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Bizarritäten: 29 Kurzgeschichten
Bizarritäten: 29 Kurzgeschichten
Bizarritäten: 29 Kurzgeschichten
eBook193 Seiten2 Stunden

Bizarritäten: 29 Kurzgeschichten

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Über dieses E-Book

Diese Kurzgeschichten sind natürlich frei erfunden. Sie sind bizarr und abstrakt. Sehr außergewöhnlich und ungewöhnlich! Teilweise zum Nachdenken anregend. Gute Unterhaltung!
SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum14. Dez. 2016
ISBN9783730983584
Bizarritäten: 29 Kurzgeschichten

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    Buchvorschau

    Bizarritäten - Alfred J. Schindler

    Bizarritäten

    Bizarritäten

    29 Kurzgeschichten

    von

    ALFRED J. SCHINDLER

    INHALTSVERZEICHNIS

    Aufstand der Lettern

    Die Seele

    Die Augen

    Die alte Karre

    Der Euro

    Die Nase

    Die Ohren

    Lebenserfahrung

    Das besondere Bild

    Die Wesen

    In der Tiefgarage

    Das Gefühl

    Der Mund

    Der alte Mann und sein Benz

    Sein Vorbild

    Die Tür

    Selbstüberschätzung

    Wellenreiten

    Berufserfahrung

    Die Armbanduhr

    Außergewöhnlich !

    Der Tod höchstpersönlich

    Der Baum

    Der flache, grüne Hund

    „ER"

    Erdlinge

    Das kleine Tief

    Der Seele Irrtum

    Selbstverteidigung

    01 Aufstand der Lettern

    Ein Buch - schweinsledern gebunden und ca. vier­zig Jahre alt - existierte in einer noch älteren Bibliothek. Es stand in einem hohen Holzregal, weit abseits von all den Bestsellern aus neueren Zeiten. Man hatte es seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr ausgeliehen, geschweige denn gele­sen... Es fühlte sich sehr einsam und total ver­nachlässigt.

    Eines Tages begann in diesem speziellen Buch eine große Revolte der Buchstaben. Es hatte mit den Lettern auf der Rückseite begonnen, die den ge­nauen Inhalt des Buches beschrieben. Diese be­gannen nun - professionell organisiert - einen Aufstand in der Hinsicht, dass sie den eigentli­chen Inhalt - die vielen Zehntausende und Hun­derttausende von Lettern - nacheinander gezielt aufhetzten. Eine Seite gab es an die andere wei­ter. Sie - die Lettern - wollten aus dem alten, vergilbten Buch ausbrechen und eigene, neue We­ge gehen. Viele träumten davon, in andere Worte, Sätze und Kapitel geformt, in einem neuen, schö­nen und aktuellen Buch zu stehen. Der Größte al­ler Träume war natürlich der, auf einer Titelseite zu sein. Ja, das wünschte sich jede Letter. In diesem alten Schmöker, in dem sie sich seit vielen Jahren be­fanden, wollten sie beim besten Willen nicht mehr herumhängen. Das war eigentlich doch ganz ver­ständlich...

    Viele der Seiten, die schon sehr bräunlich und faltig waren, stimmten den Lettern zu. Sie waren für eine Revolte. Jedoch gab es da auch Seiten, die damit nicht einverstanden waren. Sie wollten nicht als leere Seiten in dem alten Buch zurückbleiben. Es würde zwar ein Albtraum werden, so ohne Let­tern, aber sie waren nicht bereit, sich der Mehr­heit anzupassen.

    So entstand die zweite Revolte, die Revolte der Seiten. Man wurde und wurde sich einfach nicht einig, wie man sich entschließen sollte. Die ande­re Frage war natürlich die, ob man die Buchstaben so einfach ziehen lassen sollte, na ja...

    Letztendlich hatte man den Einband des Buches, die Hülle des Ganzen, noch gar nicht nach seiner Meinung gefragt. Dieser lehnte, nachdem er von der Revolte der Buchstaben und der darauf folgen­den Revolte der Seiten gehört hatte, eine Verän­derung prinzipiell und kategorisch ab. Der Einband fühlte sich wohl, eben so, wie er sich immer ge­fühlt hatte.

