Zusammen sind wir stark: Sophienlust - Die nächste Generation 51 – Familienroman
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Über dieses E-Book
Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
"Tschüss, Luina! Und viel Spaß in der Schule! " Breit lächelnd winkte der fünfjährige Lukas seiner großen Schwester nach, als sie aus dem Auto sprang, sich ihren Schulrucksack überwarf und auf das Schulgebäude zutrabte. "Dir auch viel Spaß im Kindergarten, Lukas", rief Luina über die Schulter zurück. "Und tschüss, Mama! "Tschüss, mach's gut! " Irene Burger schloss die Beifahrertür hinter Luina und wollte gerade das Auto wieder starten, um zu Lukas' Kindergarten 'Spielzwerge' weiterzufahren, als ihr Blick auf das sorgfältig eingewickelte Pausenbrot fiel, das in der Ablage zwischen Fahrer- und Beifahrersitz liegen geblieben war. "Luina, du hast dein Pausenbrot vergessen", rief sie und rannte ihrer Tochter nach. Mit ein paar raschen Schritten hatte sie sie eingeholt und stopfte ihr das Pausenbrot in den Rucksack. "Danke, Mama! "Schon gut. Und du weißt, ich kann dich heute leider nicht von der Schule abholen. Weil ich auf die neue Warenlieferung für mein Geschäft warten muss. Du musst also ausnahmsweise zu Fuß heimgehen. Du kannst dir, wenn du Hunger hast, fürs Erste einen Schokoriegel nehmen. Richtiges Essen gibt es dann später. Ich bringe Currywurst und Pommes mit Ketchup mit. Das ist zwar eigentlich auch kein richtiges Essen, aber für heute wirds gehen. Und vergiss nicht: den Wohnungsschlüssel habe ich in die Außentasche deines Rucksacks gesteckt. "Alles klar, Mama.
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Sophienlust - Die nächste Generation
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Buchvorschau
Zusammen sind wir stark - Carolin Weißbacher
Sophienlust - Die nächste Generation
– 51 –
Zusammen sind wir stark
Irene, Klaus, Luina, Lukas und Rena wagen einen Neuanfang!
Carolin Weißbacher
„Tschüss, Luina! Und viel Spaß in der Schule!" Breit lächelnd winkte der fünfjährige Lukas seiner großen Schwester nach, als sie aus dem Auto sprang, sich ihren Schulrucksack überwarf und auf das Schulgebäude zutrabte.
„Dir auch viel Spaß im Kindergarten, Lukas, rief Luina über die Schulter zurück. „Und tschüss, Mama!
„Tschüss, mach’s gut!" Irene Burger schloss die Beifahrertür hinter Luina und wollte gerade das Auto wieder starten, um zu Lukas’ Kindergarten ‚Spielzwerge’ weiterzufahren, als ihr Blick auf das sorgfältig eingewickelte Pausenbrot fiel, das in der Ablage zwischen Fahrer- und Beifahrersitz liegen geblieben war.
„Luina, du hast dein Pausenbrot vergessen", rief sie und rannte ihrer Tochter nach. Mit ein paar raschen Schritten hatte sie sie eingeholt und stopfte ihr das Pausenbrot in den Rucksack.
„Danke, Mama!"
„Schon gut. Und du weißt, ich kann dich heute leider nicht von der Schule abholen. Weil ich auf die neue Warenlieferung für mein Geschäft warten muss. Du musst also ausnahmsweise zu Fuß heimgehen. Du kannst dir, wenn du Hunger hast, fürs Erste einen Schokoriegel nehmen. Richtiges Essen gibt es dann später. Ich bringe Currywurst und Pommes mit Ketchup mit. Das ist zwar eigentlich auch kein richtiges Essen, aber für heute wirds gehen. Und vergiss nicht: den Wohnungsschlüssel habe ich in die Außentasche deines Rucksacks gesteckt."
„Alles klar, Mama. Das hast du mir doch schon erklärt, ehe wir losgefahren sind", kam ein wenig ungeduldig Luinas Antwort. Dann lief sie, ohne sich noch einmal umzublicken, zu ihren Freundinnen.
