Süße, nie gekannte Spiele: Digital Edition
Von Lori Foster
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Über dieses E-Book
Bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung wird Sebastian als Geburtstagspräsent ersteigert. Ihm ist das alles peinlich aber dann schaut er in die blauen Augen des Geburtstagskindes. Plötzlich kann er es kaum erwarten, dass die süße Brandi ihr Geschenk auch auspackt!
Lori Foster
Bisher hat die US-amerikanische Bestseller-Autorin Lori Foster über siebzig Liebesromane geschrieben. Unter dem Namen L.L.Foster schreibt sie Fantasy-Romane. Mit dem Schreiben begann Lori Foster erst im Alter von 30 Jahren, vorher dachte sie nie daran, eine Geschichte zu schreiben. Als sie mit einer Lungenentzündung das Bett hüten musste, brachte ihre Schwester ihr zahlreiche Romances. Diese Lektüre gefiel ihr so gut, dass sie kurz darauf anfing, selbst ein Buch zu schreiben. Nach einem zweiten Manuskript besuchte sie einen Kursus für Schriftsteller. Dabei stellte sie fest, dass die anderen Kursteilnehmer kein Buch beendeten. Die Erkenntnis, dass sie tatsächlich Talent zum Schreiben hatte, gefiel ihr durchaus. Deshalb schrieb sie weiter, ihr zehntes Manuskript konnte sie schließlich an den Verleger Harlequin verkaufen. Seitdem hat sie zahlreiche Romances geschrieben, für ihre Liebesromane erhielt sie viele Auszeichnungen und stand auf den wichtigsten Bestsellerlisten der USA. Obwohl sie viel Freude am Schreiben hat, steht ihre Familie an erster Stelle in ihrem Leben.
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Buchvorschau
Süße, nie gekannte Spiele - Lori Foster
IMPRESSUM
Süße, nie gekannte Spiele erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 1998 by Lori Foster
Originaltitel: „Fantasy"
erschienen bei: Harlequin Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY
Band 802 - 1998 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Christian Trautmann
Umschlagsmotive: egorr / Thinkstock
Veröffentlicht im ePub Format in 10/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733786694
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Zum ersten … zum zweiten … und zum …"
Spannung lag in der Luft, und dann rief die Auktionatorin laut: „Verkauft!"
Sebastian Sinclair beobachtete, wie der gerade erworbene Mann unter wildem Jubel der Frauen von der Bühne geführt wurde. Bald würde er an der Reihe sein.
Wie um alles in der Welt habe ich mich nur in diese Lage gebracht? fragte er sich. Einen Anzug zu tragen, zuzusehen, wie riesige Geldsummen achtlos den Besitzer wechselten und im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen – er hasste das alles. Es erinnerte ihn an seine Jugend und daran, dass er mit diesen oberflächlichen Reichen nichts gemeinsam hatte. Vor allem aber widerstrebte ihm die Vorstellung, zum Amüsement reicher Frauen wie ein teures Spielzeug verkauft zu werden – ganz gleich, was der Anlass war.
Er schien der einzige Mann zu sein, der über die Aussicht, sich präsentieren zu dürfen, nicht erfreut war. Die anderen, deren Alter von Ende zwanzig bis Anfang vierzig variierte, lächelten und stellten sich begeistert zur Schau. Inzwischen war nur noch ein Mann vor Sebastian an der Reihe, und seinen Muskeln und dem Dreitagebart nach zu urteilen, würde er nicht mehr lange dort sein. Die Frauen gerieten bei diesen Macho-Typen ganz aus dem Häuschen.
Allein deshalb trugen die Bauarbeiter wohl auch zerrissene Jeans und knallenge T-Shirts. Denn bequem arbeiten konnte ein Mann in so engen T-Shirts ganz sicher nicht. Die Gartenbauer trugen ebenfalls ihre Arbeitsstiefel und Jeans, und manche von ihnen hatten nicht einmal ein T-Shirt an. Der Zimmermann hatte einen schweren Werkzeuggürtel umgebunden, voll ausgerüstet mit Schraubzwinge, Nageltasche und einem überdimensionalen Hammer – zweifellos der erbärmliche Versuch, etwas zu symbolisieren. Sebastian schüttelte den Kopf.