    So kam es, nachdem die Buchstaben und die Sei­ten ihre inzwischen gemeinsame Revolte als ge­scheitert betrachtet sahen, dass sie gemeinsam ein Komplott gegen den Einband schmiedeten. Die Seiten begannen in einer gemeinsamen Aktion, sich gegeneinander zu pressen und zu drücken, und das Buch wurde dadurch immer dicker.

    Es schwoll zusehends an!

    Verzweifelt versuchte der immer noch recht kräfti­ge Einband (der schweinslederne) sich dagegen zu wehren, jedoch war diese schwache Gegenwehr völlig sinnlos. Und so kam es, dass sich der Ein­band vom Buch löste. Hunderte von eng aneinan­der gepresste Seiten - voll gedruckt mit alten Buchstaben (es waren auch ein paar Zahlen dar­unter, aber die hatten nichts zu sagen), rieselten und flatterten zu Boden. Als die Seiten auf dem Boden ankamen, zerfiel das ganze Buch.

    Hey, war das ein Durcheinander!

    Ein Geschrei von den Buchstaben entstand, denn die Seiten fielen, wie gesagt, lose durcheinander, und der gesamte Inhalt des Buches geriet in ein fürchterliches Chaos. Keiner wusste mehr, wo er hingehörte und es war eine einzige Katastrophe...

    Nun bereute man den gemeinsamen, verhängnis­vollen Entschluss, dass jeder seine eigenen Wege hatte gehen wollen, und man sehnte sich nach der Einheit zurück, die vorher bestanden hatte.

    Dieser absoluten Einheit!

    Aber wie sollte das geschehen?

    Als der alte, zittrige Bibliothekar dieses Chaos - die völlige Hilflosigkeit des ehemaligen Buches, sah, nahm er sich ein Herz und legte wieder Seite auf Seite - von Seite 1 bis Seite 556 - bis hin zum Ende der Geschichte, aufeinander. Am glücklichs­ten war der schweinslederne Einband, denn ihm war in keiner Weise klar gewesen, was mit ihm geschehen wäre - so ohne Inhalt.

    Das Buch steht heute wieder an seinem alten Platz in der noch älteren Bibliothek, und es ist recht froh und glücklich, wieder in diesem so ruhigen, etwas verstaubten Regal stehen zu dürfen. Beim nächsten Mal wird es sich wohl genau überlegen, ob es eine weitere, eine zweite, gemeinschaftliche Revolte heraufbeschwören wird, denn es ist nicht gesagt, ob der Bibliothekar sich noch einmal die Mühe machen wird, das Buch neu zu binden. Für eine weitere Revolte ist das Buch - gerade dieses Buch - nicht mehr offen, sprich bereit.

    Nein, danke, sagte es sich.

    02 Die Seele

    Jeder Mensch besitzt - wie allgemein bekannt sein dürfte - eine sogenannte Seele. Manche besitzen sogar zwei oder drei davon, aber diese Mitmen­schen betrachtet man freiweg als krank. Ob sie es auch wirklich sind? Vielleicht sind all die anderen krank, die nur eine einzige Seele besitzen...

    Wer weiß das schon...

    Bei manchen Menschen könnte man fast annehmen, dass sie keine Seele besitzen, so hartherzig und böse, wie sie sind. Jedoch haben auch diese Men­schen eine Seele, die mehr im Verborgenen, im Inneren ruht, und meist nur durch eine überra­schende Kehrtwendung im Gefühlsbereich dieses Menschen zum Vorschein kommt. Also, nur falls.

    Vorhanden ist sie auf jeden Fall.

    Es stellt sich nun eine weitere, unausweichliche Frage: Haben auch Tiere eine Seele? Gibt es menschliche und tierische Seelen? Eventuell sogar auch pflanzliche? Oder gibt es für Menschen, Tiere und Pflanzen Einheitsseelen? Sozusagen genormte Seelen? - Dies aber nur so nebenbei...

