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Toni der Hüttenwirt 233 – Heimatroman: Der Kinderwagen-Kavalier
Toni der Hüttenwirt 233 – Heimatroman: Der Kinderwagen-Kavalier
Toni der Hüttenwirt 233 – Heimatroman: Der Kinderwagen-Kavalier
eBook115 Seiten1 Stunde

Toni der Hüttenwirt 233 – Heimatroman: Der Kinderwagen-Kavalier

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.

"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser. Erfolgreiche Romantitel wie "Wenn das Herz befiehlt", "Tausche Brautkleid gegen Liebe" oder besonders auch "Irrgarten der Gefühle" sprechen für sich – denn sie sprechen eine ganz eigene, eine unverwechselbare Sprache.

Toni parkte den Geländewagen vor der Praxis von Doktor Martin Engler. Anna und Toni stiegen aus. Katja, Martins Frau, winkte aus dem offenen Küchenfenster und rief: "Grüß Gott! Mei, welch seltener Besuch! Des ist schön, dass ihr uns besucht. Kommt herein!" Augenblicke später betraten Toni und Anna die große Wohnküche. Martin war Tonis Freund seit Kindertagen. Er begrüßte die beiden herzlich. Martin, ganz der fürsorgliche Hausarzt, erkundigte sich sofort, ob es ein Freundschaftsbesuch sei oder ob die Freunde ihn als Arzt aufsuchten. Toni lachte herzlich. "Du kannst kein Geschäft mit uns machen, Martin. Wir sind gesund. Wir kommen gerade aus Kirchwalden. Anna und ich waren heute Nachmittag einkaufen und sind anschließend noch ins Kino gegangen." "Gute Idee, dass ihr euch auch mal Freizeit gönnt", bemerkte Martin. "Den Sommer über habt ihr kaum eine freie Minute." "Das stimmt, aber im Winter sind wir unten in Waldkogel, weil die Berghütte geschlossen ist. Manche meinen, wir sollten auch im Winter öffnen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Juni 2019
ISBN9783740950682
Toni der Hüttenwirt 233 – Heimatroman: Der Kinderwagen-Kavalier

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    Buchvorschau

    Toni der Hüttenwirt 233 – Heimatroman - Friederike von Buchner

    Leseprobe:

    Neuanfang

    Auf dem kleinen Flugplatz herrschte emsiges Treiben. Viele Hobbypiloten waren gekommen, um das Wochenende und das schöne Wetter für ein paar Flugstunden zu nutzen oder um die Maschinen zu pflegen und durchzuchecken. Soeben wurde ein motorloser Segelflieger von einem Schleppflugzeug in die Höhe gezogen. Wenke Hellström beobachtete fasziniert, wie sich die Fahrwerke der beiden Flugzeuge von der Startpiste lösten und ihren Flug nach oben aufnahmen; der leichte Segler durch ein Schleppseil mit seinem größeren, motorisierten Bruder verbunden. Irgendwann würde er sich von ihm trennen und in ein hinreißendes Wechselspiel aus elegantem Gleitflug und dem Steigen im Aufwind eintauchen. Als begeisterte Seglerin wusste Wenke einen guten Wind zu schätzen und liebte das Spiel mit ihm – allerdings auf dem Wasser und nicht in der Luft. Schon als kleines Kind war das Segelboot ihr zweites Zuhause gewesen. Diese Leidenschaft hatte sie nie verloren, auch wenn man das nach den jüngsten Ereignissen vermuten dürfte. Es waren fast zwei Wochen vergangen, seit sie zusammen mit Lars bei einem schweren Unwetter in Seenot geraten war. Während es ihm gelang, am gekenterten Boot zu bleiben, wurde sie abgetrieben und galt vier endlos lange Tage als vermisst. Seit etwas mehr als einer Woche war Wenke nun zurück. Lars, ihr Lars hatte sie gerettet! Aus den Händen des merkwürdigen Karl Aresson, der Strandgut sammelte und sie nicht von seinem Hof hatte fortlassen wollen. Nein, verständlicherweise hatte Wenke bislang noch keinen großen Drang verspürt, wieder eine Segeltour zu unternehmen. Seit sie wieder in Lündbjorg war, fühlte sie sich wie in einem Kokon eingesponnen, aus dem sie nicht richtig herauskam. Obwohl sie sich bemühte, es niemanden merken zu lassen. Die Ereignisse auf der abgelegenen Landzunge auf dem Hof von Karl Aresson hatte sie tief in sich verschlossen. Etwas in ihr weigerte sich, darüber zu sprechen. Selbst mit Lars konnte sie darüber nicht reden. Ihr Wiedersehen mit ihm war unaussprechlich und innig gewesen.

