Eine Braut auf der Flucht: Toni der Hüttenwirt 177 – Heimatroman
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"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.
Das Telefon klingelte. Veronika Boller nahm den Hörer ab und meldete sich. Der Anruf kam aus dem Hotel »Zum Ochsen« auf der anderen Straßenseite. Veronika Boller hörte zu und sagte dann:
»Mei, sicher ist des zu machen. Aber ich kann die Anzugsauswahl erst in einer Stunde bringen. Ich bin alleine im Laden. Es kann noch etwas dauern, bis mein Mann aus Kirchwalden zurück ist. Was wir aber machen können ist Folgendes: Ich stelle eine Auswahl zusammen, und Sie schicken jemanden herüber, der die Anzüge abholt. Ich komme dann später nach. Es tut mir leid, aber es gibt nur diese beiden Möglichkeiten.«
Die Dame von der Rezeption versprach, Rücksprache mit dem Gast zu halten und sich dann wieder zu melden.
»Ja, das kann passieren«, sagte Veronika, wie beiläufig zu den Kundinnen, die an der Kasse gewartet hatten, endlich bezahlen zu können. »Ärgerlich ist es schon, wenn das ganze Gepäck verloren geht. Wer weiß, ob er es jemals wieder bekommt? Aber«, sie lächelte zufrieden, »zum Glück gibt es uns und unseren Laden. Dann werde ich eben den Herrn ganz neu einkleiden.«
Im Hinterkopf überschlug Veronika bereits den Umsatz. Es würde ganz sicher ein sehr gutes Geschäft werden.
Die Kundinnen zahlten und gingen.
Veronika machte sich sofort an die Arbeit. Auf einem Rollständer stellte sie Anzüge und Kombinationen, Hemden, Jacken und andere Kleidungsstücke zusammen.
Die Ladenglocke bimmelte, und ein großer, sehr gut aussehender Mann betrat das Geschäft am Marktplatz in Waldkogel. Veronika erkannte mit einem Blick, dass er sehr reich war. Sie behauptete von sich, sie könne den Leuten das
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Buchvorschau
Eine Braut auf der Flucht - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt
– 177–
Eine Braut auf der Flucht
Was ist nur mit Julia los?
Frederike von Buchner
Das Telefon klingelte. Veronika Boller nahm den Hörer ab und meldete sich. Der Anruf kam aus dem Hotel »Zum Ochsen« auf der anderen Straßenseite. Veronika Boller hörte zu und sagte dann:
»Mei, sicher ist des zu machen. Aber ich kann die Anzugsauswahl erst in einer Stunde bringen. Ich bin alleine im Laden. Es kann noch etwas dauern, bis mein Mann aus Kirchwalden zurück ist. Was wir aber machen können ist Folgendes: Ich stelle eine Auswahl zusammen, und Sie schicken jemanden herüber, der die Anzüge abholt. Ich komme dann später nach. Es tut mir leid, aber es gibt nur diese beiden Möglichkeiten.«
Die Dame von der Rezeption versprach, Rücksprache mit dem Gast zu halten und sich dann wieder zu melden.
»Ja, das kann passieren«, sagte Veronika, wie beiläufig zu den Kundinnen, die an der Kasse gewartet hatten, endlich bezahlen zu können. »Ärgerlich ist es schon, wenn das ganze Gepäck verloren geht. Wer weiß, ob er es jemals wieder bekommt? Aber«, sie lächelte zufrieden, »zum Glück gibt es uns und unseren Laden. Dann werde ich eben den Herrn ganz neu einkleiden.«
Im Hinterkopf überschlug Veronika bereits den Umsatz. Es würde ganz sicher ein sehr gutes Geschäft werden.
Die Kundinnen zahlten und gingen.
Veronika machte sich sofort an die Arbeit. Auf einem Rollständer stellte sie Anzüge und Kombinationen, Hemden, Jacken und andere Kleidungsstücke zusammen.
