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Das Leben ist schön: Der junge Norden 17 – Arztroman
Das Leben ist schön: Der junge Norden 17 – Arztroman
Das Leben ist schön: Der junge Norden 17 – Arztroman
eBook115 Seiten1 Stunde

Das Leben ist schön: Der junge Norden 17 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Er kommt aus Gran Canaria und ist der Sohn von Dr. Daniel Nordens Cousin Michael und dessen spanischer Frau Sofia.
Alexander kennt nur ein Ziel: Er will Arzt werden und in die riesigen Fußstapfen seines berühmten Onkels, des Chefarztes Dr. Daniel Norden, treten. Er will beweisen, welche Talente in ihm schlummern. Dr. Norden ist gern bereit, Alexanders Mentor zu sein, ihm zu helfen, ihn zu fördern.
Alexander Norden ist ein charismatischer, unglaublich attraktiver junger Mann. Die Frauenherzen erobert er, manchmal auch unfreiwillig, im Sturm. Seine spannende Studentenzeit wird jede Leserin, jeden Leser begeistern!

»Hi, Alex! Weißt du es schon?« Petra Werner setzte sich in ihrem Krankenbett auf und schaute Alex mit leuchtenden Augen an. Alex, der, bis unters Kinn beladen mit frischen Handtüchern, Waschlappen und Toilettenrollen auf die Dusche von Petras Krankenzimmer zusteuerte, schüttelte den Kopf, was zur Folge hatte, dass zwei der Toilettenrollen zu Boden fielen und durchs Zimmer kullerten. Er seufzte. »Nein. Was soll ich denn wissen? Was für berauschende Neuigkeiten gibt es denn?« »Morgen ist mein großer Tag«, verkündete Petra und klatschte begeistert in die Hände. »Geburtstag?«, erkundigte sich Alex. »Wie alt wirst du denn? Achtzehn?« »Kein Geburtstag«, lachte Petra und zeigte dabei zwei Reihen schön gewachsener, blitzend weißer Zähne. »Geburtstag habe ich erst in fünf Wochen. Und ich werde auch noch nicht achtzehn, sondern leider erst siebzehn.« Mit einer anmutigen Handbewegung strich sie ihre langen, blonden Locken zurück. »Obwohl – zumindest so eine Art Geburtstag habe ich morgen dann doch.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum1. Apr. 2022
ISBN9783740991791
Das Leben ist schön: Der junge Norden 17 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Das Leben ist schön - Carolin Grahl

    Der junge Norden

    – 17 –

    Das Leben ist schön

    Petra trotzt ihrer bedrohlichen Erbkrankheit

    Carolin Grahl

    »Hi, Alex! Weißt du es schon?« Petra Werner setzte sich in ihrem Krankenbett auf und schaute Alex mit leuchtenden Augen an.

    Alex, der, bis unters Kinn beladen mit frischen Handtüchern, Waschlappen und Toilettenrollen auf die Dusche von Petras Krankenzimmer zusteuerte, schüttelte den Kopf, was zur Folge hatte, dass zwei der Toilettenrollen zu Boden fielen und durchs Zimmer kullerten. Er seufzte. »Nein. Was soll ich denn wissen? Was für berauschende Neuigkeiten gibt es denn?«

    »Morgen ist mein großer Tag«, verkündete Petra und klatschte begeistert in die Hände.

    »Geburtstag?«, erkundigte sich Alex. »Wie alt wirst du denn? Achtzehn?«

    »Kein Geburtstag«, lachte Petra und zeigte dabei zwei Reihen schön gewachsener, blitzend weißer Zähne. »Geburtstag habe ich erst in fünf Wochen. Und ich werde auch noch nicht achtzehn, sondern leider erst siebzehn.« Mit einer anmutigen Handbewegung strich sie ihre langen, blonden Locken zurück. »Obwohl – zumindest so eine Art Geburtstag habe ich morgen dann doch. Stell dir vor, Alex, meine Spenderlunge ist endlich da! Morgen werde ich operiert!«

    Alex schluckte.

