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Leid unter falschem Verdacht: Sophienlust Bestseller 87 – Familienroman
Leid unter falschem Verdacht: Sophienlust Bestseller 87 – Familienroman
Leid unter falschem Verdacht: Sophienlust Bestseller 87 – Familienroman
eBook133 Seiten1 Stunde

Leid unter falschem Verdacht: Sophienlust Bestseller 87 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht.
Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.

Es regnete in Strömen. In den Wasserpfützen, die sich im Hof angesammelt hatten, tummelten sich die Spatzen. Denise von Schoenecker stand am Fenster. Immer wieder spähte sie zur Einfahrt hinüber. Und als jetzt ein Wagen sichtbar wurde, ging sie eilig hinaus. »Seien Sie mir herzlich willkommen, Frau Bergmeister. Und auch, du Charlotte.« Mitleidig sah Denise von Schoenecker in das blasse, erschöpft wirkende Gesicht von Susanne Bergmeister. Auch Charlotte, deren Tochter, die ihr jetzt die Hand reichte und einem Knicks machte, wirkte verhärmt. »Bitte, wir wollen gleich hineingehen und alles besprechen.« Denise von Schoenecker ließ ihren Gästen den Vortritt. Lena kam heran und nahm Frau Bergmeister und deren Tochter die Regenmäntel ab. Denise von Schoenecker führte die beiden Damen in ihr Biedermeierzimmer. »Bitte, machen Sie es sich gemütlich. Ich habe mir den Nachmittag für Sie freigehalten.« »Danke, Frau von Schoenecker. Sie sind sehr freundlich. Es ist eine große Erleichterung für meinen Mann und mich, dass ich Charlotte zu Ihnen bringen darf.« Denise wandte sich dem jungen Mädchen zu. »Wenn du Lust hast, Charlotte, dann kannst du dir inzwischen schon die Zimmer ansehen, die unsere Kinder bewohnen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Feb. 2023
ISBN9783987575006
Leid unter falschem Verdacht: Sophienlust Bestseller 87 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Leid unter falschem Verdacht - Patricia Vandenberg

    Sophienlust Bestseller

    – 87 –

    Leid unter falschem Verdacht

    Patricia Vandenberg

    Es regnete in Strömen. In den Wasserpfützen, die sich im Hof angesammelt hatten, tummelten sich die Spatzen. Denise von Schoenecker stand am Fenster. Immer wieder spähte sie zur Einfahrt hinüber. Und als jetzt ein Wagen sichtbar wurde, ging sie eilig hinaus.

    »Seien Sie mir herzlich willkommen, Frau Bergmeister. Und auch, du Charlotte.«

    Mitleidig sah Denise von Schoenecker in das blasse, erschöpft wirkende Gesicht von Susanne Bergmeister. Auch Charlotte, deren Tochter, die ihr jetzt die Hand reichte und einem Knicks machte, wirkte verhärmt.

    »Bitte, wir wollen gleich hineingehen und alles besprechen.«

    Denise von Schoenecker ließ ihren Gästen den Vortritt. Lena kam heran und nahm Frau Bergmeister und deren Tochter die Regenmäntel ab. Denise von Schoenecker führte die beiden Damen in ihr Biedermeierzimmer.

    »Bitte, machen Sie es sich gemütlich. Ich habe mir den Nachmittag für Sie freigehalten.«

    »Danke, Frau von Schoenecker. Sie sind sehr freundlich. Es ist eine große Erleichterung für meinen Mann und mich, dass ich Charlotte zu Ihnen bringen darf.«

    Denise wandte sich dem jungen Mädchen zu. »Wenn du Lust hast, Charlotte, dann kannst du dir inzwischen schon die Zimmer ansehen, die unsere Kinder bewohnen. Du wirst dort auch einen kleinen Jungen finden, der erst seit einiger Zeit bei uns ist. Er ist sehr traurig. Vielleicht kannst du dich ein wenig mit ihm unterhalten und ihn trösten.«

    Charlotte nickte. »Ja, sehr gern, Frau von Schoenecker. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass ich zu Ihnen kommen darf.«

    Denise hatte nach Carola gerufen. Die junge Frau war kurze Zeit später zur Stelle. Denise machte sie bekannt und bat sie, sich um Charlotte zu kümmern. Carola und Charlotte verließen das Zimmer.

    »So, liebe Frau Bergmeister, jetzt bin ich ganz für Sie da und bereit, Sie anzuhören.«

    Susanne Bergmeister strich ihr Haar zurück. Ihre blauen Augen waren mit einem traurigen Ausdruck auf Denise gerichtet. Um ihren Mund zuckte es schmerzlich, als sie nun zu sprechen begann.

