Wie könnte ich jemals von dir lassen: Der Bergpfarrer 365 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Nachdenklich betrachtete Markus Bruckner das Gelände am Rande des Dorfes. Dabei spielte ein verschmitztes Lächeln um die Lippen des Bürgermeisters von St. Johann. »So müßt's eigentlich gehen«, murmelte er vor sich hin und ließ sich auf eine Bank sinken, die am Wegesrand stand. Während er die Arme verschränkte und weiter lächelte, war sein Blick in weite Ferne gerichtet. Vor seinem geistigen Auge sah er es ganz deutlich. Diese brachliegenden Wiesen auf dem Gemeindegrund waren der ideale Ort, um sich einen Traum zu verwirklichen. Einen Traum, den der Bürgermeister träumte, seit er von einem Besuch der Partnerschaftsgemeinde, St. Ulrich im Schwarzwald, zurückgekehrt war. Eine Delegation von zehn Gemeindemitgliedern, unter der Füh-rung Markus Bruckners, hatte sich auf den Weg gemacht, die freundschaftlichen Verbindungen in den Schwarzwald zu vertiefen. Man war herzlich empfangen worden, ordentlich untergebracht und köstlich bewirtet. Und natürlich wurde man überall herumgeführt, es gab wirklich viel zu sehen. Unter anderem waren auch Ausflüge in die nähere Umgebung organisiert, das Glottertal gehörte ebenso zu den Zielen, wie der eindrucksvolle Titisee. Was den Bürgermeister von St. Johann allerdings am meisten begeistert hatte, war ein großzügig gebautes Thermalbad, das es in der Nachbargemeinde St. Ulrichs gab. Dabei handelte es sich um ein sogenanntes Spaßbad, das alle erdenklichen Freizeitvergnügen darbot, das jährlich Tausende von Besuchern anlockte, die, da der Großteil der Anlage überdacht war, auch im Winter zum Baden herbeiströmten. Seit Markus Bruckner Bekanntschaft mit dieser Badelandschaft gemacht hatte, stand für ihn fest: So etwas mußte auch in St. Johann gebaut werden!
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Der Bergpfarrer (ab 375)
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Wie könnte ich jemals von dir lassen - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 365 –
Wie könnte ich jemals von dir lassen
Toni Waidacher
Nachdenklich betrachtete Markus Bruckner das Gelände am Rande des Dorfes. Dabei spielte ein verschmitztes Lächeln um die Lippen des Bürgermeisters von St. Johann.
»So müßt’s eigentlich gehen«, murmelte er vor sich hin und ließ sich auf eine Bank sinken, die am Wegesrand stand.
Während er die Arme verschränkte und weiter lächelte, war sein Blick in weite Ferne gerichtet. Vor seinem geistigen Auge sah er es ganz deutlich.
Diese brachliegenden Wiesen auf dem Gemeindegrund waren der ideale Ort, um sich einen Traum zu verwirklichen. Einen Traum, den der Bürgermeister träumte, seit er von einem Besuch der Partnerschaftsgemeinde, St. Ulrich im Schwarzwald, zurückgekehrt war.
Eine Delegation von zehn Gemeindemitgliedern, unter der Füh-rung Markus Bruckners, hatte sich auf den Weg gemacht, die freundschaftlichen Verbindungen in den Schwarzwald zu vertiefen. Man war herzlich empfangen worden, ordentlich untergebracht und köstlich bewirtet. Und natürlich wurde man überall herumgeführt, es gab wirklich viel zu sehen. Unter anderem waren auch Ausflüge in die nähere Umgebung organisiert, das Glottertal gehörte ebenso zu den Zielen, wie der eindrucksvolle Titisee. Was den Bürgermeister von St. Johann allerdings am meisten begeistert hatte, war ein großzügig gebautes Thermalbad, das es in der Nachbargemeinde St. Ulrichs gab. Dabei handelte es sich um ein sogenanntes Spaßbad, das alle erdenklichen Freizeitvergnügen darbot, das jährlich Tausende von Besuchern anlockte, die, da der Großteil der Anlage überdacht war, auch im Winter zum Baden herbeiströmten.
