DER REICHTUM DER BÜRGERLICHEN KÜCHE: ITALIEN
Von Peter Lehman
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Über dieses E-Book
DER REICHTUM DER BÜRGERLICHEN KÜCHE - ITALIEN UND LA CUCINA BORGHESE!
Die große Gourmet-Enzyklopädie der ITALIENISCHEN KÜCHE!
Italien, das ist vor allem Kultur & Kunst aber ebenso Sommer, Sonne, Strand und Meer, herzliche Menschen und hervorragendes Essen. Für Italiener ist ein gemeinsames Mahl mit Freunden & Familie immer ein besonderes Fest.
Landestypische, regionale, saisonale und keineswegs kostspielige Zutaten bilden die Basis dieser Küche - denn nicht ohne Grund stammt die Slow-Food-Bewegung aus Italien.
Die italienische Küche hat in den letzten Jahrzehnten einen stärkeren Einfluss auf die Entwicklung der Essgewohnheiten gehabt als jede andere Küche der Welt. Ein neues Interesse für die mediterrane und insbesondere für die italienische Küche ist – insbesondere in Mitteleuropa – erwacht, das auf gesundheitlichen Motiven basiert und die italienische Küche als Inbegriff abwechslungsreicher und gesunder Ernährung versteht.
Die wichtigste Zutat der italienischen Küche ist ihre Einfachheit, mit zahlreichen Gerichten, die nur aus wenigen Bestandteilen bestehen. Die italienischen Köche verlassen sich mehr auf die Qualität der Zutaten als auf deren Anzahl und eine aufwendige Zubereitung. Die Rezepte wurden öfter von Mamas erschaffen als von Restaurantchefs und sind deshalb wie geschaffen für die „Cucina Borghese“ (die bürgerliche Küche). Viele traditionelle Gerichte, die mit der Zeit ausgesprochene „Spezialitäten“ geworden sind, stammen aus dieser Küche.
Noch dazu ist die italienische Küche bis heute eine unverfälschte Küche geblieben - man verwendet stets regionale, saisonale und keineswegs sündhaft teure Zutaten. Gemüse, Käse und Wein spielen ebenso eine außerordentlich wichtige Rolle, ebenso kalt gepresstes Olivenöl von erlesener Qualität.
Regionale Vielfalt, hohe Qualität der Produkte sowie Traditionsbewusstsein, das bei uns bisweilen verdrängt wird, sind die Säulen dieser Küche. Eine weitere nicht weniger wichtige Säule ist die Einstellung der Italiener zum Essen. Die meisten Italiener haben noch immer ein Verständnis von Essen, das in Mitteleuropa weitgehend fehlt. Sie legen sehr viel Wert darauf, sie sprechen viel darüber, betrachten Essen nicht als „Sattmacher“, sondern möchten es genießen. Sie verbringen viel Zeit beim Essen.
Dieses große Kochbuch bietet einen umfangreichen Einblick in die bürgerliche Küche Italiens mit Klassiker-Rezepten alla Mama. Die Auswahl eines Menüs oder die Zusammenstellung ganzer Dinners sind mit diesem Buch leicht möglich. Holen auch Sie sich das Flair und den Geschmack Italiens in Ihr Eigenheim und bewirten Sie Freunde & Familie mit Freude!
Man wird es Ihnen danken und nun - Buon appetito!
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Buchvorschau
DER REICHTUM DER BÜRGERLICHEN KÜCHE - Peter Lehman
Ein Wort zuvor...Einführung in die Geheimnisse der italienischen Küche
Die Essgewohnheiten der Italiener...