    »Obwohl ich genau weiß, dass alles Wirklichkeit ist, erscheint es mir doch immer wieder wie ein böser Spuk. Wir lebten so glücklich und zufrieden. Und plötzlich dies …« Sie brach ab und tupfte sich die Tränen aus den Augen. Es dauerte eine Weile, bis sie sich so weit beruhigt hatte, dass sie weitersprechen konnte.

    Denise betrachtete sie mit Teilnahme. Sie hatte schon oft erfahren, wie grausam das Schicksal zuschlagen konnte, und wusste auch, was Verzweiflung hieß.

    »Mein Mann arbeitet als Prokurist in einer Bank«, fuhr Susanne Bergmeister fort. »Er hat sich mit Fleiß und Ausdauer hochgearbeitet. Wir besitzen ein kleines Haus und führen ein glückliches Familienleben. Das heißt, wir führten ein glückliches Leben. Denn vor einigen Wochen, sicher haben Sie davon in der Zeitung gelesen, wurde in der Bank, in der mein Mann arbeitet, eingebrochen. Einige Tage später erhielt die Polizei einen anonymen Brief. Darin wurde mein Mann beschuldigt, an dem Verbrechen beteiligt gewesen zu sein. Der anonyme Briefschreiber schilderte genau, dass er meinen Mann aus dem Hinterausgang der Bank habe herauskommen sehen und dass er einen Koffer bei sich getragen habe. Zugleich mit dem anonymen Brief scheint auch noch das Gerücht ausgestreut worden zu sein, dass mein Mann an dem Einbruch beteiligt war. Sie ahnen sicher, Frau von Schoenecker, wie sich so etwas in einer Kleinstadt auswirkt. Die Leute meiden uns, als seien wir aussätzig. Niemand grüßt uns mehr, abgesehen von einigen guten Freunden, die auch weiter zu uns halten. Aber am schlimmsten ist es für Charlotte. Die Kinder in der Schule beschimpfen sie. Alle rücken von ihr ab. Sie muss allein in einer Bank sitzen. Und es nutzte wenig, dass ich den Lehrer aufsuchte und ihn bat, dagegen einzuschreiten.«

    Susanne Bergmeister zuckte hilflos die Achseln. Wieder schossen ihr die Tränen in die Augen.

    »Ich weiß nicht, ob sich jemals alles klären lassen wird. Und ich bewundere meinen Mann, der wie immer seiner Arbeit nachgeht. Dabei weiß ich genau, dass es ihm sehr schwer fällt, so gelassen und ruhig zu erscheinen. Denn ihn bedrückte die Sorge um uns. Und wir beide sind sicher, dass wir noch nicht einmal sehr viel gegen den anonymen Denunzianten tun können.«

    »Das möchte ich nicht sagen, Frau Bergmeister. Wenn Sie sich mit einem tüchtigen Anwalt in Verbindung setzen, ist es vielleicht doch möglich, den Dingen auf die Spur zu kommen. Ich bin sehr gern bereit, Ihnen die Sorge um Charlotte einstweilen abzunehmen. Es ist für das junge Mädchen sicherlich besser, hier in Sophienlust zu leben. Niemand ahnt, warum sie hier ist. Und ich versprechen Ihnen, dass es auch niemand erfährt. Es wäre gut, wenn Sie Charlotte so oft wie möglich besuchen würden. Gewiss wird es auch für Sie und Ihren Gatten angenehm sein, die Ruhe von Sophienlust auf sich einwirken zu lassen. Sie können gern auch über Nacht bleiben, wenn es in Ihre Pläne passt.«

    »Danke, Frau von Schoenecker, danke! Sie sind wirklich sehr liebenswürdig. Ich bin glücklich, dass mir Malus Tante, Frau Walters, geraten hat, Charlotte zu Ihnen zu bringen.« Mit einer raschen Bewegung fasste sie nach Denises Händen und drückte sie herzlich.

    »Nur Mut, Frau Bergmeister, eines Tages wird alles wieder gut sein. Mir kommt gerade ein Gedanke. Ein Freund von uns ist Rechtsanwalt. Wenn Sie ein bisschen warten, werde ich ihn anrufen und ihn fragen, was man in Ihrem Fall tun kann.«

    Denise war aufgestanden und zum Telefon hinübergegangen. Sie wählte Lutz Brachmanns Nummer.

    »Guten Tag, Claudi. Ich bin etwas eilig, ich habe einen Besuch hier. Glaubst du, dass Lutz eine Sekunde Zeit für mich hat?«

    »Ja, Denise. Ich werde ihn gleich rufen. Auf Wiedersehen.«

    »Auf Wiedersehen, Claudi. Guten Tag, Lutz.« Denise erzählte Dr. Brachmann, was sie von Frau Bergmeister erfahren hatte. »Was glaubst du, kann man dagegen unternehmen, Lutz?«

    »Herzlich wenig, Denise. Leider ist hier in unserem Gesetz eine Lücke. Gegen Rufmord ist nichts zu tun. Vor allem dann nicht, wenn man nicht weiß, wer der Übeltäter ist. Am besten sollte sich Frau Bergmeister mit einem Anwalt in Verbindung setzen. Vielleicht lässt sich irgendetwas erfahren.«

    »Vielen Dank, Lutz. Ich hoffe, wir sehen euch bald mal auf Schoeneich. Auf Wiedersehen.«

    Denise legte den Hörer auf die Gabel zurück. Sie wandte sich wieder an die Besucherin.