Irene schaute ihr mit einem leisen Seufzer hinterher und wandte sich dann zu ihrem Auto zurück.
„Mama, Mama!, krähte ihr Lukas entgegen. „Duckduck ist schon wieder davongeflogen. Und sie will einfach nicht mehr herkommen. Dabei möchte ich sie heute doch Rena zeigen. Nur deshalb habe ich Duckduck erlaubt, mich in den Kindergarten zu begleiten!
Lukas beugte sich in seinem Kindersitz weit nach vorn, um mit seinen Händchen die Spielzeugente aus Plüsch zu greifen, die zu Boden gefallen war.
„Warte, Lukas! Bleib ruhig sitzen, sonst kippst du am Ende noch vornüber! Ich hole Duckduck für dich zurück", versprach Irene und beschleunigte ihre Schritte.
Keuchend kniete sie sich rittlings auf den Fahrersitz und tastete den Raum zwischen dem Rücksitz und den Vordersitzen ab. Es dauerte eine geraume Weile, bis sie Duckduck gefunden hatte. „Da ist der Ausreißer, siehst du", sagte sie und reichte Lukas die quittengelbe Plüschente mit dem großen breiten Schnabel.
Er hatte sie vor zwei Wochen zu seinem fünften Geburtstag bekommen, dem ersten Geburtstag ohne seinen Papa …
„Rena ist schon ganz neugierig auf Duckduck, plapperte Lukas weiter. „Sie will Duckduck unbedingt sehen. Sie möchte Duckduck schwimmen lassen.
Lukas drückte die Spielzeugente fest an sich. „Rena glaubt mir nämlich nicht, dass Duckduck schwimmen kann. Und sie glaubt mir auch nicht, dass Duckduck einen so riesigen roten Schnabel hat."
Irene richtete sich auf, klappte den Spiegel über dem Beifahrersitz herunter und ordnete ihre zerzauste Frisur.
Dabei überlegte sie, wer Rena war.
Und kam zu dem Schluss, dass es das zierliche kleine Mädchen mit den dunklen Locken und dem ausgefransten Pony sein musste. Das Mädchen, das immer von seinem Papa abgeholt wurde. Von diesem schlanken blonden Mann in Anzug und Krawatte, der stets so freundlich lächelte.
Irene erinnerte sich, sogar ein oder zwei Mal mit ihm gesprochen zu haben, allerdings aus Zeitmangel nur ein paar knappe, unbedeutende Worte.
„Da wird Rena aber staunen, wenn sie Duckduck sieht und feststellt, dass alles wahr ist, was du gesagt hast", antwortete Irene und blinzelte Lukas zu.
„Und ob sie staunen wird, ereiferte sich Lukas. „Ich will, dass Rena Duckduck toll findet. Ich will, dass Rena überhaupt alles toll findet, was ich habe und tue. Weil Rena doch später einmal meine Frau wird.
Irene hatte Mühe, sich das Lachen zu verkneifen. „Wirklich? Du willst Rena heiraten?, fragte sie, um einen halbwegs ernsthaften Ton bemüht. „Hast du sie denn schon gefragt, ob sie dich zum Mann will?
„Natürlich, gab Lukas zurück. „Gestern. Und sie hat Ja gesagt.
„Gratuliere, das sind ja wunderbare Neuigkeiten, meinte Irene, während sie den Blinker setzte und sich in den Verkehrsfluss einfädelte. „Dann muss ich Rena und ihren Papa wohl bald einmal näher kennenlernen.
„Ja, das musst du, erwiderte Lukas. „Unbedingt. Soll ich dir Rena zeigen, wenn du mich abholen kommst?
„Ja, gute Idee, erklärte Irene. „Ist sie denn nachmittags überhaupt noch da?
„Wahrscheinlich schon, gab Lukas zurück. „Ihr Papa holt sie meistens ziemlich spät ab. Er muss nämlich noch viel mehr arbeiten als du. Aber Rena sagt, dass er trotzdem ein ganz toller Papa ist.
„Ach ja? Ist er das?"
„Bestimmt. Ich finde ihn auch cool."
Einen Augenblick lang sah Irene Renas Vater vor sich.
Fast war es ihr, als blickte sie direkt in sein freundliches Gesicht mit den strahlend blauen, warmherzigen Augen.