In Italien wird die Hauptmahlzeit in der Regel abends eingenommen. Ein vollständiges Menü besteht aus Antipasti oder Vorspeisen, gefolgt von dem ersten und zweiten Gang. Anschließend folgt das Dessert und als Abschluss wird in den meisten Landesteilen ein Espresso getrunken. Die Vorspeisen sind kleine und leichte Gerichte wie beispielsweise Caprese, also Tomate und Mozzarella oder Bruschetta. Der erste Gang besteht aus Pasta, Gnocchi oder auch aus einem Risotto. Der zweite Gang besteht dann entweder aus Fleisch oder aus Fisch. Die Pizza wird in Italien als einzelner Gang gereicht, dazu wird traditionell Bier getrunken. Im Norden Italiens sind Risotto-Gerichte sehr beliebt als Hauptgang. Dort wird in weiten Teilen Wein angebaut. Der berühmte Barolo kommt zum Beispiel aus dieser Region. Weitere Spezialitäten aus Norditalien sind Bresaola, eine zarte Fleischspezialität und ein Mailänder Kotelett, das Costoletta alla Milanese. In Bologna wurde die berühmte Sauce Bolognese für Spaghetti Bolognese erfunden. Neapel ist der Ursprung der Pizza und bis heute soll es die beste Pizza der Welt in Neapel geben. In jeder Region gibt es andere Pasta- oder auch Gnocchi-Varianten, die mit regionalen Zutaten zubereitet werden. Im Küstenbereich gibt es zahlreiche Fischspezialitäten, darunter fallen Gerichte wie beispielsweise Zuppa di Pesce und Grancevola alla Veneziana. Gerne wird auch Risotto oder Pasta mit Meeresfrüchten gereicht. Eine Spezialität im Bereich der Pasta sind Agnolotti mit Salsa di Noci. Diese gefüllten Nudeln werden mit einer Nusssauce gereicht. Gerade im Norden Italiens findet sich dieses Gericht auf vielen Speisekarten. Eine Grillspezialität aus den Abruzzen sind die Arrosticini. Neben den Grillspezialitäten und Koteletts gibt es für Mutigere noch weitere Spezialitäten. Das wären beispielsweise die im Ofen gebratene Taube, geschmortes Pferdefleisch oder der Zampone, ein gefüllter Schweinsfuß. Neben dem Fleisch, das auch zu zahlreichen Wurstsorten verarbeitet wird, gibt es eine große Auswahl an Käse. Häufig angeboten werden Panini, meist gegrillte Sandwiches mit einem Belag der verschiedensten Fleisch- und auch Käsesorten. Im Bereich der Süßwaren hat Italien viele Dinge im Angebot, die in der ganzen Welt vertreten sind. Die Panettone wird klassischerweise an Weihnachten verschenkt und ist ein lockeres Gebäck, häufig mit Schokolade oder Trockenfrüchten, die eingebacken sind. Das Speiseeis gibt es in ganz Italien und es lohnt sich, einfach eine kleinere Eisdiele in einer Stadt auszuprobieren. Gerade diese sind oft der Geheimtipp des Ortes. In Norditalien sind zum Frühstück Brioche sehr beliebt, das ist eine Art gefülltes Croissant. Die Nachspeisen in den Restaurants rangieren von verschiedenen Kuchen bis hin zu Eis und bekannten italienischen Spezialitäten wie Tiramisù. Daneben gibt es noch Zabaione, Panna Cotta und Budino, letzterer ist ein Pudding. Profiteroles, Windbeutel in Schokoladensauce, werden ebenfalls gereicht. Teilweise gibt es noch weitere regionale Spezialitäten. Wenn Sie nach dem Nachtisch des Hauses fragen, wird eigentlich immer etwas Besonderes serviert.
Darüber hinaus hat sich Italien noch einen Namen im Bereich der Kaffeespezialitäten gemacht. Neben dem Espresso gibt es Cappuccino, Latte Macchiato und Caffé Latte. Bekannte Liköre sind der Limoncello, Grappa, Amaro, Campari und Aperol. Bei den Weinen gibt es viele verschiedene Sorten, Sie können nach einem Rot- oder Weißwein in einem Restaurant fragen und bekommen dann den Wein des Hauses direkt serviert. Sehr bekannt ist der Dessertwein aus der Toskana, der Vin Santo. In Italien werden aber auch Perl- und Schaumweine, wie der auch in Deutschland sehr beliebte Prosecco, gekeltert...
Venetien
Italiens Nordosten hat alles, was Urlauber sich wünschen: gepflegte Strände und schroffe Berge, idyllische Flusslandschaften und sanfte Hügel, berühmte Städte mit internationalem Flair und malerische verschlafene Dörfer. „Kultur" meint hier nicht nur wunderschöne Villen und Überreste der Römerzeit, sondern auch leibliche Genüsse: Grappa und Wein, Schinken und Pasta, Meeresfrüchte und Flussfische ...
