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Lena will vergessen: Der neue Dr. Laurin 70 – Arztroman
Lena will vergessen: Der neue Dr. Laurin 70 – Arztroman
Lena will vergessen: Der neue Dr. Laurin 70 – Arztroman
eBook97 Seiten1 Stunde

Lena will vergessen: Der neue Dr. Laurin 70 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an.
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.

Als Noah Bruckner aus der Bäckerei zurückkehrte, blieb er auf der Terrasse seines kleinen Hauses im Südwesten Frankreichs stehen und blinzelte in die aufgehende Sonne. Ihm wurde das Herz weit, als er den Blick über die vor ihm liegende Landschaft gleiten ließ. Er hatte München vor zwei Jahren mit dem Gefühl verlassen, er müsse einmal raus aus seiner Heimatstadt, raus aus Deutschland. Er war ein Jahr lang durch die Welt getrampt, hatte sich, wo es ihm gefiel, Arbeit gesucht und war nach ein paar Wochen weitergezogen. Schließlich war er hier gelandet, in dieser hügeligen, von Felsen durchzogenen, eher dünn besiedelten Landschaft, und er hatte sich vorstellen können, an diesem Ort zu bleiben, zumindest eine Zeit lang. Das Häuschen hatte zum Verkauf gestanden, es war billig gewesen, weil man es zuerst instand setzen musste, bevor man es bewohnen konnte, und so hatte er es gekauft und alles, was an Arbeiten angefallen war, selbst gemacht. Er war ein geschickter Handwerker, und für die Arbeiten, die er sich selbst nicht zutraute, hatte er sich Hilfe geholt. Jetzt war das Haus ein richtiges Schmuckstück, und Noah war mittlerweile ein anerkanntes und beliebtes Mitglied der Dorfgemeinschaft geworden – was auch an seiner offenen, zugewandten und hilfsbereiten Art lag und daran, dass er sich für das Gemeinwohl engagierte. Außerdem sprach er mittlerweile fließend Französisch, was ihm ebenfalls hoch angerechnet wurde. Zu seinem Haus gehörte ein kleines Stück Land, auf dem er sein eigenes Gemüse zog. Er lebte von Radioreportagen und Artikeln über seine neue Heimat, die er für deutsche Zeitungen schrieb, meistens für die Reiseseiten. Er war also immer noch viel unterwegs, aber meistens blieb er in der Gegend, weil er abends gern wieder zu Hause sein wollte. Und er hatte die Idee für eine Krimireihe entwickelt, mit einer Kommissarin, die in 'seinem' Dorf leben sollte. In Deutschland wurden Krimis, die in interessanten französischen Gegenden spielten, gern gelesen. Zwei Verlage hatte er bereits für sein Projekt interessieren können. Und die ersten drei Kapitel des ersten Romans hatte er auch bereits geschrieben. Während er sich streckte und reckte und allmählich den letzten Rest an Müdigkeit aus seinem Körper vertrieb, sah er der Sonne dabei zu, wie sie langsam höher stieg und dachte wieder einmal, wie gut es ihm ging. Er war achtundzwanzig Jahre alt, hatte schon viel von der Welt gesehen, er war gesund, und er mochte seine Arbeit, mit der er genug Geld verdiente, um so zu leben, wie es ihm gefiel. Noch besser wäre es ihm nur gegangen, wenn er eine Frau gefunden hätte, mit der er hätte zusammenleben wollen – und sie mit ihm. Es gab durchaus Frauen, die an einem Leben mit ihm mehr als interessiert gewesen wären, das wusste er, aber er wollte die Eine finden, bei der es keine Zweifel mehr gab.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Apr. 2022
ISBN9783740992378
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    Buchvorschau

    Lena will vergessen - Viola Maybach

    Der neue Dr. Laurin

    – 70 –

    Lena will vergessen

    Doch du kannst deine Wurzeln nicht verleugnen

    Viola Maybach

    Als Noah Bruckner aus der Bäckerei zurückkehrte, blieb er auf der Terrasse seines kleinen Hauses im Südwesten Frankreichs stehen und blinzelte in die aufgehende Sonne. Ihm wurde das Herz weit, als er den Blick über die vor ihm liegende Landschaft gleiten ließ.

