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Julian ist dein Sohn: Mami Bestseller 94 – Familienroman
Julian ist dein Sohn: Mami Bestseller 94 – Familienroman
Julian ist dein Sohn: Mami Bestseller 94 – Familienroman
eBook112 Seiten1 Stunde

Julian ist dein Sohn: Mami Bestseller 94 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Große Schriftstellerinnen wie Patricia Vandenberg, Gisela Reutling, Isabell Rohde, Susanne Svanberg und viele mehr erzählen in ergreifenden Romanen von rührenden Kinderschicksalen, von Mutterliebe und der Sehnsucht nach unbeschwertem Kinderglück, von sinnvollen Werten, die das Verhältnis zwischen den Generationen, den Charakter der Familie prägen und gefühlvoll gestalten.
Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!

Toni Obermaier platzte mitten ins Telefongespräch mit einem Geschäftspartner in London. Was ihn nicht davon abhielt, sich auf die Kante des Schreibtisches zu setzen, den Postkorb geräuschvoll neben den PC abzustellen und Jutta bewundernd anzugrinsen. »Sie sehen super aus!« flüsterte er. »Ich melde mich später wieder, Henry. Dann klären wir den genauen Termin ab. Bye…« Jutta Friedrichs zog den Postkorb näher. »Toni, Toni, mit dir nimmt's mal ein böses Ende.« Damit war der total in die blonde Chefsekretärin verknallte Siebzehnjährige nicht zu bremsen. Toni starrte Jutta weiterhin ziemlich frech an. »Geh'n S' mit mir auf den Faschingsball, anstatt mit Mallendy. Der ist doch viel zu alt für so'n fesches Madel wie Sie.« Das fesche Madel seufzte, sagte dann energisch: »Toni, ich bin im Streß. Also, verzieh dich.« »Zuerst sag'n S' ja, dann geh i gleich.« Jutta wandte den Blick von Toni, der zweifellos ein gut aussehender Junge war, fort und ihrem Computer zu. »Wiederhol' deine Einladung in zwei Jahren. Mit Minderjährigen geh ich grundsätzlich nicht aus. Und nun…«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Sept. 2021
ISBN9783740985448
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    Buchvorschau

    Julian ist dein Sohn - Corinna Volkner

    Mami Bestseller

    – 94 –

    Julian ist dein Sohn

    Max hatte an Juttas Treue zweifeln müssen

    Corinna Volkner

    Toni Obermaier platzte mitten ins Telefongespräch mit einem Geschäftspartner in London. Was ihn nicht davon abhielt, sich auf die Kante des Schreibtisches zu setzen, den Postkorb geräuschvoll neben den PC abzustellen und Jutta bewundernd anzugrinsen.

    »Sie sehen super aus!« flüsterte er.

    »Ich melde mich später wieder, Henry. Dann klären wir den genauen Termin ab. Bye…« Jutta Friedrichs zog den Postkorb näher. »Toni, Toni, mit dir nimmt’s mal ein böses Ende.«

    Damit war der total in die blonde Chefsekretärin verknallte Siebzehnjährige nicht zu bremsen. Toni starrte Jutta weiterhin ziemlich frech an. »Geh’n S’ mit mir auf den Faschingsball, anstatt mit Mallendy. Der ist doch viel zu alt für so’n fesches Madel wie Sie.«

    Das fesche Madel seufzte, sagte dann energisch: »Toni, ich bin im Streß. Also, verzieh dich.«

    »Zuerst sag’n S’ ja, dann geh i gleich.«

    Jutta wandte den Blick von Toni, der zweifellos ein gut aussehender Junge war, fort und ihrem Computer zu. »Wiederhol’ deine Einladung in zwei Jahren. Mit Minderjährigen geh ich grundsätzlich nicht aus. Und nun…« Damit wedelte sie mit einer Hand Richtung Türe.

    Toni sprang auf. »In zwei Jahren! Da sind Sie längst glücklich verheiratet und schieben einen Kinderwagen durch den Englischen Garten.«

    »Servus, Toni!«

    »I’ geh ja schon. Schad’ ist’s trotzdem.«

    Dann war er weg, und Jutta starrte auf den Bildschirm, ohne etwas zu registrieren.