Die Auktionatorin, eine Frau mit einem breiten Lächeln, das ihre Zähne entblößte, führte einen Mann über die Bühne, indem sie den Zeigefinger in seine Gürtelschnalle hakte und ihn umdrehte. Das Publikum tobte. Das Spotlight glitt über seinen Rücken, und die Frauen kreischten.
Sebastian fragte sich, ob diesen reichen Leuten der ernste Hintergrund dieser Wohltätigkeitsveranstaltung überhaupt bewusst war. Das Geld würde nämlich misshandelten Frauen zugutekommen. Er bezweifelte, dass sie sich über den Zweck im Klaren waren. Für die Gäste hier handelte es sich in erster Linie um eine Vergnügung und weniger um eine Spendenaktion, damit Notleidende Unterschlupf und Hilfe fanden. Für Sebastian dagegen war es eine persönliche Angelegenheit.
Der Muskelmann vor ihm sprang auf die Bühne. Offenbar konnte er es kaum erwarten, das Publikum in Stimmung zu bringen. Sebastian blieb mit einer Assistentin zurück und wartete auf sein Stichwort.
Er hatte sich nicht geirrt, der Bärtige wurde rasch versteigert. Das letzte Gebot übertönte ein Durcheinander von Gekreische und zweideutigen Witzen. Die Assistentin nahm Sebastians Arm und führte ihn vorwärts.
Als er die Bühnenmitte erreichte, wurde er in grelles Scheinwerferlicht getaucht. Er sah ins Publikum und war mit der Spendenfreudigkeit zufrieden. Die Gedankenlosigkeit der Frauen jedoch widerte ihn an. Sie waren alle gleich – herausgeputzt, oberflächlich, ordinär und nur auf ihren Spaß aus. Er verachtete sie alle.
Doch dann entdeckte er sie.
Sie stand allein da, eine kleine dunkelhaarige Frau mit auffallend großen Augen und einem faszinierten Ausdruck auf dem Gesicht. Sie lächelte nicht, als ihre Blicke sich trafen. Sie schrie keine Anspielungen oder Gebote wie die anderen Frauen, noch machte sie Witze oder lachte. Sie stand nur da und sah ihn an. Sebastian hörte die Stimme der Auktionatorin nicht mehr, nahm die Hitze der grellen Scheinwerfer nicht länger wahr. Seine Langeweile und sein Desinteresse waren von ihm gewichen. Sebastian wagte nicht zu blinzeln. Die Frau wirkte seltsam unschuldig, und er fand sie absolut unwiderstehlich. Vielleicht würde er sich bei Shay doch nicht mehr beklagen, sondern ihr im Gegenteil danken.
Sie wollte ihn.
Brandi stand in der Mitte unterhalb der Bühne. Die bisherigen Männer waren für sie nicht sonderlich bemerkenswert gewesen. Aber schließlich war sie auch nicht hier, um einen Mann zu kaufen. Sie nahm an dieser Wohltätigkeitsveranstaltung lediglich teil, um ihre Schwester, Shay, zu unterstützen. Normalerweise mied sie derartige Veranstaltungen, bei denen die Hormone der Leute verrücktspielten. Und es gab eine Reihe anderer Möglichkeiten, wie sie ihren Geburtstag lieber verbracht hätte.
Aber das alles spielte in diesem Moment keine Rolle. Der Mann auf der Bühne war unglaublich, und nachdem ihre Blicke sich getroffen hatten, konnte sie nicht mehr aufhören, ihn anzustarren. Eine unwiderstehliche Verbindung war zwischen ihnen entstanden, und Brandi fand weder den Willen noch die Kraft, einfach wegzugehen.