    Er hatte München vor zwei Jahren mit dem Gefühl verlassen, er müsse einmal raus aus seiner Heimatstadt, raus aus Deutschland. Er war ein Jahr lang durch die Welt getrampt, hatte sich, wo es ihm gefiel, Arbeit gesucht und war nach ein paar Wochen weitergezogen. Schließlich war er hier gelandet, in dieser hügeligen, von Felsen durchzogenen, eher dünn besiedelten Landschaft, und er hatte sich vorstellen können, an diesem Ort zu bleiben, zumindest eine Zeit lang.

    Das Häuschen hatte zum Verkauf gestanden, es war billig gewesen, weil man es zuerst instand setzen musste, bevor man es bewohnen konnte, und so hatte er es gekauft und alles, was an Arbeiten angefallen war, selbst gemacht. Er war ein geschickter Handwerker, und für die Arbeiten, die er sich selbst nicht zutraute, hatte er sich Hilfe geholt. Jetzt war das Haus ein richtiges Schmuckstück, und Noah war mittlerweile ein anerkanntes und beliebtes Mitglied der Dorfgemeinschaft geworden – was auch an seiner offenen, zugewandten und hilfsbereiten Art lag und daran, dass er sich für das Gemeinwohl engagierte. Außerdem sprach er mittlerweile fließend Französisch, was ihm ebenfalls hoch angerechnet wurde.

    Zu seinem Haus gehörte ein kleines Stück Land, auf dem er sein eigenes Gemüse zog. Er lebte von Radioreportagen und Artikeln über seine neue Heimat, die er für deutsche Zeitungen schrieb, meistens für die Reiseseiten. Er war also immer noch viel unterwegs, aber meistens blieb er in der Gegend, weil er abends gern wieder zu Hause sein wollte.

    Und er hatte die Idee für eine Krimireihe entwickelt, mit einer Kommissarin, die in ‚seinem‘ Dorf leben sollte. In Deutschland wurden Krimis, die in interessanten französischen Gegenden spielten, gern gelesen. Zwei Verlage hatte er bereits für sein Projekt interessieren können. Und die ersten drei Kapitel des ersten Romans hatte er auch bereits geschrieben.

    Während er sich streckte und reckte und allmählich den letzten Rest an Müdigkeit aus seinem Körper vertrieb, sah er der Sonne dabei zu, wie sie langsam höher stieg und dachte wieder einmal, wie gut es ihm ging. Er war achtundzwanzig Jahre alt, hatte schon viel von der Welt gesehen, er war gesund, und er mochte seine Arbeit, mit der er genug Geld verdiente, um so zu leben, wie es ihm gefiel. Noch besser wäre es ihm nur gegangen, wenn er eine Frau gefunden hätte, mit der er hätte zusammenleben wollen – und sie mit ihm.

    Es gab durchaus Frauen, die an einem Leben mit ihm mehr als interessiert gewesen wären, das wusste er, aber er wollte die Eine finden, bei der es keine Zweifel mehr gab. Und wenn er sie nicht fand, würde er eben alleinbleiben. Er kam allein gut zurecht, das hatte er lange genug ausprobiert. Aber anders wäre es schöner gewesen, das war der Punkt. Noch schöner, als es ohnehin schon war.

    Noah wusste, dass er gut aussah, und er war froh darüber. Gutes Aussehen erleichterte das Leben, er war also dankbar dafür, bildete sich aber nichts darauf ein. Schließlich hatte er nichts dafür getan, dass er groß und schlank war, ein ebenmäßiges Gesicht mit einer etwas zu großen Nase hatte und dass seine blauen Augen einen interessanten Gegensatz zu seinen dunklen Haaren darstellten. Außerdem hatte er ein gewinnendes Lächeln und ein etwas polterndes, lautes Lachen, von dem er nicht einmal ahnte, dass es ihm vor allem die Herzen der älteren Leute im Dorf öffnete. Wenn er lachen musste, platzte es einfach aus ihm heraus, und das nahm viele Menschen für ihn ein, ganz unabhängig von seinem guten Aussehen.

