Dornröschen lernt küssen
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Über dieses E-Book
Seit Duke Merchon, Sicherheitschef bei Pryce Enterprises, zufällig im Büro beobachtete, wie Cami Jones ihren Seidenstrumpf befestigte, träumt er jede Nacht davon, sie lustvoll zu verwöhnen. Doch Duke hat sich nach seiner unglücklichen Ehe geschworen, auf jegliche Bindungen zu verzichten. Und Cami ist keine Frau, die sich auf eine Affäre einlassen würde - sie wünscht sich sehnlichst eine Familie. Immer wieder sagt sich Duke, dass er die Finger von Cami lassen muss, aber als sie zusammen mit dem Fahrstuhl stecken bleiben, siegt die Leidenschaft. Heiß beginnt er Cami zu küssen - ihren herrlich weiblichen Körper zu streicheln ...
Katherine Garbera
USA-Today-Bestsellerautorin Katherine Garbera hat schon mehr als neunzig Romane geschrieben. Von Büchern bekommt sie einfach nicht genug: ihre zweitliebste Tätigkeit nach dem Schreiben ist das Lesen. Katherine lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem verwöhnten Dackel in England.
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Buchvorschau
Dornröschen lernt küssen - Katherine Garbera
IMPRESSUM
Dornröschen lernt küssen erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2001 by Katherine Garbera
Originaltitel: „Overnight Cinderella"
erschienen bei: Silhouette Books, Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY
Band 967 - 2001 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Gabriele Braun
Umschlagsmotive: GettyImages_IPGGutenbergUKLtd
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733759384
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Bitte halten Sie den Fahrstuhl an!", rief eine melodische Frauenstimme.
Duke Merchon streckte die Hand aus, um den Mechanismus der Tür zu blockieren. Eine zierliche junge Frau mit lockigem braunem Haar, die ihm gerade mal bis zur Brust reichte, stieg ein. Sie trug ein locker sitzendes, bunt gemustertes Sommerkleid. Intelligente braune Augen hinter einer gesprenkelten Hornbrille musterten Duke. Obwohl auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches an der jungen Frau war, schien sie vor Energie zu sprühen.
„Danke. Sie lächelte ihn an. „Ich habe es nämlich eilig. Ich muss zu einem Treffen mit dem Big Boss.
„Welches Stockwerk?"
„Vierzehntes, bitte."
Duke lehnte lässig an der Wand und beobachtete, wie sie sich in die reichlich volle Kabine schob. Trotz der drückenden Hitze in Atlanta machte sie ein freundliches Gesicht und kam gleich mit einigen Leuten ins Gespräch.
Von Stockwerk zu Stockwerk leerte sich der Fahrstuhl allmählich, bis nur noch sie beide darin zurückblieben. Im zehnten Stock schloss sich die Tür zwar wieder, aber der Lift setzte sich nicht in Bewegung. Duke wartete aufmerksam ab, denn sein Team und er waren auch für die Sicherheit der höher gelegenen Manageretagen verantwortlich.
„Sie steigen also hier nicht aus?", fragte ihn die junge Frau und schob ihren ledernen Aktenkoffer von der linken in die rechte Hand.
„Nein, mein Büro ist im zwölften Stock."
Lächelnd legte sie den Kopf auf die Seite. „Okay, ich werde Ihnen vertrauen."
Dann streckte sie ihre Hand aus, um den Zugangscode für die Manageretagen einzugeben. Wie kann sie mir vertrauen, wenn sie mich heute zum ersten Mal sieht? fragte sich Duke. Als Leiter der Sicherheitsabteilung war er nicht davon erbaut. Eigentlich hätte er sie in sein Büro bitten und ihr eine Rüge erteilen sollen. Er drückte auf „Stopp".
„Was ist?" Sie zog die Brauen hoch.
„Miss, es gibt eine Sicherheitsrichtlinie der Firma, die es verbietet, den Zugangscode für die oberen Etagen einzugeben, wenn man die Identität von Mitfahrenden nicht kennt."
Sie nickte. „Ich bin Cami Jones. Bisher habe ich als Bibliothekarin gearbeitet, aber in den nächsten Monaten bin ich hier in der Firma für die Organisation besonderer Veranstaltungen verantwortlich."
Duke hatte ihren Namen schon mal gehört. Sie würden also zukünftig zusammenarbeiten. Es amüsierte ihn, wie sie sich vorgestellt hatte. Es hatte sich angehört, als ob sie sich in ihrer neuen Rolle noch nicht ganz sicher fühlte. Er blieb ernst. „Duke Merchon, Leiter der Sicherheitsabteilung."
„Oh nein!"
„Oh ja!"
Sie stellte ihren Aktenkoffer ab und hielt ihm theatralisch die Handgelenke hin. „Na schön, nehmen Sie mich fest."
Er biss sich auf die Lippen, um nicht laut loszulachen. Diese Frau hatte fast etwas Rührendes und wirkte sehr sympathisch. Er hätte ihr Lächeln zu gern erwidert, aber er hielt nichts von freundlichen Gesten, die waren ihm zu verbindlich. So etwas hätte zu einer Beziehung führen können, und Beziehungen machten das Leben seiner Erfahrung nach kompliziert. Also drückte er stumm den Knopf für den vierzehnten Stock.
