335 –

    Marco träumt von Liebe

    Ein kleiner Junge hat viel Schweres erlebt

    Susanne Svanberg

    Das kleine Mädchen reichte Else Rennert artig die Hand. Es war vier Jahre alt, hatte ein hübsches Gesichtchen, umrahmt von blondem Haar, beherrscht von großen grauen Augen.

    »Willkommen in Sophienlust!« Die mütterliche Heimleiterin lächelte freundlich. »Wie heißt du denn?«

    »Maren«, antwortete ein dünnes Kinderstimmchen. Schutzsuchend griff das Kind nach der Hand seiner Begleiterin. Zu ihr hatte es bereits Vertrauen.

    Diese Begleiterin war Denise von Schoenecker, die jugendliche Schirmherrin des Kinderheims Sophienlust. Sie war selbst Mutter und liebte Kinder über alles.

    »Es wird dir bei uns gefallen«, versicherte Denise und streichelte dabei die kleine warme Hand. »Wenn du magst, bringt dich Schwester Regine zu den anderen Kindern. Du wirst staunen, wie viele hübsche Spielsachen sie haben.« Denise sah dabei auf die Kinderschwester, die sich ebenfalls in Frau Rennerts Büro aufhielt.

    Schwester Regine hatte eben mit der Heimleiterin das Programm für die kommenden Wochen durchgesprochen. Denn Else Rennert fuhr in den nächsten Tagen zu einem längeren Kuraufenthalt. Sie hatte diese Erholung bitter nötig, denn die unermüdliche Arbeit zehrte an ihren Kräften.

    Maren nickte eifrig. Ihre Mutti hatte ihr so viel von dem schönen Kinderheim erzählt, daß sie richtig neugierig war. Ohne zu zögern wechselte sie in Schwester Regines Obhut über.

    Das war nicht weiter erstaunlich, denn zu der erfahrenen Erzieherin fanden alle Kleinen rasch Kontakt. Aber auch die älteren Buben und Mädchen kamen gern mit ihren Sorgen und Problemen zu Schwester Regine. Vertrauensvoll schaute Maren jetzt zu Regine Nielsen auf und verließ an deren Seite den Raum.

    »Ich habe Maren bei ihrer Mutti in Maibach abgeholt. Hier sind die Geburtsurkunde und der Impfpaß. Frau Baumann hätte ihr Töchterchen gern selbst hergebracht, aber es war ihr nicht möglich. Sie mußte dringend ins Krankenhaus. Nierenversagen mit kolikartigen Schmerzen. Frau Dr. Frey hat Frau Baumann behandelt und danach bei mir angerufen. Es ging alles sehr schnell. Ich konnte nur ganz kurz mit Marens Mutter sprechen. Sie hofft, daß sie in einigen Wochen wieder gesund ist. Aber ich weiß nicht.« Denise schüttelte bekümmert den Kopf. »Aus Andeutungen von Frau Dr. Frey muß ich schließen, daß Marens Mutter kränker ist, als sie ahnt.«

    Frau Rennert nahm die Dokumente, die Denise auf ihren Schreibtisch gelegt hatte, und steckte sie in einen neu anzulegenden Ordner, den sie mit »Maren Baumann« beschriften würde.

    »Das tut mir leid«, murmelte die Heimleiterin teilnahmsvoll. »Was sagt denn Marens Vater dazu?«

    »Das Ehepaar Baumann lebt seit einigen Jahren getrennt. Frank Baumann ist Ingenieur und für eine deutsche Firma in Venezuela tätig. Er scheint dort recht gut zu verdienen, denn er überweist, wie mir Frau Dr. Frey mitteilte, regelmäßig den Lebensunterhalt für seine Familie. Frau Baumann hat keine finanziellen Sorgen.«

    »Sollte man ihn nicht benachrichtigen?«

    »Daran habe ich auch gedacht. Ich habe Frau Baumann den Vorschlag gemacht, dieses zu übernehmen, aber sie hat es rundweg abgelehnt. Für sie ist die Trennung endgültig.«

    Denise dachte in diesem Augenblick an die schmerzgepeinigte Frau, die trotz starker Spritzen einen verkrampften Eindruck gemacht hatte. Als Denise in der Maibacher Wohnung eingetroffen war, waren auch die Sanitäter mit der Krankentrage schon dagewesen. Sie hatten die Patientin so rasch wie möglich in die Klinik bringen wollen. Doch Frau Baumann hatte gebeten, ihrem Kind diesen Anblick zu ersparen und zu warten, bis Denise mit der kleinen Maren die Wohnung verlassen hatte. So war nicht mehr viel Zeit für Gespräche gewesen. Nur das Wichtigste war erörtert worden.