Seit Markus Bruckner Bekanntschaft mit dieser Badelandschaft gemacht hatte, stand für ihn fest: So etwas mußte auch in St. Johann gebaut werden!
Im Sommer kamen ja genug Touristen, doch in den Wintermonaten, meist schon ab dem Spätherbst, herrschte in dem Alpendorf gähnende Leere. Da konnte es doch nur wirtschaftlich klug sein, den Leuten so ein Angebot zu machen, das auch in der trüben Jahreszeit die Kassen klingeln ließ.
»Bruckner-Therme« – das wäre schon ein Name!
Aber so weit wollte der Bürgermeister dann nun doch nicht gehen, obgleich er dieses Projekt für immer mit seinem Namen verbunden sah. Aber dazu mußte er es erst einmal im Gemeinderat durchdrücken und da sah er schon ein paar Schwierigkeiten auf sich zukommen – oder eigentlich war es nur eine und die hieß Sebastian Trenker.
Mit seiner eigenen Fraktion würde der Bruckner-Markus keine Probleme haben, dessen war er sicher. Aber leider hatte sie seit der letzten Kommunalwahl nicht mehr die absolute Mehrheit, sondern war auf das Wohlwollen der anderen Ratsmitglieder angewiesen. Und das könnte in diesem Fall bedeuten, daß das Projekt »Wachnertal-Therme«, wie Markus Bruckner es insgeheim getauft hatte, schon im Stadium der Planung zum Scheitern verurteilt war.
Indes – da gab es immer etwas zu machen. Wenn man überzeugende Argumente aufführte, dann konnte man eventuell den einen oder anderen von der Fraktion des Geistlichen auf die Seite der Befürworter ziehen.
Allerdings war es noch nicht so weit. Außer dem Bürgermeister wußte noch niemand etwas von dessen Plänen, nicht einmal seine eigene Frau…
Und Pfarrer Trenker durfte schon gleich gar nix davon erfahren! Vorerst jedenfalls. Hochwürden hatte es bisher immer geschafft, Markus Bruckners ehrgeizige Pläne zu durchkreuzen, sei es das Projekt Hubertusbrunn gewesen, als der Bürgermeister aus einem alten Jagdschloß ein Spielcasino machen wollte, oder damals, als ein finanzkräftiger Bauunternehmer aus München, ein großes Ferienzentrum bauen wollte. Jedesmal, wenn die Unternehmungen Gestalt annahmen, vereitelte Pfarrer Trenker sie in letzter Minute.
Dabei wollte der rührige Bürgermeister doch nur etwas tun, um die regionale Wirtschaft anzukurbeln. Mehr Touristen mußten her, und wenn es nach ihm gegangen wäre, dann würde längst ein Skilift zum Gletscher hinaufführen und die Pisten ausgebaut, dazu Hütten, in denen die Wintersportler sich bei Jagertee und heißer Musik amüsieren konnten.
Doch das war alles am Widerstand des Geistlichen gescheitert, und der Bruckner-Markus wußte, daß er den Bau des Spaßbades nur durchziehen konnte, wenn so wenige wie möglich eingeweiht waren. Er hoffte nur, daß in dieser Planungsphase niemand dahinter kam. Allerdings bestand jetzt auch noch keine Gefahr, daß etwas an die Öffentlichkeit drang. Außer dem Bürgermeister selbst wußte nur noch ein Münchener Architekt davon. Eben dieser hatte die Anlage im Schwarzwald konzipiert und die Pläne dafür erstellt. Markus Bruckner hatte ihn gleich nach seiner Rückkehr kontaktiert und ihn gebeten, nach St. Johann zu kommen, um sich das in Frage kommende Gelände einmal anzusehen. Fabian Roloff, so hieß der Mann, hatte seine Ankunft für den morgigen Tag telefonisch angekündigt, noch am selben Tag wollte der Architekt eine Ortsbegehung vornehmen. Von seinem Urteil hing alles ab.
