Verführung unterm Sternenzelt
Von Clare Connelly
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Über dieses E-Book
Bevor Prinzessin Johara für immer im goldenen Käfig leben muss, will sie noch ein allerletztes Mal ihre Freiheit genießen! Bei einem opulenten Maskenball lässt sie sich von einem faszinierenden Fremden in den Palastgarten entführen; wie im Rausch gibt sie sich seinen erregenden Zärtlichkeiten unterm Sternenhimmel hin - nur für diese eine Nacht! Doch schon am nächsten Tag sieht sie ihren geheimnisvollen Verführer unerwartet wieder und erkennt schockiert: Er ist kein Unbekannter, sondern Scheich Amir, der größte Feind ihrer Familie!
Clare Connelly
Clare Connelly liebt Liebesromane – von Jane Austen bis E L James. Nachdem sie lange erfolgreich Selfpublisherin war, ging 2017 ihr Traum in Erfüllung, als ihr erstes Buch bei einem Verlag erschien. Seitdem ist sie nicht mehr zu stoppen. Clare liest und schreibt leidenschaftlich gerne, und lebt in einem kleinen Bungalow am Meer mit ihrem Traum-Ehemann, zwei kleinen Kindern und einem fleißigen Team von MacBooks.
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Rezensionen für Verführung unterm Sternenzelt
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Buchvorschau
Verführung unterm Sternenzelt - Rita Koppers
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2020 by Clare Connelly
Originaltitel: „Their Impossible Desert Match"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2486 - 2021 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Rita Koppers
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2021 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733718640
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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PROLOG
Neunzehn Jahre früher, im Königspalast von Ishkana, am Fuß der Bergkette Al’amanï.
„Sprecht, auf der Stelle." Seiner Königlichen Hoheit Prinz Amir Haddad war es egal, dass er erst zwölf war und seine Berater, die sich in seinem Schlafzimmer befanden, mindestens dreimal so alt wie er. Von Geburt an hatte er gelernt, wo sein Platz war im Königreich, welche Pflichten er eines Tages übernehmen würde.
Dass sechs Männer um vier Uhr morgens in seine Privatgemächer gerauscht waren, hatte ihm Angst eingejagt, doch er zeigte es nicht. Seine dunklen Augen waren auf den Berater Ahmed gerichtet, einen der vertrauenswürdigsten Bediensteten seines Vaters. Ruhig wartete er. Dabei war sein Blick, ohne dass Amir sich dessen bewusst gewesen wäre, hart wie Stahl.
Ahmed bewegte sich einen Schritt weiter in Amirs Schlafzimmer. Antike Wandteppiche zierten die Wände, und Amirs Blick fiel für einen Moment auf einen von ihnen. Der Teppich zeigte eines der alten westlichen Aquädukte des Landes, war aus silbernen und blauen Fäden gewebt. Amir spürte, dass er aufstehen und sich mit offenen Augen dem stellen sollte, was auch immer ihm nun bevorstand. Also schlug er die Bettdecke aus feinstem Leinen zurück und schwang seine Füße auf den Mosaikboden, der in Gold, Blau und Grün gearbeitet war. Mit seinen zwölf Jahren war er bereits fast so groß wie die anwesenden Männer.
„Sprechen Sie", forderte er noch einmal, seine Stimme nun genauso hart wie sein Blick eben.
Ahmed schluckte schwer, sodass sein Adamsapfel auf- und abhüpfte. „Es gab einen Anschlag, Eure Hoheit."
Amir wartete.
„Der Konvoi Ihrer Eltern wurde angegriffen."
Amirs Antwort bestand darin, dass er seinen Rücken straffte. Sein eindringlicher Blick war weiterhin auf Ahmed gerichtet, während sich sein Magen zusammenzog und ihm eiskalt wurde.
„Sind sie verletzt?"
Er hörte, dass einer der anderen Bediensteten stöhnte, wandte jedoch den Blick nicht von Ahmed. Bei ihm fühlte er sich in gewisser Weise getröstet, denn er vertraute ihm.
