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Weil ich zu dir gehör'!: Der Bergpfarrer 380 – Heimatroman
Weil ich zu dir gehör'!: Der Bergpfarrer 380 – Heimatroman
Weil ich zu dir gehör'!: Der Bergpfarrer 380 – Heimatroman
eBook96 Seiten1 Stunde

Weil ich zu dir gehör'!: Der Bergpfarrer 380 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

»Grüß dich, Christel.« Die junge Bäuerin sah von der Arbeit auf. Ein Lächeln glitt über ihre Lippen, als sie den Besucher erkannte. »Grüß Gott, Hochwürden, schön, daß Sie uns mal besuchen.« Christel Enzinger saß vor dem Bauernhaus und putzte Gemüse. Auf dem Tisch vor ihr standen mehrere Schüsseln mit Erbsen, Bohnen und Möhren. Sie deutete auf einen Stuhl. »Setzten S' sich doch. Möchten S' eine Tasse Kaffee? Ich glaub', ein Stückl Kuchen ist auch noch da.« Sebastian Trenker nickte dankend und nahm Platz. »Das ist sehr freundlich von dir, Christel«, bedankte er sich und schnallte den Rucksack ab. Die Bäuerin drehte sich um und rief ins offene Küchenfenster: »Geh', Resl, sei so gut und bring' dem Herrn Pfarrer einen Kaffee heraus. Und schneid' ein großes Stückerl von dem Kuchen ab.« »Mach ich«, rief eine Frauenstimme von innen. Kurze Zeit später trat die alte Magd aus der Tür. »Grüß dich, Resl, wie gehts denn so?« erkundigte sich der Geistliche.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Juni 2023
ISBN9783987578908
Weil ich zu dir gehör'!: Der Bergpfarrer 380 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Weil ich zu dir gehör'! - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 380 –

    Weil ich zu dir gehör’!

    Spät hat er es erkannt…

    Toni Waidacher

    »Grüß dich, Christel.«

    Die junge Bäuerin sah von der Arbeit auf. Ein Lächeln glitt über ihre Lippen, als sie den Besucher erkannte.

    »Grüß Gott, Hochwürden, schön, daß Sie uns mal besuchen.«

    Christel Enzinger saß vor dem Bauernhaus und putzte Gemüse. Auf dem Tisch vor ihr standen mehrere Schüsseln mit Erbsen, Bohnen und Möhren. Sie deutete auf einen Stuhl.

    »Setzten S’ sich doch. Möchten S’ eine Tasse Kaffee? Ich glaub’, ein Stückl Kuchen ist auch noch da.«

    Sebastian Trenker nickte dankend und nahm Platz.

    »Das ist sehr freundlich von dir, Christel«, bedankte er sich und schnallte den Rucksack ab.

    Die Bäuerin drehte sich um und rief ins offene Küchenfenster: »Geh’, Resl, sei so gut und bring’ dem Herrn Pfarrer einen Kaffee heraus. Und schneid’ ein großes Stückerl von dem Kuchen ab.«

    »Mach ich«, rief eine Frauenstimme von innen.

    Kurze Zeit später trat die alte Magd aus der Tür.

    »Grüß dich, Resl, wie gehts denn so?« erkundigte sich der Geistliche.

    »Ach, Hochwürden, was soll ich sagen?« erwiderte Therese Gramser. »Auf meine alten Tag’ kann ich nur froh sein, daß ich noch jeden Morgen aus dem Bett komm’. Na ja, ab und an kommt das Gliederreißen zurück, ansonsten will ich net klagen.«

    Sie hatte Kaffee und Kuchen vor Sebastian abgestellt und verschwand wieder im Haus. Der gute Hirte von St. Johann biß in das Kuchenstück.

    »Hm, sehr lecker«, lobte er.

    Christel hatte die letzte Möhre geschabt und in Würfel geschnitten. Sie schüttete die Gemüsestücke in ein Sieb, um sie später noch einmal gründlich durchzuwaschen.

    »Ja, backen kann sie, die Resl«, sagte die Bäuerin. »Da macht ihr so leicht keiner was vor.«

    Sie senkte die Stimme.

    »Aber ansonsten ist sie net mehr viel zu gebrauchen. Es tut mir leid, daß ich das sagen muß, aber eine rechte Hilfe ist sie net.«

    Sebastian Trenker nickte verstehend, er kannte das arbeitsreiche Leben auf den Höfen, und trank einen Schluck Kaffee.

    Jemand, der ihn nicht kannte, hätte in ihm niemals einen Got-tesmann vermutet. Der Bergpfarrer, wie er wegen seiner Leidenschaft für die Berge, des Wanderns und Kletterns genannt wurde, trug wetterfeste Kleidung. Mit dem markanten Gesicht, das vom vielen Aufenthalt im Freien stets leicht gebräunt war, und seiner schlanken sportlichen Gestalt entsprach so gar nicht dem Bild, das die Leute gemeinhin von einem Landpfarrer hatten.

