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Ein Waisenkind, ein Hund und die Liebe: Sophienlust Bestseller 14 – Familienroman
Ein Waisenkind, ein Hund und die Liebe: Sophienlust Bestseller 14 – Familienroman
Ein Waisenkind, ein Hund und die Liebe: Sophienlust Bestseller 14 – Familienroman
eBook124 Seiten1 Stunde

Ein Waisenkind, ein Hund und die Liebe: Sophienlust Bestseller 14 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht.
Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.

Der Junge hockte auf dem Fußboden und hatte den Arm fest um den Hals seines Hundes gelegt. Gesine Olsen trat näher und strich über Jochens helles Haar. Immer, wenn sie in die ernsten Augen des Kindes blickte, tat ihr das Herz weh. Der jungen Anwältin war von Amts wegen die Aufgabe zugefallen, den Nachlaß des Ingenieurs Raimund Heller zu ordnen. Noch wohnte dessen Sohn Jochen in der geräumigen Wohnung und wurde von der Haushälterin betreut. Ja, der kleine Jochen war tatsächlich ein armer Bursche. Erst vor einem Jahr hatte er seine Mutter verloren, und nun ruhte auch sein Vater in der kühlen Erde. Ohne weitere Angehörige war das Kind zurückgeblieben. Gesine Olsen war sogleich bereit gewesen, sich des Falles anzunehmen. Inzwischen kannte sie Jochen schon besser und fühlte sich stark zu dem Jungen hingezogen. »Wie geht's?« fragte sie und durfte nun sogar Domo, seinen Hund streicheln. Domo war Jochens treuester Freund. Er erlaubte durchaus nicht jedem, sich dem Jungen auch nur zu nähern. Seit dem Tod Raimund Hellers fühlte sich der kluge Hund sozusagen für das Kind verantwortlich, und das warf einige Probleme auf. Wie groß diese Schwierigkeiten werden sollten, ahnte Gesine Olsen an diesem Morgen allerdings nicht. »Ganz gut«, antwortete Jochen leise. »Stimmt es, daß Frau Gläser nächste Woche fortgeht?« Gesine senkte unwillkürlich die Lider.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Juli 2020
ISBN9783740968717
Ein Waisenkind, ein Hund und die Liebe: Sophienlust Bestseller 14 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Ein Waisenkind, ein Hund und die Liebe - Aliza Korten

    Sophienlust Bestseller

    – 14 –

    Ein Waisenkind, ein Hund und die Liebe

    Dich will ich nicht auch noch verlieren!

    Aliza Korten

    Der Junge hockte auf dem Fußboden und hatte den Arm fest um den Hals seines Hundes gelegt. Gesine Olsen trat näher und strich über Jochens helles Haar. Immer, wenn sie in die ernsten Augen des Kindes blickte, tat ihr das Herz weh.

    Der jungen Anwältin war von Amts wegen die Aufgabe zugefallen, den Nachlaß des Ingenieurs Raimund Heller zu ordnen. Noch wohnte dessen Sohn Jochen in der geräumigen Wohnung und wurde von der Haushälterin betreut. Ja, der kleine Jochen war tatsächlich ein armer Bursche. Erst vor einem Jahr hatte er seine Mutter verloren, und nun ruhte auch sein Vater in der kühlen Erde. Ohne weitere Angehörige war das Kind zurückgeblieben.

    Gesine Olsen war sogleich bereit gewesen, sich des Falles anzunehmen. Inzwischen kannte sie Jochen schon besser und fühlte sich stark zu dem Jungen hingezogen.

    »Wie geht’s?« fragte sie und durfte nun sogar Domo, seinen Hund streicheln.

    Domo war Jochens treuester Freund. Er erlaubte durchaus nicht jedem, sich dem Jungen auch nur zu nähern. Seit dem Tod Raimund Hellers fühlte sich der kluge Hund sozusagen für das Kind verantwortlich, und das warf einige Probleme auf. Wie groß diese Schwierigkeiten werden sollten, ahnte Gesine Olsen an diesem Morgen allerdings nicht.

