Mit Notarzt im Einsatz: Der junge Norden 2 – Arztroman
Von Carolin Grahl
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Über dieses E-Book
Alexander kennt nur ein Ziel: Er will Arzt werden und in die riesigen Fußstapfen seines berühmten Onkels, des Chefarztes Dr. Daniel Norden, treten. Er will beweisen, welche Talente in ihm schlummern. Dr. Norden ist gern bereit, Alexanders Mentor zu sein, ihm zu helfen, ihn zu fördern.
Alexander Norden ist ein charismatischer, unglaublich attraktiver junger Mann. Die Frauenherzen erobert er, manchmal auch unfreiwillig, im Sturm. Seine spannende Studentenzeit wird jede Leserin, jeden Leser begeistern!
»Bist du fertig mit dem Check, Alex?« »Yep.« Alexander Norden kroch aus dem Rettungswagen und betrat die provisorische kleine Küche der Rettungsstation. »Ich bin komplett durch. Oxybag, Notfallrucksack, Infusionen, Sauerstoff –, alles in Ordnung«, antwortete er seinem Schichtkollegen, dem Rettungssanitäter Klaus Wissmann. »Okay. Ist der Defibrillator geladen? Und was ist mit dem Beatmungsgerät?«, wollte Klaus wissen. »Beatmungsgerät voll funktionsfähig, Defibrillator einsatzbereit. Aye, aye, Sir«, grinste Alexander und salutierte. Klaus Wissmann hob die Augenbrauen. »Lieber zu viel Kontrolle als zu wenig. Immerhin ist dieser Einsatz heute erst dein dritter.« »Schon mein dritter, wolltest du wohl sagen«, erwiderte Alexander Norden. »Und bei dir, Klaus? Übergabe perfekt?«
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Der junge Norden
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Buchvorschau
Mit Notarzt im Einsatz - Carolin Grahl
Der junge Norden
– 2 –
Mit Notarzt im Einsatz
Unterwegs wird Alexander sogar entführt!
Carolin Grahl
Vorwort
Alexander Norden, ausgestattet mit dem spanischen Temperament seiner Mutter und den meerblauen Augen der Nordens aus München, verlässt sein Elternhaus auf Gran Canaria, um in München Medizin zu studieren. Bis er eine Wohnung gefunden hat, kommt er bei der Familie Dr. Daniel Nordens, des renommierten Chefarztes der Behnisch-Klinik, unter. Wer nun dem alten Klischee anhängt, die Studienzeit sei geprägt von Spaß und Party und hedonistischen Umtrieben, den mag die Realität enttäuschen: Alexander ist ein stolzer Halbspanier, der sich weder auf dem Vermögen seiner Eltern ausruht noch die Beziehungen seines berühmten Onkels Daniel zu seinem Vorteil nutzen will. Er will alles aus eigener Kraft schaffen, und er hat das Zeug dazu!
Zunächst bestimmen Wohnungssuche, Jobsuche und die ersten Einführungsseminare seinen Tagesablauf. Als Rettungsassistent kann er sich ein Zubrot verdienen und Erfahrungen sammeln, und wenn er die Spätschichten übernimmt, muss auch sein Studium nicht leiden, das er im Übrigen sehr ernst nimmt. Schon früh zeigt sich, dass er ein begnadeter Diagnostiker zu werden verspricht. Es ist nicht immer einfach: Sogar unter den Professoren neidet manch einer ihm seine Begabung und versucht, ihm Steine in den Weg zu legen …
*
»Bist du fertig mit dem Check, Alex?«
»Yep.« Alexander Norden kroch aus dem Rettungswagen und betrat die provisorische kleine Küche der Rettungsstation. »Ich bin komplett durch. Oxybag, Notfallrucksack, Infusionen, Sauerstoff –, alles in Ordnung«, antwortete er seinem Schichtkollegen, dem Rettungssanitäter Klaus Wissmann.
»Okay. Ist der Defibrillator geladen? Und was ist mit dem Beatmungsgerät?«, wollte Klaus wissen.
