Drei Männer und ich: Der neue Dr. Laurin 54 – Arztroman
Von Viola Maybach
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Über dieses E-Book
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
»Hey, hör sofort auf, meine Freundin zu belästigen.« Linus Vegebank baute sich vor einem Mann auf, der höchstens einen Zentimeter kleiner als er selbst und um einiges breiter in den Schultern war. Der Typ grinste verächtlich und ließ die Arme schwingen, als wolle er sie schon einmal für den ersten Schlag lockern. Er sah aus wie Mr. Muskelmann persönlich. Vermutlich verbrachte er jeden Tag ein paar Stunden in einem Fitness-Studio, um seinen prachtvollen Körper zu stählen. Marie-Louise Schnellinger, von allen nur Marie-Lou genannt, zupfte Linus am Ärmel. »Lass uns gehen«, bat sie. »Echt, Linus, ich will keinen Ärger.« Den anderen Mann würdigte sie keines Blickes. Er hatte sie tatsächlich belästigt. Sie konnte sich normalerweise gut selbst wehren, aber der hier war einer von der unangenehmen Sorte. Undenkbar, dass sie nicht mit ihm tanzen wollte, ihm widerstand schließlich keine! Sie fand solche Männer grässlich, und das hatte sie ihm unklugerweise auch noch gesagt. Jedenfalls: Auf die paar Minuten ohne Linus hätte sie gern verzichtet. Und natürlich war wieder weit und breit niemand bereit gewesen, ihr zu Hilfe zu kommen, typisch! Sie hatte bereits beschlossen, diesem Club keinen zweiten Besuch abzustatten, da konnte er noch so angesagt sein. Der Breitschultrige begann zu lachen. »Du heißt Linus?
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Buchvorschau
Drei Männer und ich - Viola Maybach
Der neue Dr. Laurin
– 54 –
Drei Männer und ich
Wer ist der Richtige für Marie-Lou?
Viola Maybach
»Hey, hör sofort auf, meine Freundin zu belästigen.« Linus Vegebank baute sich vor einem Mann auf, der höchstens einen Zentimeter kleiner als er selbst und um einiges breiter in den Schultern war. Der Typ grinste verächtlich und ließ die Arme schwingen, als wolle er sie schon einmal für den ersten Schlag lockern. Er sah aus wie Mr. Muskelmann persönlich. Vermutlich verbrachte er jeden Tag ein paar Stunden in einem Fitness-Studio, um seinen prachtvollen Körper zu stählen.
Marie-Louise Schnellinger, von allen nur Marie-Lou genannt, zupfte Linus am Ärmel. »Lass uns gehen«, bat sie. »Echt, Linus, ich will keinen Ärger.«
Den anderen Mann würdigte sie keines Blickes. Er hatte sie tatsächlich belästigt. Sie konnte sich normalerweise gut selbst wehren, aber der hier war einer von der unangenehmen Sorte. Undenkbar, dass sie nicht mit ihm tanzen wollte, ihm widerstand schließlich keine! Sie fand solche Männer grässlich, und das hatte sie ihm unklugerweise auch noch gesagt. Jedenfalls: Auf die paar Minuten ohne Linus hätte sie gern verzichtet.
Und natürlich war wieder weit und breit niemand bereit gewesen, ihr zu Hilfe zu kommen, typisch! Sie hatte bereits beschlossen, diesem Club keinen zweiten Besuch abzustatten, da konnte er noch so angesagt sein.
Der Breitschultrige begann zu lachen. »Du heißt Linus? Was soll das denn für ein Name sein? Bist du was Besseres? Und deine Tussi? Für wen hält die sich, dass sie nicht mal mit mir tanzen will?«
Jetzt ließ er auch die Schultern rollen und fing an, leicht auf den Füßen zu wippen. Er sah tatsächlich aus wie ein Boxer vor einem entscheidenden Schlag.
»Lenk nicht ab!«, sagte Linus, ohne auch nur einen Zentimeter zurückzuweichen. »Wenn ich deine Freundin angemacht hätte, wärst du auch sauer.«
Der Andere lachte wieder. »Wenn du meine Freundin angemacht hättest, würdest du jetzt nicht mehr vor mir stehen, sondern heulend auf dem Boden liegen!«, sagte er herausfordernd.
Marie-Lou mischte sich erneut ein. Dieses Mal packte sie Linus’ Arm mit festem Griff. »Ich will nicht, dass du dich meinetwegen mit einem Idioten prügelst«, sagte sie mit lauter Stimme.
Das schien den Mann zu treffen. Er warf ihr einen wütenden Blick zu, gleichzeitig schoss seine rechte Faust nach vorn und hätte Linus, der jedoch darauf vorbereitet war, hart an der Brust getroffen. So jedoch wich er mit einer leichten Drehung aus.
Der Schlag kam nur noch als leichter Klaps bei ihm an, entfachte aber nun seinen Zorn erst richtig, deshalb schlug er umgehend zurück, für seinen Gegner überraschend. Linus traf ihn hart am Kinn und brachte ihn ins Wanken. Er taumelte ein paar Schritte rückwärts.
Bevor Marie-Lou ihre Bitte, den Club zu verlassen, wiederholen konnte, tauchten endlich zwei Männer vom Wachpersonal auf.