    Verheiratet – glücklich! Wie Toni das sagte. Sie schluckte. Das würde es für sie wohl niemals geben. Verflixt! Jetzt bloß keine Tränen. Sie hatte so viel um die Ohren.

    Ich muß endlich damit fertig werden, dachte die hübsche blonde Frau, die es mit Fleiß und Intelligenz zur Chefsekretärin eines erfolgreichen Industriellen gebracht hatte, im Privatleben aber schmerzlich an einer hoffnungslosen Liebe litt. Jutta war klug genug zu erkennen, daß sie allmählich vereinsamte, trotz ihrer erst fünfundzwanzig Jahre. Sie stand alleine da, ohne Familie. Und seit sie diesem Mann begegnet war, ihrer großen Liebe, konnte sich ihr Herz keinem anderen mehr zuwenden. Das war ihr Problem. Als die Gegensprechanlage auf ihrem Schreibtisch aufleuchtete, schrak sie aus ihren Gedanken auf. »Ja?« Sie räusperte sich, ihre Stimme klang belegt.

    »Wo bleibt heute die Post?«

    »Kommt sofort, Herr Direktor.«

    »Vanderhoff, bitte. Sie wissen, daß ich’s hasse, von Ihnen Direktor genannt zu werden«, kam es ungnädig zurück.

    »Wie – wie Sie wünschen, Herr Vanderhoff.«

    Im Postkorb lag das große, lila Kuvert. Jutta spürte, wie ihr Herz rascher klopfte. Sie nahm das Schreiben: auf der oberen linken Seite ein Emblem! Schloß Hohenfels. Es war also wieder mal soweit. Zum ersten Mal hatte sie vor drei Jahren unter der Post des Industriellen ein solches Kuvert entdeckt. Darin steckten zwei Einladungskarten des Grafen von Hohenfels, eines Sonderlings, auf dessen Schloß alljährlich ein Kostümfest stattfand, zu dem neben vielen Künstlern auch die Münchner Prominenz geladen war. Vor drei Jahren. Jutta dachte unwillkürlich an jene ersten Wochen ihrer Tätigkeit bei Maximilian Vanderhoff.

    Helga Vanderhoff lebte noch, und nachdem seine Sekretärin ihm die Postmappe auf den Schreibtisch gelegt und er den lila Umschlag entdeckt und lachend geöffnet hatte, rief er gleich seine Frau an.

    Natürlich wollte Jutta sein Arbeitszimmer verlassen, aber eine Geste mit der Hand stoppte sie.

    »Bleiben Sie ruhig da, dauert nicht lange«, hatte er ihr zugeraunt. Und so mußte sie dem Gespräch zuhören.

    Zu diesem Zeitpunkt war sie schon rettungslos verliebt in Maximilian Vanderhoff. Er aber liebte seine Frau. Ahnungslos, wie rasch sein Glück vorbei war.

    »Helga, Liebling, kauf dir was Nettes für den Ball bei Nicky. Ja, der Graf hat eingeladen. Was…, als Prinzessin? Nun gut, dann werf’ ich mich in meine alten Seeräuberklamotten und entführe die Prinzessin. Aber ja, Liebling. Davon kannst du ausgehen.«

    Er hatte den Hörer aufgelegt und lächelnd das Foto betrachtet, das auf seinem Schreibtisch bis heute einen bevorzugten Platz hat.

    Wieder glühte das kleine Licht auf. Jutta raffte die Postmappe an sich und betrat den großen Raum, in dem der Industrielle auch seine Mitarbeiterkonferenzen abhielt. Und an dem sich ein kleiner Schlafraum und ein Bad anschlossen. Manchmal, wenn es nach einem Geschäftsessen in der City sehr spät wurde, übernachtete Dr. Vanderhoff hier im Verwaltungsgebäude. Das Werk selbst, das Medizinisch-Technische Geräte und OP-Ausrüstungen herstellte, befand sich außerhalb Münchens.

    »Bitte, setzen Sie sich. Kommen wir gleich zur Sache…«

    Eine knappe Geste auf den Schreibtischstuhl ihm gegenüber. Jutta reichte ihm die Unterschriftenmappe. »Die Hotels sind verzeichnet. Suite für eine Person. Ist das richtig?«

    Kurz blickte Max von den Unterlagen auf. Da schwang ein seltsamer Ton in der Stimme seiner Sekretärin.