»Beatmungsgerät voll funktionsfähig, Defibrillator einsatzbereit. Aye, aye, Sir«, grinste Alexander und salutierte.
Klaus Wissmann hob die Augenbrauen. »Lieber zu viel Kontrolle als zu wenig. Immerhin ist dieser Einsatz heute erst dein dritter.«
»Schon mein dritter, wolltest du wohl sagen«, erwiderte Alexander Norden. »Und bei dir, Klaus? Übergabe perfekt?«
»Perfetto«, gab Klaus Wissmann zurück. »Mir blieb sogar noch Zeit zum Kochen. Die Spaghetti sind fertig, glaube ich.« Er fischte eine Nudel aus dem Topf, ließ sie in seinen Mund gleiten und kaute prüfend. »Al dente. Wir können loslegen.«
Alex rieb sich die Hände. »Prima. Ich habe Hunger wie ein Bär nach dem Winterschlaf. Zwischen den Vorlesungen war heute einfach keine Zeit, um etwas zu essen. Und von einem Becher Milchkaffee werde ich nun mal nicht satt.«
Er häufte sich eine Riesenmenge Spaghetti auf seinen Teller, und Klaus Wissmann tat es ihm nach.
»Ketchup ist im Kühlschrank«, erklärte Klaus, während er Löffel und Gabeln aus der Besteckschublade nahm.
»Na, dann.« Alexander holte sich die Ketchupflasche und presste einen großen Teil des Inhalts über seine Nudeln.
»Aber hallo! Mach mal halblang und lass für mich auch noch ein paar Spritzer drin. Wir haben nur diese eine Flasche«, monierte Klaus. »Wo bleibt überhaupt unser Notarzt? Dr. Rudolf ist doch sonst immer die Pünktlichkeit in Person.«
»Ohne sonst. Immer reicht vollkommen aus«, stellte Dr. Rudolf schmunzelnd klar, als er plötzlich wie aus dem Boden gewachsen in der Küche der Rettungsstation stand. »Guten Appetit übrigens. Sieht so aus, als würdet ihr hoffen, dass ihr heute mal so richtig blau machen und eine ruhige Kugel schieben könnt.«
»Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt«, lachte Klaus Wissmann, und Dr. Rudolf lachte mit.
Alex grinste gut gelaunt.
Der Job als Rettungsassistent gefiel ihm. Was er hier tat, fühlte sich vollkommen richtig an, war genau das, wonach er gesucht hatte.
Zwar war die achtstündige Spätschicht im Rettungswagen nach einem bis in den Nachmittag mit Vorlesungen angefüllten Tag an der Uni ziemlich anstrengend, doch sie bot Alex auch einen höchst willkommenen Vorgeschmack auf seine spätere Arbeit als Arzt. Und das war exakt das, was ihm in den mit grauer Theorie angefüllten vorklinischen Semestern so sehr fehlte.
Kein Wunder also, dass Alex seinem Freund und Studienkollegen Bernd zutiefst dankbar war, dass er ihm den Job vermittelt hatte.
Zumal auch das Arbeitsklima stimmte.
Es hätte im Grunde gar nicht besser sein können.
Klaus Wissmann gab sich zwar hin und wieder ein wenig besserwisserisch und wollte Alexander beweisen, dass auch ein Medizinstudent von einem voll ausgebildeten Rettungssanitäter noch einiges lernen konnte, war aber ansonsten ein verlässlicher und teamfähiger Kollege.
Mit Dr. Rudolf war ebenfalls gut auszukommen.
Er war Anfang dreißig und arbeitete noch nicht lange als Notarzt, war dessen ungeachtet aber äußerst kompetent. Alexander konnte viel von ihm lernen und sich so manchen Handgriff abschauen.
»Für Sie auch eine Portion Spaghetti?«, fragte Klaus Wissmann den jungen Arzt und hielt ihm den Topf mit den restlichen Nudeln hin.
Dr. Rudolf überlegte einen Moment.
