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Nach all den Jahren
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eBook182 Seiten2 Stunden

Nach all den Jahren

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Über dieses E-Book

Als Marsh - ihre erste große Liebe - von heute auf morgen verschwindet, bricht eine Welt für Tory zusammen. Niemals soll er erfahren, dass sie die gemeinsame Tochter Kim haben! Doch neun Jahre später passiert genau das, was sie vermeiden wollte: Marsh erfährt von Kim und macht Tory sofort einen Heiratsantrag …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum28. März 2018
ISBN9783733756277
Nach all den Jahren
Autor

Christine Rimmer

Christine Rimmers Romances sind für ihre liebenswerten, manchmal recht unkonventionellen Hauptfiguren und die spannungsgeladene Atmosphäre bekannt, die dafür sorgen, dass man ihre Bücher nicht aus der Hand legen kann. Ihr erster Liebesroman wurde 1987 veröffentlicht, und seitdem sind 35 weitere zeitgenössische Romances erschienen, die regelmäßig auf den amerikanischen Bestsellerlisten landen. Diese vielfach ausgezeichnete Autorin stammt ursprünglich aus Kalifornien und wollte unbedingt Schauspielerin werden, weshalb sie nach New York ging. Doch nicht als Schauspielerin, sondern als Autorin machte sie sich einen Namen, als sie wieder zurück nach Südkalifornien kam und Kurzgeschichten, Gedichte und Theaterstücke verfasste. 1984 begann sie, ihre erste Romance zu schreiben, und stellte fest, dass es ihr fast so viel Spaß machte wie einen Liebesroman zu lesen. Sie ist fest entschlossen, die nächsten Jahrzehnte dabei zu bleiben! Christine Rimmer lebt mit ihrem Mann und ihrem jüngsten Sohn im amerikanischen Bundesstaat Oklahoma.

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    Buchvorschau

    Nach all den Jahren - Christine Rimmer

    IMPRESSUM

    Nach all den Jahren erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

    © 2001 by Christine Rimmer

    Originaltitel: „The Marriage Agreement"

    erschienen bei: Silhouette Books, Toronto

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA

    Band 1368 - 2003 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

    Übersetzung: Patrick Hansen

    Umschlagsmotive: GettyImages_AlinaYudina

    Veröffentlicht im ePub Format in 03/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783733756277

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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    1. KAPITEL

    Herbeordert.

    Es gab kein anderes Wort dafür.

    Marsh Bravo war herbeordert worden – von seinem Vater, den er seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte. Dem Vater, den er ebenso hinter sich lassen wollte wie die Stadt in Oklahoma, in der er geboren worden war. Und genau wie Tory.

    Tory.

    Er hatte sich gezwungen, nicht an sie zu denken. Und er tat es nur noch selten. Es war sinnlos. Selbst nach all diesen Jahren tat es weh. Victoria Winningham hinter sich zu lassen war nicht einfach gewesen. Eigentlich war es das Schwerste gewesen, was er je getan hatte.

    Und seinen Vater hinter sich zu lassen? Nun ja, das war eine Erlösung gewesen.

    Blake Bravo bewegte sich im Krankenhausbett. Er drehte den Kopf, öffnete seine tief in den Höhlen liegenden, glasigen Augen, sog keuchend den Sauerstoff ein und hob mühsam eine faltige, fleckige Hand, an der Schläuche befestigt waren. Er tastete nach dem Schlauch, der in seiner Nase verschwand, ließ die Hand jedoch wieder auf die Decke sinken, bevor er ihn versehentlich lösen konnte.

    Der alte Mann.

    So hatte Marsh ihn immer genannt. Inzwischen traf es wirklich zu. Blake Bravo war erst achtundfünfzig, sah jedoch viel älter aus. Er hätte auch siebzig sein können. Oder sogar achtzig.

    Sein Blick fiel auf Marsh, und die blassen Augen verengten sich zu Schlitzen. „Du bist gekommen", flüsterte er heiser, und es klang wie das Zischen einer Schlange.

    „Hallo, Dad."

    „Schöner Anzug."

    „Ja."