Eine Reise nach Venetien ist also wirklich eine Reise in ein kleines Paradies auf Erden. Und es kann auch eine Entdeckungsreise sein, denn glücklicherweise ist diese Gegend noch fast ein Geheimtipp.
Spezialitäten aus Venetien
Wurst und Speck
Baldon: Blutwurst mit Pinienkernen, Sultaninen und Zitronenschale gewürzt
Bondola affumicata: grobe Wurst aus Schweinefleisch und Pökelzunge, geräuchert und luftgetrocknet
Bondola di adria: Wurst aus Rind- und Schweinefleisch zu gleichen Teilen, mit Speck. Mit starkem altem Rotwein und viel Pfeffer gewürzt. Geräuchert und luftgetrocknet
Luganega: Schweinewurst, frisch oder geräuchert
Salami di musso: Eselsalami
Salamini: kleine Knoblauchwürste
Sorpressa di Pasubio: zarter, aromatischer Presskopf
Castradina: Hammelfleisch gepökelt, geräuchert und luftgetrocknet
Coppa affumicata: geräucherter Schweinekamm;
Käse
Asiago: Schnitt-, Hart- und Reibkäse aus Kuhmilch; Asiago dolce 60 Tage, Asiago tipo medio 6 Monate, Asiago picante 1-2 Jahre Reifung
Puina fumade: geräucherter Quark;
Weißweine
Bianco di Custoza: aromatischer, leicht bitterer Wein; zu Fisch
Breganze bianco: zu Vorspeisen und Fischgerichten
Vespaiolo: spritzig, mit Muskatduft; zu Vorspeisen
Gambellara: herb-frischer Weißwein, angenehme Blume; zu leichten Gerichten, Suppen, Fisch
Pinot Bianco, grigio: harmonische trockene Tafelweine
Soave: trocken, frisch, leicht säuerlich; zu Fisch
Tocai di Lison: trocken, voll im Geschmack; zu Vorspeisen und Fischen;
Rotweine
Amarone: trocken, mit Pfirsichbouquet; zu Wild und venezianischen Würsten
Bardolino: würziger, beliebter Tafelwein; zu Geflügel- und Fleischgerichten
Cabernet: rubinrot, samtig, leichter Kräuterduft, gewinnt noch an Feinheit durch Lagerung; zu Braten
Merlot: trockener, leichter Rotwein; zu Reis-, Gemüse- und Fleischgerichten
Raboso: wird nach langer Lagerung kräftig, harmonisch und aromatisch; zu Wild und Braten
Valpolicella: purpurfarben, trocken, harmonisch, mit leichtem Mandelaroma; zu magerem Fleisch und Lebergerichten.
Trentino, Südtirol & Friaul
Situiert am nördlichsten Punkt Italiens grenzt Trentino-Südtirol an Österreich und die Schweiz und ist besonders für ihre atemberaubende Bergwelt bekannt.
Die mächtigen Erhebungen der Trientiner und Südtiroler Alpen erstrecken sich eindrucksvoll und schier unüberwindbar von der Adamello-Brentagruppe und dem Ortler über die Zufallsspitze bis zu den eindrucksvollsten Erhebungen Europas, den Dolomiten - im Fassatal, im Brentatal, Grödnertal, Fleimstal und den Gipfeln von Sankt Martin in Thurn.
Dieses außergewöhnliche Szenarium bietet eine große Bandbreite an Landschaftsbildern: majestätische weiße Bergkuppen, Wälder, weite Täler, Bäche, Flüsse und Seen, zauberhafte Lichtspiele zwischen den Gipfeln der Dolomiten, urige Bergdörfer mit ihren charakteristischen Kirchtürmen und tausenderlei Farbtöne der urwüchsigen, unberührten Natur. Ein großes Skigebiet mit vielen hundert Kilometern Pisten macht die Region zu einem wichtigen Fremdenverkehrsziel: Madonna di Campiglio, Canazei, Moena und San Martino di Castrozza sind sommers wie winters einige der renommierten und meist besuchten Ausflugsziele für Urlaub im Zeichen von Natur, Sport und Spaß. Charakteristisch ist das Panorama des Gardasees, der sich hier verengt und wie ein Fjord zwischen den Bergen entlang zieht. Südtirol ist ein Land der Durchreise und Treffpunkt der südländischen und nordischen Völker. Es besitzt auch beachtliche Kulturgüter: vorgeschichtliche Ausgrabungen, zauberhafte Schlösser, Wallfahrtsorte und Städte von kulturellem und kunsthistorischem Interesse.
