Bis hierher und nicht weiter!: Der neue Dr. Laurin 48 – Arztroman
Von Viola Maybach
()
Über dieses E-Book
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
»Wir brauchen für die Übergangszeit eine studentische Hilfskraft – oder sonst jemanden, die oder der wenigstens teilweise unser Telefon bedienen und möglichst auch den Terminkalender führen kann. Ich bin ja immer da, um im Notfall einzugreifen, aber ohne Hilfe schaffe ich das nicht«, sagte Carolin Suder bei der morgendlichen Besprechung, um die sie ihre beiden Chefinnen, die Ärztinnen Antonia Laurin und Maxi Böhler gebeten hatte. Sie war deren Praxisorganisatorin. Was eigentlich als vorübergehender Job gedacht war, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen wollte, solange sie an ihrer Masterarbeit in Sozialpädagogik schrieb, war mittlerweile mehr geworden. Ihr machte die Arbeit in der Kinderarztpraxis der beiden Frauen nämlich so viel Spaß, dass sie beschlossen hatte, den Abschluss ihres Studiums um ein Jahr zu verschieben. Sie lernte hier so viel, auch über ihre eigenen Fähigkeiten, dass sie nicht einmal mehr sicher war, ob sie das richtige Studium gewählt hatte. Sie wusste jetzt, dass sie nicht nur sehr gut organisieren, sondern in chaotischen Situationen auch die Übersicht behalten konnte. Außerdem hatte sie gern mit Kindern zu tun. Carolin war sehr hübsch mit ihren kurzen schwarzen Haaren und den blauen Augen, und sie konnte sich durchsetzen. Das musste sie auch in diesem Job. Also hatte sie ihren beiden Chefinnen mitgeteilt, die Umstellung auf ein neues Computersystem werde nicht ohne Hilfskraft gehen, sie allein könne nicht ›die Praxis schmeißen‹ und sich gleichzeitig in das neue System einarbeiten. Sie werde also Unterstützung brauchen. An dieser Stelle der Besprechung traf Bianca Schuster ein, eine junge Mutter mit ihrem kleinen Sohn Linus, und wurde von Carolin noch für ein paar Minuten ins Wartezimmer gebeten. »Eine Studentin oder ein Student also«, sagte Antonia Laurin. »In Ordnung. Haben Sie eine bestimmte Person im Auge?« »Nein, mir ist auf Anhieb niemand eingefallen, aber ich könnte mich darum kümmern, wenn Sie wollen. Es sei denn, Sie wüssten vielleicht jemanden?«
Mehr von Viola Maybach lesen
Ähnlich wie Bis hierher und nicht weiter!
Titel in dieser Serie (100)
Das Geheimnis der schönen Antonia: Der neue Dr. Laurin 1 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas habe ich nicht gewollt!: Der neue Dr. Laurin 22 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNacht in Angst: Der neue Dr. Laurin 4 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will ein Baby!: Der neue Dr. Laurin 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKannst du mich noch lieben?: Der neue Dr. Laurin 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine beste Freundin: Der neue Dr. Laurin 14 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn lange Schatten dich begleiten: Der neue Dr. Laurin 8 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDieser Tag musste nicht sein!: Der neue Dr. Laurin 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe auf den dritten Blick: Der neue Dr. Laurin 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBöser Verdacht: Der neue Dr. Laurin 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs begann an einem Tag im Herbst: Der neue Dr. Laurin 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Macht der Liebe: Der neue Dr. Laurin 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schöne und der Graf: Der neue Dr. Laurin 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngriff am Nachmittag: Der neue Dr. Laurin 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Neue aus dem dritten Stock: Der neue Dr. Laurin 26 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErst die Party – dann die Krise …: Der neue Dr. Laurin 31 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeine letzte Chance: Der neue Dr. Laurin 24 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Findelkind: Der neue Dr. Laurin 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Stimme der Fremden: Der neue Dr. Laurin 10 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin dreister Überfall: Der neue Dr. Laurin 17 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin altes Versprechen: Der neue Dr. Laurin 28 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKann das wirklich Liebe sein?: Der neue Dr. Laurin 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElsas Geheimnis: Der neue Dr. Laurin 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann aus Amerika: Der neue Dr. Laurin 25 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu bist so schön, Svenja!: Der neue Dr. Laurin 38 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerettet: zwei Leben und eine große Liebe: Der neue Dr. Laurin 21 