    Toni der Hüttenwirt

    – 233 –

    Der Kinderwagen-Kavalier

    … und ein wunderbares Missverständnis!

    Friederike von Buchner

    Toni parkte den Geländewagen vor der Praxis von Doktor Martin Engler. Anna und Toni stiegen aus.

    Katja, Martins Frau, winkte aus dem offenen Küchenfenster und rief: »Grüß Gott! Mei, welch seltener Besuch! Des ist schön, dass ihr uns besucht. Kommt herein!«

    Augenblicke später betraten Toni und Anna die große Wohnküche. Martin war Tonis Freund seit Kindertagen. Er begrüßte die beiden herzlich. Martin, ganz der fürsorgliche Hausarzt, erkundigte sich sofort, ob es ein Freundschaftsbesuch sei oder ob die Freunde ihn als Arzt aufsuchten. Toni lachte herzlich.

    »Du kannst kein Geschäft mit uns machen, Martin. Wir sind gesund. Wir kommen gerade aus Kirchwalden. Anna und ich waren heute Nachmittag einkaufen und sind anschließend noch ins Kino gegangen.«

    »Gute Idee, dass ihr euch auch mal Freizeit gönnt«, bemerkte Martin. »Den Sommer über habt ihr kaum eine freie Minute.«

    »Das stimmt, aber im Winter sind wir unten in Waldkogel, weil die Berghütte geschlossen ist. Manche meinen, wir sollten auch im Winter öffnen. Doch das wollen wir nicht.«

    Toni musste das nicht weiter ausführen. Martin und Katja wussten, dass das unmöglich war. Auf die Berghütte führte keine Straße. Selbst wenn, wäre es schwierig gewesen, die Vorräte hinaufzubringen. Leonhard, ein Freund von Toni und Leiter der Bergwacht in Kirchwalden, brachte regelmäßig das Bier auf die Berghütte. Die Bierfässer waren ein guter Ballast für die Übungsflüge, die regelmäßig gemacht werden mussten. Aber im Winter wäre das schwierig, weil der Hubschrauber dann oft nicht fliegen könnte. Außerdem bezogen Toni und Anna Butter, Sahne, Käse und Milch täglich frisch von der Oberländer Alm, die im Winter verwaist war.

    »Wir haben noch Licht bei euch gesehen und dachten, wir sagen mal schnell grüß Gott«, sagte Toni.

    »Die Überraschung ist euch gelungen. Im Sommer sehen wir uns viel zu wenig, Toni«, stimmte Martin ihm zu. »Dann habe ich in der Praxis auch mehr zu tun, mit Urlaubern, die sich verletzt haben. Meistens sind sie mit dem Fuß umgeknickt oder haben sich eine Zerrung zugezogen oder eine Überanstrengung vom Tragen der Rucksäcke. Die Leute sind oft so unvernünftig. Sie beschließen, einen Urlaub in den Bergen zu machen und kaufen sich eine Wanderausrüstung vom Feinsten. Sie geben sich der Illusion hin, sie wären damit gut vorbereitet. Doch sie denken nicht daran, ihren Körper auf die Anforderungen der Berge zu trainieren. Vom Schreibtisch starten sie direkt zu ausgedehnten Wanderungen. Das muss schiefgehen.«

    »Das sehe ich auch so, Martin«, stimmte Toni zu. »Aber reden wir nicht von unserer Arbeit. Wie geht es euch?«

    Toni und Anna wollten kein Bier trinken. Katja schenkte Tee ein.