»Er hat meine Freundin belästigt«, sagte Linus. »Und keine Sorge, wir wollten sowieso gehen.«
Marie-Lou atmete auf, als sie draußen waren. »Wir hätten sofort gehen sollen!«, sagte sie. »Ich will nicht, dass du dich meinetwegen prügelst, das weißt du doch!«
Linus grinste sie an, sie wusste, dass er solche Situationen genoss, und sie ahnte auch, warum: Er wollte ihr imponieren, und sie konnte nicht leugnen, dass es ihm gelang. Er schien vor nichts und niemandem Angst zu haben, und ja: Das bewunderte sie. Trotzdem mochte sie Situationen wie die, die sie gerade erlebt hatten, überhaupt nicht.
»Er hat gedacht, ich fange an zu zittern, wenn er seine beeindruckenden Muskeln spielen lässt. Und er hat gedacht, weil er so stark ist, kann er sich alles erlauben.« Linus legte Marie-Lou einen Arm um die Schultern. »Tut mir leid, dass ich offenbar zu lange weg war, aber ausnahmsweise gab es einen Stau in der Männertoilette. Kommt ja sonst nur bei den Frauen vor.«
»Ich will da nicht noch einmal hin. Er war nicht der Einzige, der sich so verhalten hat, und ich finde, das Personal hätte darauf viel mehr achten müssen. Da waren ja auch Frauen allein unterwegs.«
»Das nächste Mal tanzen wir woanders«, versprach Linus.
Sie legte ihren Arm um seine Hüfte, und so schlenderten sie langsam durch die Nacht.
»Ich habe übrigens bei meiner letzten Radtour einen ganz tollen Waldsee entdeckt – da ist man völlig allein. Wollen wir da demnächst mal hinfahren?«
Marie-Lou verzog ein bisschen das Gesicht. »Wie weit ist es denn bis dahin?«
Er lachte. »Für dich mit dem Rad definitiv zu weit, aber wir könnten mit dem Auto hinfahren, ein bisschen schwimmen und den Wald in der Umgebung erkunden. Der See ist allerdings ziemlich kalt, ich war nur mit den Füßen drin.«
»Ich schwimme ja gern«, sagte Marie-Lou. »Und wenn der See schön ist …«
»Was hast du denn sonst für Pläne?«, fragte er. Es klang gleichmütig, und vielleicht war Linus das auch. Sie hatte beschlossen, sich darüber keine Gedanken zu machen.
»Am Samstag gehe ich mit Mark zu meiner Oma«, berichtete sie. »Und Bastian will unbedingt mit mir in die Oper, aber er hat noch keine Karten gekriegt.«
»Also vielleicht am Sonntag? Der Waldsee?«
»Sonntag geht nicht, da muss ich mich endlich mal um meine Wohnung kümmern. Aber wir können während der Woche mal abends rausfahren, es ist ja lange hell.«
Er nickte und ließ das Thema fallen. Wie üblich brachte er sie bis vor die Haustür, wo sie sich mit einer langen, innigen Umarmung voneinander verabschiedeten.
*
Bea Schnellinger, Marie-Lous ältere Schwester, lag mit ihrem Freund Tobias Seethaler im Bett. Sie waren ganz frisch verliebt, alles war noch neu und aufregend, sie konnten nicht genug voneinander kriegen. Auch jetzt fing er schon wieder an, sie zu streicheln, weil seine Leidenschaft von neuem erwachte, obwohl sie sich bereits mehrmals geliebt hatten.
»Wir werden wieder todmüde sein morgen, Toby, wenn wir so weitermachen.«
»Lieber müde und glücklich als andersherum«, flüsterte er ihr ins Ohr.
Nach einem weiteren leidenschaftlichen Liebesakt sagte er: »Ich glaube, jetzt kann ich echt nicht mehr.«
Sie lachte und schmiegte sich an ihn. »Schlafen wir jetzt also?«
»Erzähl mir vorher noch ein bisschen«, bat er. »Dann kann ich besser einschlafen. Zum Beispiel von deiner verrückten Schwester mit ihren drei Freunden …«
»So, wie du das sagst, klingt es, als ginge sie mit allen dreien ins Bett, aber so ist das nicht. Sie ist wirklich nur mit ihnen befreundet!« Bea unterbrach sich, bevor sie nach einer Weile hinzusetzte: »Also, von ihrer Seite aus ist es nur Freundschaft, das wollte ich damit ausdrücken.«
»Aber die Kerle sind alle in sie verliebt?«
»Ich glaube schon«, antwortete Bea zögernd. »Marie-Lou bestreitet das, aber manchmal treffe ich sie ja mit einem von ihnen, und für mich sieht es ganz danach aus, als wären sie in sie verliebt. Aber da läuft nichts, da bin ich sicher, das würde sie mir erzählen.«
»Und wie lange geht das jetzt schon so?«
»Das weiß ich gar nicht mehr, auf jeden Fall schon eine ganze Weile.«
»Komisch«, brummte Tobias, »dass die sich darauf einlassen. Für mich wäre das nichts. Ich brauche klare Verhältnisse.«
»Du meinst, du könntest