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Königin der Nacht: Der neue Dr. Laurin 27 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Umwegen ins große Glück?: Der neue Dr. Laurin 18 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGib nicht auf, Jasmin!: Der neue Dr. Laurin 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch liebe dich, du Ekel!: Der neue Dr. Laurin 50 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Ein Unglück kommt nicht immer allein: Dr. Laurin 155 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf einem Ärztekongress in Lugano: Dr. Laurin 159 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann aus Amerika: Der neue Dr. Laurin 25 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Diagnose der Freundin: Dr. Laurin 177 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo bist du, Laura?: Der neue Dr. Laurin 83 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchutzengel Dr. Antonia Kayser: Dr. Laurin – Neue Edition 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDieser Tag musste nicht sein!: Der neue Dr. Laurin 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophienlust 108 – Familienroman: Für Mutti tue ich alles Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchutzengel Dr. Antonia Kayser: Dr. Laurin 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wilde Carla: Der neue Dr. Laurin 68 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine unerklärliche Angst …: Dr. Laurin 151 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 67 – Arztroman: Eine falsche Schwester auf der Station? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchutzengel Dr. Antonia Kayser: Dr. Laurin 182 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenViel Wirbel um den neuen Doc: Der neue Dr. Laurin 81 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 33 – Arztroman: Ein Arzt spielt mit dem Feuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas nun, schöne Diebin?: Der neue Dr. Laurin 89 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 46 – Arztroman: Große Sorgen um die kleine Kristin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchicksalsnacht in der Behnisch-Klinik: Dr. Norden Bestseller – Neue Edition 14 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenARZTROMAN-KLASSIKER, Band 5: ENTSCHEIDEN SIE SICH, DR. KENYON Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 65 – Arztroman: Die Wahrheit über Tanja Schäfer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchicksalsnacht in der Behnisch-Klinik: Dr. Norden Aktuell 38 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 21 – Arztroman: Die unschuldige schuldige Patientin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPlötzlich erwachte die Liebe: Die Klinik am See 53 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Lüge war die Basis: Dr. Laurin 165 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 114 – Arztroman: Schicksalsnacht in der Behnisch-Klinik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreundschaft der Herzen: Der neue Dr. Laurin 69 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKunos Sieg: Der neue Dr. Laurin 71 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerz am rechten Fleck: Dr. Sonntag 18 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEtwas fehlte in ihrem Leben: Dr. Laurin 139 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFüreinander bestimmt: Dr. Norden Extra 36 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Der Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Logisch-philosophische Abhandlung: die Hundertjahrsausgabe: Der Tractatus in Baumform Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5James Bond 03 - Moonraker Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die schönsten Sagen aus Wien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gouvernanten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJugend ohne Gott: - mit Leitfaden zur Interpretation - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Gesammelte Werke Walter Benjamins Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied: Vollständige Ausgabe der Nibelungensage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Bis hierher und nicht weiter!
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Bis hierher und nicht weiter! - Viola Maybach
Der neue Dr. Laurin
– 48 –
Bis hierher und nicht weiter!
Daisy wird endlich erwachsen
Viola Maybach
»Wir brauchen für die Übergangszeit eine studentische Hilfskraft – oder sonst jemanden, die oder der wenigstens teilweise unser Telefon bedienen und möglichst auch den Terminkalender führen kann. Ich bin ja immer da, um im Notfall einzugreifen, aber ohne Hilfe schaffe ich das nicht«, sagte Carolin Suder bei der morgendlichen Besprechung, um die sie ihre beiden Chefinnen, die Ärztinnen Antonia Laurin und Maxi Böhler gebeten hatte.