Daneben gibt es auch einige bekannte Kurorte wie Meran, Levico Terme, Pejo, Rabbi und Stenico Terme.
Friaul - Julisch Venetien ist die Region im Nordosten Italiens, an der Grenze zu Slowenien und Österreich.
Sie schaut aufs Adriatische Meer und ist von hohen Bergen umgeben. Eindrucksvoll ist die aus kargen Felsen geformte Karsthochebene, in der die Bodenerosion eine Reihe von Höhlen und Senken geschaffen hat.
Spektakulär ist die Aussicht auf Berge wie die Ostdolomiten, die Karnischen und Julischen Alpen, zwischen Seen, Tälern und Naturschutzgebieten. Von der Grenze zu Venetien bis nach Monfalcone besteht die Küste aus Lagunen und langen Sandstränden mit einigen renommierten Urlaubsorten wie Lignano Sabbiadoro. Von Monfalcone bis Triest ist die Küste dagegen felsig. Der großen Vielfalt der Landschaft entspricht auch ein umfangreiches Kulturerbe, geprägt durch einen komplizierten Geschichtsverlauf und den Einfluss verschiedener Völker. Aus diesem Grund präsentiert sich die Region Friaul – Julisches Venetien wie ein kleines Universum, in dem verschiedene Traditionen friedlich miteinander koexistieren: es ist ein Land der Kontraste.
Spezialitäten aus Südtirol & Friaul
Würste und Schinken
Luncanica: geräucherte Schweinewurst
Kaminwurzn: würzige geräucherte Würste aus Südtirol
Muset: Fleisch, Speck, Rüssel vom Schwein, mit Zimt, Nelken Koriander gewürzt, zu Würstchen-Ketten abgebunden
Polmonèzit: Würste aus Schweinelunge
Salsiccia: frische Schweinebratwurst
Sanguinaccio: Blutwurst mit Schweinegrieben, Majoran, Zitronenschale und Knoblauch
Prosciutto di San Daniele: kurz gepökelter Schinken, luftgetrocknet; mageres, rosafarbenes Fleisch
Prosciutto di Sauris: würziger Räucherschinken
Tiroler Speck: nach Geheimrezept gebeizt, langsam in gut durchlüfteten Kammern geräuchert;
Käse
Amaro: halbfester Tafelkäse aus Kuhmilch. Wird nach Reifung zum Reiben verwendet
Asiago: Schnitt-, Hart- und Reibkäse aus Kuhmilch
Asiago pressato: weißer, fester Tafelkäse aus Vollmilch oder teilweise entrahmter Kuhmilch hergestellt, nach dem Erhitzen gepresst
Casatella: runder, cremiger Frischkäse aus Kuhmilch
Cuncia: Quark mit Salz und Pfeffer gewürzt, gepresst. Prozedur nach 8 Tagen noch einmal wiederholt
Formaggio di Plezzo: pikanter Tafelkäse aus Kuhmilch
Montasio: würziger Hart- und Reibkäse
Puina: geräucherter Quark
Spressa: würziger Tafelkäse aus Kuhmilch, niedriger Fettgehalt. Leicht bekömmlich
Vezzena: ausgezeichneter Tafelkäse von körniger Konsistenz, leicht pikant. Nach 2 Jahren Reifung guter Reibkäse;
Weißweine
Gewürztraminer: goldgelber Wein, voller, angenehmer, bitterer Geschmack, leichter Muskatduft; zu Vorspeisen, Schaltieren
Pinot Bianco: auch Weißburgunder, angenehm trockener, nobler Wein: zu Vorspeisen, feinen Gemüsen und Fisch
Riesling: trockener, frischer Wein, gelb mit leichtem Grünstich; zu Eigerichten und Süßwasserfisch
Terlaner: trockener Wein, weich und harmonisch; zu Suppe, feinen Gemüsen, Fisch;
Rotweine
Cabernet: rubinroter Wein, nach Lagerung weich, voll, leicht bitterer Nachgeschmack; zu Braten und Wild
Kalterer See: leichter Rotwein, mit weichem, harmonischem Geschmack; beliebter Tisch- und Zechwein
Lagrein: weicher, samtiger, voller Geschmack; zu Braten und Wild
Lagrein Kretzer: angenehm aromatischer Roséwein; zu Suppe, »pasta«, Fleisch
Marzemino: trockener, granatroter Wein mit leichtem Rosenbouquet; zu Geflügel und Fleischgerichten Merlot: trockener Rotwein, voll, weich und würzig; zu Fleisch und Geflügel
Pinot nero: schwerer, trockener Wein, weich, voll, mit angenehm bitterem Geschmack; zu Braten, Wild und Wildgeflügel
St. Magdalener: beliebter Exportwein, weich, voll, harmonisch im Geschmack; zu Braten und Wild
Teroldego rosato: hellrot, trocken, leichtes Mandelaroma; zu weißem Fleisch
Teroldego rubino: edler Wein mit vollem, leicht Tannin artigem Geschmack, Mandelaroma; zu Braten.
