Wenn Engel lieben: Toni der Hüttenwirt Extra 63 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Es war schon späterer Vormittag. Richard hatte den Tisch vor der Almhütte der Kuhalm für vier Personen gedeckt. Jetzt stand er am Gatter und sah den Kühen zu. Als er ein Auto kommen hörte, drehte er sich um. Es war Steffen Schneider, der wendete und den Wagen in Fahrtrichtung parkte. Steffen und Heddy stiegen aus. Steffen nahm einen Korb aus dem Kofferraum, und sie kamen auf Richard zu. Heddy begrüßte ihn überschwänglich. »Pst, nicht so laut!«, sagte er und legte den Finger über die Lippen. Heddy sah ihren Vater, der nicht ihr leiblicher Vater war, erstaunt an. Dann fiel ihr Blick auf den Tisch. »Chris hat hier übernachtet«, flüsterte er. Er nahm Steffen den Korb ab und stellte ihn auf die Bank hinter den Tisch. Schnell füllte er drei Becher mit Kaffee aus der Thermoskanne. Er reichte Heddy und Steffen die Becher. Dann winkte er ihnen, ihm zu folgen. Er ging zu Steffens Auto und lehnte sich dagegen. »Es wurde sehr spät gestern.
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Buchvorschau
Wenn Engel lieben - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 63 –
Wenn Engel lieben
... dann ist nicht nur eine Verlobung fällig
Friederike von Buchner
Es war schon späterer Vormittag. Richard hatte den Tisch vor der Almhütte der Kuhalm für vier Personen gedeckt. Jetzt stand er am Gatter und sah den Kühen zu. Als er ein Auto kommen hörte, drehte er sich um. Es war Steffen Schneider, der wendete und den Wagen in Fahrtrichtung parkte. Steffen und Heddy stiegen aus. Steffen nahm einen Korb aus dem Kofferraum, und sie kamen auf Richard zu.
Heddy begrüßte ihn überschwänglich.
»Pst, nicht so laut!«, sagte er und legte den Finger über die Lippen. Heddy sah ihren Vater, der nicht ihr leiblicher Vater war, erstaunt an. Dann fiel ihr Blick auf den Tisch.
»Chris hat hier übernachtet«, flüsterte er. Er nahm Steffen den Korb ab und stellte ihn auf die Bank hinter den Tisch. Schnell füllte er drei Becher mit Kaffee aus der Thermoskanne. Er reichte Heddy und Steffen die Becher. Dann winkte er ihnen, ihm zu folgen. Er ging zu Steffens Auto und lehnte sich dagegen.
»Es wurde sehr spät gestern. Es war schon hell, als sich Chris verabschieden wollte. Ich wünschte mir, dass sie bleibt. Ich dachte, es wäre schön, wenn wir vier zusammen frühstücken. Also hat Chris hier übernachtet. Sie schläft in dem Zimmer mit dem Einzelbett, ich habe das Zimmer mit den Doppelbetten genommen. Ich konnte nur wenig schlafen. Es ging mir so viel im Kopf herum.«
»Habt ihr euch ausgesprochen, Ricky?«, fragte Heddy.
»Erstens, die Anrede Ricky habe ich zu den Akten gelegt. Du weißt, dass mein zweiter Vorname Richard ist. Ich bin in einem gewissen Alter und Ricky klingt mir zu sehr nach einem jungen Spund. Der Name Richard gefällt Chris auch. Also, Heddy, ich bin Richard.«
»Einverstanden, Richard!«, sagte Heddy. »Der fesche Bursche hier ist Steffen. Ich habe dir von ihm erzählt.«
Sie gaben sich die Hand.
»Es freut mich, dich kennenzulernen«, sagte Steffen. »Und ich freue mich, dich kennenzulernen«, antwortete Richard.
»Genug der Begrüßung!«, sagte Heddy. »Ihr könnt euch später noch beschnuppern. Ich platze vor Neugierde. Wie lief es mit Chris?«
»Wir haben uns ausgesprochen. Gut war es«, seufzte Richard. »Ich denke, sie glaubt mir, dass ich mit der Sache nichts zu tun hatte. Sie ist ein sehr lieber Mensch, Heddy. Ihr beide seid euch sehr ähnlich. Ihr habt so viel gemeinsam, wie ihr sprecht, wie ihr euch das Haar hinter die Ohren streift und vieles mehr, von der äußeren Ähnlichkeit mal ganz abgesehen.«
»Was hat Chris gesagt? Was habt ihr gesprochen?«, drängte Heddy.
Richard streichelte ihr über die Wange. »Es ist unmöglich, stundenlange Gespräche zusammenzufassen, Heddy. Ich war am Anfang sehr aufgeregt. Mir ging es darum, Chris verständlich zu machen, dass ich von dem Betrug nichts gewusst habe. Ihr ist klar, dass ich auch ein Opfer bin. Ich sagte ihr, dass ich mit ihr in Kontakt getreten wäre, wenn ich früher dahintergekommen wäre. Ich habe mich entschuldigt und entschuldigt, obwohl ich nichts davor konnte. Chris hat ein großes Herz. Sie versteht, dass mich dieser Betrug, dieser ungeheure Vertrauensbruch, zutiefst erschüttert hat.«
Er nippte an seinem Kaffee.