Als eine Sekunde später das lautstarke Hupkonzert sie darauf aufmerksam machte, dass die Ampel vor ihr auf grün stand und sie längst hätte losfahren sollen, ärgerte sie sich über sich selbst.
Was in aller Welt ging sie dieser Mann an? Hatte sie sich nicht geschworen, für den Rest ihres Lebens nie mehr einen Mann sympathisch zu finden? Mit Männern hatte sie abgeschlossen – ein für alle Mal.
Nie, nie, nie wieder würde sie einem Mann vertrauen, auch wenn er noch so gut aussah und noch so nett war.
Nie, nie, nie wieder würde sie einem Mann erlauben, ihre Liebe derart zu missbrauchen und sie derart hinters Licht zu führen, wie Karl es getan hatte.
Fast ruckartig brachte Irene ihren Wagen in der Parkbucht vor dem Kindergarten zum Stehen.
„Da wären wir, mein Schatz", sagte sie und half Lukas beim Aussteigen. Zum Abschied drückte sie ihm noch einen zärtlichen Kuss auf die Wange und begleitete ihn bis zum Eingang, wo ihn die Kindergärtnerin in Empfang nahm.
Als Irene wieder in ihr Auto stieg, dachte sie dankbar daran, wie gut Lukas und Luina über die Trennung von ihrem Papa hinweggekommen waren.
Mittlerweile erwähnten sie ihn kaum noch.
Stattdessen waren die beiden Kinder und sie selbst zu einer neuen, kleinen Familie zusammengewachsen, und sie fühlten sich in ihrer liebevoll eingerichteten Stuttgarter Wohnung, die sie nach der Scheidung bezogen hatten, sehr wohl.
Nicht einmal an Lukas’ Geburtstag, den sie zu dritt in einem Freizeitpark verbracht hatten, war ein Gefühl von Wehmut aufgekommen.
In ihre Gedanken versunken lenkte Irene ihren Wagen in die Tiefgarage, die sich ganz in der Nähe ihres Geschäfts ‚Irenes Kinderwelt’ befand, schloss ihn ab und fuhr mit dem Aufzug wieder nach oben.
Auch was ihre berufliche Situation betraf, hatte sie allen Grund, dankbar zu sein.
Während der Zeit ihrer Ehe hatte sie hin und wieder in einem Spielwarenladen namens ‚Kinderecke’ ausgeholfen, um ihre Haushaltskasse ein wenig aufzubessern.
Als sie nach der Scheidung bei den Inhabern der ‚Kinderecke’, einem älteren Ehepaar, angefragt hatte, ob sie nicht eventuell auch Vollzeit arbeiten könnte, hatten die beiden ihr von der geplanten Geschäftsaufgabe erzählt.
Daraufhin hatte Irene, obwohl sie sich vor dem Sprung ins kalte Wasser gefürchtet hatte, dem Paar spontan angeboten, das Geschäft zu übernehmen.
Sie hatte den Laden kurzerhand in ‚Irenes Kinderwelt’ umgetauft und, obwohl als Geschäftsfrau vollkommen unerfahren, ihr Glück versucht.
Und einen richtig guten Start hingelegt.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen trat Irene aus dem Aufzug ins Freie.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite grüßte im vollen Licht der Morgensonne das Schaufenster ihres Geschäfts zu ihr herüber.
Es war inzwischen nicht nur mit Spielwaren bestückt, sondern auch mit Kleidchen, Hosen, Röckchen, lustigen T-Shirts und bunten Pullis für die Kleinen. Irene hatte ihr liebstes Hobby, das Nähen, mit in ihre berufliche Tätigkeit eingebunden und angefangen, Kinderkleidung selbst zu entwerfen und auch selbst zu schneidern.
Die hübschen, fantasievollen und trotzdem praktischen Sachen verkauften sich ausgezeichnet, und was das Wichtigste war: Ihre Arbeit und ihr eigener Laden machten Irene jede Menge Freude.
Fast beschwingt ging sie auf den Zebrastreifen zu, um die Straße zu überqueren und zu ihrem Geschäft zu kommen.
Ihr Blick wanderte