Lombardei
Die Lombardei ist eine der größten Regionen Italiens, sie befindet sich im Norden der Halbinsel und grenzt an die Schweiz. Ihr Gebiet erstreckt sich von den Alpen bis zur Poebene und umfasst daher eine Vielfalt von Landschaften. Von einzigartiger Schönheit ist die Alpenkette mit dem Valchiavenna, dem Veltlin und dem Valcamonica Tal. Wintersportfans bietet die Lombardei moderne Anlagen in den immer gut besuchten Orten Tonale, Bormio, Livigno und Madesimo. Ein weiterer Anziehungspunkt der Region ist die ausgedehnte Hügellandschaft, insbesondere die für ihre hervorragenden Schaumweine bekannte Weinbauregion Franciacorta. Beim internationalen Publikum beliebt sind auch die großen lombardischen Seen. Besonders das Westufer des Gardasees mit Sirmione und anderen bekannten Orten ist ein gefragtes Urlaubsziel; wunderschön sind auch der Comersee und der von Nobelvillen, Parks und eindrucksvollen Dörfern umgebene Lago Maggiore. Typisch für die Region ist ferner das weite, von vielen Gewässern durchzogene und zum Reisanbau genutzte Flachland der Poebene.
Es gibt natürlich noch tausend andere Aspekte dieser Region. Die Lombardei ist wegen ihrer geografischen Lage und ihrer guten Bodenbeschaffenheit eine reiche Region, in der Natur, Kunst, Kultur und Geschichte sich harmonisch mit Neuentwicklungen, Technologie, Mode und Unterhaltung verbinden.
Spezialitäten aus der Lombardei
Wurst und Schinken
Cotechino: harte grobe Dauerwurst aus gehacktem Schweinefleisch und Speckschwarte mit Knoblauch und Vanille gefüllt.
Crespone: weiche Kochwurst
Luganega di Monza: gehacktes Schweinefleisch, stark mit Pfeffer, Spezereien und geriebenem Käse gewürzt, in Lammdärme gefüllt
Mortadella di fegato: Leberwurst
Salame milanese: grobe saftige Mailänder Salami
Salsiccia di castrato: Kochwurst aus Hammelfleisch
Sorpressa: Presskopf aus Brescia
Bresaola: gesalzenes, getrocknetes und geräuchertes Rindfleisch aus dem Valtellina
Chiavenna: gepökelte geräucherte Ziegenkeulen;
Käse
Bagoss: kräftig riechender, aromatischer Hartkäse aus entrahmter Kuhmilch
Bel Paese: halbfetter Schnittkäse, Geschmack mild-säuerlich
Sitto: Hartkäse aus Kuh- und Ziegen-, ziehungsweise Schafmilch, jung geschätzter Tafelkäse, Reibkäse nach 2 Jahren Lagerung
Grana Iodigiano: Hartkäse mit körniger Struktur aus halbfetter Kuhmilch, als Tafel- und Reibkäse geeignet
Gorgonzola: weicher geschmeidiger Blauschimmelkäse. Würzig, mit zunehmender Reife pikant
Mascarpone: Rahmfrischkäse, besonders für Desserts verwendet
Robiola: halbfester bis weicher Schnittkäse
Stracchino: halbfester Schnittkäse mit mildem bis leicht säuerlichem Geschmack
Taleggio: quaderförmiger (Quartiroto) aromatischer Dessertkäse, weich bis halbfest, sehr aromatisch;
Weißweine
Cortese: wertvoller herber frischer Weißwein; als Aperitif, zu Vorspeisen
Franciacorta Pinot: trockener edler Weißwein mit leichtem Wacholderduft; Gerichten aus Süßwasserfischen.