    »Sobald es Frau Baumann etwas besser geht, werde ich sie im Krankenhaus besuchen.«

    »Wir sind im Moment voll belegt, und jedes weitere Kind bringt zusätzliche Arbeit. Ich meine, daß alles wird zuviel für Sie, Frau von Schoenecker. Vielleicht sollte ich meinen Erholungsaufenthalt verschieben.« Else Rennert machte ein bekümmertes Gesicht. Es fiel ihr schwer, sich von ihren Pflichten und Aufgaben in Sophienlust zu lösen.

    Denise schüttelte lächelnd den Kopf. »Auf gar keinen Fall«, antwortete sie in ihrer charmanten Art. »Sie haben diese Kur lange genug verschoben. Sie müssen einmal ausspannen, damit Sie uns erhalten bleiben, Frau Rennert. Natürlich werden wir alle Sie sehr vermissen. Doch um so schöner wird das Wiedersehen sein. Ich wünsche mir, daß Sie sechs Wochen lang nicht an lärmende Kinder denken, nicht an Speisezettel, Wäsche oder reparaturbedürftige Jeans. Sie sollen sich einzig und allein erholen.«

    Else Rennert setzte die Brille ab und seufzte leise. »Es wird mir schwerfallen. Ich werde diese Rasselbande vermissen und die schöne Umgebung von Sophienlust.«

    »Aber nein! Ihr Kurdomizil liegt im Allgäu. Und dort ist es genauso schön wie hier.«

    Else Rennert war davon nicht überzeugt, aber sie schwieg. Eigentlich war es Denise von Schoenecker gewesen, die sie immer wieder gebeten hatte, endlich einmal für einige Wochen auszuspannen. Doch je näher der Abreisetermin rückte, um so unruhiger wurde Else Rennert. Sie konnte sich nicht vorstellen, wochenlang von ihren Schützlingen getrennt zu sein. Eigentlich hätte sie sich auf die Urlaubszeit freuen müssen. Aber sie konnte es nicht.

    *

    »Telefon für dich«, rief der Trainer des Tennisclubs Ferdinand Weimer zu.

    Der Siebenunddreißigjährige schlug den weißen Ball immer wieder gegen eine hohe Betonwand. Er hetzte hin und her, um den aufspringenden Ball zu erwischen und sofort kraftvoll zurückzuschleudern. Er verbrachte täglich mehrere Stunden mit diesem Training. Dabei ging es ihm nicht um sportlichen Ehrgeiz, sondern mehr darum, den hübschen jungen Damen des Clubs zu imponieren.

    »Ich habe keine Zeit. Das siehst du doch.« Wieder schlug Ferdinand Weimer mit seinem Schläger nach dem Ball.

    »Es scheint aber wichtig zu sein. Also, bitte komm!« Mathias Schott war zwölf Jahre jünger als Ferdinand Weimer und seit etwa zwei Jahren mit ihm befreundet. Ferdinand hatte ihm die Stelle als hauptberuflicher Trainer in der neuen Tennishalle verschafft.

    Also mußte er sich gut mit ihm stellen. Eine so angenehme Tätigkeit gab es nicht oft.

    »Wer ist es denn?« fragte Ferdinand, ohne sich von seinem Spiel ablenken zu lassen.