    „Gefällt mir."

    Blake grinste boshaft. „Du bist groß herausgekommen, oben in Chicago, was?"

    „Es geht mir ganz gut."

    Ein kleines, gehässiges Schmunzeln trat auf Blakes Gesicht. „Das weiß ich. Ich weiß alles über dich. Bilde dir ja nicht, du könntest mir irgendetwas verheimlichen. Ich kenne sogar den Name des kleinen Colleges, auf dem du deinen Abschluss gemacht hast. Du hast noch während des Studiums deine Firma gegründet. Ich habe dich im Auge behalten und hätte dich jederzeit gefunden. Du würdest dich wundern, was für Tricks dein alter Dad im Ärmel hat."

    „Nein, das würde ich nicht."

    Blakes Augen wurden noch enger, und er verzog die faltigen, schmalen Lippen zu einem höhnischen Ausdruck. „Deine Art gefällt mir nicht, Mr. Aufschneider. Er seufzte. „Aber das hat sie nie … Mühsam hob er die knochige Hand, wedelte kraftlos damit und wandte das Gesicht wieder ab.

    Marsh wartete. Es gab viele Fragen, die er dem alten Mann hätte stellen können. Aber er tat es nicht. Er kannte seinen Vater. Ein Jahrzehnt war nicht genug, um einen anderen Menschen aus ihm zu machen. Blake Bravo liebte es, wenn man ihn etwas fragte. Es gab ihm die Macht, nicht zu antworten.

    Marsh hob den Blick und blickte durch das einzige Fenster nach draußen. Das Zimmer befand sich in einem der obersten Stockwerke. Alles, was er sehen konnte, war der graue Himmel. Oklahoma im Mai. Eben noch strahlender Sonnenschein, dann Regen und häufig sogar Gewitter oder Sturm.

    Aber nicht heute. Wenn ein Tornado drohte, türmten sich die Wolken zu dunklen Gebirgen. Heute war der Himmel eine einzige graue Masse.

    Erneut richteten die blassen Augen sich auf ihn. „Ich sterbe", wisperte die zittrige Stimme.

    Marsh nickte fast unmerklich. Das hatte sein Vater ihm schon gesagt. Vor vierundzwanzig Stunden am Telefon. Der Arzt, mit dem Marsh vorhin gesprochen hatte, war hoffnungsvoll gewesen, dass Blake den Infarkt überleben würde. Aber jetzt, nachdem er ihn gesehen hatte, war Marsh sicher, dass der Doktor nur rücksichtsvoll war – oder ein Lügner.

    „Herzinfarkt, fuhr Blake fort. „Ein schwerer. Und bald kommt der Nächste, das fühle ich. Aber das habe ich dir schon erzählt, nicht wahr?

    „Ja, am Telefon."

    „Ich wiederhole mich, was?"

    Marsh hob die Schultern. „Das macht nichts."

    „Doch, das macht was."

    Sie wechselten einen Blick. Einen langen Blick, in dem Herausforderung lag. Und Trotz. Auf beiden Seiten.

    „Mein Bruder ist an einer Gehirnblutung gestorben. Im November ist es dreißig Jahre her. Dreißig Jahre. Blake holte tief Luft. „Er war erst dreiunddreißig. Der Kranke zog eine graue Braue hoch. „Früh, was? Na ja, er stand unter einer Menge Stress in den Monaten vor seinem … bedauerlichen Ableben."

    Marsh antwortete nicht. Wozu auch? Er kannte die verschrobenen Spielchen seines Vaters.

    Blake keuchte. „Willst du denn nichts über deinen Onkel wissen?"

    Nein. Marsh bezweifelte, dass es überhaupt einen gab. „Sag einfach, was du mir sagen willst."

    Sein Vater schmunzelte. Daraus wurde ein leises Lachen, das in ein Husten überging. Der Husten wurde immer schlimmer, und der Sauerstoffschlauch rutschte ihm aus der Nase. Langsam und vorsichtig schob Blake ihn wieder zurück und atmete tief ein, bis der Husten sich wieder legte.