Die Ladenglocke bimmelte, und ein großer, sehr gut aussehender Mann betrat das Geschäft am Marktplatz in Waldkogel. Veronika erkannte mit einem Blick, dass er sehr reich war. Sie behauptete von sich, sie könne den Leuten das Geld ansehen. Der junge Mann trug Edeljeans mit Krokodilleder-Gürtel und ein Polohemd mit kurzen Ärmeln und Markenstickerei auf der Brusttasche. Die noble goldene Uhr am Handgelenk und der tiefschwarze Opal in einer Platinfassung am Ringfinger waren zusätzliche Beweise. Er trug die leichte Reisejacke lässig über der Schulter, einen Finger durch den Aufhänger.
»Guten Tag! Ich soll nach Frau Boller fragen, sagte man mir drüben im Hotel.«
»Grüß Gott! Ich bin Veronika Boller. Sie müssen der Gast sein, dessen Gepäck verloren ging.«
»Ja, der bin ich«, sagte er lächelnd. »Ich bin der Pechvogel, dem, außer dem Handgepäck und meinem Reiseoutfit, nichts geblieben ist. Zum Glück befanden sich alle Papiere im Reisegepäck und meine Player ebenso.«
»Das ist ja wirklich schlimm«, säuselte Veronika voller Anteilnahme.
Er lachte.
»Nun ja, es ist nur ein wenig ärgerlich. Aber es gibt Schlimmeres. ›Hauptsache gesund‹, sagte meine Großmutter.«
»Das stimmt«, stimmte ihm Veronika zu. »Ich war gerade dabei, eine Auswahl an Kleidung zusammenzustellen. Jetzt haben Sie doch die Zeit gefunden herüberzukommen. Das ist schön. Wie ich sehe, legen Sie Wert auf Qualität.«
»Richtig! Qualität hat ihren Preis. Doch Qualität garantiert auch lange Nutzungsdauer. So gesehen, ist Qualität auf die Dauer betrachtet kostengünstiger.«
»So sehe ich es auch, Herr …«
»Oh, entschuldigen Sie! Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Berthold Baer, mit ›ae‹.«
»Die Herrenabteilung ist weiter hinten.«
Veronika ging voraus.
»Wir sind mehr auf Trachtenmoden spezialisiert«, sagte Veronika. »Aber wir haben auch einige Nadelstreifenanzüge. Sollten sie Ihnen nicht passen oder nicht gefallen, kann ich für heute Nachmittag eine Auswahl von meinem Lieferanten kommen lassen.«
»Oh, machen Sie sich keine Mühe, Frau Boller! Ich bin hier in den Bergen. Da ist es wohl angebracht, dass ich mich anpasse. Ich habe geschäftlich in der Gegend zu tun. Ein Anzug aus Edel-Loden ist genau die richtige Kleidung für meine Termine.«
»Ein edler Lodenanzug passt zu jeder Gelegenheit, Herr Baer.«
Veronika nahm einen Anzug aus der Vitrine, in dem die Hochzeitsanzüge hingen.
Herr Baer befühlte den Stoff.
»Sehr gute Qualität, weich, leicht und fließend im Stoff.«
»Klingt, als wären Sie vom Fach«, bemerkte Veronika.
Er lächelte.
»Ich bin etwas vom Fach. Ich habe viel mit der Modebranche zu tun und betreue große Modehausketten in Europa und weltweit. Jetzt ziehe ich mit Geschäftspartnern eine eigene Modehauskette auf. Wir wollen uns auf hochwertige Trachtenmoden spezialisieren, die eigens für unsere Läden gefertigt werden. Deshalb war ich in Italien. Sie wissen, die besten Stoffhändler findet man im Augenblick in Italien. Dann war ich in Paris und Brüssel und habe mit Herstellern und Zulieferern verhandelt. Auf dem Weg nach München kam mir mein Gepäck abhanden. Aber es hat auch ein Gutes, sonst hätten wir uns nie kennengelernt. Sie verkaufen täglich Trachtenmoden. Können Sie mir bestätigen, dass Trachten- und Landhausmode immer populärer wird?«
»Stimmt, so ist es. Es gab eine Zeit, da wollten die jungen Madln und Burschen nichts davon wissen. Aber jetzt wollen wieder viele Tracht tragen, wobei das Wort ›Tracht‹ nicht mehr so richtig passt. Ich will es so sagen, Landhausmode wird zunehmend mehr akzeptiert. Es ist einfach fesch, sich so zu kleiden.«
Baer wählte einige Kleidungsstücke aus und verschwand damit in der Umkleidekabine.