    Aber Sebastian war mit Leib und Seele Geistlicher. Er liebte die Menschen und es war ihm immer ein Bedürfnis, da zu sein, wenn ihm ein Menschenschicksal begegnete, das nach Hilfe rief. Für seine Schäfchen war er Tag und Nacht zu sprechen, und sie dankten es ihm mit Respekt, Liebe und Vertrauen.

    Der Besuch auf dem Enzingerhof war kein Zufall. Pfarrer Trenker hatte ihn bereits am Abend zuvor eingeplant, als er seine Tour festlegte, die er am frühen Morgen gegangen war. Bis auf die Streusachhütte hinauf war er gewandert, hatte ein paar schöne Stunden mit dem jungen Sennerpaar verbracht, das die Hütte vor nicht langer Zeit übernommen hatte, und war dann zielstrebig zum Enzingerhof weitergegangen.

    »Daß die Resl net mehr springen kann, wie ein junges Reh, liegt halt am Alter«, sagte er. »Ich weiß, daß sie dir mehr Last, als Hilfe ist. Um so mehr weiß ich zu schätzen, daß du sie immer noch behältst und net in ein Heim abschiebst.«

    Die Bäuerin schüttelte den Kopf.

    »Das würd mir auch niemals einfallen«, beteuerte sie. »Dann hätt ich ja, außer dem Leopold, bald niemanden mehr.«

    Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

    »Seitdem der Wolfgang net mehr ist, weiß ich sowieso net, wie’s noch weitergeh’n soll.«

    Sebastian konnte sie gut verstehen. Er hatte das Drama um den Enzingerbauern, der beim Holzfällen im Bergwald tödlich verunglückte, ja selbst miterlebt.

    »Bekommst denn keine Hilfe von deiner Familie?« erkundigte er sich.

    Christel verzog die Lippen.

    »Meine Familie? Die hat mir nie verzieh’n, daß ich den Wolfgang geheiratet hab«, erwiderte sie.

    Sie holte tief Luft.

    »Wenn uns doch nur vergönnt’ gewesen wär’, Kinder zu haben! Wolfgang hatte sich so sehr einen Buben gewünscht, obwohl mir ein Madl auch recht gewesen wär’. Aber es hat net sein soll’n…«

    Die junge Witwe sprach noch lange über ihre Lage. Da war die Hypothek, die ihr Mann hatte aufnehmen müssen, um das Dach des Bauernhauses neu zu decken, und eine neue Scheune zu bauen, nachdem die alte immer hinfälliger geworden war.

    Diese Last drückte nun auf ihren Schultern. Hinzu kam, daß die Ernte im letzten Jahr schlechter ausgefallen war, als erhofft. Was aber auch daher rührte, daß Leopold Huber, der alte Knecht, der allmählich auf die Siebzig zuschritt, auch nicht mehr so viel arbeiten konnte, wie er gerne wollte. Christl selbst tat ihr Bestes, aber es war einfach nicht zu schaffen. Felder mußten liegenblieben, und dann sanken die Holzpreise durch Billigimporte aus Osteuropa. Es war ein einziges Dilemma, aus dem es keinen Ausweg zu geben schien.

    »Und Aussicht, einen jüngeren Knecht einzustellen, hast auch net?«

    Die Bäuerin schüttelte den Kopf.

    »Es gibt ja keine mehr«, antwortete sie. »Die Saison hat angefangen. Wer jetzt noch ohne Arbeit ist, will auch gar keine.«

    Sie seufzte ermüdet auf.

    »Ach, manchmal möcht’ ich alles hinwerfen und mich irgendwo verkriechen«, sagte Christel leise. »Am liebsten würd’ ich den Hof verkaufen und irgendwo ein neues Leben anfangen…«

    Auf dem Weg, hinunter nach St. Johann, grübelte Sebastian noch lange darüber nach, wie man der jungen Witwe helfen konnte.

    Ein neuer Knecht, jung und kräftig. So einer konnte die Rettung für Christel Enzinger sein. und wenn sie sich sympathisch waren…

    Warum net? Die Bäuerin war erst Mitte Zwanzig und attraktiv. Das ganze Leben lag noch vor ihr.

    Sebastian spann den Gedanken nicht weiter aus. So weit war es noch lange nicht. Erst einmal mußte tatkräftige Hilfe her, sonst überlegte sie es sich womöglich ernsthaft, den Hof zu verkaufen und fortzugehen.

    Vielleicht, überlegte der Geistliche, hilft’s, wenn ich mit ihrer Familie red’. Sie muß doch ein Einsehen haben, daß man unter diesen Umständen alte Streitigkeiten beilegen, und sich gegenseitig helfen mußte.

    Allerdings wußte er auch, daß das kein leichtes Unterfangen war. Christels Eltern waren nicht einmal zur Beerdigung ihres Schwiegersohnes erschienen…

    *

    Markus Bruckner stand am Fenster seines Büros und schaute hinaus. Unzählige Touristen spazierten unten am Rathaus vorbei. Touristen, die Geld nach St.

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