    Jeder Hundebesitzer behauptet mit Überzeugung, dass sein „Zamperl" eine Seele hat. Genauso ver­hält es sich bei den lieben Hauskatzen. Kann man behaupten, dass diese beiden Arten von Tieren Seelen haben? Haben dann logischerweise auch Goldfische, Stinktiere, Mistkäfer, Wanzen, Ratten und Krokodile Seelen?

    Eine weitere, sehr wichtige Frage ist: Woher kommt diese Seele? Wird sie beim Tod eines Men­schen auf ein Neugeborenes übertragen? Gibt es eine Seelen-wanderung? (Es ist ja so gut wie er­wiesen, dass es eine solche gibt - viele Millionen von Menschen nehmen es jedenfalls an, soweit mir bekannt ist.)

    Wann endet nun die Reise der Seele? Endet sie überhaupt? Denn jede Reise geht doch irgendwann zu Ende! Jedenfalls bei uns Menschen. Gilt dies bei Seelen auch? Ist die „Läuterung" das Ende bzw. die Perfektion - die Vollendung? Ist die See­le mit den Gefühlen, die die einzelne Kreatur be­sitzt bzw. zeigt, mit diesen gleichzusetzen? Oder ist es der Charakter eines Individuums, der die so genannte Seele ausmacht? Hätte die Kreatur, wenn sie keinen Charakter hätte, auch keine Seele?

    Oder umgekehrt?

    Die Seele eines Menschen - wie wir es ausdrücken - ist doch die eigentliche Basis, übergeordnet den Gedanken und Gefühlen, evtl. resultierend aus den Genen des Individuums. Wenn man bedenkt, dass es auf der Erde, dieser klitzekleinen Erde, im wahrscheinlich unendlichen großen Weltraum ZUR ZEIT etwa sieben Milliarden Menschen gibt, und somit also auch sieben Milliarden Seelen, muss man sich ernsthaft fragen, woher die „neuen" Seelen kommen, wenn innerhalb eines halben Jahrhun­derts ein paar Milliarden Menschen mehr auf dem Globus leben, als zuvor ...

    Oder gibt es gar keine Seelen? Das Gehirn steuert doch den Menschen in seinen Gedanken und Taten. Und daraus entwickelt sich der Charakter. Oder ist dieser sogenannte Charakter des Ungeborenen schon im Mutterleib vorhanden?

    Sprich - fertig?

    Zurück zu unseren Seelen: Werden sie frisch pro­duziert, diese Seelen? Aber wo? Und wie? In einer übergeordneten Seelenfabrik? Sind Seelen irgend­wo gelagert? Abrufbereit zur Abholung? Fragen, Fragen, Fragen - Fragen ohne Ende, die wir klitze­kleinen Menschen niemals - auch nicht in tausend oder einer Million Jahren erklären oder beantwor­ten können, egal, wie weit sich die Evolution des Menschen auch vorwärts bewegen wird. Es wird keine definitiven Antworten geben.

    Und das ist gut so, oder?"

    03 Die Augen

    Es war einmal ein Mann, der zwei Augen hatte, die sich nicht ausstehen konnten. Normalerweise ver­tragen sich ja zwei Augen, die in einem mensch­lichen Gesicht sind, jedoch bei diesem unglück­lichen Mann war das ganz anders. Das rechte Auge war auf das linke eifersüchtig. Es behauptete, das andere Auge sei näher am Gehirn als es selbst, und das linke dachte, der Mann möge das rechte lieber, weil er es angeblich öfter „rieb", als es selbst. So entbrannte also ein regelrechter Dauer­streit zwischen den beiden.

    Dieser Streit gipfelte eines schönen Tages darin, als das rechte Auge behauptete, dass es schöner sei als das linke. (Dies sollte angeblich eine junge Frau, die mit dem Mann beim Tanzen geflirtet hat­te, behauptet haben, was aber nicht stimmte!) Natürlich war diese Behauptung, wie gesagt, völ­lig aus der Luft gegriffen, jedoch war dies eben der ausschlaggebende Punkt für diesen weiteren Dauerstreit.