    „Du bist ja schon auf!", sagte eine Stimme hinter ihm.

    Noah drehte sich zu seinem Vater Oliver um, der bereits seit zwei Monaten bei ihm zu Besuch war. Noahs Mutter war vor einigen Jahren an einem Herzinfarkt gestorben, seitdem war das Verhältnis von Vater und Sohn sehr viel enger geworden. „Ich war doch schon immer ein Frühaufsteher, Papa", sagte er.

    Oliver gähnte. „Ja, ich erinnere mich, das hast du von deiner Mutter."

    „Wieso bist du nicht im Bett geblieben? Du weißt doch: Von mir aus kannst du bis mittags schlafen, mich stört das nicht."

    „Aber mich, schließlich will ich etwas von deinem Leben hier mitbekommen. Aber es stimmt schon: Wenn ich mich auf etwas freue später, dann ist es die Möglichkeit, morgens so lange im Bett zu bleiben, bis ich mich richtig ausgeschlafen fühle."

    „Aber du willst doch noch nicht in Rente gehen, oder?"

    Oliver kam näher und stellte sich neben seinen Sohn, um ebenfalls den Sonnenaufgang zu bewundern. Er legte Noah einen Arm um die Schultern, sie waren gleich groß. „Ich arbeite viel zu gern, um schon aufzuhören. Aber die letzte Produktion war für mich eine echte Herausforderung. Wir mussten fast jeden Morgen um sechs raus. Und das mir!"

    Noah lachte. Sein Vater war Kameramann, vor allem drehte er Dokumentarfilme. Für seine Arbeit hatte er eine Vielzahl an Preisen bekommen. Gerade jetzt hatte er drei Monate Pause, bis die nächsten Dreharbeiten beginnen würden, sonst hätte er gar nicht so lange bei Noah bleiben können. Aber seine Zeit in Frankreich neigte sich dem Ende zu. In einer Woche würde er zurück nach Berlin fahren, wo er seit Jahren lebte, um mit den Vorbereitungen für den neuen Film zu beginnen.

    „Gegenüber sind übrigens die Neuen eingezogen, sagte Noah. „Gestern Abend noch. Gesehen habe ich sie nicht, aber Aurélie wusste natürlich wieder bestens Bescheid, und es steht tatsächlich ein Kleintransporter in der Einfahrt. Wenn sie darin ihr gesamtes Hab und Gut untergebracht haben, besitzen sie sehr wenig.

    Aurélie betrieb die kleine Bäckerei im Dorf, sie war die Person, die über alles informiert war. So hatte sie bereits vor Wochen zu erzählen gewusst, dass das Haus gegenüber dem von Oliver verkauft worden sei, an ein deutsches Ehepaar. Die Frau sei sehr krank, und die beiden hätten sich etwas in der Nähe eines größeren Krankenhauses suchen müssen. Sie hätten vorher in den Bergen gelebt.

    „Sie kommen sicher im Laufe des Tages, um sich vorzustellen, meinst du nicht?", fragte Oliver.

    „Aurélie sagte, sie lebten sehr zurückgezogen. Sie hat das natürlich von Cécile, und Cécile erzählt ja viel, wenn der Tag lang ist. Also mal sehen."

    Cécile war die Verkäuferin des Hauses gegenüber, sie lebte nicht im Dorf, sondern in der nahe gelegenen Stadt mit dem größeren Krankenhaus. Sie kam nur ab und zu vorbei und versorgte Aurélie – und damit das ganze Dorf – mit Neuigkeiten.

    „Wenn die Frau so krank ist, kann man das verstehen, meinte Oliver. „Mhm, das Baguette duftet wunderbar.

    Noah grinste vergnügt. „Du schläfst noch halb, aber Appetit hast du schon, oder? Dann lass uns mal Frühstück machen."

    Sie frühstückten in der gemütlich

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