Heißes Date mit Mr. Wrong
Von Anna DePalo
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Über dieses E-Book
Heiß, süß und prickelnd – Selfmade-Milliardär Damian Musil kann Mia Serenghettis Überraschungskuss auf der Kostümparty einfach nicht vergessen. Er will sie, wie er noch nie eine Frau gewollt hat. Doch leider ist er ein erbitterter Rivale des Serenghetti-Clans. Und dass Mia ihn geküsst hat, war nur ein Irrtum. Allerdings einer, der in Damian den Hunger nach mehr geweckt hat. Als er erfährt, dass Mia eine Begleitung zum wichtigsten Event der Modeindustrie braucht, ist er entschlossen: Er wird das Date der wunderschönen Designerin sein!
Anna DePalo
Die USA Today-Bestsellerautorin Anna DePalo ist Harvard-Absolventin, ehemalige Anwältin und lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Tochter in ihrer Heimatstadt New York. Sie schreibt sexy und humorvolle Bücher, die in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht wurden. Ihre Romane wurden mit dem RT Book Reviews Reviewers' Choice Award, dem Golden Leaf, dem Book Buyer's Best und dem New England Readers' Choice ausgezeichnet.
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Buchvorschau
Heißes Date mit Mr. Wrong - Anna DePalo
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© 2021 by Anna DePalo
Originaltitel: „So Right …with Mr. Wrong"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA, Band 2216 12/2021
Übersetzung: Gabriele Ramm
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 12/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751503976
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Endlich hatte sie den Mann entdeckt, nach dem sie Ausschau gehalten hatte, und Mia Serenghetti wusste sofort, was sie zu tun hatte. Schließlich blieben ihr keine zwei Wochen mehr, um eine Begleitung für eines der wichtigsten Events der Fashion-Industrie, den Ruby Ball, zu finden, denn dummerweise hatte ihr auserwählter Begleiter gerade eine andere geheiratet.
Sie trat aus der kleinen Nische, in der sie gewartet hatte. Die Räume in der obersten Etage des Sandsteinhauses in Brooklyn waren nur schwach beleuchtet und wie leer gefegt – all die anderen kostümierten Partybesucher tummelten sich unten und amüsierten sich mit der von Halloween besessenen Gastgeberin, deren Geburtstag gefeiert wurde. Es war ein kühler Frühlingsabend, aber die Luft hier oben war angenehm warm.
Der Mann drehte sich zu ihr herum und steckte sein Handy in die Hosentasche.
Eine dunkle Maske verbarg zwar seine obere Gesichtshälfte, doch Größe und Figur passten.
Sam. Er hatte nur ein paar Andeutungen gemacht, was er tragen würde.
„Halte nach einem Mann Ausschau, der ein schlichtes Kostüm trägt, hatte er ihr gesagt und dabei gelacht. „Ich stehe nicht so auf Glitzer.
Sie hatte ihn bereits zuvor in der Menge entdeckt und war gerade auf dem Weg zu ihm, als er die Treppe hochgegangen war. Sie war ihm bis hinauf ins Obergeschoss gefolgt, hatte ihn jedoch mit dem Rücken zu ihr telefonieren sehen. Um nicht wie eine Stalkerin zu wirken, hatte sie im leeren Nebenzimmer darauf gewartet, dass er sein Gespräch beendete und wieder auftauchte.
Mia zupfte an ihrem Kleid, das ihr immer wieder von der Schulter rutschte. Anders als Sams Kostüm, war ihres alles andere als unauffällig. Das schwarz-rote Can-Can-Outfit hatte einen tiefen Ausschnitt, viele Rüschen und einen Rock, der vorne äußerst kurz war und entsprechend ihre Beine betonte.
Sie und Sam hatten auf einigen Partys miteinander geflirtet, und er hatte ihr bei ihrem letzten Treffen einen flüchtigen Kuss gegeben. Mehr Ermutigung hatte sie nicht gebraucht. Sie benötigte einen neuen Freund – und zwar schnell – oder zumindest jemanden, der als Freund durchgehen konnte.
Der Ruby Ball war nicht nur ein Muss in der Modebranche, sondern auch ein Ereignis, zu dem man nur als Paar kam – und sei es nur, um das eigene Image und die eigene Marke aufzupolieren. Leider hatte sie auf dem letzten Treffen der Modedesigner-Newcomer mutig verkündet, dass sie mit einer Begleitung erscheinen würde – selbst wenn es nicht ihr bisheriger Freund war, da Carl ja jetzt leider verheiratet war.
Sie musste das irgendwie durchziehen. Und das würde sie auch. Es wurde Zeit, die Sache mit Sam voranzutreiben …
Er blickte überrascht auf, als sie auf ihn zukam. Seine dunklen Augen waren in dem schwachen Licht kaum auszumachen.
Adrenalin schoss durch sie hindurch, als sie seinen Kopf sanft zu sich zog und ihn begrüßte, in dem sie ihre Lippen auf seinen Mund presste und da weitermachte, wo sie beim letzten Mal aufgehört hatten.