»Warum nicht?«, antwortete er schließlich. Er war zwar nicht hungrig, wollte sich der gemeinsamen Mahlzeit aber anschließen, um Alexander Norden und Klaus Wissmann eine Freude zu machen.
Klaus Wissmann griff denn auch sofort eifrig nach Teller und Schöpfkelle, und Alexander holte dienstfertig einen weiteren Löffel und eine weitere Gabel.
Dr. Rudolf suchte derweil im Kühlschrank nach Mineralwasser.
Soeben wollten es sich die drei Männer am Tisch gemütlich machen, als der Alarm losging.
»Mist«, schimpfte Klaus Wissmann, während Alexander sich noch rasch eine Gabel Spaghetti zwischen die Zähne schob.
Dr. Rudolf war mit ein paar schnellen Schritten am Funkgerät.
»Herzinfarkt. Ein Mann mittleren Alters«, instruierte er Alexander und Klaus. »Münchner Innenstadt, Stachus. Dritter Stock eines Hochhauses. Leicht zu finden, weil sich im Parterre eine Sparkassenfiliale befindet. Die Ehefrau des Patienten – sie heißt Elena Gerg – hat den Notruf abgesetzt.«
Hastig rannten die drei Männer zum Rettungswagen.
Klaus Wissmann setzte sich ans Steuer und fuhr, nachdem er mit fliegenden Fingern das Navi programmiert hatte, sofort los. Mit Martinshorn und Blaulicht bahnte der Rettungswagen sich seinen Weg durch das Verkehrsgewühl des anbrechenden Feierabends.
Es dauerte nicht lange, bis der Stachus und die Sparkassenfiliale in Sicht kamen.
Klaus stellte den Rettungswagen auf einem der freien Parkplätze der Bank ab, und dann ging es so schnell wie möglich die Treppen hinauf in den dritten Stock des Gebäudes.
Die Tür zur Wohnung des Herzinfarktpatienten stand weit offen.
Bereits auf dem obersten Treppenabsatz kam dem Notfallteam die Ehefrau des Kranken weinend und händeringend entgegen.
Alexander befürchtete im ersten Moment schon das Schlimmste, doch bei dem Wortschwall, den die völlig aufgelöste Frau über das Rettungsteam ergoss, ging es zum Glück nicht um eine Verschlechterung des Zustands des Patienten oder gar um seinen Tod. Die Frau musste sich einfach ihre Aufregung von der Seele reden. Sie wirkte, als stünde sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
»Sie müssen Hans retten. Sie müssen meinen Mann retten.« Voller Verzweiflung klammerte sie sich an Dr. Rudolfs Arm.
Alexander betrachtete die Frau, die ihm für die Gattin eines Mittfünfzigers auffallend jung erschien, mit einer Mischung aus Mitleid und Neugier.
Sie hatte üppige schulterlange, im Moment allerdings ziemlich zerzauste hellbraune Locken und eine vollschlanke, gut proportionierte Figur. Wären die Tränenspuren nicht gewesen, hätte ihr Gesicht als hübsch bezeichnet werden können.
Während Alex ihr zusammen mit Klaus Wissmann und Dr. Rudolf in die Wohnung folgte, fragte er sich unwillkürlich, wie alt sie sein mochte.
Dreißig vielleicht? Oder allerhöchstens fünfunddreißig? Oder sah sie einfach nur jung aus?
Wirkte sie jünger, weil sie sich so kindlich gab und sich immer wieder hilfesuchend an Dr. Rudolf festhielt?
Erst als Dr. Rudolf sich über den Patienten beugte, der bei Bewusstsein war, aber, so wie es aussah, unter starken Schmerzen und Atemnot litt, zog die Frau sich von ihm zurück.
Allerdings nur, um sich sofort Alexander Norden und Klaus Wissmann zuzuwenden.
»Wenn Hans stirbt, will ich auch nicht länger leben«, jammerte sie. »Weil ich dann Schuld trage an seinem Tod. Diese schreckliche Auseinandersetzung… Ich… Ich wollte diesen Streit doch gar nicht. Ich wollte Hans einfach nur klarmachen, dass