    Heute erklärte das linke Auge dem Konkurrenten, dass es besser sehen könne als das Rechte. Und morgen erklärte das rechte Auge dem linken Auge, dass es in der Brillenstärke eine niedrigere Diop­trie hätte, als das linke (was jedoch auch nicht stimmte - der Mann hatte links und rechts völlig gleiche Dioptrien!).

    „Hast du das gerade gesehen?" Schrie das linke Auge zu dem rechten hinüber.

    „Was gesehen? Fragte das rechte Auge. „Ich habe gerade gezwinkert, wenn du gestattest!

    Empört fragte das linke Auge das rechte, warum es gerade dann zwinkern müsse, wenn es so etwas Interessantes zu sehen gäbe, wie es die Situation gerade hergegeben habe.

    „Ist mir egal, was du so alles siehst, ich zwinkere, wann ich will, bemerkte das rechte Auge. „Und außerdem hat es mich gerade gejuckt, da musste ich ja zwinkern!

    „Alles nur faule Ausreden, sagte das linke Auge. „Du bist nur zu faul zum Schauen! Und außerdem steckst du mich damit an, wenn es juckt! Fuhr es weiter fort.

    „Wenn ich könnte, warf das rechte Auge ein, „würde ich dir jetzt eins auf dich geben.

    „Das würde dir so passen, meine braune Farbe in blau zu verwandeln! Sagte das linke Auge. „Und außerdem sind wir beide nicht braun, sondern dunkelbraun, du kleines Dummerchen!, Stichelte das linke Auge weiter.

    „Dunkelbraun hin, dunkelbraun her, du gehst mir schon lange auf die Nerven! Schrie das rechte Auge aufgebracht. „Heute Abend, wenn unser Mensch müde ist, mache ich mich nicht zu und dann musst du auch offen bleiben, denn anders geht das ja wohl nicht!

    „Das wollen wir doch mal sehen, wer sich von uns bei­den schneller schließen wird!, unkte das linke Auge. Du bist doch von mir genauso abhän­gig wie ich von dir!

    „Abhängigkeit hin, Abhängigkeit her, wir wollen doch mal sehen, mit wem von uns beiden unser Mensch zwinkert, wenn er ein hübsches Mädchen sieht!" Rief das rechte Auge.

    „Machen wir eine Wette? Wer von ihm beim Zwinkern geschlossen wird, hat gewonnen", sagte das linke Auge.

    „Einverstanden!" Entgegnete das rechte Auge.

    Im selben Moment fuhr ein starker Windstoß um die Ecke und er wirbelte eine Menge Sand empor, genau in Richtung des Mannes. Unwillkürlich schloss er beide Augen, um diese zu schützen.

    „Da haben wir aber Schwein gehabt, dass unser Mensch so schnell reagiert hat, was?" Wimmerte das linke Auge erschrocken.

    „Ja, das muss ich dir ausnahmsweise mal recht geben", erwiderte das rechte Auge zitternd.

    In diesem Moment wurde ihnen bewusst, wie stark sie voneinander abhängig waren. Jedem wurde klar, dass beim Verlust eines Auges das andere die doppelte Belastung hätte. Außerdem würde es so alleine sicherlich recht langweilig werden ohne den jeweiligen Partner..."

    Und sie einigten sich.

    04 Die alte Karre

     Ein Mann besaß einen sehr alten Wagen. Es han­delte sich um einen zerkratzten, verbeulten HYUN­DAI, der schon bessere Zeiten gesehen hatte. Er fuhr diesen Wagen schon über fünfundzwanzig Jahre unfallfrei und mit einer bemerkenswerten Liebe und Ausdauer. Außerdem war der Wagen fast immer zuverlässig. Er hatte den Wagen in den sechziger Jahren von Südkorea importiert, d.h. auf dem Schiff mitgenommen, weil ihm genau die­ser Wagen, den er absolut ins Herz geschlossen hatte, bei seinen Abenteuerreisen in der Wüste große Dienste erwiesen hatte. Seine Freunde je­doch lachten laut, wenn sie ihn um die Kurve kom­men sahen. Sie fuhren BMW, AUDI, MERCEDES und PORSCHE, einer von ihnen fuhr sogar einen neuen JAGUAR. Sie alle waren sehr

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