Er erstarrte. Aber nach einer Sekunde des Zögerns legte er seine Hände auf ihre Hüfte und zog sie enger an sich. Sein Mund glitt über ihren, seine Zunge strich über ihre Lippen, ehe er den Kuss vertiefte. Seine Zunge berührte ihre, spielte mit ihr.
Mia schlang die Arme um seinen Hals und gab sich dem Kuss hin. Der Mann wusste wirklich, wie man küsste. Als sie sich lösen wollte, hielt er sie fest, zeichnete mit seinem Daumen ihre Lippen nach und setzte den Anschlag auf ihre Sinne fort.
Unwillkürlich entschlüpfte ihr ein leises Stöhnen, und sie ließ zu, dass er den Kuss weiter vertiefte.
Sein angenehmer Duft stieg ihr in die Nase, und gleichzeitig war sie sich seines harten, schlanken Körpers bewusst, der sich gegen ihre Kurven presste.
Ihr Herz schlug im Takt der Musik, die durchs Haus schallte.
Oh mein Gott! Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Als sich ihre Lippen das letzte Mal berührt hatten, war nichts von dieser Lust zu spüren gewesen, die Sam jetzt in ihr weckte. Vielleicht war ihr Plan doch nicht so verrückt …
Als sie sich schließlich voneinander lösten, seufzte sie. Wow.
„Hallo, Sam", flüsterte sie.
„Wer ist Sam?"
Mia erstarrte.
Die Stimme gehörte definitiv nicht Sam.
Sie riss die Augen auf, er kniff seine zusammen.
Dann lüftete er seine Maske, und Mia schnappte nach Luft.
Damian Musil.
Es gelang ihr gerade noch, ein entsetztes Stöhnen zu unterdrücken, ehe sie sich so hastig von ihm löste, als hätte sie sich verbrannt.
Warum? Warum ausgerechnet er?
Nachdem sie dem Feind jahrelang ausgewichen war, war sie jetzt in seinen Armen gelandet – nein, sie hatte sich ihm an den Hals geworfen. Was für ein Albtraum.
Neugierig sah er sie an. „Küsst du öfter maskierte Männer in dunklen Ecken?"
„Mach dich nicht lächerlich, fuhr sie ihn an, um sich keine Blöße zu geben. „Es ist doch wohl klar, dass hier eine Verwechslung vorliegt.
„Wer ist Sam?", fragte Damian noch einmal.
„Geht dich nichts an."
„Da unsere Lippen gerade noch miteinander verbunden waren, wage ich zu widersprechen."
Sie holte tief Luft, was dazu führte, dass ihr Brüste sich hoben und seine Aufmerksamkeit darauf lenkten – zum Teufel mit ihm.
„Oh, klar, meinte sie sarkastisch. „Ich vergaß, dass du ja gern die Männer, mit denen ich zusammen bin, vor mir warnst.
„Auch eine Art, das zu interpretieren", erwiderte Damian.
Wut machte sich in ihr breit. Zu Carls überstürzter Hochzeit waren nur wenige Gäste eingeladen gewesen, aber als Carls ehemaliger Chef hatte Damian dazugehört. Er hatte die Entscheidung ihres Freundes unterstützt, mit ihr Schluss zu machen, um eine Kindergärtnerin zu heiraten, mit der er einen schicksalhaften Moment in einem Flugzeug erlebt hatte.
Okay, Carl und sie, das war keine wirklich ernste Sache gewesen. Nachdem sie sich auf einer Party kennengelernt hatten, waren sie drei oder vier Monate miteinander ausgegangen. Aber dass er ihr den Laufpass gegeben und sofort jemand anderes geheiratet hatte, war schon erniedrigend. Vor allem, als sie über Freunde erfuhr, dass Damian die ganze Sache unterstützt hatte.
Am liebsten hätte sie mit dem Fuß aufgestampft, weil sie mit dem Schicksal haderte, das ihr nicht nur ihre Begleitung für einen der wichtigsten Momente ihres Lebens weggenommen, sondern sie jetzt auch noch dazu gebracht hatte, sich dem Mann, der dafür verantwortlich war, an den Hals zu werfen. Wie viel Demütigung konnte eine Frau ertragen? Und wieso hatte sie Damian eigentlich jemals attraktiv finden können, damals als Teenager?
Er war um einiges größer als sie mit ihren knapp ein Meter siebzig und besaß die Statur eines Leichtgewichtsboxers. Mit seinem kantigen Kinn, dem dunklen Haar und den braunen Augen, die von Intelligenz zeugten, würde ihn wohl so manche Frau äußerst attraktiv finden.
Aber sie wusste, dass er berechnend und rücksichtslos sein konnte. Also all das, was man ihrer Familie nach von einem Musil erwarten musste.
Sie hob ihr Kinn. „Eine Art, das zu interpretieren? Ich vermute, die andere ist, dass du einfach einen weiteren Schauplatz im Krieg zwischen den Serenghettis und den Musils eröffnet hast?"