Wird auch zu Schaumwein verarbeitet
Lugana: trockener, leichter Weißwein, wird jung getrunken; passt zu Vorspeisen und Fisch;
Rotweine
Botticino: trocken, rubinrot, gewinnt durch lange Lagerung; zu Braten, Wild.
Käse
Franciacorta rosso: trockener Tafelwein, der jung getrunken werden soll; zu Pasta, Geflügel und Fleischgerichten
Gropello: ein ausgezeichneter Bratenwein, trocken, mit leichtem Veilchenduft, Nachgeschmack nach Bittermandel
Grumello: zart, fast lieblich, mit schwachem Erdbeerduft; zu Geflügel und Fleischgerichten
Inferno: trocken, mit nussartigem Nachgeschmack, er muss 4 - 5 Jahre reifen; passt zu Braten, Wild, Käse Rosso dell' Oltrepo: nobler Rotwein, harmonisch, samtig, Bouquet aus Erdbeer-, Himbeer- und Nelkenaroma; zu Schmor- und Bratengerichten, Ente, Wild
Rosso Valtellina: trockener Tafelwein; passt zu Pasta, Fleisch und Käse
Piemont
Die Region Piemont im Nordwesten Italiens ist im Vergleich zu anderen Gegenden des Landes noch wenig touristisch erschlossen. Zu den Hauptanlaufpunkten gehört zum Beispiel der malerische Lago Maggiore. Neben der landschaftlichen Schönheit ist das Piemont auch reich an Kultur- und Kunstschätzen. Dazu gehören der Palazzo Reale und die Kirche San Lorenzo von Turin.
Spezialitäten aus dem Piemont
Würste und Schinken
Marzapane: Wurst aus Schweineblut, Speckwürfeln, Semmelbröseln, Knoblauch und verschiedenen Gewürzen, in Rotwein gebeizt
Salama: Kochwurst aus Schweinefleisch, mit Gewürzen und Rotwein abgeschmeckt
Salame d'oca: Schweinebauch und Gänsefleisch mit Salz, Salpeter, Gewürzen und Marsala gemischt, in Gänsehaut gefüllt; hält sich gekocht 10 Tage lang
Salam'd la duja: kleine zarte Schweinewürste, in Gläser abgefüllt, mit Schmalz umhüllt und bedeckt
Bergna: Kleine Schinken aus Schaf- oder Hammelfleisch
Mocetta: Gemsfleisch, eingesalzen, gewürzt und luftgetrocknet
Käse
Becc: kleiner Käse mit kräftigem Schafaroma, bei Kennern beliebt Castelmagno: Schnittkäse aus Rohmilch mit Blauschimmel
Fontina: typischer Tafelkäse aus dem Aostatal, vollfetter Schnittkäse aus Kuhmilch, mild bis pikant. Für regionale Spezialitäten verwendet
Robiola: vollfetter Schafkäse in Form kleiner flacher Torten mit rötlicher Rinde
Tôme: bekanntester Tafelkäse der Region, weich und cremig aus Vollmilch; hart und pikant aus entrahmter Kuhmilch;
Weißweine
Bianco di Verbano: trockener Weißwein; zu Fisch
Cortese: leichter Weißwein; zu Vorspeisen und Fischgerichten
Erbaluce di Caluso: leichter, trockener Weißwein;
Rotweine
Barbaresco: milder leichter, samtiger Tafelwein; zu Geflügel, Wild und Braten
Barbera: junge Weine, rubinrot, trocken bis leicht lieblich, mit dem Alter in granatrot übergehend, Geschmack wird immer voller und harmonischer; zu Wild und Braten
Barolo: muss mindestens 3 Jahre lagern, trocken, vollmundig, samtig; zu Wild, Wildgeflügel, Gänseleber (Stunden vor Gebrauch entkorken)
Dolcetto: granatrot, harmonisch trocken, leicht bitterer Nachgeschmack; zu Pasta, Fleischgerichten und Käse
Freisa: trocken bis leicht süßlich, mit Himbeeraroma; zu Fleischgerichten und Käse
Gattinara: muss 4 Jahre lagern, trocken, mit leicht bitterem Nachgeschmack, bekömmlich und magenstärkend; zu Braten
Grigniolino: hell- bis rubinrot, trocken, am besten nach 2-jähriger Lagerung; zu Pasta, Geflügel- und Fleischgerichten
Nebbiolo: trockene Sorte; mit Zimmertemperatur zu weißem Fleisch serviert. Schäumende Sorte wird kühl getrunken.
