Wer mit dem Feuer spielt: Familie Dr. Daniel 7 – Arztroman
Von Marie Francoise
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Arztromanen interessiert: medizinisch hochaktuelle Fälle, menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen.
»Ihr Tod wäre die beste Lösung.« Dietmar Cornelius sprach die Worte aus, als würde er ganz lapidar vom Wetter sprechen. »Wie stellst du dir das vor?« gab seine Geliebte Olivia Taschke im selben Ton zurück. Graziös schlug sie ihre langen Beine übereinander und nahm einen tiefen Zug von der Zigarette, die sie wie ein besonders wertvolles Stück zwischen ihren feingliedrigen Fingern hielt. Dietmars Gedanken setzten minutenlang aus. Er konnte nur diesen wundervollen Körper vor sich betrachten, der ausschließlich aus Beinen zu bestehen schien. Er fühlte, wie sein Blut allein bei Olivias Anblick zu kochen begann. Reflexartig glitt seine Hand über ihre Beine nach oben und in den Ausschnitt des raffiniert gearbeiteten Cocktailkleides. »Marie-Christine wird nicht in den Freitod gehen, um dich in den Genuß ihres Erbes kommen zu lassen«, fuhr Olivia ungerührt fort. Ihre Worte waren für Dietmar wie ein Guß kalten Wassers. Er keuchte noch ein wenig, während er die Hand zurückzog und versuchte, seinen Blick von ihren wohlgeformten Beinen zu nehmen. Diese Frau brachte ihn um den Verstand! Es kostete ihn erheblich Mühe, sich auf das zu konzentrieren, worüber er mit Olivia sprechen wollte. »Sie will die Scheidung einreichen«, brachte er endlich hervor. Gelassen zuckte Olivia die Schultern. »Na und?« Wieder nahm sie einen Zug von der Zigarette.
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Buchvorschau
Wer mit dem Feuer spielt - Marie Francoise
Familie Dr. Daniel
– 7 –
Wer mit dem Feuer spielt
Marie Francoise
»Ihr Tod wäre die beste Lösung.«
Dietmar Cornelius sprach die Worte aus, als würde er ganz lapidar vom Wetter sprechen.
»Wie stellst du dir das vor?« gab seine Geliebte Olivia Taschke im selben Ton zurück. Graziös schlug sie ihre langen Beine übereinander und nahm einen tiefen Zug von der Zigarette, die sie wie ein besonders wertvolles Stück zwischen ihren feingliedrigen Fingern hielt.
Dietmars Gedanken setzten minutenlang aus. Er konnte nur diesen wundervollen Körper vor sich betrachten, der ausschließlich aus Beinen zu bestehen schien. Er fühlte, wie sein Blut allein bei Olivias Anblick zu kochen begann. Reflexartig glitt seine Hand über ihre Beine nach oben und in den Ausschnitt des raffiniert gearbeiteten Cocktailkleides.
»Marie-Christine wird nicht in den Freitod gehen, um dich in den Genuß ihres Erbes kommen zu lassen«, fuhr Olivia ungerührt fort.
Ihre Worte waren für Dietmar wie ein Guß kalten Wassers. Er keuchte noch ein wenig, während er die Hand zurückzog und versuchte, seinen Blick von ihren wohlgeformten Beinen zu nehmen. Diese Frau brachte ihn um den Verstand!
Es kostete ihn erheblich Mühe, sich auf das zu konzentrieren, worüber er mit Olivia sprechen wollte.
»Sie will die Scheidung einreichen«, brachte er endlich hervor.
Gelassen zuckte Olivia die Schultern. »Na und?« Wieder nahm sie einen Zug von der Zigarette. Die Glut wich millimeterweise zurück. Olivia schloß die Augen, während sie den Rauch in ihre Lungen sog und ihn dann durch die Nase und den halb geschlossenen Mund entweichen ließ. Fasziniert sah Dietmar ihr zu. Seiner Meinung nach gab es keine andere Frau, die beim Genuß einer Zigarette so viel Sinnlichkeit ausstrahlte. Am liebsten wäre er jetzt buchstäblich über sie hergefallen… hätte sie genommen – hier… mitten im Wohnzimmer… auf dem zart gemusterten, überaus wertvollen Seidenteppich. Der Gedanke erregte ihn über die Maßen. Wieder glitt seine Hand ihre Beine entlang, verirrte sich an die Innenseiten der Oberschenkel.
Olivia stand auf und trat zum Fenster, dann drehte sie sich um.
»Na und?« wiederholte sie. Mit zwei Schritten war sie bei dem edlen Mahagonitischchen und drückte die Zigarette im Aschenbecher aus. »Bei einer Scheidung bekommst du die Hälfte.«
Dietmar seufzte tief auf. Er spürte, daß er bei Olivia heute nicht ans Ziel kommen würde. Die unerfüllte Begierde machte ihn wütend, aber er war ja selbst schuld daran. Wieso hatte er ausgerechnet jetzt über Marie-Christine sprechen müssen? Olivia war so willig gewesen, als sie von der Party gekommen waren, doch nun hatte er alles verpatzt.
»Eben nicht«, antwortete er und erhob sich ebenfalls. Von hinten trat er an Olivia heran, schob ihr langes, blondes Haar beseite und küßte ihren Nacken.