Als sich die Tür öffnete, nahm Cami ihren Aktenkoffer und stieg eilig aus. Dann wandte sie sich noch einmal zu Duke um. „Ich dachte, Ihr Büro wäre im zwölften Stock."
„Ist es auch."
„Okay, Mr. Merchon, auf Wiedersehen." Mit sanft schwingenden Hüften entfernte sie sich.
Ihm wurde bewusst, wie anziehend er sie fand. Sie war jung, süß und sexy und hatte eine sehr weibliche Ausstrahlung. Er schaute ihr interessiert nach.
Er wunderte sich, dass er den Wunsch verspürte, mit ihr zu flirten. Er besaß sonst stets eine zuverlässige Selbstkontrolle.
Er griff mit der rechten Hand in die Jacketttasche und tastete nach Rebeccas Ring. Er trug ihn immer bei sich, sozusagen als Talisman. Der Ring erinnerte ihn daran, dass er lieber keine Kontakte knüpfen sollte. Diese junge Frau mit dem reizenden Lächeln war schon gar nichts für ihn.
Obwohl er heute Nachmittag ebenfalls zu dem Treffen der Führungskräfte eingeladen war, fühlte er sich ein wenig befangen, während er Cami Jones in den Konferenzraum folgte. Doch das war in dem Moment vorbei, als Max ihm zuwinkte. Selbstbewusst näher er sich dem Vorstandsvorsitzenden von Pryce Enterprises.
Als Leiter der Sicherheitsabteilung kannte Duke eine Vielzahl von Leuten. Pryce Enterprises war ein bekanntes Unternehmen der Medienbranche, mit eigenem TV-Sender und einem weltweiten Nachrichtennetz. Vor fünf Jahren, als Max Williams bei Pryce geschäftsführender Vorstand wurde, hatte er Duke mit in die Firma gebracht. Duke fühlte sich in Atlanta immer noch nicht wohl. Es gab hier zu viele unangenehme Erinnerungen für ihn.
Jetzt bemerkte er, wie Cami Jones ihn mit großen Augen und leicht geröteten Wangen ansah. Ob sie nach einer Liebesnacht auch so aussieht, schoss es ihm durch den Kopf und rief sich gleich darauf zur Ordnung.
Außerdem war sie nicht unbedingt sein Typ. Dass er trotzdem so stark auf sie reagierte, musste daran liegen, dass sie nur so vor Energie sprühte. Sein männlicher Instinkt sprang instinktiv darauf an. So etwas war Duke noch nie passiert, und allmählich begann er, sich Sorgen zu machen. Normalerweise konnte ihn nichts und niemand von seinem Job ablenken.
Mit einem Lächeln auf den Lippen bewegte sie sich durch den Raum nach vorn. Duke beobachtete aufmerksam, wie sie das Flip-Chart-Gestell für ihre Präsentation aufbaute.
Eigentlich brauchte er an den Meetings der Geschäftsleitung nicht teilzunehmen. Die meisten Entscheidungen, die seine Aufgabe betrafen, wurden sowieso nicht im größeren Kreis diskutiert, sondern waren eine Sache zwischen Max und ihm. Max vertraute ihm bedingungslos.
Aber seit Kurzem erhielt die Geschäftsleitung Drohbriefe, und man konnte nie wissen, wo genau der Feind saß. So nahm Duke heute ausnahmsweise an dem wöchentlichen Meeting teil, ebenso wie die durchschnittlich aussehende, aber ausgesprochen nette Cami Jones.
Als der Konferenzraum sich gefüllt hatte und jeder seinen Platz, möglichst in der Nähe des Big Boss, eingenommen hatte, begann Cami mit ihrem Vortrag.
Ohne Umschweife kam sie auf die bevorstehende Jubiläumsgala der Firma zu sprechen. „Ich werde Ihnen zunächst den Entwurf für die Dekoration der Räumlichkeiten vorstellen."
In dem Moment, als sie sich über ihren Aktenkoffer beugte, um schnell noch etwas herauszusuchen, passierte es. Sie stieß mit dem Rücken gegen das Flip-Chart-Gestell, sodass die vorbereiteten bunten Poster und Folien auf beiden Seiten zu Boden segelten. Duke verkniff sich das Lachen, als Max ihm mit einem Blick bedeutete, Cami zur Hilfe zu eilen.
Die Rolle des Retters war ihm vertraut. Wem hätte er lieber geholfen als dieser reizenden jungen Frau in ihrer Not?
Cami Jones murmelte etwas von verbindlichem Dank, während er ihr half, Papiere und Folien aufzulesen. Ihre Stimme klang auch in dieser Stresssituation immer noch samtweich, jedoch nicht mehr ganz so melodisch wie vorher.
„Miss Jones …", begann Duke.
„Schon gut, flüsterte sie, während sie ihre Brille zurechtrückte. „Sagen Sie jetzt besser nichts.