Die Auktionatorin lachte über einen Scherz, den Brandi nicht mitbekommen hatte. Dann drehte sie sich um und nahm den Mann am Arm, während sie in der andern Hand das Mikrofon hielt. Sie kuschelte sich an ihn. „Was für ein großzügiges Gebot!, rief sie und klang sehr aufgeregt. Brandi war so damit beschäftigt gewesen, den Mann zu betrachten, dass sie die Höhe des Gebots nicht mitbekommen hatte. „Er ist jeden einzelnen Penny wert, Ladies! Also los, nicht so schüchtern! Der hier ist ein Prachtexemplar.
Sie drückte seinen muskulösen Oberarm und sah staunend ins Publikum.
Der Mann schien sich nicht sonderlich geschmeichelt zu fühlen. Er strahlte Geringschätzung aus, und anstatt sich wie die übrigen Männer in Szene zu setzen, verschränkte er nur die Arme vor der Brust und spreizte die langen Beine. Seine unbezwingbare Haltung ließ ihn beeindruckend groß und männlich erscheinen.
Die Auktionatorin bemühte sich um seine Mitarbeit. Sie versuchte ihn zu einer Drehung zu bewegen, um ihn wie die anderen zu präsentieren. Das würde die ohnehin schon astronomische Summe in die Höhe treiben. Doch er widerstand ihren Anstrengungen mit Leichtigkeit. Der Auktionatorin gelang es nicht, ihn auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu bewegen.
Den Frauen gefiel es. Sie riefen weitere Gebote, machten unverblümte Anspielungen, was sie mit ihm anstellen würden, und feilschten untereinander.
Brandi war völlig gefesselt. Nie zuvor hatte sie das empfunden, zumindest nicht in den letzten acht Jahren. Und davor war sie zu jung gewesen. Doch jetzt ließ sich ihr Interesse nicht leugnen. Sicher, sie hatte heute eine Entscheidung getroffen, die ihr Leben verändern würde – hoffentlich zum Besseren. Aber dies hier? Sollte sie wirklich für diesen Mann bieten? Wie zur Antwort schüttelte sie den Kopf.
Der Mann schenkte ihr ein atemberaubendes Lächeln und nickte dann, als wollte er sie ermutigen. Brandi errötete vor Verlegenheit. Er konnte unmöglich wissen, was sie gedacht hatte! Sie schüttelte erneut den Kopf, was jedoch zur Folge hatte, dass sein Grinsen breiter wurde.
Grundgütiger, er war umwerfend! Und so groß und imposant und … Es durchströmte sie heiß. Sie versuchte zurückzuweichen, um die unsichtbare Verbindung zwischen ihnen zu unterbrechen, doch es gelang ihr nicht. Noch nie hatte sie auf diese Weise die Aufmerksamkeit eines Mannes erregt. Ihre Schwester, Shay, war so attraktiv und energiegeladen, dass Brandi neben ihr verblasste.
Doch jetzt hielt dieser unglaubliche Mann sie mit seinem Blick gefangen und ließ sie nicht mehr los. Brandi war gleichermaßen alarmiert und angenehm verwirrt. In diesem Moment trat Shay neben sie und hob fragend die schmalen Brauen. Der Mann sah automatisch zu Shay, die Brandi überragte.
Brandi empfand nicht direkt Eifersucht, denn sie und Shay standen sich sehr nahe. Es war eher Resignation. Zudem hatte sie kein Recht, einen Mann anzustarren und sein Interesse zu wecken, wenn sie es nicht erwidern wollte. Nicht erwidern konnte – noch nicht –, und schon gar nicht bei einem Mann wie ihm. Ihren Entschluss, diesen Geburtstag anders zu begehen, hatte sie noch nicht umgesetzt. Aber mit einem Mann wie diesem würde sie das auch nicht. Da er sie nicht mehr ansah, konnte auch Brandi sich mit einem bedauernden Seufzer abwenden.
Shay hörte es und lächelte. „Er ist sensationell, nicht wahr?"
Verwirrt sah Brandi zu ihrer Schwester auf. „Wer?"