Sie war deren Praxisorganisatorin. Was eigentlich als vorübergehender Job gedacht war, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen wollte, solange sie an ihrer Masterarbeit in Sozialpädagogik schrieb, war mittlerweile mehr geworden. Ihr machte die Arbeit in der Kinderarztpraxis der beiden Frauen nämlich so viel Spaß, dass sie beschlossen hatte, den Abschluss ihres Studiums um ein Jahr zu verschieben. Sie lernte hier so viel, auch über ihre eigenen Fähigkeiten, dass sie nicht einmal mehr sicher war, ob sie das richtige Studium gewählt hatte. Sie wusste jetzt, dass sie nicht nur sehr gut organisieren, sondern in chaotischen Situationen auch die Übersicht behalten konnte. Außerdem hatte sie gern mit Kindern zu tun.
Carolin war sehr hübsch mit ihren kurzen schwarzen Haaren und den blauen Augen, und sie konnte sich durchsetzen. Das musste sie auch in diesem Job. Also hatte sie ihren beiden Chefinnen mitgeteilt, die Umstellung auf ein neues Computersystem werde nicht ohne Hilfskraft gehen, sie allein könne nicht ›die Praxis schmeißen‹ und sich gleichzeitig in das neue System einarbeiten. Sie werde also Unterstützung brauchen.
An dieser Stelle der Besprechung traf Bianca Schuster ein, eine junge Mutter mit ihrem kleinen Sohn Linus, und wurde von Carolin noch für ein paar Minuten ins Wartezimmer gebeten.
»Eine Studentin oder ein Student also«, sagte Antonia Laurin. »In Ordnung. Haben Sie eine bestimmte Person im Auge?«
»Nein, mir ist auf Anhieb niemand eingefallen, aber ich könnte mich darum kümmern, wenn Sie wollen. Es sei denn, Sie wüssten vielleicht jemanden?«
Antonia schüttelte den Kopf, auch Maxi verneinte.
»Gut, dann frage ich mal in der Uni nach, da suchen mehr Studenten nach Jobs, als es Angebote gibt, und wir verlangen ja keine besondere Qualifikation.«
»Na ja, nett und umgänglich sollte die Person schon auch sein«, fand Maxi. »Abgesehen davon, dass sie bestimmte fachliche Anforderungen erfüllen muss.«
»Viel Zeit, um Vorgespräche zu führen, habe ich nicht«, erwiderte Carolin, »aber wir vergeben schließlich keine Lebensstellung, und für ein paar Wochen wird es schon gehen, auch wenn es nicht hundertprozentig passt, oder?«
»Klar, wenn es nicht katastrophal schiefgeht«, meinte Antonia. »Aber mit Computern umgehen können heutzutage ja alle jungen Leute, und was den Rest betrifft …«
Bianca Schuster kam aus dem Wartezimmer, verlegen lächelnd. »Entschuldigen Sie bitte, ich habe einen Teil Ihres Gesprächs gehört. Sie suchen eine Aushilfe?«
»Ja, für ein paar Wochen, damit ich mich in unser neues Computersystem einarbeiten kann«, erklärte Carolin. »Also, vor allem jemanden fürs Telefon und damit dann auch für die Terminvergabe. Ich bin die ganze Zeit hier und kann im Bedarfsfall einspringen, aber …«
»Meine jüngere Schwester studiert im zweiten Semester Medizin«, erklärte die junge Frau Schuster, »und sie sucht dringend einen Job. Sie kennt sich sehr gut mit Computern aus, das dürfte also kein Problem sein …«
Antonia, Maxi und Carolin wechselten ein paar Blicke, sie wurden sich, auch ohne Worte, schnell einig. Wenn es so einfach ging, warum nicht? Einen Versuch zumindest war es wert.