„Ja. Sie wurden schwer verletzt. Ahmed räusperte sich, und in seinen sanften Zügen zeichnete sich Schmerz ab. Er legte eine Hand auf Amirs Schulter – eine ungewohnte Geste. „Amir, sie sind tot.
Er sprach voller Mitgefühl, und seine Stimme verriet seinen eigenen Kummer. Ahmed hatte Amirs Vater seit dessen Kindheit gedient. Der Schmerz, den er empfand, musste sehr groß sein.
Verständnisvoll nickte Amir. Er wusste, dass er sich seiner eigenen Trauer später stellen würde, wenn er wieder allein war. Erst dann würde er sich erlauben, sich dem Schmerz zu überlassen, der ihn erfasst hatte, den Verlust zu spüren, der ihn in die Knie zwang. Er würde nicht öffentlich weinen. Das war nicht seine Art, und es war nicht das, was sein Land von ihm brauchte. Er war nun der König, der Diener seines Volkes.
„Wer hat den Anschlag verübt?"
Einer der anderen Bediensteten trat vor. Amir bemerkte die Orden des Militärs, die an der Brust der weißen Uniform hingen. „Eine Bande Rebellen aus Taquul."
Einen Moment schloss Amir die Augen. Das Land lag östlich von ihrem. Seit mehr als einem Jahrhundert war Ishkana in erbitterte Unruhen mit Taquul verwickelt. Und nun waren seine Eltern tot.
Er, Amir, war jetzt der Scheich von Ishkana.
„Eine Bande von Rebellen, fügte Ahmed leise hinzu, „angeführt von seiner Hoheit Johar Qadir.
Amir stemmte die Hände in die Hüften, zutiefst schockiert. Der Bruder des Königs von Taquul war ein bekannter Unruhestifter. Man wusste, dass er mit den Menschen sympathisierte, die an der Grenze lebten. Seit Jahren profitierten sie von dem anhaltenden Konflikt und wollten um jeden Preis, dass er weitergeführt wurde. Aber das?
Dieser Anschlag ging einen Schritt zu weit. Dies war eine neue Wendung in dem jahrhundertealten Krieg, die unverzeihlich war. Solange er lebte, würde Amir dafür sorgen, dass die Qadirs dafür bezahlten. Er hasste sie, und nichts und niemand würde sein Rachegefühl je besänftigen können.
1. KAPITEL
Mit angeborener Eleganz durchschritt Prinzessin Johara Qadir den Raum. Sie war froh um den Maskenball an diesem Abend, der es ihr erlaubte, anonym zu bleiben. Die fein gearbeitete Maske, die sie trug, war aus Onyx und Perlen gefertigt. Die Augenschlitze waren mit Diamanten bestückt, und an einer Seite steckten Straußenfedern, die mindestens einen halben Meter über ihren Kopf hinausragten. Die Maske verbarg alles außer ihren Augen und den Lippen, was bedeutete, dass sie an diesem Abend von niemandem erkannt werden würde – abgesehen von den Menschen, die ihr am nächsten standen und die das Leuchten in ihren goldbraunen Augen wiedererkennen würden.
Du hast keine Wahl, Johara. Die ganze Familie muss nach außen hin geschlossen hinter dieser Entscheidung stehen. Für unser Volk …
Ja, für ihr Volk. Die Aussicht auf Frieden mit dem benachbarten Ishkana war zu bedeutsam. Er würde Leben retten und die Sicherheit sowie den Alltag der Menschen verbessern. Natürlich musste sie ihren Bruder in seiner Entscheidung unterstützen, in Vertragsverhandlungen mit dem Scheich des Nachbarlandes zu treten.