    Unwillkürlich fragte er sich, ob Petra überhaupt begriff, was für ein schwerer Eingriff da vor ihr lag.

    »Du wunderst dich anscheinend, dass ich keine Angst habe?«, fragte sie, als hätte sie Alex‘ Gedanken erraten.

    Alex zuckte die Schultern. »Offen gestanden, ein bisschen wundere ich mich schon«, räumte er ein. »Wenn ich mir vorstelle, dass ich an deiner Stelle wäre…«

    Petra legte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf ihr Kissen zurück.

    »Von der Operation werde ich nichts spüren. Und die Zeit danach, bis ich wieder einigermaßen fit bin, geht auch vorbei. Auf alle Fälle ist sie kürzer, als die vielen schlimmen Monate, die ich schon durchgestanden habe.« Sie lächelte und richtete ihren Blick träumerisch in die Ferne, als könnte sie durch die Wände des Krankenzimmers hindurch in ihre rosige Zukunft sehen. »Ich kann es noch kaum fassen«, redete sie weiter. »Wenn ich aus der Behnisch-Klinik entlassen werde, dann… dann bin ich ein ganz normaler Teenager. Ich kann in die Schule gehen und Abitur machen, später vielleicht sogar studieren. Ich kann Fahrstunden nehmen und den Führerschein machen. Ich kann tanzen und Partys feiern und einfach unbeschwert und glücklich sein– zusammen mit Hauke.«

    »Hauke?«, erkundigte sich Alex. »Ist das der blonde junge Mann mit dem Bürstenschnitt, den ich schon ein paar Mal hier bei dir gesehen habe?«

    »Genau. Das ist Hauke«, gab Petra zurück. »Ich mag ihn sehr, und es tut mir unendlich leid, dass er dauernd Rücksicht auf meine Gesundheit nehmen muss. Das ist nicht fair, weißt du. Ich habe Hauke freigegeben, aber davon will er nichts hören. Worüber ich natürlich sehr glücklich bin. Trotzdem habe ich manchmal ein ziemlich schlechtes Gewissen. Ich bin wirklich sehr froh, dass bald alles anders wird. Hauke macht so gerne Fahrradtouren. Ich bin als Kind auch gerne Fahrrad gefahren. Vielleicht schaffe ich es ja schon bald, Hauke auf seinen Ausflügen zu begleiten. Zumindest auf den Kleineren. Wir müssen ja nicht gleich rund um die Welt touren.«

    Alex lud Handtücher und Waschlappen auf dem Besuchertischchen ab, bückte sich, um die Toilettenrollen wieder einzusammeln, und setzte sich dann zu Petra aufs Bett.

    »Schickst du mir später über die sozialen Medien hin und wieder ein paar Videos von deinem neuen Leben?«, grinste er.

    »Aber klar.« Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Von unseren Fahrradtouren, von den Schulfesten, später von der Abiturfeier … Ich habe ohnehin vor, nach meiner Genesung auf den sozialen Medien einen Blog anzufangen, um von meinem neuen Leben zu berichten. Damit ich anderen Menschen, die ebenfalls an Mukoviszidose leiden, Mut machen kann.«

    »Super Idee, echt klasse. Ich werde dein erster Follower sein«, versprach Alex.

    »So gehört sich das auch«, gab Petra mit einem Augenzwinkern zurück, wurde dann aber von einer Sekunde auf die andere ernst. »Weißt du, Alex, ich bin nicht nur für Hauke, sondern auch für meine Eltern sehr froh, wenn endlich alles vorüber ist und ich wieder gesund bin«, sagte sie. »Für Mama und Papa war die Zeit meiner Krankheit ebenfalls sehr schwer. Papa hat fast nur noch gearbeitet. Er ist mit den Haushaltsgeräten, die er verkauft, von Kunde zu Kunde und von Messe zu Messe gefahren. Immer war er unterwegs. Dabei bin ich mir sicher, dass es ihm gar nicht so sehr ums Geldverdienen ging. Er wollte einfach nicht zu Hause sein, um nicht mit ansehen zu müssen, wie ich ständig husten musste und kaum Luft bekam. Dabei waren wir vor meiner Krankheit eine so glückliche Familie. Wir haben von einem Geschwisterchen für mich geträumt. Ich hätte mich so sehr über einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester gefreut.«