»Im Anfang war ich sehr gehemmt. Ich gestehe, dass ich mit der Fassung kämpfte. Chris war sehr mitfühlend. Sie ist eine wunderbare Frau, Heddy. Du kannst stolz sein, sie als Mutter zu haben.«
»Das bin ich, Richard. Wir haben uns von der ersten Sekunde an verstanden. Und wir entdecken jedes Mal, wenn wir uns sehen, weitere Gemeinsamkeiten.«
Sie nippte an ihrem Kaffee, bevor sie weitersprach:
»Es klingt vielleicht sonderbar, weil ich Chris doch erst wenige Tage kenne. Aber so innig verbunden gefühlt habe ich mich mit Silvia nie. Oder soll ich das nicht sagen, Richard?«
Richard trank einen Schluck Kaffee, um Zeit zu haben, sich die Antwort zu überlegen.
»Doch, Heddy, das darfst du sagen. Ich verstehe dich. Chris ist deine Mutter. Silvia hat Mutter nur gespielt. So kommt es mir vor, wenn ich zurückdenke. Sie war immer um dich besorgt und tat alles, was nötig war.«
Er rieb sich nachdenklich das Kinn und sagte:
»Heddy, mir kommt jetzt nachträglich ein Gedanke. Wenn ich mich erinnere, wie das Verhältnis von Silvia zu dir war, muss ich sagen, es fehlte etwas. Da gab es keine Verbundenheit.«
Heddy nickte eifrig und sagte:
»Jetzt im Nachhinein kann ich das bestätigen. Okay, Silvia hat mich auch in den Arm genommen und so weiter. Aber erst seit ich Chris umarmt habe, kenne ich den Unterschied. Silvias Umarmung war gespielt. Chris Umarmung kommt direkt aus dem Herzen. Anders kann ich es nicht beschreiben.«
Heddy und Richard nickten beide.
»Wenn du mich umarmst, Richard, ist es so wie immer. Ich weiß, du hast mich immer lieb gehabt. Und für mich wirst du immer mein geliebter Papa sein.«
Richards Augen wurden leicht feucht.
Sie fielen sich in die Arme und hielten sich fest. »Wir werden das durchstehen, Richard«, flüsterte Heddy ihm ins Ohr. »Du wirst immer an meinem Leben teilhaben.«
»Und du an meinem Leben, Heddy. Ich muss von null anfangen. Ich will alle Erinnerungen an Silvia hinter mir lassen. Ich weiß, dass ich mir da Illusionen mache. Aber ich will es versuchen. Als Erstes gebe ich die Wohnung auf. Darüber sprechen wir einmal extra. Ich war gestern in München und habe die Sachen geholt, die du wolltest. Ich habe es kaum in unserer Wohnung ausgehalten und habe mich sehr beeilt, fertig zu werden. Übrigens, ich habe mit Chris die Fotoalben durchgesehen und ihr viel erzählt.«
Er lächelte.
»Es war eine lange Nacht. Es war eine schöne Nacht. Chris saugte jedes Wort auf wie ein Schwamm, das ich über dich sprach. Klar war es nicht möglich, alle Erinnerungen zu erzählen. Aber es war ein Anfang. Und Chris erzählte von sich. Sie legte mir auch dar, warum ihre Mutter darauf bestand, dass du fortgeben wurdest.«
Heddy nickte.
»Darüber hat Chris mit mir ausführlich gesprochen. Im Grunde hat ihre Mutter mich abgelehnt, weil sie Chris abgelehnt hat.«
»So kann man es zusammenfassen«, sagte Richard. »Was dieses Verhalten nicht wirklich erklären kann. Nun ja, Silvia ist tot, Chris Mutter ist ebenfalls verstorben. Wir können weder die eine noch die andere fragen.«
»Das stimmt, wir müssen allein damit fertig werden, Richard. Außerdem würden wir wahrscheinlich nur belogen werden. Wir fangen am besten ein neues Leben an. Ich werde Steffen heiraten. Du suchst dir eine andere Wohnung. Es wird für uns beide ein neuer räumlicher Anfang. Das ist gut.«
»Ja, das denke ich auch. Deshalb habe ich mich entschlossen, einen Ortswechsel vorzunehmen. In unserer Wohnung werde ich an Silvia erinnert.«
»Das ist nicht zu vermeiden«, seufzte Heddy. »Vielen Dank, dass du die Sachen geholt hast, die ich wollte! Ich gestehe, der Grund war nicht nur Zeitnot, ich wollte nicht hinfahren.«
»Das verstehe ich, Heddy«, sagte Richard.
Heddy seufzte.
»Nun, irgendwann muss ich in den sauren Apfel beißen, wenn du die Wohnung räumst. Ich bin am Überlegen, welche Sachen ich aus meinem Zimmer haben will. Steffen und ich wollen Kinder. Vielleicht wäre es gut, wenn ich ihnen später Erinnerungen aus meiner Kindheit geben könnte.«
»Lass dir Zeit! Es drängt nicht. Es dauert bestimmt einige Wochen, bis ich die Wohnung verkauft habe. Außerdem überlege ich, ob ich sie nicht einfach vermieten