    »Ganz gut«, antwortete Jochen leise. »Stimmt es, daß Frau Gläser nächste Woche fortgeht?«

    Gesine senkte unwillkürlich die Lider. »Ja, Jochen. Frau Gläser hat eine andere Tätigkeit gefunden und muß dort anfangen. Ich werde dich übermorgen ins Kinderheim bringen. Sie freuen sich dort schon auf dich.«

    Jochen schluckte einmal. »Und was wird aus Domo?« fragte er unsicher. »Ich will ihn mitnehmen.«

    Gesine kauerte sich auf den Teppich. »Schau, Jochen, ich habe es dir schon ein paarmal erklärt. Im Kinderheim sind ungefähr achtzig Buben und Mädchen. Stell dir bitte vor, wie es zuginge, wenn jedes Kind einen Hund oder eine Katze mitbringen wollte! Es ist einfach unmöglich, und du bist ja auch schon groß genug, um das zu verstehen.«

    Jochen schüttelte den Kopf. »Nein, Tante Gesine, das verstehe ich überhaupt nicht. Domo muß bei mir bleiben. Er bekommt Heimweh bei fremden Leuten.«

    Gesine stiegen Tränen in die Augen. Auch Jochen würde sich nach seinem treuen Begleiter und Spielgefährten sehnen! Aber sie war machtlos gegen die Vorschriften des Heims, deren Notwendigkeit sie einsah. Ausnahmen konnte man dort kaum machen, denn es gab sicherlich noch andere Waisenkinder, die ebenfalls gern einen Vierbeiner mitgebracht hätten.

    »Herr Adam ist ein großer Hundefreund, Jochen. Wenn du willst, bringen wir Domo zusammen zu ihm. Domo wird es gut bei ihm haben, denn dort ist ein großer Garten.«

    Domo braucht keinen Garten. Tante Gesine. Er will bei mir bleiben.«

    Die Anwältin unterdrückte einen Seufzer. Es war sehr schwer, Jochen dies alles verständlich zu machen. Der arme kleine Kerl hatte schon so viel verloren. Es erschien ihr schrecklich grausam, ihm jetzt auch noch die Trennung von seinem Hund zuzumuten. Aber es gab keine andere Lösung.

    Gesine kam sich schäbig vor, aber was sollte sie tun? Sie zog Jochen an sich und küßte ihn aufs blonde Haar. »Es tut mir selbst so leid, Jochen«, flüsterte sie. »Aber mir fällt keine andere Lösung ein. Du darfst Herrn Adam vielleicht manchmal besuchen und Domo wiedersehen. Ich weiß allerdings nicht, ob er damit einverstanden ist.«

    »Ich finde es gemein, einen Hund zu verkaufen. Ich habe ihn lieb, Tante Gesine, und Domo hat mich natürlich auch lieb.«

    Gesine drückte einen zweiten Kuß in das dichte helle Haar des Kindes. »Wenn ich könnte, würde ich Domo zu mir nehmen, Jochen. Aber leider geht das nicht. In meinem Haus sind Hunde nicht erlaubt.«

    Jochen wischte sich eine Träne von der Wange. »Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll, Tante Gesine.«

    Frau Gläser kam herein. Sie brachte etwas zu essen für Jochen, doch der Bub wollte nichts haben. »Er hat schon gestern nichts angerührt, Fräulein Dr. Olsen«, sagte die Haushälterin besorgt. »Ich wünschte, ich könnte noch ein paar Wochen hierbleiben.«

    »Das würde nichts ändern oder bessern«, erwiderte Gesine betrübt. »Es ist richtiger, wir bringen es hinter uns.«

    Frau Gläser nickte. »Ich habe schon alles verpackt im Haushalt. Am Dienstag kommen die Leute, um die Sachen abzuholen. Die Inventarlisten sind auch fertig. Ihre Sekretärin kann sie abschreiben.«

    Gesine dankte der tüchtigen, umsichtigen Frau, die in dieser Zeit eine wertvolle Helferin für sie gewesen war. Sie blieb, bis Jochen sich schließlich in ein Spiel vertiefte, so daß er ihren Aufbruch nur so nebenbei zur Kenntnis nahm.

    Ein Segen, daß der Bub seinen Kummer wenigstens hin und wieder vergessen konnte. Der Hund wich keinen Augenblick von seiner Seite. Gesine nahm sich vor, trotz allem noch einmal im Kinderheim anzufragen, ob man Domo nicht aufnehmen könne. Das Tier war überaus fügsam und störte fast gar nicht...

    In ihrem kleinen Wagen fuhr Gesine zu dem modernen Häuserblock in der Innenstadt, in dem sie ihre Kanzlei und auch ihre kleine Wohnung hatte. Sie übergab Frau Heinrich, der Sekretärin, die Inventarliste des Haushalts Heller und wählte anschließend die Nummer des städtischen Kinderheims, dessen Leiterin, eine freundliche Dame, ihr auch diesmal eine Absage erteilte.