Aber wie gesagt, das mußte alles noch unter größter Geheimhaltung stattfinden! Der Bürgermeister konnte sich schon jetzt vorstellen, was für ein Wirbel es geben würde, wenn die Sache vorher bekannt wurde.
Wenn sie aber erst einmal stand, die Wachnertal-Therme, dann waren ihm Lob und Anerkennung sicher – und bestimmt auch bessere Wahlergebnisse.
Markus Bruckner stand auf und ging zu seinem Wagen. Eigentlich war er auf dem Weg zur Kreisstadt gewesen, wo ein Treffen von Kommunalpolitikern seiner Partei stattfand. Aber er hatte hier unbedingt noch einmal anhalten müssen, um für ein paar Minuten zu träumen.
Zufrieden stieg er ein und fuhr los.
Diesmal, Hochwürden, dachte er zuversichtlich, diesmal funken S’ mir net dazwischen!
*
Britta Anzinger schleppte den vollen Korb mit der schweren, nassen Wäsche aus der Waschküche hinaus. Auf der Wiese hinter dem Haus stellte die junge, hübsche Bauerntochter den Korb ab und holte erst einmal tief Luft.
»Hätt’st die Wäsch’ doch net allein’ schleppen müssen«, hörte sie die Stimme ihrer Mutter, die mit ein paar weiteren Teilen hinterher gekommen war.
»Ach, so schwer war’s nun auch wieder net«, gab Britta zurück und bückte sich nach einem Bettlaken und ein paar Wäscheklammern.
»Aber du sollst dich doch erst einmal ein bisserl erholen«, tadelte Maria Anzinger ihre Tochter. »Nachdem, was du alles durchgemacht hast!«
»Na ja, so’n bisserl Arbeit kann ja net schaden«, lachte das Madl. »Außerdem bin ich ja net krank, sondern hab’ nur meine Stelle verloren.«
»Was dich doch ganz schön mitgenommen hat«, meinte die Bäuerin. »Tu’ net so, als ob das spurlos an dir vorbeigegangen ist.«
Britta hielt einen Moment in ihrer Tätigkeit inne.
»Du hast’ schon recht«, sagte sie nachdenklich und fuhr sich durch die blonden Locken. »Hat ja auch niemand ahnen können, daß alles so kommt…«
Nachdem sie die Schule beendet hatte, machte die Tochter des Anzingerbauern eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau, Schwerpunkt Im- und Export. Die Firma hatte ihren Sitz in der Stadt, und Britta machte es nichts aus, tagtäglich dorthin zu fahren. Im Gegenteil, die Arbeit machte ihr Spaß, sie lernte viel und bestand die Prüfung mit besonderer Auszeichnung. Sie wurde nach der Ausbildung übernommen und machte rasche Karriere innerhalb der Firma. Und schon bald sollte sie die rechte Hand des Chefs werden. Doch der verstarb an den Folgen eines Unfalls, und seine Nachkommen, die eine Erbengemeinschaft bildeten, verkauften die Firma an einen ausländischen Konzern. Zunächst wurden fast alle Mitarbeiter übernommen, darunter auch Britta Anzinger. Doch schon ein Jahr später mußte der Betriebsrat den Kollegen mitteilen, daß der Standort aufgelöst würde, und Entlassungen drohten.
Unter den Betroffenen war auch die Bauerntochter aus dem Wachnertal. Die jetzt Vierundzwanzigjährige konnte sich nicht entschließen, ein Stellenangebot im Ausland anzunehmen, wurde arbeitslos und hatte, da konnte sie der Mutter nur recht geben, daran schwer zu knabbern gehabt.
Jetzt war es schon bald vier Wochen her, daß sie keine Arbeit hatte, und der Angestellte auf dem Arbeitsamt konnte ihr auch keine großen Hoffnungen machen, daß sich dieser Zustand bald ändern würde.
Jedenfalls nicht, solange Britta nicht bereit war, aus der Heimat fortzugehen und irgendwo anders eine Stelle anzunehmen.