    »Unser Freund ist sehr skeptisch, Frau Bergmeister. Vor allem, weil man nicht weiß, wer Ihrem Mann so etwas unterstellt hat. Trotz allem hält auch er es für besser, wenn Sie sich mit einem Anwalt in der Stadt in Verbindung setzen.«

    »Ja, das werden wir tun. Ich werde meinen Mann dazu überreden. Denn schließlich möchte er genausowenig wie ich, dass Charlotte für alle Zukunft in Sophienlust bleiben muss. Und bis sich das Gerede wieder legt, können Jahre vergehen. Sie wissen ja, wie die Leute sind.« Sie sah auf ihre Uhr. »Ich werde mich verabschieden müssen, damit ich meinen Zug noch erreiche.«

    Denise erhob sich. »Wenn Sie wollen, können wir noch schnell das Haus besichtigen, damit Sie auch ganz genau wissen, in welcher Umgebung sich Charlotte künftig aufhalten wird.«

    *

    Carola hatte Charlotte bereits das ganze Haus gezeigt. Nun ließ sie das junge Mädchen bei Habakuk zurück. Der Papagei wackelte neugierig mit dem Kopf. Er flatterte mit den Flügeln.

    »Habakuk brav, Habakuk brav …«

    Sein drolliges Gehabe veranlasste Charlotte zu einem kleinen Lachen. Der Papagei war wirklich allerliebst.

    »Er ist immer so lustig«, klang eine Stimme neben ihr auf. »Ich wollte, ich könnte auch wieder richtig von Herzen lachen.«

    Charlotte wandte sich zur Seite. Sie sah einen kleinen Jungen. Das schmale Gesicht unter dem blonden Haar war blass. Und die Augen sahen verweint aus. Er hatte beide Hände in die Taschen seiner Lederhose gebohrt.

    »Guten Tag«, sagte Charlotte und streckte dem Jungen die Hand hin. »Wie heißt du denn? Ich heiße Charlotte.«

    »Ich heiße Rainer Gerwin. Bleibst du denn jetzt auch hier? Du bist doch schon so groß. Hast du auch keine Eltern mehr?«

    »Doch, Rainer«, erwiderte Charlotte. »Gott sei Dank, ich habe meine Eltern noch. Doch leider … ist es nicht möglich, dass ich zu Hause bleibe. Wenigstens vorläufig nicht. Bitte, frag’ mich nicht, ich kann nichts darüber sagen. Und du hast deine Eltern verloren?«

    »Ja«, nickte Rainer. Seine Augen schimmerten wieder feucht. »Ein wahnsinniger Sportwagenfahrer hat sie überfahren. Sie gingen über die Straße. Auf dem Zebrastreifen. Er hat überhaupt nicht gebremst und ist einfach auf sie zugerast.« Jetzt klangen die Tränen auch durch seine Stimme. »Kannst du dir vorstellen, wie verlassen ich mir vorkomme? Ich wünschte, ich wäre bei ihnen gewesen. Dann wären wir doch alle beisammen geblieben.«

    Charlotte legte den Arm um die Schultern des Jungen und drückte ihn herzlich an sich.

    »Das ist sehr schlimm, Rainer. Da geht es mir ja noch besser, auch wenn ich sehr traurig bin, dass ich von meinen Eltern fort muss. Aber sie sind wenigstens noch da. Ich kann sie sehen, wenn ich will. Hast du denn gar keine Verwandten, die sich um dich kümmern könnten?«

    Rainer schüttelte den Kopf. Er wischte sich die Tränen mit den Händen aus den Augen. »Nein, ich hab’ keine. Ich hatte schon Angst, dass ich in ein Waisenhaus müsste. Doch Freunde von Vati und Mutti haben mich hierhergebracht, nach Sophienlust. Hier ist es schön. Es wird dir auch gefallen. Aber wenn man so traurig ist wie ich, dann gefällt es einem wohl nirgendwo richtig.«

    »Wollen wir beide Freunde werden, Rainer?« Charlotte sah den Kleinen herzlich an.

    »Meinst du das im Ernst? Du bist doch viel älter als ich. Und junge Mädchen, die gehen doch lieber mit jungen Burschen als mit Kindern.«

    »Wenn ich es sage, dann meine ich es auch so. Also, willst du?« Charlotte hielt ihm die Hand hin.

    Rainer schlug sofort ein. »Das ist fein. Danke,

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