Unruhige Tage auf der Oberländer Alm: Toni der Hüttenwirt 274 – Heimatroman
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"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.
Doktor Martin Engler, Katja und die alte Walli saßen auf der Bank vor dem Altenteil, in dem Walli wohnte. Hier war es angenehm schattig. Tonis Geländewagen fuhr auf den Hof. Wendy stieg aus. Martin stand auf und ging zu ihr. »Grüß Gott, Wendy! Ich habe mir schon gedacht, dass du heute Abend wieder vorbeikommst.« »Was macht Simon? Ist er immer noch so stur?« »Ja, er schweigt, nach wie vor. Ich habe alles versucht. Er will nicht reden. Andere hatten auch kein Glück. Seine Eltern waren hier. Vroni kam einige Male vorbei. Mit allen hat er sich gezankt. Vroni ist wütend nach München zurückgefahren. Heute Nachmittag kam sein Vater, der Sepp Oberländer, noch einmal her. Die beiden haben sich so beschimpft und angebrüllt, dass es bis ins Wartezimmer zu hören war. Ich musste einschreiten.«
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Buchvorschau
Unruhige Tage auf der Oberländer Alm - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt
– 274 –
Unruhige Tage auf der Oberländer Alm
Wer durchschaut den Wolf im Schafspelz?
Friederike von Buchner
Doktor Martin Engler, Katja und die alte Walli saßen auf der Bank vor dem Altenteil, in dem Walli wohnte. Hier war es angenehm schattig. Tonis Geländewagen fuhr auf den Hof. Wendy stieg aus. Martin stand auf und ging zu ihr.
»Grüß Gott, Wendy! Ich habe mir schon gedacht, dass du heute Abend wieder vorbeikommst.«
»Was macht Simon? Ist er immer noch so stur?«
»Ja, er schweigt, nach wie vor. Ich habe alles versucht. Er will nicht reden. Andere hatten auch kein Glück. Seine Eltern waren hier. Vroni kam einige Male vorbei. Mit allen hat er sich gezankt. Vroni ist wütend nach München zurückgefahren. Heute Nachmittag kam sein Vater, der Sepp Oberländer, noch einmal her. Die beiden haben sich so beschimpft und angebrüllt, dass es bis ins Wartezimmer zu hören war. Ich musste einschreiten.«
Wendy schüttelte den Kopf. »Was hast du gemacht?«
»Ich habe Simons Vater aus dem Krankenzimmer geholt. Walli gab ihm erst mal einen Obstler. Später habe ich mit ihm gesprochen. Wir waren uns einig. Niemand kann begreifen, warum Simon ein Geheimnis daraus macht, woher seine Verletzungen stammen.«
»Mir gegenüber schweigt er auch. Wie geht es ihm? Wirst du ihn noch lange hier behalten?«
»Nein, ich habe ihn entlassen. Er packt gerade seine Sachen. Er bat Katja, ihm sein Auto zu holen, das auf dem Hof seiner Eltern steht. Katja hat abgelehnt.«
»Das verstehe ich gut. Ich würde Simons Auto auch nicht holen. Er soll das selbst regeln. Offensichtlich will er seinen Eltern aus dem Weg gehen. Aber so ein deppertes Verhalten muss man nicht noch unterstützen.«
»Du sagst es, Wendy«, lächelte Martin. »Übrigens, wenn du Kraftausdrücke verwendest, klingt das schön.«
»Danke für das Kompliment! Meine Aussprache des Deutschen hat sich sehr verbessert, seit ich in Waldkogel bin. Aber mit dem Dialekt hapert es noch. Aber das wird schon. Da ich zur Hälfte ein Waldkogeler Madl bin, strenge ich mich an.« Wendy seufzte. »Aber das ist jetzt Nebensache. Ich gehe zu Simon. Das wird mein allerletzter Versuch, den Grund seines Schweigens zu erfahren. Oder er erzählt endlich, was in jener Nacht vorgefallen ist.«
»Viel Erfolg, Wendy! Wobei ich dir nicht verschweigen will, dass ich wenig Hoffnung habe.«
Wendy ging über den Hof und betrat die kleine Bettenstation durch die Seitentür. Die Tür zu Simons Krankenzimmer stand offen.
Wendy blieb in der Tür stehen. Sie lehnte sich an den Türrahmen, verschränkte die Arme und legte ein Bein über das andere.
»Grüß Gott, Wendy«, strahlte sie Simon an. »Es freut mich, dich zu sehen. Du siehst, es geht mir gut. Martin hat mich entlassen.« Simon trat vor das Waschbecken und betrachtete sein Gesicht. »Die Schwellungen sind abgeklungen, von den Blutergüssen sieht man nichts mehr. Martin sagt, der Wundschorf würde nächste Woche abgeheilt sein. Es bleiben keine Narben zurück.«
»Schön für dich«, murmelte Wendy.
Simon packte weiter seine Sachen ein.
»Wendy, du kannst mir einen Gefallen tun. Holst du mir bitte mein Auto? Es steht bei meinen Eltern.« Simon griff in seine Hosentasche und hielt ihr den Autoschlüssel hin.
Wendy schüttelte den Kopf.
»Was ist?«, fragte Simon.
»Nein! Ich sage Nein zu deiner Bitte. Wenn du dein Auto haben willst, hole es selbst«, stieß sie hervor.