»Passt perfekt und gefällt mir«, rief er.
Er schob den Vorhang zur Seite, kam heraus und besah sich im Spiegel.
»Den nehme ich und zwar einmal in diesem Dunkelgrün, dann in Dunkelblau und einmal in Braun, jeweils mit passender Weste und zwei Hemden, sowie den dazugehörigen Accessoires«, sagte er freundlich. »Dann brauche ich noch Schuhe. Außerdem hätte ich gern noch eine Wanderausrüstung. Auf einer Wanderung kommen mir die besten Ideen. Die Luft ist klar. Es ist ruhig, und der Blick kann ungehindert über die schöne Landschaft schweifen.«
Veronika verkaufte ihm mehrere Paar Schuhe und einen Rucksack für Tagestouren.
Er zahlte bar. Ungeniert zog er die Hunderter und Fünfhunderter einfach so aus der Brieftasche und ließ erkennen, dass darin noch mehr Scheine steckten. Veronika packte alles zusammen.
»Ich rufe im Hotel an, dann können sie jemanden schicken, der Ihre Sachen abholt«, sagte sie. »Ich würde gern mit Ihnen gehen, aber mein Mann ist noch nicht zurück.«
»Das ist doch nicht schlimm. Ich lasse die Sachen einfach hier, und Sie bringen sie mir später. Dann lade ich Sie zu einer Tasse Kaffee ein. Vielleicht können Sie mir eine halbe Stunde schenken? Es wäre für mich sehr interessant, mich mit Ihnen als Fachfrau zu unterhalten. Sie sind viel näher am Kunden und der Kundin als ich. Ihre Erfahrung ist mir wichtig.«
Er gab ihr seine Visitenkarte.
Veronika lächelte. Sie bezweifelte, dass sie ihm nützlich sein könnte. Er sei ein Profi, und sie hätte hier nur den kleinen Laden.
»Sie unterschätzen sich, Frau Boller. Sie haben das Feeling für die Bedürfnisse Ihrer Kundschaft. Das habe ich sofort erkannt.«
Veronika errötete verlegen. »Wenn Sie das sagen, freut es mich natürlich.«
»Frau Boller, ich und meine Partner sind noch am Anfang unseres Vorhabens. Aber ich könnte mir eine Zusammenarbeit mit Ihnen gut vorstellen. Ich habe ein untrügliches Gespür für die unentdeckten Fähigkeiten von Menschen, sagt man mir nach. Sie könnte ich mir gut an der Spitze einer unserer Läden vorstellen, mindestens, wenn nicht sogar mehr. Lassen Sie es sich durch den Kopf gehen, Frau Boller! Könnte es Sie nicht reizen, einen Laden von bis zu eintausend Quadratmeter zu führen?«
»Ich bin selbstständig. Niemals werde ich ins Angestelltenverhältnis gehen.«
»Das müssen Sie auch nicht, Frau Boller. Jede Filiale ist eigenständig unter dem großen Dach des Markennamens. Unsere Sache funktioniert so wie bei bekannten Modeketten, die Läden in allen größeren Städten haben. Wir wollen aber nicht nur in die größeren Städte, sondern vermehrt in die kleineren Städte. Wir bieten dort an, wo die Käufer sind und müssen sie nicht erst in die Großstädte locken, mit den vielen Mitbewerbern.«
Er lächelte.
»Sie