Ein Traummann in Miami
Von Jules Bennett
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Über dieses E-Book
Was für ein Traummann! Dunkle Augen, Muskeln unter dem engen T-Shirt, und wie er sich auf sein Motorrad schwingt und durch Miami braust… Aber sich auf Zach Marcum einzulassen, ist gefährlich. Was, wenn Ana ihr vorsichtiges Herz an diesen Playboy verliert?
Jules Bennett
Jules Bennett, die ihren Jugendfreund geheiratet hat, ist Mutter von zwei Mädchen – und, natürlich, Autorin. Voller Tatkraft managt sie ihr Leben. Wenn sie sich erst einmal ein Ziel gesetzt hat, hält nichts sie davon ab, es zu erreichen. Davon kann ihr Mann ein Lied singen. Jules Bennet lebt im Mittleren Westen. Selbstverständlich steht ihre Familie im Mittelpunkt – und das Schreiben. Aber sie versteht sich auch als Expertin für Schuhe, Hüte und Handtaschen. Und sie ist fest überzeugt, dass ihr diese Modekenntnisse in ihren Romanen zu Gute kommen.
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Buchvorschau
Ein Traummann in Miami - Jules Bennett
IMPRESSUM
Ein Traummann in Miami erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2011 by Jules Bennett
Originaltitel: „Her Innocence, His Conquest"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 318 - 2012 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Wencke Boll
Umschlagsmotive: andresr /iStock, Rauluminate /iStock, Roman Dekan/Thinkstock
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733776718
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
„Das sehe ich gern, der Chef überwacht seine Crew."
„Die Chefin. Anastasia Clark konzentrierte sich auf die zügige Arbeit ihrer Leute und nicht auf den breitschultrigen Mann, der sich neben sie geschlängelt hatte. „Sieht aus, als wollten Sie das ändern.
„Stimmt."
Sie riskierte einen Blick und stellte fest, dass Zach Marcum noch genauso muskulös und so verdammt sexy war wie vor zwei Jahren, als sie ihn in Victor Lawsons Büro das erste Mal getroffen hatte. Wieso nur fand sie ihn so anziehend?
„Gehen wir in Ihr Büro, sagte er und starrte sie durch die dunklen Gläser seiner Sonnenbrille an. „Wir müssen einiges besprechen.
Sie hob ihr Clipboard, während sie sich zu ihm umdrehte. „Können wir das nicht hier machen?"
Es war unmöglich zu sagen, was hinter den dunklen Gläsern vorging. Wenigstens musste sie ihn so nicht direkt ansehen. Ein Blick aus seinen dunklen, teuflisch schönen Augen konnte eine Frau sprachlos machen. Andere Frauen, nicht sie.
Zachs Mundwinkel zuckten. „Nein, es ist zu heiß."
Er drehte sich um und ging einfach in Richtung ihres kleinen Trailers davon. Zach war es gewohnt, dass alle auf sein Kommando hörten – genau wie ihr Vater. Aber nur, weil sie ihn für den attraktivsten Mann hielt, den sie jemals getroffen hatte, hieß das nicht, dass sein großspuriges Benehmen sie nicht nervte.
Noch nie hatte sie mit einem Architekten zusammengearbeitet, der so arrogant war wie er – und so sexy. Den letzten Gedanken musste sie allerdings schnellstens aus ihrem Gehirn verbannen.
Wäre nicht Victor Lawson, der weltberühmte Milliardär, der Bauherr dieser Hotelanlage gewesen, hätte sie den Auftrag ohne zu zögern abgelehnt. Sie hatte genug Arbeit und ein gutes Einkommen. Alles, was sie verdiente, steckte sie in Aktien, sparte es oder gab es ihrer Mutter.
Das Treffen mit Victor und den Leuten von der Marcum-Agentur hatte sie aber gezwungen, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Dieses Projekt würde ihren Ruf unglaublich steigern. Zachs Zwillingsbruder Cole und seine Verlobte Tamera, zwei wundervolle Menschen, hatten die Entwürfe gemeinsam entwickelt. Soweit sie gehört hatte, waren Cole und Tamera nach einer Trennung wieder zu einem Paar geworden, weil Victor sowohl die Marcum-Agentur und das Architektenbüro, das Tamera gehörte, angeheuert hatte.
Außerdem arbeitete noch Kayla, die jüngere Schwester der Zwillingsbrüder, in der Agentur. Ana hatte sie noch nie getroffen, aber nur nette Dinge über sie gehört.
Pech, dass sie ausgerechnet so viel mit Zach zu tun hatte. Er achtete darauf, dass die Entwürfe von Cole und Tamera genau umgesetzt wurden, daher musste er oft mit ihr, der Bauleiterin, sprechen. Einen wie ihn gab es vermutlich in jeder Familie. Einen, der auf jeder Show der Star sein musste, der auffallen wollte um jeden Preis, dem alle Aufmerksamkeit galt, ob er sie verdiente oder nicht.