Sie legte vertrauensvoll die Hand auf seinen Arm und richtete sich rasch wieder auf.
Ihre Berührung elektrisierte Duke. Obwohl er Camis Hand nur für einen Moment durch den Stoff seines Anzugs gespürt hatte, breitete sich ihre Wärme in ihm aus. Was ist nur mit mir los? dachte Duke. Vielleicht sollte er mal wieder mit einer Frau ausgehen.
Er ging zurück auf seinen Platz, aber auch dort konnte er sich Camis Zauber nicht entziehen. Die neue Event-Managerin faszinierte ihn. Nicht gerade die beste Voraussetzung für eine berufliche Zusammenarbeit, dachte er. Er würde bei der großen Gala einiges zu tun bekommen. Zum Firmenjubiläum würden neben der gesamten Geschäftsleitung wichtige Größen aus Politik und Wirtschaft anwesend sein. Außerdem waren nicht nur die Fernseh-Stars ihres Senders eingeladen, sondern auch etliche hochkarätige Sportler, die Max sponserte.
Cami nahm jetzt ihre Unterlagen und wollte ihren Vortrag fortsetzen, da bemerkte sie, dass die Folien nicht mehr in der richtigen Reihenfolge lagen. Sie biss sich etwas ratlos auf die Unterlippe, bevor sie zu improvisieren anfing.
Von da an hatte Duke nur noch Augen für ihren Mund. Diese schönen vollen Lippen sind wie zum Küssen gemacht, ging es ihm durch den Kopf. Aber er wehrte sich gegen solche Gedanken, denn diese sympathische junge Frau schien der reinste Unschuldsengel zu sein.
Dennoch ließ er sie nicht aus den Augen, und er merkte, wie sie ihr Publikum durch ihre Begeisterung fesselte. Ihr Lächeln war warm, wenn sich dahinter auch eine gewisse Nervosität verbarg. Duke spürte deutlich, dass sie das Leben mit all seinen Herausforderungen liebte. Sie musste eine sehr glückliche Kindheit gehabt haben und vielleicht so etwas wie Urvertrauen mit in die Wiege gelegt bekommen haben.
Duke war als Waise aufgewachsen. Obwohl seine Erzieher im Heim ihn fair behandelt hatten, hatte er sich immer nach der Liebe und Geborgenheit einer Familie gesehnt.
Aufmerksam lauschte Duke Camis Worten. Er mochte ihre Stimme, aber auch ihre Art sich auszudrücken und die Dinge beim Namen zu nennen. Ihr Vortrag verriet neben ihrer Intelligenz eine gewisse Unerfahrenheit, die sie nur umso sympathischer erscheinen ließ.
„Diese Jubiläumsgala wird eine großartige Veranstaltung, versicherte Cami zum Schluss. „Die Aufgabe erfordert sowohl Kompetenz als auch Kreativität und Fingerspitzengefühl. Ich bin sicher, dass ich die richtige Frau dafür bin.
„Miss Jones, Sie haben uns überzeugt", erklärte Max darauf zufrieden.
Max war gebildet und warmherzig, und er besaß eine Familie. Offenbar teilten jedoch nicht alle Manager seine Meinung über Cami. Von irgendwoher vernahm Duke ein leises amüsiertes Lachen. Er fragte sich erbost, wer es wagte, sich über Cami lustig zu machen. Natürlich unterschied sie sich von den erfahrenen Managern im Nadelstreifen, die hier beisammensaßen. Vor Freude über Max’ Worte war sie sogar sanft errötet. Am liebsten hätte Duke jetzt schützend seinen Arm um sie gelegt.
Zum Glück lächelte ihr Max aufmunternd zu. „Trotz der Panne am Anfang Ihres Vortrags, Miss Jones, glaube ich, dass Sie eine gute Event-Managerin sind und diese Aufgabe schon meistern werden. Ich habe Mr. Merchon, unseren Sicherheitschef, gebeten, schon bei der Organisation der Gala eng mit Ihnen zusammenzuarbeiten."
„Gibt es denn besondere Sicherheitsprobleme? Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, dass der Sicherheitsdienst erst später hinzugezogen wird."
„Einige Punkte sollten von Anfang an beachtet werden, Miss Jones, erwiderte Max sachlich. „Mr. Merchon wird Sie vertraulich darüber informieren.
In diesem Moment stand Duke auf, um ihr die Hand zu reichen. Eigentlich hatte er sich das Händeschütteln während seines Einsatzes für Pryce Enterprises in Japan abgewöhnt. Er zog die japanische Sitte vor, sich kurz zu verbeugen. Aber jetzt kam ihm die Gepflogenheit gerade recht.
Als er Camis Hand drückte, spürte er wieder dieses aufregende warme Kribbeln. Er hatte es sich also vorhin nicht nur eingebildet.
Ihre Hand war klein, hatte aber schmale lange Finger. Für einen Moment stellte Duke sich vor, wie Camis Finger mit den langen Nägeln ihn berührten. Nachdenklich blickte er sie an. Warum löste sie in ihm solche Gedanken aus, obwohl sie nicht sein Typ war?
Sie war klein und zierlich, wirkte fast ein wenig