Er besaß die Frechheit belustigt auszusehen. „Glaubst du das wirklich?"
Die Musils waren die Erzfeinde ihrer Familie, seit ihr Vater Serg Serenghetti Damians Familie verdächtigte, mit hinterhältigen Mitteln ins Baugeschäft eingestiegen zu sein und Konkurrenten – speziell Serenghetti Construction – unterboten zu haben. Diese Fehde zwischen den beiden Firmen und Familien tobte seit Jahren.
Da Welsdale in Massachusetts kein großer Ort war, wusste Mia, dass Damians richtiger Name Demyan war, er aber die englische Version der russischen vorzog. Sie hatte sogar einmal die Bedeutung des Namens nachgeschlagen: zahm oder Zähmender. Aber sie schwor sich, dass er niemanden, schon gar keine Serenghetti zähmen würde. Loyalität ihrer Familie gegenüber war ihr wichtig – auch wenn sie als Rebellin in der Familie galt.
Nach der Highschool war sie nach New York gezogen, um in der Modebranche zu arbeiten und sich ein eigenes Label aufzubauen. Und Damian war mit der Entwicklung von Apps zum Milliardär geworden. Grimmig überlegte sie, ob er in seinem Berufsfeld wohl auch nur durch die fragwürdigen Taktiken Erfolg hatte, für die seine Familie bekannt war.
Mia straffte ihre Schultern. Es war an der Zeit, diese Begegnung zu beenden, statt hier weiterhin nah beieinander in der Dunkelheit zu stehen – als wäre es ein heimliches romantisches Rendezvous.
„Ich muss los. Ich bin auf …"
„Auf der Suche nach einer Begleitung für den Ruby Ball. Stimmt’s?"
Mia blickte ihn entsetzt an. Er wusste davon? Das wurde ja immer schlimmer.
Damian zuckte mit den Schultern. „Ich habe vorhin gehört, wie Nadia und Teresa sich darüber unterhalten haben."
Mia murmelte etwas vor sich hin.
„Wofür sind Freundinnen schließlich da?" Er nahm ihren Duft wahr, und erinnerte sich noch allzu gut an ihre Kurven und den Geschmack ihrer Lippen …
„Darüber rede ich mit dir nicht. Sie wirbelte herum. „Und damit ist diese Unterhaltung beendet.
„Welche?, meinte er gedehnt. „Die Unterhaltung darüber, dass du mich geküsst hast? Oder die Tatsache, dass du hier bist, um einen Ersatz für Carl zu finden, der dich dann auf diese für deine Karriere so wichtige Veranstaltung begleitet?
Sie blickte ihn voller Hass an.
„Und da sagt man uns Musils nach, wir wären berechnend."
Mia kniff die Augen zusammen. „Bist du ja auch."
„Vergiss nicht hinterhältig und heimtückisch."
„Das waren nicht die Worte, die ich im Sinn hatte, meinte sie mit einem zuckersüßen Lächeln, „aber danke, dass du ein paar nettere Umschreibungen gefunden hast.
Er lachte.
Sie bedachte ihn mit einem eiskalten Blick. „Tolles Kostüm. Der maskierte Bösewicht passt gut zu dir."
„Es ist ein Robin-Hood-Kostüm." Er hatte das Kostüm einfach online gekauft.
„Angesichts der Tatsache, dass du der Grund dafür bist, dass ich einen Ersatz für den Ball brauche, fuhr sie fort und ignorierte ihn, „nehme ich an, dass du dich kaputtlachst über deinen Sieg.
Er grinste frech, um sie noch mehr auf die Palme zu bringen. „Ich könnte dir auch meine Hilfe anbieten, da deine Auswahl nicht die größte zu sein scheint. Ich schaue mal in meinen Terminkalender, aber ich glaube, der übernächste Samstag ist noch frei."
Mia schnaubte. „Nicht einmal, wenn du der …"
„… letzte Mann auf Erden wärst. Ich weiß."
Sie hob frustriert die Hände. „Offenbar begreifst du den Wink mit dem Zaunpfahl nicht."
„Deine Signale waren mehr als ein Wink." Er erinnerte sich an ihren Mund an seinem. Weich, heiß, süß. Sie hatte viel Gefühl in den Kuss gelegt … Bevor sie gewusst hatte, wer er war. Und was er im Laufe der Jahre – erst in Welsdale und jetzt hier in New York – hatte beobachten können, so schien Mia sich noch immer mit ganzem Herzen in eine Sache zu stürzen.
Jahrelang hatten sie sich in ihrer Heimatstadt und in New York in mehr oder weniger denselben Kreisen bewegt, natürlich immer mit gebührendem Abstand, und jetzt hatte er endlich herausgefunden, wie es war, Mia Serenghetti zu küssen. Eine derartige Gelegenheit konnte er sich doch nicht entgehen lassen. Wobei er ja