Ligurien
Die ligurische Küche hat ein paar Besonderheiten, die man nur hier zu essen bekommt. Schon die Tatsache, dass hier Land und Meer eng aufeinanderstoßen und damit eine cucina di terra e di mare schaffen, zeichnet sie aus. Dem bergigen Land hat man durch Terrassenbau kleine Ackerflächen abgerungen für Obst, Wein, Oliven, Gemüse und Kräuter und für Kleinvieh wie Kaninchen, Geflügel, Ziegen. Alles wird genutzt: aus den Wäldern Schnecken, Pilze und Kastanien, aus dem Meer Tintenfische und Sardinen. Wer also Ferien an der Riviera macht, sollte das nutzen und sich nicht nur mit Pizza zufriedengeben. Probieren Sie stattdessen die focaccia, einen würzigen, oft mit Käse gefüllten, gebackenen Fladen.
Weltberühmt ist der Pesto, die knallgrüne Creme aus Basilikum, Olivenöl, Pinienkernen, Knoblauch und geriebenem Käse, die man zu Nudeln isst, etwa zu den trofie, kurzen, unregelmäßig gezwirbelten Pastawürmchen, oder zu den trenette, schmalen Bandnudeln. Basilikum ist die Hauptzutat des Pesto, und es versteht sich, dass das in Ligurien angebaute Basilikum als das beste gilt, vor allem wenn es von den sorgfältig mit Pferdemist gedüngten Beeten und Gewächshäusern von Pra bei Genua kommt. Kleinblättrig muss es sein, also jung geerntet werden. Manchmal mischt man unter den Pesto auch eine zerdrückte Kartoffel oder Stückchen frischer Bohnen - einfach köstlich.
Überhaupt würzen jede Menge duftende Kräuter die Gerichte: Basilikum, Majoran, Thymian, Minze, Zitronenmelisse, Bohnenkraut, Salbei, Rosmarin, fast alle Einheimischen haben in ihren kleinen Gärten Kräuterbeete oder Töpfe auf den Balkonen, vor den Hauseingängen. Neben Kräutern und Gemüse - Artischocken, besonders gut aus der Gegend um Albenga, Auberginen, Zucchini, Fenchel, Tomaten, Paprika - spielen Hülsenfrüchte eine wichtige Rolle: Aus dem Mehl von Kichererbsen macht man die typische farinata. Von Feinschmeckern geschätzt werden die hellen Bohnen aus Badalucco und Pigna.
Und natürlich findet man alles, was aus dem Meer kommt, auf dem Teller wieder: Krustentiere wie Scampi, Krabben und Krebse, Muscheln und vor allem Tintenfische und Kraken (moscardini, polpi, seppie), Sardinen (sarde) und Sardellen (acciughe). Edelfische wie Goldbrasse (dorata), Seebarsch (branzino) und Schwertfisch (pesce spada) werden meist auf dem Grill zubereitet oder al cartoccio, in Folie oder Pergament, gedünstet.
Ein Gericht aus alten Zeiten, als man die Schlichtheit der Zutaten mit aufwendigen Rezepten schmackhaft aufzuwerten wusste, ist brandacoion, ein Auflauf aus Stockfisch, Kartoffeln, Eiern und Nüssen. Stoccafisso, der getrocknete Kabeljau, und baccalà, seine in Salz konservierte Variante, verweisen auf die Seefahrerküche und ihre Nahrungskonservierung auf den langen Schiffsfahrten. Den baccalà bekommen Sie, stückweise frittiert, in den friggittorie in der Altstadt Genuas - eine Delikatesse.