    »Gut geht es uns, Toni. Das hast du schön gesagt, dass wir nicht über die Arbeit reden sollen. Aber richtig abschalten kann ich nicht«, bemerkte Martin.

    »Du bist eben mit Leib und Seele unser guter Doktor«, sagte Toni.

    »Ich bemühe mich. Schlimm ist es, wenn ich an meine Grenzen stoße. Im Augenblick machen mir einige Patienten große Sorgen. Ich grüble und wälze Fachbücher. Was ich dort lese, das gefällt mir irgendwie nicht. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es nicht sein kann. In mir sträubt sich alles, die Diagnose zu akzeptieren, obwohl die Symptome zutreffen. Ich weigere mich, sie einfach anzunehmen. Toni, Anna, ich gestehe euch, ich habe deswegen schlaflose Nächte.«

    Toni und Anna warfen sich Blicke zu.

    »Rede, Martin! Du musst ja keinen Namen nennen. Ich bin kein Mediziner, aber vielleicht ist es nützlich für dich, mit einem Laien darüber zu sprechen.«

    »Da magst du recht haben, Toni«, seufzte Martin. »Ich weiß mir keinen Rat mehr. Die Fälle treten immer häufiger auf. Es begann ungefähr vor drei Wochen. Erst hielt ich es für Einzelfälle, aber inzwischen habe ich mindestens einen Patienten täglich, der über Vergesslichkeit klagt. Es sind nicht nur die Älteren, auch die Jüngeren kommen in die Praxis. Sie fürchten schon, sie würden langsam den Verstand verlieren. Sie erzählen, sie hätten Geld verlegt und könnten sich nicht mehr erinnern, wo sie es hingelegt hatten. Es ist nicht mehr dort, wo sie meinten, es aufbewahrt zu haben.«

    Doktor Martin Engler seufzte und sprach weiter.

    »Unter uns, das Ganze ist äußerst merkwürdig. Es grenzt schon an Hysterie. In der Fachliteratur werden solche Fälle beschrieben. Menschen, die einer Gruppe angehören, werden zur selben Zeit von den gleichen Symptomen befallen. Die Ursache war in allen untersuchten Fällen rein psychologisch. Ich hätte nie gedacht, dass mir einmal solche Beschwerden vorgetragen werden.«

    »Das kannst du nicht behandeln?«, fragte Anna.

    »Zuerst habe ich es mit beruhigendem Zureden versucht. Mei, die Leute sind heute alle überlastet. Machen wir uns nichts vor. Der Stress hat zugenommen. Jeder steckt in seinem ganz persönlichen Hamsterrad. Die Menschen haben Angst, die Welt würde untergehen, wenn sie sich etwas Ruhe gönnen. Sie bürden sich zweifache und dreifache Belastungen auf. In Waldkogel haben die meisten die Landwirtschaft als Haupterwerb aufgegeben. Sie arbeiten außerhalb in Kirchwalden oder in München und pendeln jeden Tag. Etwas Landwirtschaft wird als Nebenerwerb betrieben, und sei es nur zur Selbstversorgung. Zu alldem nehmen sie Feriengäste auf. Wenn ich mir das so ansehe, dann frage ich mich, wann Zeit für Schlaf ist und für Erholung.«

    »Das ist nun mal so in der heutigen Zeit, Martin. Jeder will alles haben und rennt und tut und macht. Die Menschen sind weniger zufrieden, als früher. Aber ich war davon überzeugt, dass es hier in Waldkogel noch etwas anders ist«, sagte Toni.

    »Toni, sicher ist es hier noch anders. Wenn da nur nicht diese Symptome wären.«

    »Darf ich fragen, was das für Beschwerden sind?«, fragte Anna.

    »Es ist eine extreme Vergesslichkeit, die sich aber nur auf einen Lebensbereich erstreckt. Alle behaupten, sie würden Geld verlegen. Jedenfalls mache ich mir große Sorgen. Ich gebe ihnen Medikamente, aber ohne Erfolg. Es ist schlimm, wenn mir jemand gegenübersitzt, der Tränen in den Augen hat. Wenn das gestandene Mannsbilder sind, dann geht es mir besonders nah.«

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