„Der Kerl, den du anstarrst. Shay führte sie ein Stück von der Bühne weg. „Alle Frauen hier tun das Gleiche. Er ist auch nicht gerade der Typ, dem eine Frau keine Aufmerksamkeit schenken würde.
„Es gefällt ihm da oben auf der Bühne nicht."
Shay lachte. „Nein, vermutlich nicht. Aber hast du gesehen, wie die Frauen auf sein Desinteresse reagieren? Sie sind ganz verrückt nach ihm."
„Dann wird er ja wohl viel Geld für deine Versteigerung zu wohltätigen Zwecken zusammenbringen", entgegnete Brandi säuerlich.
„Darauf zähle ich fest. Shay warf Brandi einen Blick zu. „Ich könnte dir Geld leihen.
Brandi schnappte nach Luft. „Du willst doch wohl nicht andeuten, ich …"
„Warum nicht?"
Eine solch lächerliche Frage verdiente nicht einmal eine Antwort. Andererseits ärgerte es Brandi, sodass sie trotzdem antwortete. „Du kennst den Grund. Hast du ihn dir mal angesehen? Er ist riesig und sieht finster aus, auch wenn er einen Anzug trägt. Außerdem hat er bisher nur ein einziges Mal gelächelt."
„Ja, aber dieses Lächeln ist dir unter die Haut gegangen. Ich habe alles genau beobachtet. Gib es zu, Brandi, es gefällt dir, was du da siehst."
Brandi nahm sich zusammen und erklärte: „Er macht mich nervös, und das ist kein gutes Zeichen."
Shays Miene hellte sich auf. „Soll das ein Witz sein? Das ist doch ein fantastisches Zeichen!"
„Nein."
„Aber …"
„Kein aber. Da sie wusste, dass ihre Schwester es nur gut mit ihr meinte, fuhr Brandi in sanfterem Ton fort: „Ich habe heute Morgen die Entscheidung getroffen, mein Leben in Ordnung zu bringen und wieder auszugehen.
„Du meinst, du willst mit Männern ausgehen?" Shay klang skeptisch und erfreut zugleich.
Brandi lächelte. „Ja. Wahrscheinlich mache ich mich selbst zum Narren. Ich werde mit jemandem beginnen, den ich gut kenne, dem ich vertraue und der nicht aufdringlich ist. Es wird höchste Zeit, dass ich wieder das Leben einer normalen Frau führe, auch wenn es mich große Überwindung kostet."
Shay grinste. „Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee. Und da dir der Mann auf der Bühne gefällt …"
Sie drehten sich beide um, da die Auktionatorin eine Salve von Geboten bestätigte. Jeden Moment würde der Mann versteigert sein. Brandi schüttelte traurig den Kopf. Shay verstand sie einfach nicht. Niemand in ihrer Familie tat das. Sie versuchte, sie nicht mit ihren Schwierigkeiten zu behelligen. Daher erwiderte sie nur knapp, es gehe ihr gut, wann immer danach gefragt wurde. Bis jetzt hatte diese Auskunft gereicht.
Brandi kehrte der Bühne den Rücken zu, um das Ende der Versteigerung nicht mitzubekommen. „Ich würde mir nie einen Mann kaufen. Das könnte ich nicht, das weißt du."
Shay reckte sich zu ihrer vollen, beeindruckenden Größe. „Ich habe damit kein Problem." Und bevor Brandi aus ihrer plötzlich trockenen Kehle auch nur ein Wort herausbrachte, hob Shay den Arm und bot die höchste Summe des gesamten Abends.
Zunächst herrschte benommenes Schweigen, dann setzten laute Beschwerden und entnervtes Aufstöhnen über die astronomische Summe ein. Niemand konnte mehr bieten. Nach einigen Sekunden erteilte die Auktionatorin ihr sichtlich zufrieden den Zuschlag.
Die Launen des Schicksals waren manchmal schrecklich. Leise Verzweiflung beschlich Brandi.
„Na ja, sagte Shay völlig ungerührt, „das war leicht, nicht wahr? Niemand hat es gewagt, höher zu gehen.
Brandi