    „Widerlich, dieses Sterben, keuchte Blake und warf seinem Sohn einen kurzen Blick zu. „Gib es zu, du wusstest nicht, dass ich einen Bruder hatte, nicht wahr?

    „Du hast recht. Ich wusste nicht, dass du einen Bruder hattest."

    „Es gibt viel, was du nicht weißt."

    „Auch damit hast du sicher recht, Dad."

    „Verdammt richtig." Sein Atem wurde pfeifend, und Blake schloss die Augen.

    Plötzlich war es still im Zimmer. Marsh sah, wie die Lösung aus dem Beutel in den Schlauch tropfte, der zum Handrücken seines Vaters führte. Auf dem Korridor ging jemand mit quietschenden Schuhen an der Tür vorbei.

    „So verdammt müde, murmelte der alte Mann im Bett. „Und die Medikamente, die sie mir immerzu geben … machen mich benommen. Das Denken fällt mir schwer. Und du … du hilfst mir auch nicht gerade weiter, Mr. Aufschneider. Du stellst mir überhaupt keine Fragen.

    Fast hätte Marsh gelächelt. Es wäre ein Lächeln ohne jede Wärme gewesen. Er zögerte, bevor er dem Sterbenden den erbetenen Gefallen tat. „Na gut, Dad. Wenn du unbedingt willst … Warum hast du mich zu dir gebeten?"

    „Ich habe dich nicht gebeten."

    „Du hast recht. Du hast immer recht. Warum hast du mich herbeordert?"

    Blake verzog seine Lippen zu einem Ausdruck gehässiger Belustigung. „Sterben ist teuer. Jemand muss die verdammte Krankenhausrechnung bezahlen."

    „Kein Problem. Die übernehme ich."

    „Natürlich, Mr. Aufschneider. Du hast genug Geld, was?"

    „Ich sagte, ich übernehme sie", erwiderte Marsh gereizter als beabsichtigt.

    „Du bist ja nicht wieder zu erkennen in deinem teuren Anzug, sagte sein Vater. „Aber so sehr hast du dich nun auch nicht geändert. Du mochtest es nie, wenn ich dich Mr. Aufschneider nenne. Und du magst es noch immer nicht, was?

    Marsh beschloss, die bissige Frage einfach zu ignorieren. „Ist das also alles? Du brauchtest jemanden, der bezahlt?"

    „Das würde dir so passen."

    „Warum sollte ich herkommen, Dad?"

    „Das ist das dritte Mal, dass du das fragst. Die wässrigen Augen glänzten, als Blake sich über seinen billigen Triumph freute. „Keine Angst, Junge. Das mit der Rechnung war nur ein Scherz. Die kann ich selbst bezahlen, du wirst schon sehen. Ich habe … diverse verborgene Rücklagen, um es mal so zu nennen. Er grinste hämisch.

    Marsh glaubte ihm. Er konnte sich nicht erinnern, dass sein Vater jemals regelmäßig gearbeitet hatte. Manchmal war er einfach verschwunden und monatelang fort geblieben. Vielleicht hatte er irgendwo eine Stelle gefunden, aber er hatte niemals davon erzählt. Das Geld hatte Marshs Mutter verdient. Tammy Rae Sandovich Bravo hatte sich immer neue Gelegenheitsjobs gesucht und schwer geschuftet, um ihre Familie zu ernähren. Marsh war stets davon ausgegangen, dass seine Mutter das bisschen Geld, das sie zur Verfügung hatte, ins Haus brachte. Aber dann war sie gestorben, als er sechzehn war. Doch auch danach hatte es in der schäbigen Behausung genug zu essen gegeben, und irgendwie waren die Stromrechnungen stets bezahlt worden, bevor die Lampen ausgingen.

    Sein Vater redete noch immer und klang ungemein selbstzufrieden. „Ja, genau. Verborgene Rücklagen. Sehr gut verborgen. Und bald wird alles dir gehören", fuhr Blake fort.

    Obwohl er wusste, dass er keine Antwort bekommen würde, stellte Marsh die Frage, die der alte Mann hören wollte. „Was wird mir gehören, Dad?"