Zach war ihrem Vater in allem ähnlich, zumindest dem Mann, der ihr Vater gewesen war, bevor er sein gesamtes Vermögen verspielt hatte. Er war attraktiv und verdiente so viel, dass er nicht wusste, was er mit all dem Geld anfangen sollte, daher gab er es mit vollen Händen aus. Diese Tatsache und sein Charme sorgten dafür, dass die Frauen in Scharen an seine Seite strömten.
Falls er dachte, dass das auch bei ihr funktionieren würde, hatte er sich getäuscht. Sie verhielt sich immer schon professionell und wollte verdammt sein, wenn sie zuließe, dass Zach und sein übersteigertes Architekten-Ego ihre Arbeit durcheinanderbrachte.
Die Männer und Frauen in ihrem Team gehörten zu den besten. Sie alle hatten Familie, die hinter ihnen stand, abgesehen von ihr und ihrem Vater, der sie nur anrief, wenn er Geld brauchte. Da er sowieso alles verspielte, zahlte sie nur an ihre Mutter, damit tatsächlich die Rechnungen beglichen wurden, sodass ihre Eltern in ihrem Haus bleiben konnten.
Ana gab sich einen Ruck und folgte Zach in ihr Büro, wobei sie feinen grauen Staub aufwirbelte. Der leitende Architekt hatte es sich auf dem alten gelben Vinyl-Stuhl vor ihrem Schreibtisch gemütlich gemacht.
„Was ist los?", fragte sie, während sie die Tür hinter sich schloss, um die kühle Luft aus der Klimaanlage im Raum zu halten.
Er nahm die Sonnenbrille ab und warf sie auf die Pläne, die auf ihrem Schreibtisch lagen. Dann musterte er sie aufreizend, fast so, als erwarte er, dass sie auf der Stelle in Ohnmacht fiel. Verdammt! Die Hitze Miamis musste ihr auf den Kreislauf geschlagen sein. Sie fühlte sich tatsächlich, als würde sie jeden Moment das Bewusstsein verlieren.
„Habe ich Ihnen eigentlich irgendetwas getan?"
Verblüfft über seine unverblümte Frage, zuckte sie ein wenig zusammen. „Entschuldigung?"
„Ich war schon immer ein guter Menschenkenner. Das kommt daher, weil ich in unserer Familie derjenige bin, der sich im Hintergrund hält und beobachtet. Mir ist aufgefallen, dass Sie nicht viel von mir halten."
Ana hätte fast losgelacht, und schob sich auf eine Ecke ihres Schreibtisches. Sie musste die Oberhand in diesem Gespräch behalten, deswegen setzte sie sich nicht auf den Sessel, der niedriger war als der Stuhl, auf dem Zach saß. Anstatt ihrem ersten Impuls nachzugeben und ihm das Clipboard auf den Kopf zu hauen, legte sie es neben sich auf den Schreibtisch.
„Zach, wir kennen uns doch kaum. Ich habe kein Problem mit Ihnen oder unserer beruflichen Beziehung."
Er beugte sich vor und zog die Augenbrauen abschätzend zusammen. „Das Problem ist auch nicht unsere berufliche Beziehung. Sie sind einer der professionellsten Menschen, mit denen ich je zusammengearbeitet habe. Es ist die Art und Weise, wie Sie sich versteifen, wenn Sie mich sehen. Wie Sie Ihr Kinn vorschieben, wenn ich Sie anspreche. Alles nur Kleinigkeiten, aber Ihre Einstellung mir gegenüber kommt mir etwas zu gezwungen vor. Und ich frage mich, warum das so ist."
„Gezwungen?, wiederholte sie. „Meine Haltung oder persönliche Sympathie tut hier nichts zur Sache. War das schon alles, was Sie wollten?
„Wo ist der Rest Ihrer Leute?", wechselte er plötzlich das Thema.
Sie unterdrückte den Drang, mit ihren Fingern herumzuspielen. Er sollte auf gar keinen Fall sehen, wie nervös seine Anwesenheit sie machte. „Die kommen in den nächsten Tagen. Sie schaute ihm in die Augen und registrierte ärgerlich, dass ihr Herz einen Satz machte. „Sie sind noch in Seattle auf einem anderen Bau beschäftigt, den ich betreue. Dort hat es so viel geregnet, dass wir vier Wochen im Rückstand sind. Mutter Natur schert sich nicht um Termine.
Er stand auf und stützte sich auf den Rand des Schreibtischs auf, direkt neben ihrer Hüfte. „Sie riskieren ein Multimillionen-Dollar-Projekt, weil Sie wegen des Regens woanders im Rückstand sind?"