    »Ich sehe ein, daß es für den Jungen schmerzlich ist, sich von dem Hund trennen zu müssen«, sagte sie, »aber Sie müssen sich bitte auch in unsere Situation hineindenken, Fräulein Dr. Olsen. Für Tiere gibt es bei uns keinen Platz, so sehr wir das bedauern.«

    Gesine bedankte sich und legte auf. Es führte kein Weg daran vorbei, daß sie Domo zu Herrn Adam bringen mußte.

    *

    Roland Adam begrüßte die hübsche Anwältin freundlich. Auch Jochen reichte er die Hand. Er hatte für den wertvollen Hund einen guten Preis bezahlt.

    »Da ist er also, mein Domo«, sagte er und ergriff die Leine.

    Domo knurrte feindselig.

    »Du mußt bei Herrn Adam bleiben, Domo«, redete Jochen ihm mit tränenerstickter Stimme zu. »Es geht nicht anders. Sei ein braver Hund.«

    So leicht ließ sich Domo jedoch nicht umstimmen. Herr Adam, der sich mit Hunden auskannte, forderte Gesine und Jochen auf, ins Haus zu kommen. Er bewirtete seine Gäste mit Fruchtsaft und Gebäck. Dabei bemühte er sich, mit Domo Freundschaft zu schließen, was ihm allmählich sogar gelang.

    »Hast du seine Schlafdecke und seinen Futternapf mitgebracht?« wandte er sich an Jochen. »Dann fühlt er sich hier gleich zu Hause.«

    Jochen holte Domos gepolsterte Decke und zwei Näpfe sowie eine Packung seines Lieblingsfutters aus dem Auto. Gemeinsam richteten sie unter der Treppe zum oberen Stockwerk des schönen Hauses einen Platz für Domo her, und Jochen versorgte seinen Frend zum letztenmal mit Wasser und Futter.

    Als Gesine jedoch zusammen mit Jochen aufbrechen wollte, gesellte sich Domo sogleich wieder an die Seite des Buben. Es blieb nichts anderes übrig, als das Tier fest anzubinden. Jochen schluchzte, Domo winselte, und Gesine stolperte im Garten, weil ihre Augen von Tränen blind waren.

    »Er gewöhnt sich bestimmt rasch ein«, sagte Roland Adam beruhigend. »Ich hatte früher einen anderen Hund, und das wird Domo bald spüren.« Er verschloß das Gartentor sorgsam, so daß Domo gewiß keine Chance hatte auszureißen.

    Jochen hockte auf dem Rücksitz des Autos und war so verzweifelt, daß er nicht mehr weinen konnte. Gesine führte ihn in eine Eisdiele, aber der Bub ließ den herrlich mit Sahne und Früchten dekorierten Becher stehen.

    Abends weinte Jochen haltlos und verzweifelt. Neben seinem Bett wartete schon der gepackte Koffer. Gesine ging erst, nachdem der Junge eingeschlafen war. Sie haßte sich selbst, weil sie dem Kind so viel Schmerz zufügen mußte.

    *

    »Ich werde die Vormundschaft für Jochen übernehmen«, erklärte Gesine und legte die Akte auf den Tisch ihrer Mitarbeiterin. »Stellen Sie bitte den Antrag, Frau Heinrich. Ich möchte diesen armen Jungen nicht gänzlich aus den Augen verlieren.«

    Ella Heinrich nickte. »Ich bin erleichtert darüber, daß Sie sich dazu entschlossen haben«, sagte sie. »In den letzten Tagen habe ich immer an das Kind denken müssen. Wie war es denn gestern im Kinderheim? War Jochen sehr traurig?«

    Gesine strich sich über die Stirn.

    »Eigentlich ist dieses Kapitel schneller zu Ende gegangen, als ich geglaubt hatte. Jochen sagte kaum ein Wort. Es schien ihm sogar ein bißchen in dem Heim zu gefallen. Dieses Heim ist besonders gut eingerichtet. Die Kinder haben kleine Zimmer, jeweils zu zweit oder zu dritt. Es gibt viel Platz zum Spielen, und auch der Garten gefällt mir. Ein paar Kinder haben Jochen gleich mitgenommen zum Spielen. Natürlich hat er nicht sofort gelacht, aber er scheint sich einzufügen. Ich hatte mir das ärger vorgestellt. Bevor ich wegging, versprach ich ihm,

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