    »Die Firma.« Mathias beobachtete seinen Freund aus zusammengekniffenen Augen. Eines mußte man Ferdinand lassen: er hatte eine ausgezeichnete Kondition. Sein schlanker, elastischer Körper sorgte dafür, daß man ihn allgemein wesentlich jünger schätzte. Er selbst unterstrich dieses noch durch besonders jugendliche Kleidung. Alles in allem sah er fabelhaft aus. Fast konnte man neidisch werden. Allerdings war er sich immer des Eindruckes bewußt, den er auf seine Verehrerinnen machte. Die Folge war eine lässige Arroganz.

    »Sie kann mir gestohlen bleiben. Vielleicht begreift man endlich, daß ich keine graue Büromaus bin.« Wieder schlug Ferdinand kräftig zu. Er war stolz darauf, keinen einzigen Ball zu verpassen.

    »Ich habe aber versprochen, dich ans Telefon zu holen«, beharrte Mathias.

    »Nur, wenn du später mindestens drei Sätze mit mir spielst.«

    »Ich kann nicht. Ich habe gleich Stunde. Von zehn bis elf die kleine Föller.«

    Ferdinand fing geschickt den Ball auf und warf ihn in den Korb.

    »Was bezahlt dir der Papa?« fragte er im Näherkommen. »Vierzig die Stunde, nicht wahr? Ich gebe dir das Doppelte. Na, was ist?« Großspurig klopfte er sich mit dem Tennisschläger an die sonnenbraunen Waden. Das Solarium, das er in einem Nebenraum des eigenen Hallenschwimmbades hatte einrichten lassen, sorgte dafür, daß er auch im Winter aussah, als käme er direkt aus dem Urlaub.

    »Und was erzähle ich der kleinen Föller?« Etwas unsicher zog Mathias die Augenbrauen hoch. Daß sein Freund mit seinem Reichtum prahlte, daran hatte er sich längst gewöhnt. Dabei gehörte das gesamte Vermögen dessen Frau. Sie hatte die Papierfabrik, die Grundstücke und die Häuser von ihren Eltern geerbt. Und sie verwaltete die beachtliche Hinterlassenschaft auch. Ferdinand war der Nutznießer dieses Reichtums.

    »Das ist dein Problem. Es wird dir schon eine Ausrede einfallen.« Pfeifend ging Ferdinand zur angegliederten Cafeteria, wo sich das Telefon befand.

    Antonio, der italienische Kellner, hielt ihm den Hörer entgegen.

    »Presto Signore… Prokurist von Firma… warten ungeduldig.«

    »Schon gut, Antonio.« Mit weltmännischer Geste nahm Ferdinand den Hörer entgegen, meldete sich kühl und mit herablassender Höflichkeit. »Was gibt es denn so Dringendes? Ist denn meine Frau nicht da?«

    In den nächsten Sekunden verschwand das Lächeln aus seinem sonnengebräunten Gesicht. Er schluckte. Sein Atem ging rascher. »Das ist doch nicht wahr«, stieß er schließlich hervor. »Das kann doch nur ein makabrer Scherz sein. So etwas gibt es doch nicht.«

    Wieder lauschte er in die Muschel, wobei Antonio ihn verstohlen beobachtete.

    »Ich glaube es nicht«, keuchte Ferdinand kurz darauf. Der Schläger rutschte ihm aus der Hand, fiel polternd auf die Marmorfliesen. »Ich glaube es einfach nicht. Ja, ja, selbstverständlich…« Seufzend reichte Ferdinand den Telefonhörer über die Theke. Das Gespräch war beendet.

    »Einen doppelten Whisky, Antonio!«

    Der Italiener beeilte sich, den Wunsch des Stammgastes zu erfüllen. »Schlechte Nachrichten?« fragte er, als er das Glas über den Tisch schob.

    Ferdinand gab keine Antwort. Er machte eine ungeduldige Handbewegung, als wollte er ein lästiges Insekt verscheuchen. Seit er durch seine Heirat zu Reichtum und Ansehen gekommen war, pflegte er mit kleinen Angestellten nicht mehr zu reden. Eine Ausnahme bildete nur Mathias. Er hatte immerhin ein Sportlehrerstudium begonnen, wenn er auch keinen Abschluß hatte.

    »Was ist los?« fragte jetzt der junge Trainer, der nach Ferdinand das Lokal betreten hatte.

    »Du

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