Es war nicht das, was ihr Sorgen machte, sondern dass man sie aufgefordert hatte, ins Königreich zurückzukehren – für immer. Sie sollte ihr Leben in New York aufgeben, ihre wichtige Arbeit mit den Kindern, deren Schulbildung sie unterstützte. Und das hieß auch, dass sie ihre Identität zurücklassen musste, die sie sich geschaffen hatte. Und für was? Um nach Hause zu kommen, wo ihre Zukunft für sie schon genauestens geplant war: ein repräsentativer Titel und die Ehe mit einem Mann, den ihr Bruder für den passendsten hielt – Paris Alkad’r. Ihre Rolle in seinem Königreich würde eine rein dekorative sein, sie würde sich nutzlos fühlen und nichts bewirken können.
Allein an solch ein Leben zu denken, schnürte ihr bereits die Luft ab, und doch verstand sie ihren überfürsorglichen Bruder. Er hatte miterlebt, wie es ihr nach Matthew ergangen war – dem Amerikaner, in den sie sich verliebt und der ihr das Herz gebrochen hatte. Die Artikel in den Zeitungen waren unbarmherzig gewesen, und die Klatschpresse hatte sich an ihrem Schmerz erfreut. Malik wollte ihr das ersparen, doch eine arrangierte Ehe, das ging zehn Schritte zu weit. Außerdem war die Art von Ehe, die er und Paris sich vorstellten – eine politische Allianz –, das Letzte, was sie wollte.
Alles in ihr rebellierte dagegen.
Ihr Bruder war der Scheich. Er war älter als sie, das stimmte, aber noch wichtiger war, dass er dazu erzogen worden war, ein Land zu regieren. Joharas Bedeutung war im Vergleich zu seiner nie als besonders groß erachtet worden – zumindest nicht von ihren Eltern. Selbst Malik schien manchmal zu vergessen, dass sie ein Mensch mit eigenem Willen war. Er glaubte, nur mit den Fingern schnippen zu müssen und schon würde sie springen. Ihre engste Freundin in New York hatte mitfühlend erklärt, dass es ihr mit ihrer älteren Schwester genauso erginge – ältere Geschwister seien nun mal immer äußerst rechthaberisch. Doch Johara bezweifelte, dass es irgendjemand mit Maliks Überheblichkeit aufnehmen konnte. Sie liebte ihn, aber das hieß nicht, dass sie sich nicht manchmal über seine Entscheidungen ärgerte.
Sie stieß einen Seufzer aus, nahm ein Glas Champagner von einer Kellnerin, die gerade mit einem Tablett vorbeiging, trank einen kleinen Schluck und stellte das Glas wieder auf das Tablett. Jedes kleinste Detail dieser Party war erlesen. Das Nationalballett fungierte als Bedienpersonal. Alle Ballerinen sahen in ihren Tutus in Pink und Silber wunderschön und bezaubernd aus, während sie sich tanzend durch die Menge bewegten. Die riesige Marmorhalle war für diesen Anlass geöffnet worden und zeigte den Reichtum und das jahrhundertealte Ansehen des Landes. Die Fenster boten auf der einen Seite einen Ausblick auf die Wüste, auf der anderen auf das Grenzgebiet Al’amanï. Breite Stufen aus weißem Marmor führten zu einer riesigen Lagune. Sie war schon viele Jahrhunderte alt, von Menschenhand geschaffen und wurde von allen Seiten durch kleine Feuer beleuchtet. Plattformen aus Glas waren angebracht worden und erlaubten es den Gästen, sich über dem Wasser aufzuhalten, während sie das Wasserballett bestaunten. Die Lichterketten, die oberhalb aufgehängt worden waren, erzeugten eine wunderschöne Atmosphäre und ließen die Szenerie wie einen Mittsommernachtstraum wirken.
Man hatte wirklich an alles gedacht.
Erneut entschlüpfte Johara ein Seufzer. In New York war sie zwar immer noch eine Prinzessin gewesen – sie hatte Bodyguards gehabt, die ihr diskret auf Schritt und Tritt gefolgt waren, hatte in einer Wohnung gelebt, die dem Königshaus gehörte, und von Zeit zu Zeit an offiziellen Anlässen teilgenommen –, trotzdem war sie im Großen und Ganzen in der Lage gewesen, ihr eigenes Leben zu führen.