Aus dem Landesinnern kommen Fleischgerichte wie gefüllter Kalbs- oder Rinderbraten oder gebratenes Kaninchen. Die beste Salami kommt aus Sant'Olcese oberhalb von Genua. Sie wird ganz langsam über Holzkohlenfeuer getrocknet, was ihr ein leicht rauchiges, besonders würziges Aroma verleiht. Von den Almen aus den Bergen kommen schmackhafte Kuhmilchkäse, aber auch Frischkäse aus Ziegen- und Schafsmilch.
Und für die Süßmäuler gibt es Pralinen, kandierte Früchte, mit Schokolade überzogene Datteln, Feigen, Orangenstreifen; die Schoko-Nuss-Pralinen heißen in Alassio und Genua baci. Berühmt sind die Mandelmakronen aus dem Raum Savona, die Amaretti di Sassello.
Spezialitäten aus Ligurien
Wurst
Luganega: frische kleine, sehr würzige Schweinswurst
Testa in cascetta: Sülze aus Schweinskopf mit Thymian und Knoblauch Zeraria: Schweinesülze, mit Zitrone und Lorbeer gewürzt;
Käse
Casareccio di Goretto: Tafelkäse aus Kuhmilch, braucht einige Monate Lagerung
Formaggetta di Bardinetto: frischer, leicht süßlich schmeckender Käse aus Ziegenmilch
Giuncata di Ortovero: frischer Ziegenkäse;
Weißweine
Cinque terre: trockener aromatischer Weißwein; zu Fischen und Meeresfrüchten
Pigato: hellgelb-grünlich schimmernd, frisch und trocken, relativ stark; zu Fisch
Vermentino: strohgelb, frisch bis spritzig; zu Vorspeisen und Fischen;
Rotweine
Barbarossa: trockener Tischwein, gewinnt durch längere Lagerung; passt dann zu Braten und Wild
Dolcetto: ausgezeichneter Rotwein, lieblicher als der gleichnamige Piemonteser
Rosesse: rubinrot, trocken oder lieblich im Handel; zu Geflügel und Braten.
Emilia Romagna
Die Emilia-Romagna zählt zu den am meisten unterschätzten Ferienregionen Italiens. Dabei gibt es hier die besten Schinken, den aromatischsten Käse, den edelsten Essig. Mit der ältesten Universität Europas ist Bologna heute noch unter jungen Leuten die angesagte Stadt Italiens. Hier werden Traumautos gebaut wie Ferrari und Lamborghini. Städte wie Parma und Modena, Ferrara mit seinen Renaissancepalazzi und Ravenna mit seiner Mosaikpracht zählen zu den Highlights ganz Italiens.
Und dann all die Schinken und Käse, die vom emilianischen Schlaraffenhimmel baumeln!
Spezialitäten aus der Emilia-Romagna
Würste und Schinken
Prosciutto di Parma: luftgetrockneter Schinken aus der Gegend von Parma.
Cotechino: gewürzte Kochwurst für Bohnengerichte
Mortadella: eine mit Pfeffer gewürzte Schweinswurst mit Speck im Naturdarm (ohne Pistazien)
Salsiccia matta: scharf gewürzte Wurst aus Kammfleisch, Lunge und Gekröse vom Schwein
Salame da sugo: Saftsalami aus Ferrara von der Größe einer Orange. Muss 1 Jahr reifen
Zampone: ausgelöster Schweinsfuß, mit gewürztem Schweinehack gefüllt
Zucco: Schweinewurst im Rinderdarm;
Käse
Parmigiano reggiano: nach strengen Vorschriften aus Kuhmilch hergestellt, gelb-braunschwarze Rinde, innen trocken, leicht brüchig und körnig, würzig, aber nicht scharf; als Tafelkäse zu Obst und Nüssen, gerieben als Würze von Teigwaren, Reis und Suppen
Grana padano: kürzere Reifungszeit, geringerer Fettgehalt, Struktur körniger, Verwendung wie Parmigiano
Pecorino: Frischkäse aus Schafmilch oder Schaf- und Kuhmilch gemischt
Raviggiolo: kleine, würzige Käse aus Kuh- und Schafmilch gemischt; frisch als Tafelkäse verwendet;
Weißweine
Albano secco: trocken, bernsteinfarben; zu Gemüse und Fisch
Albano amabile: zu Dessert und Gebäck Bianco di Felino: leichter weißer Tafelwein
Scandiano: hellgelb bis grünlich; secco zu Fisch;