»Wir müssten natürlich ein Vorgespräch führen«, erwiderte Carolin. »Anfangen würde sie in zwei Wochen, wenn das hier losgeht.«
»Ich gebe Ihnen ihre Nummer, dann können Sie selbst mit ihr sprechen. Sie heißt Katja Brühl.«
Noch am selben Tag, als die Sprechstunde beendet war, betrat Katja Brühl die Kinderarztpraxis und machte auf alle drei Frauen einen guten Eindruck. Carolin überprüfte ihre Computerkenntnisse und war mehr als zufrieden, Antonia und Maxi fanden die junge Frau freundlich und zuvorkommend und konnten sich deshalb gut vorstellen, sie für ein paar Wochen am Empfang ihrer Praxis einzusetzen. Katja Brühl bekam eine Zusage, und damit war eines der Probleme im Zusammenhang mit der Umstellung des Computersystems schon einmal gelöst.
Als Antonia beim Abendessen davon erzählte, sagte ihr Mann Leon mit neiderfüllter Stimme: »Ich wünschte, unsere Probleme in der Klinik ließen sich auch so leicht beheben.«
»Welche Probleme denn, Papa?«, erkundigte sich Kevin interessiert. Er war ›das Sandwich-Kind‹, wie Antonia es manchmal bei sich nannte. Die sechzehnjährigen Zwillinge Konstantin und Kaja waren die Ältesten, dann kam der drei Jahre jüngere Kevin und zum Schluss Kyra, die Jüngste. Antonia hatte sich oft Sorgen um Kevin gemacht, weil die Zwillinge, auch als Kevin geboren worden war, noch immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestanden hatten. War er deshalb nicht irgendwie zu kurz gekommen?
Offenbar waren ihre Sorgen unbegründet, denn Kevin erwies sich immer mehr als dasjenige ihrer Kinder, das am ausgeglichensten war. Er hatte einen trockenen Humor und ging seinen Weg, von dem jetzt schon klar war, dass er ihn zu einem technischen Beruf führen würde, dort lagen seine Stärken. Er war sportlich, sehr beliebt bei seinen Mitschülerinnen und Mitschülern, und er verstand sich gleichermaßen gut mit seiner jüngeren Schwester wie mit den älteren Zwillingen.
Dass er sich an der Schwelle zur Pubertät befand, war ihm nicht anzumerken, jedenfalls machte er seinen Eltern bislang keinen Kummer, wie es zum Beispiel Kaja getan hatte, die eine Zeitlang extrem launisch und schwierig gewesen war und vor allem mit Kyra ständig gestritten hatte. Zum Glück gehörten die Probleme mit ihr der Vergangenheit an. Zumindest diese Probleme.
»Ich muss ein paar Stellen besetzen, finde aber die richtigen Leute nicht«, erklärte Leon. »Und das geht schon recht lange so, aber ich kann mir mein medizinisches Personal ja leider nicht backen.«
Er hatte von seinem Schwiegervater, Professor Joachim Kayser, schon vor Jahren die Leitung der Kayser-Klinik übernommen und sie allmählich zu seiner Klinik gemacht, obwohl der Klinikname natürlich unverändert blieb. So eitel war er nicht, dass eine Klinik, die er leitete, seinen Namen tragen musste – und bei ›Kayser-Klinik‹ wussten die Menschen, was gemeint war. Er arbeitete anders als Antonias Vater, er war mehr team-orientiert und liebte es, mit seinen Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren: über die beste technische Ausstattung, die richtige Behandlungsmethode, neue Operationstechniken. Er war ehrgeizig für seine Klinik, er wollte, dass sie zu den besten des Landes gehörte, und das war ihm auch längst gelungen.
So hatte er unter anderem Intensivstation und Notaufnahme vergrößert, eine eigene Klinikküche eingeführt und bei einer grundlegenden Renovierung einen neuen Flügel angebaut. In diesem Flügel war auch Antonias Praxis untergebracht worden, die mit der Klinik eng zusammenarbeitete.
Leon war Facharzt für Gynäkologie und Chirurgie, und in diesen beiden Fachgebieten war er weiterhin tätig, wenn auch nicht mehr in dem Umfang wie zuvor. Er empfand seine drei Aufgabengebiete – die Klinikleitung war das dritte Betätigungsfeld– nicht als Belastung, sondern als Bereicherung. Oft genug sagte er, er wolle auf keines verzichten, auch wenn es