Könnte sie all das wirklich aufgeben, um nach Hause zurückzukehren und nur schmückendes Beiwerk zu sein? Was war mit ihrem brennenden Wunsch, von Nutzen zu sein?
Ihr Blick schweifte durch den Raum. Würdenträger aus allen Teilen der Welt waren für diesen bedeutenden Anlass nach Taquul gereist – ein Anlass, von dem die meisten gesagt hatten, dass es ihn nie geben würde. Frieden zwischen Ishkana und Taquul war beinahe ein Widerspruch in sich, denn der Krieg wütete schon so lange, dass er beinahe zur Gewohnheit geworden war. Ein ausländischer Diplomat stolzierte mit stolzgeschwellter Brust herum und gratulierte sich offenbar im Stillen dazu, dass er dieses vorläufige Friedensabkommen erreicht hatte.
Joharas Lippen verzogen sich zu einem hintergründigen Lächeln. Wie wenig der Diplomat doch wusste. Niemand konnte ihren Bruder zu etwas zwingen, was er nicht wollte.
Malik wollte diesen Frieden und wusste, dass es an der Zeit war. Die uralte Feindschaft war seit Generationen Teil ihres Lebens, doch sie diente dem Volk nicht. Der Hass war gefährlich, und er war sinnlos. Wie viele Menschen mussten noch sterben?
Vielleicht hatte all das zu Anfang seinen Zweck erfüllt. Die Landschaften von Ishkana und Taquul waren unwirtlich. Sicher, es gab auch sehr viele schöne Flecken, aber nicht genug. Die Regionen, um die vor hundert Jahren gestritten worden war, waren reich an Wasservorkommen, und der größte Teil war kultivierbar. Doch obwohl eine Eigentumsvereinbarung ausgehandelt worden war, hörten die Unruhen nicht auf, und das Abkommen schien immer gefährlich nahe daran, auseinanderzubrechen. Da außerdem noch mehrere Bergstämme involviert waren, die von beiden Ländern unabhängig sein wollten und dafür sorgten, dass das Misstrauen und die Gewalt kein Ende nahmen, war es umso erstaunlicher, dass dieses Friedensabkommen überhaupt zustande gekommen war. Eingehende Verhandlungen zwischen beiden Ländern und eine Vereinbarung, in der genaue Gesetze für beide Seiten festgelegt wurden, hatten zu diesem historischen, hoffnungsvollen Ereignis geführt.
Johara hoffte mehr als alles andere, dass der Frieden halten würde.
„Sie langweilen sich."
Eine Stimme riss sie aus ihren Gedanken, und sie wandte den Kopf. Ein Mann hatte sich neben sie gestellt. Er trug eine Maske, die die obere Hälfte seines Gesichts bedeckte – weicher Samt, der sich so an seine Züge schmiegte, dass sie trotzdem für sie erkennbar waren. Eine ausgeprägte Kieferparty, eine leicht gebogene Nase und männliche, doch volle Lippen. Seine Haare waren so dunkel, wie die Tiefen des Ozeans wohl sein mochten, und genauso faszinierend – dicht und leicht gelockt reichten sie bis zum Kragen seines Gewandes. Seine Augen waren dunkel wie Feuersteine. Groß, breit gebaut und muskulös, wie er war, wirkte er wie ein altertümlicher Held. Die Vorstellung jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Er trug einen schwarzen Kaftan, der an den Manschetten und am Kragen mit Gold durchwirkt war, was zu seiner Maske passte. Er sah geheimnisvoll aus … und faszinierend. Gefährlich.
Sie zwang sich, den Blick abzuwenden.
„Ganz und gar nicht." Dass sie die Prinzessin von Taquul war, konnte man nicht erkennen, aber das hieß nicht, dass sie sagen konnte, was sie wollte. Auch nicht zu einem Fremden.
Sie spürte, dass er sie beobachtete,