    »Korrekt. Was sonst?«

    Jutta flocht kurz ihre Finger ineinander. Ja, was sonst? Maximilian Vanderhoff dachte allen Anschein nach nicht daran, daß er ein gutaussehender Mann war, dem es bestimmt nicht schwerfallen würde, eine attraktive Begleiterin für seine lange Reise zu finden. Die nicht nur eine Geschäftsreise war, wie Jutta wußte. Immerhin hatte sie auch in einem eleganten Hotel auf den Bahamas eine Suite gebucht.

    Eines wußte Jutta ganz genau. Sollte Max, wie sie ihn manchmal heimlich nannte, wieder heiraten, mußte sie endlich… endlich diesen Job hier aufkündigen. Obwohl es ihr sehr schwer fallen würde.

    »Ach, schau her. Der Nicky, na ja«, murmelte Vanderhoff und starrte sekundenlang auf den lila Umschlag.

    Was wird er tun, dachte Jutta. Im vorigen Jahr, da lebte Helga nicht mehr, warf er beide Einladungskarten in den Papierkorb.

    »Die Flugreservierungen perfekt?«

    Achtlos schob Maximilian den Umschlag zur Seite und vertiefte sich in die Reiseunterlagen. »Mallendy soll morgen noch mal zu mir kommen. Dann geht’s ins Wochenende und am Montag bin ich fort. Damit wäre wohl alles geklärt, oder…«

    Jutta erhob sich. »Ich denke ja, Herr Di… Herr Vanderhoff.«

    »Frau Friedrichs…!«

    Kurz vor der Türe drehte sie sich zu ihm um. Ihr Blick umfing ihn, und das Verlangen, ihm einmal näher zu kommen – als Mensch, als Frau, trieb ihr das Blut ins Gesicht. Sie war jung, wußte, daß sie hübsch war… Warum immer diese Kälte in seinen Augen? Sie hielt das kaum noch aus.

    »Ja…?« sagte sie und blickte ihn an.

    Er hatte sich erhoben, kam um den Schreibtisch herum auf sie zu. »Hm – nun ja. Arbeiten Sie nicht so lange. Keine Überstunden während der Wochen meiner Reise.

    Sie sind eigentlich viel zu tüchtig, gewissenhaft. Das wollte ich Ihnen längst mal sagen. Auch Mallendy findet das. Also…«

    Er gab ihr die Hand, eine warme, feste Hand, von der sich ihre kühlen, bebenden Finger nur ungern lösten. »Danke«, flüsterte sie und floh zurück in ihr Büro. An diesem Tag sah sie ihren Chef nicht mehr, er weilte außerhalb.

    Als Jutta, wie gewohnt, nach Büroschluß in seinem Arbeitszimmer nach dem Rechten sah und wichtige Papiere in den Tresor schloß, fiel ihr Blick in den Papierkorb. Der lila Umschlag zog sie magisch an. Er war geöffnet, es befand sich aber nur noch eine Einladungskarte drin.

    Nur eine. Das bedeutete, Maximilian Vanderhoff würde am diesjährigen Kostümfest teilnehmen.

    *

    Kostümfest auf Schloß Hohenfels!

    Im gedämpften Rotlicht der Kellerbar, inmitten lachender ausgelassener Masken, traf der Domino mit Carmen, der feurigen Zigeunerin, zusammen. Ihr tiefschwarzes Haar umgab wirr ein erhitztes, braun geschminktes Gesicht, aus dem blutrot ein verträumt lächelnder Mund lockte.

    Ein sehr schweigender Mund, dem selbst der Domino kein Wort entringen konnte. Nur ein weiches, leises Lachen. Ein sehr glückliches Lachen, das den Mann in Schwarz seine kühle Zurückhaltung vergessen ließ.

    »Du bist fremd hier in diesem Haus! Eine fremde, schöne Blume, die einen betörenden Duft verströmt. Du gefällst dem Domino!«

    Während er ihr diese Worte zuflüsterte, tanzten sie eng umschlungen zwischen Rokokodamen, Fürsten und feurigen Toreros, stießen mit einem kleinen dicken Sancho Pansa zusammen und bahnten sich, als die Musik schwieg, einen Weg zur Bar.

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