    »Was nicht ist, kann ja noch werden«, meinte Alex. »Wenn du erst wieder gesund bist, klappt es bei deinen Eltern vielleicht auch mit dem Bruder oder mit der Schwester.«

    »Das wäre schön. Hauke hat zwei Schwestern. Er sagt, dass die beiden manchmal echt ätzend, im Großen und Ganzen aber in Ordnung sind. Ich für meinen Teil finde sie richtig nett. Eine große Familie ist etwas Wunderschönes. Mit ein bisschen Glück kann ich später vielleicht sogar selbst Kinder haben. Wer weiß?«

    Alex rückte das Namensschild an seinem Pflegerkittel gerade und wischte mit dem Finger ein paar Mal darüber, als müsste er es von Staub befreien.

    »Das glaubst du nicht?«, meinte Petra.

    Alex wurde noch verlegener.

    »Dr. Norden glaubt es auch nicht«, sagte Petra, ohne auf Alex‘ Antwort zu warten. »Aber es könnte trotzdem passieren. Weil alles möglich ist, wenn man nur fest genug davon überzeugt ist, dass es wahr werden kann. In der Schule haben wir in Deutsch einmal ein Gedicht durchgenommen, in dem es heißt: Die Wunder knien vor dir und flehen, sie sind ja nur, weil du sie glaubst. Das ist doch schön, oder?«

    Alex erhob sich und griff nach den Handtüchern, Waschlappen und Toilettenpapierrollen. »Ja, das ist schön. Aber ich muss jetzt leider wieder malochen. Sonst bekomme ich am Ende noch Ärger mit der gestrengen Oberschwester.«

    »Sie ist ein richtiger Drachen, stimmt’s?«

    »Na, ja. Drachen gibt es längst nicht mehr. Sie sind ausgestorben. Es ist also vielleicht nicht ganz das passende Wort«, beschwichtigte Alex. »Sie nimmt es mit ihren Pflichten halt sehr genau und sieht zu, dass hier auf ihrer Abteilung alles läuft wie am Schnürchen. Das ist ja im Grunde durchaus löblich und im Sinne der Patienten.«

    Petra lachte. »Kannst du eigentlich auch einmal über jemanden etwas Schlechtes sagen? Etwas, das so richtig böse ist?«, scherzte sie.

    »Warum nicht? Wenn ich an einer bestimmten Person absolut nichts Gutes finde, bleibt mir wohl keine andere Wahl.«

    Petra musste von Neuem lachen. »Nur frage ich mich, ob es diese bestimmte Person überhaupt gibt. Oder jemals geben wird«, hielt sie dagegen.

    Sie wollte noch etwas hinzusetzen, musste aber plötzlich so heftig husten, dass sie kein weiteres Wort mehr hervorbrachte.

    Alex reichte ihr sofort ihr Spray. »Hast du deine Tabletten heute schon genommen?«, fragte er.

    Petra keuchte und würgte, dann schüttelte sie den Kopf. »Die habe ich, glaube ich, ganz vergessen. Vor lauter Vorfreude, dass ich sie ab morgen nicht mehr brauche.«

    Alex schaute in die Pillenbox auf Petras Beistelltischchen, gab ihr das entsprechende Medikament und wartete, bis sie es geschluckt hatte. »Erst ab morgen brauchst du das Zeug nicht mehr«, sagte er und nickte Petra dabei aufmunternd zu. »Heute musst du es noch zweimal nehmen. Nachmittags und abends. Wirst du daran denken? Oder muss ich dich erinnern?«

    Petra schwieg eine Weile, bis sie vollends wieder Atem geschöpft hatte.

    »Ich finde, du solltest mich erinnern«, antwortete sie. »Ich mag es nämlich, wenn du zu mir ins Zimmer kommst. Du bist ein echt guter Typ. Wenn ich nicht schon Hauke hätte …«

    »Dann?«, hakte Alex grinsend nach.

    Sie lachten beide.

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