Der empörte und wütende Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
»Warum? Ich dachte, wir seien Freunde und sogar noch etwas mehr. Nun komm, gib dir einen Ruck! Du bist doch ein liebes Madl.«
»Schmarrn, Simon! Höre auf, Süßholz zu raspeln! Ich lasse mich nicht vor deinen Karren spannen. Es hat sich herumgesprochen, dass du Streit mit deinen Eltern hast.«
»Ah, Martin hat geplaudert. Mit dem werde ich ein ernstes Wort reden. Martin ist Arzt und hat sich an die Schweigepflicht zu halten.«
»Spiel dich nicht so auf, Simon! Der Streit fällt nicht darunter. Außerdem hast du dir das alles selbst zuzuschreiben. Ich frage dich zum letzten Mal: Was ist passiert?«
»Nix, was für dich von Interesse ist.«
Wendy stampfte mit dem Fuß auf und stemmte die Arme in die Seite. »Simon, was für mich von Interesse ist, entscheide ich immer noch selbst.«
»Du gefällst mir, wenn du so temperamentvoll bist«, lachte Simon.
»Lenk nicht von Thema ab, Simon Oberländer!«
»Wendy, beruhige dich! Es war ein Kompliment.«
»Du kannst dir deine Komplimente sparen. Erzähle mir lieber, was passiert ist.«
»Nein, Wendy! Das geht nur mich etwas an.«
»Dann gehst du mich auch nichts mehr an, Simon Oberländer. Ich rate dir, mir aus dem Weg zu gehen.«
Jetzt war Simon erstaunt. »Wendy, ich habe geglaubt, du magst mich, bist in mich verliebt, so wie ich in dich. Während ich hier meine Blessuren auskuriert habe, habe ich viel über uns nachgedacht.«
»Das hättest du dir schenken können, Simon. Du hast kein Vertrauen zu mir. Jede Beziehung basiert auf Vertrauen«, schrie sie ihn an.
Simon erschrak und sah sie ernst an. »Was soll das heißen?«, fragte er. »Ich dachte, …«
»Sei still! Ich fand dich nett, sehr nett. Du hattest wirklich Chancen bei mir. Aber die hast du dir verdorben.«
»Ich wollte dich nicht belasten«, erwiderte Simon. »Ich war in Sorge, du könntest dich aufregen.«
»Ich habe mich aufgeregt, Simon, als ich dich sah, nachdem Vroni mich angerufen hatte. Aber noch mehr habe ich mich über dein Schweigen aufgeregt.« Wendy holte Luft. »Simon, es ist vorbei mit uns. Du brauchst mich nicht mehr zu Spaziergängen abzuholen. Am Besten du hältst dich von der Alm deiner Großeltern fern, solange ich dort bin.«
»Wendy …«
»Nix da, Wendy! Ich sage dir, ich will dich nicht mehr sehen. Und wenn du dich nicht daran hältst, dann werde ich es deinen Großeltern erzählen.«
»Wendy, das ist Erpressung.«
»Nenne es, wie du willst. Du hast kein Vertrauen zu mir. Anfangs dachte ich, dass du Zeit zur Genesung und Erholung brauchst. Du konntest auch schlecht sprechen. Aber jetzt schweigst du noch immer. Oder hast du es dir anders überlegt? Das ist deine allerletzte Chance, Simon.«
»Wendy, das geht nur mich etwas an.«
»Gut, dann weiß ich, woran ich bin.« Wendy drehte sich um und ging davon.
Simon lief ihr nach und versuchte, sie festzuhalten.
Wendy schrie ihn an: »Lass mich los! Hände weg!« Sie nahm seine Hand von ihrer Schulter, schlug ihm auf die Finger und stürzte davon.
Sie rannte zu dem Geländewagen, schnell stieg sie ein und startete den Motor, dass er laut aufheulte. Sie wendete und brauste vom Hof.
Simon rieb sich das Kinn. Er verstand, dass Wendy wütend auf ihn war. Aber er ließ sich von ihrer Ablehnung nicht erschrecken. Er war sich sicher, dass sie eine tiefe Zuneigung für ihn hegte. Er hatte es deutlich in ihren Augen gelesen. Während der gemeinsamen Spaziergänge hatte es zwischen ihnen geknistert. Vielleicht werde ich ihr eines Tages erzählen, was vorgefallen ist, überlegte er. Aber im Augenblick hielt er es für besser, nicht darüber zu sprechen. Dass Wendy ihm die Freundschaft gekündigt hatte, nahm er nicht ernst. Sie wird sich wieder beruhigen. Außerdem bedeutet Liebe nicht, dass man sich nicht streitet.
Martin, Katja und Walli sahen Wendy nach.
»Au weia, da hat es gekracht«, sagte Walli.
»Ja, so sieht es aus. Simon steht drüben an der Tür und sieht aus wie ein begossener Pudel. Aber das hat er sich selbst zuzuschreiben«, sagte Martin. »Ich kann verstehen, dass er weder mir, noch Vroni, noch seinen Eltern etwas sagen wollte. Aber Wendy? Sie ist doch sein Madl, wie er glaubt. Er hätte sich ihr anvertrauen sollen.«
»Richtig«, stimmte Katja ihrem Mann zu. »Aber er hat es nicht getan. Ich sehe das so: Mit seiner Beziehung zu Wendy ist es nicht weit her. Von seiner Seite aus ist da nicht viel dahinter. Sonst hätte er sich nicht so verhalten.« Katja stand auf. »Ich gehe ins Haus. Ich will ihm nicht auf Wiedersehen