»Wir könnten auch später noch darüber sprechen«, raunte er mit begehrlicher Stimme.
Olivia schüttelte den Kopf. »Mir ist die Lust vergangen.« Sie überlegte eine Weile. »Habt ihr bei der Hochzeit einen Ehevertrag geschlossen?«
Dietmar seufzte wieder. »Ja, leider.« Er zuckte die Schultern. »Ich wurde damals überhaupt nicht gefragt. Marie-Christine hat das alles mit ihrem Anwalt ausgehandelt.«
Das war durchaus gelogen. Seine Frau hätte auf den Ehevertrag verzichtet, obwohl ihr Anwalt, der zugleich ihr bester Freund war, ihr dringend dazu geraten hatte. Dietmar selbst hatte sie mit scheinheiligen Worten wie »ich will doch nur dich und nicht dein Geld«, förmlich dazu gedrängt. Damals hatte er nicht ahnen können, daß er einmal Olivia begegnen würde. Er hatte einfach angenommen, mit seinen vielen Liebchen gut auf Marie-Christines Kosten leben zu können. Hätte ja auch prima geklappt, wenn sich das mit Olivia nicht so lange hingezogen hätte. Vor zwei Tagen war Marie-Christine nun hinter sein Verhältnis gekommen und hatte gedroht, die Konsequenzen zu ziehen, wenn er seine Affäre nicht unverzüglich beenden würde.
»Im Falle einer Scheidung bekomme ich nicht einen Pfennig«, fuhr er düster fort.
Olivia ließ sich in einen Sessel fallen und schlug wieder die Beine übereinander.
»Dann mußt du Marie-Christine eben davon überzeugen, daß eine Scheidung unnötig ist«, meinte sie. »Nur als ihr Ehemann kannst du uns beiden weiterhin einen gehobenen Lebensstandard sichern.« Mit einer ausladenden Geste umfaßte sie Grundstück, Villa und Einrichtung. »Ich will das alles schließlich nicht mehr missen.«
Dietmar ging vor ihr in die Hocke und ließ seine Finger über ihre Beine und unter ihr Kleid wandern.
»Als Witwer könnte ich dir noch sehr viel mehr bieten«, erwiderte er mit einem verschlagenen Grinsen. »In ihrem Testament bin ich als Alleinerbe eingesetzt.«
»Sie könnte es ändern«, wandte Olivia ein. »Jetzt, da sie weiß, daß du eine Geliebte hast.«
Dietmar erhob sich mit einem Ruck. »Dann muß sie das Zeitliche segnen, bevor sie es ändern kann.« Ein siegessicheres Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Ich weiß auch schon wie es passieren wird.«
*
»Ich verstehe dich nicht, Marie-Christine!«
Guido Hohenwald schüttelte ärgerlich den Kopf. Er war einst mit Marie-Christine zur Schule gegangen, hatte mit ihr seine erste Party besucht und sich mit sechzehn unsterblich in sie verliebt. Aber sie hatte in ihm immer nur den Freund gesehen – ihren besten Freund zwar, jedoch leider nicht mehr.
»Wie kannst du seine vielen Seitensprünge nur dulden?« fuhr Guido fort. »Meine Güte, du bist eine wunderschöne Frau – jung, begehrenswert… warum verschenkst du dich an einen solchen Mistkerl?«
»Bitte, Guido, mäßige dich«, entgegnete Marie-Christine Cornelius. Mit einem tiefen Seufzer strich sie ihr langes, kupferfarbenes Haar zurück. Sie war vorigen Monat dreißig geworden, sah aber zehn Jahre jünger aus… ein sanftes, unschuldiges Mädchen. Niemand hätte vermuten können, daß hinter Marie-Christine ein Milliarden-Vermögen stand.
»Jetzt werde ich die Konsequenzen ziehen«, fügte sie hinzu. Sie seufzte leise. »Bisher… das war doch alles harmlos. Dietmar brauchte diese Bestätigung von anderen Mädchen… und es waren nur Mädchen – unerfahren, naiv… Mädchen, die ihn angehimmelt haben.« Sie schwieg eine Weile. »Ich kann das nicht, weißt du. Ich liebe ihn, aber ich bin nicht der Typ, der ihm zu Füßen liegen kann… der Schmollmündchen zieht und Koseworte wie ›Häschen‹ benutzt. Dietmar ist mein Mann… ein Partner, mit dem ich mein Leben teile.«
Guido hatte größte Mühe, sich zu beherrschen. »Dieser Kerl hat nicht mit dir das Leben geteilt, sondern dein Geld an seine Flittchen verschenkt.«
Gelassen zuckte Marie-Christine die Schultern. »Soll er doch. Ich habe mehr Geld, als ich jemals ausgeben könnte.« Sie drückte beiläufig auf einen Knopf am Telefon.
Fast augenblicklich wurde die Tür geöffnet, ein Butler trat herein und verbeugte sich.
»Sie wünschen, gnädige Frau?«
»Lassen Sie jetzt auftragen, James«, befahl Marie-Christine.
Der Butler verbeugte sich erneut, dann entschwand er lautlos.
»Ich habe keinen Hunger«, knurrte