    „Das wirst du bald erfahren. Auf dich wartet deine große Überraschung. Deine große, funkelnde Überraschung."

    Marsh sah ihn nur an.

    Blakes Gesicht verzog sich zu einem fratzenhaften Grinsen. „Du hast keine Ahnung, was? Das gefällt mir. Keiner hat eine Ahnung. Seit dreißig Jahren. Jetzt kriegen sie mich nicht mehr. Dazu müssten sie mir schon in die Hölle folgen. Er begann zu lachen, aber ihm fehlte die Kraft, und das Lachen ging in ein atemloses Seufzen über. „Verdammt. Ich bin müde … Er fluchte leise. „Bin jetzt immer müde …"

    Die Lider schlossen sich vor dem wilden Blick – und zuckten wieder hoch. „Deshalb bist du also hier. Wegen deiner großen Überraschung. Deinem … Erbe. Aber das kriegst du erst, wenn ich nicht mehr bin."

    Marsh spürte, wie er die Geduld verlor. „Spende es der Wohlfahrt. Ich will es nicht."

    Blake schnalzte mit der Zunge. „Du hast nie etwas von deinem alten Dad gebraucht, Mr. Aufschneider. Er fuhr sich mit der rechten Hand, der ohne Schläuche, über das schüttere graue Haar. „Jetzt musst du mich nicht mehr umbringen. Das erledigt die Natur für dich. Es dauert nicht mehr lange.

    Marsh holte tief Luft, um sich abzuregen. Es wirkte. Sein Puls ging langsamer, die geballte Faust entspannte sich.

    „Dad …"

    Blake zwinkerte ihm zu. „Du willst wieder weg, was?"

    „Nein. Ich werde ein oder zwei Tage hier bleiben."

    „Richtig, das wirst du. Sie haben mich aufgeschnitten, habe ich dir das erzählt."

    „Ja, das hast du."

    „Vor drei Tagen. Fünffacher Bypass. Und ein kleines Plastikventil. Ich kann hören, wie es funktioniert, wenn es leise ist, wenn ich allein bin … Aber wozu? Ich werde bald tot sein."

    Marsh schüttelte den Kopf. „Der Arzt hat mir gesagt, dass du eine gute Chance hast."

    „Ärzte, entfuhr es Blake. „Was wissen die schon?

    Marsh hatte genug. „Bis später, Dad."

    „Warte!"

    Marsh zögerte, die Hand schon am Türknauf.

    „Die Schlüssel sind in meiner Hosentasche. Mit dem Kopf zeigte Blake zum Schrank. „Aber schnüffle nicht in meinen Sachen herum, bis ich tot bin, klar?

    „Ich werde nicht im Haus wohnen."

    „Nimm die verdammten Schlüssel trotzdem. Ich brauche sie nicht mehr."

    Marsh drehte den Türknauf.

    „Ich bin noch nicht fertig."

    „Erzähl es mir später."

    Sein Vater sprach einfach weiter. „Das Mädchen, flüsterte er. „Die hübsche Rothaarige. Die Arzttochter …

    Marsh erstarrte. Tory. Was immer die Erwähnung ihres Namens in ihm auslöste, er würde es sich nicht anmerken lassen.

    Sein Vater grinste jedoch nur. „Ruf sie an. Du kennst die Nummer doch noch, oder? Es ist noch die Alte."

    Marsh öffnete die Tür. „Ich komme wieder. Wahrscheinlich heute Abend."

    „Ruf sie an, befahl Blake. „Sie wird überrascht sein. Freu dich drauf.

    Marsh trat auf den Korridor und zog die Tür hinter sich zu.

    Fünf Minuten später saß er in seinem Mietwagen. Er fuhr vom Parkplatz des Krankenhauses und bog nach Süden ab. Ohne nachzudenken, nahm er die Main Street, bis sie keine Einbahnstraße mehr war.

    Norman, Oklahoma. Seine Heimatstadt. Sie wirkte irgendwie größer. Wohlhabender. Die Straßen waren voller als früher. Aber gleichzeitig hatte sich nichts verändert. Er wusste noch genau, wo er was finden konnte

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