Ana richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, leider war sie immer noch mindestens zehn Zentimeter kleiner als er. „Ich kann bei jedem Wetter arbeiten, Mr Marcum, und ich bleibe innerhalb des Budgets und beende meine Projekte termingerecht."
Er lächelte. „Sehen Sie, Sie sind total verspannt. Sie haben mich Mr Marcum genannt. Vor ein paar Minuten war ich noch Zach."
Millionär oder nicht – er hatte eine Art an sich, wegen der sie ständig schreien könnte. Warum musste er bloß so verdammt sexy sein? Und, noch wichtiger, wieso musste er das auch noch wissen? Doch der wichtigste Punkt war: Wieso fand sie ihn so attraktiv, obwohl er sie mit jedem Wort auf die Palme brachte?
„Mir wäre es lieber, wenn Sie weiterhin Zach sagen würden, sagte er frech grinsend. „Wir werden uns so oft sehen, bis dieses Projekt fertig ist, dass wir praktisch verheiratet sein könnten.
Ana schob sich das verschwitzte Haar aus der Stirn und schenkte ihm ihr süßestes ironisches Lächeln. „Ich Glückspilz."
„Ich wusste, dass Sie zu sich kommen würden, sagte er spöttisch. „Der Beton wird am Montag geliefert. Bis dahin werden Ihre Mitarbeiter verfügbar sein, nehme ich an?
Sie nickte und hielt den Mund. Auch wenn er durch und durch professionell wirkte, zerrte seine Art an ihren Nerven. Natürlich durfte sie ihm das nicht zeigen, doch sie würde dafür sorgen, dass er an seinem Charme erstickte. Sie weigerte sich, ihm zu zeigen, dass sie nicht unempfänglich dafür war, zumindest ihre private Seite nicht.
So leicht es auch wäre, auf das sexy Bad-Boy-Image hereinzufallen, das er kultivierte, wusste sie doch genau, dass in der verwaschenen Jeans und dem schwarzen T-Shirt ein knallharter, millionenschwerer Geschäftsmann steckte. Sie würde jederzeit wetten, dass er eine Harley fuhr und eine Tätowierung hatte, und sie würde einiges dafür geben, wenn sie seinen Körper untersuchen dürfte, um sich das Tattoo anzuschauen.
„Sie sind überhitzt."
Sie wurde aus ihrer Träumerei gerissen und sah ihn an. „Wie bitte?"
Er legte eine Hand an ihre Wange. „Trinken Sie etwas Wasser."
Was soll ich tun? Gott, sie konnte nicht mehr klar denken, schon gar nicht, solange sein Daumen über ihre erhitzte Haut strich. Wenn er damit nicht aufhörte, wäre ein Hitzekollaps ihre geringste Sorge. Wie um alles in der Welt konnte ihr Körper sie so verraten? Sie wollte ihm nicht verfallen.
„Mir geht es gut, sagte sie, während sie seine Hand von ihrer Wange stieß. „Ich muss nur an die Luft.
„Erst trinken Sie ein Glas Wasser, sonst brechen Sie in der Hitze draußen zusammen."
Er öffnete den kleinen Kühlschrank neben ihrem Schreibtisch, nahm eine Flasche Wasser heraus und hielt sie ihr hin.
„Trinken Sie. Ich kann nicht zulassen, dass mein Bauleiter außer Gefecht ist, bevor der erste Balken hochgehoben wird."
Sie nahm ihm die Flasche aus der Hand und öffnete sie. Er hatte recht. „Danke."
Kaltes, erfrischendes Wasser war genau das, was sie jetzt brauchte. Mr Völlig-überzogenes-Ego gegenüber würde sie das aber niemals zugeben und natürlich auch nicht, dass seine Berührung sich sehr viel stärker auf ihre Körpertemperatur ausgewirkt hatte, als die heiße Sonne Miamis. Der Mann war verdammt atemberaubend.
„Schon besser, sagte er und sah sie an. „Sie müssen bei so einem Wetter viel trinken.
„Ich habe draußen einen Kühlschrank für mich und meine Crew. Das ist nicht mein erster Job, wissen Sie."
Er lächelte. „Ja, ich weiß, dass Sie sehr erfahren sind."
Was um Himmels willen meinte er damit? Dieser dunkle, sexy Ton und die Art und Weise, wie er seinen Kopf zur Seite neigte, verliehen seinen Worten etwas Zweideutiges. „Mr Marcum …"
„Zach", unterbrach er sie.
„Zach. So gerne ich auch weiter mit Ihnen hier sitzen würde, muss ich doch zurück an die Arbeit. Gibt es noch etwas, das ich für Sie tun kann?"
Das arrogante Lächeln verschwand und er zuckte leicht mit den Schultern. „Meine Wünsche sind grenzenlos, aber wir sollten erst mal damit anfangen, Sie vor der