Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Klein Julian - der Glücksbringer: Sophienlust - Die nächste Generation 18 – Familienroman
Klein Julian - der Glücksbringer: Sophienlust - Die nächste Generation 18 – Familienroman
Klein Julian - der Glücksbringer: Sophienlust - Die nächste Generation 18 – Familienroman
eBook98 Seiten1 Stunde

Klein Julian - der Glücksbringer: Sophienlust - Die nächste Generation 18 – Familienroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt.
Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Freundlich verabschiedete sich Noah Winkhausen von seinem letzten Patienten und schloss die Tür hinter ihm. Kaum war das geschehen, tauchte die neunjährige Anna im Flur auf, welcher die Praxis des Physiotherapeuten mit dem Wohnhaus verband, in dem Noah seit einem Jahr mit seiner Tochter lebte. »Endlich sind all die kranken Leute weg«, bemerkte das Mädchen. »Ich finde es gar nicht gut, dass die dauernd zu uns ins Haus kommen. Man weiß doch nie, ob die noch andere Krankheiten haben, die ansteckend sind.« »Du weißt doch genau, dass meine Patienten zu mir kommen, weil sie sich schlecht bewegen können oder Gelenkschmerzen haben«, erwiderte Noah. »Schlimme ansteckende Krankheiten haben sie eigentlich nie. Im Gegensatz zu dir bin ich froh, dass diese Leute zu mir kommen. Wenn ich keine Patienten hätte, würde ich nämlich kein Geld verdienen.« Annas Gesicht nahm einen überheblich wirkenden Ausdruck an. »Mutti hat früher sehr viel Geld verdient, obwohl nie fremde Leute in unsere Wohnung gekommen sind. Mutti hatte es nie nötig, sich bei uns zu Hause mit wildfremden Menschen abgeben zu müssen.« Noah verdrehte gequält die Augen. »Ich gebe mich nicht mit diesen Menschen ab, sondern bin froh, dass sie in meine Praxis kommen. Erstens helfe ich ihnen gern. Und zweitens verdiene ich durch diese, wie du sie abfällig nennst, ›wildfremden Menschen‹ meinen Lebensunterhalt und kann dir so manchen kostspieligen Wunsch erfüllen.« In Noahs Tonfall war eine gewisse Schärfe erkennbar. Er liebte seine Tochter über alles.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Okt. 2020
ISBN9783740972165
Klein Julian - der Glücksbringer: Sophienlust - Die nächste Generation 18 – Familienroman

Mehr von Ursula Hellwig lesen

Ähnlich wie Klein Julian - der Glücksbringer

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Zeitgenössische Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Klein Julian - der Glücksbringer

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Klein Julian - der Glücksbringer - Ursula Hellwig

    Sophienlust - Die nächste Generation

    – 18 –

    Klein Julian - der Glücksbringer

    Ein Findelkind sorgt für Aufregung in Sophienlust!

    Ursula Hellwig

    Freundlich verabschiedete sich Noah Winkhausen von seinem letzten Patienten und schloss die Tür hinter ihm. Kaum war das geschehen, tauchte die neunjährige Anna im Flur auf, welcher die Praxis des Physiotherapeuten mit dem Wohnhaus verband, in dem Noah seit einem Jahr mit seiner Tochter lebte.

    »Endlich sind all die kranken Leute weg«, bemerkte das Mädchen. »Ich finde es gar nicht gut, dass die dauernd zu uns ins Haus kommen. Man weiß doch nie, ob die noch andere Krankheiten haben, die ansteckend sind.«

    »Du weißt doch genau, dass meine Patienten zu mir kommen, weil sie sich schlecht bewegen können oder Gelenkschmerzen haben«, erwiderte Noah. »Schlimme ansteckende Krankheiten haben sie eigentlich nie. Im Gegensatz zu dir bin ich froh, dass diese Leute zu mir kommen. Wenn ich keine Patienten hätte, würde ich nämlich kein Geld verdienen.«

    Annas Gesicht nahm einen überheblich wirkenden Ausdruck an. »Mutti hat früher sehr viel Geld verdient, obwohl nie fremde Leute in unsere Wohnung gekommen sind. Mutti hatte es nie nötig, sich bei uns zu Hause mit wildfremden Menschen abgeben zu müssen.«

    Noah verdrehte gequält die Augen. »Ich gebe mich nicht mit diesen Menschen ab, sondern bin froh, dass sie in meine Praxis kommen. Erstens helfe ich ihnen gern. Und zweitens verdiene ich durch diese, wie du sie abfällig nennst, ›wildfremden Menschen‹ meinen Lebensunterhalt und kann dir so manchen kostspieligen Wunsch erfüllen.«

    In Noahs Tonfall war eine gewisse Schärfe erkennbar. Er liebte seine Tochter über alles. Aber ihre hochnäsige und abschätzige Art mochte er überhaupt nicht. An diesem unangenehmen Charakterzug trug Anna nicht einmal die Schuld. Ihre Mutter war genauso gewesen. Nachdem sie als Modezeichnerin durch einen glücklichen Zufall international einen guten Ruf erlangt hatte, war Veronika der Ruhm zu Kopf gestiegen, und sie hatte sich plötzlich für etwas Besseres gehalten. Nicht zuletzt die Tatsache, dass sie auf alle Menschen herabgeschaut hatte und grenzenlos arrogant geworden war, hatte dazu geführt, dass es zwischen Noah und ihr zur Scheidung gekommen war. Anna hatte zwei Jahre bei ihrer Mutter gelebt, als diese durch einen Autounfall aus dem Leben gerissen wurde.

    Anna war zu ihm, dem Vater, gekommen. Schnell hatte er bemerkt, dass sich Anna unter dem Einfluss ihrer Mutter zu einem hartherzigen kleinen Monster entwickelt hatte. Wenn sie so weitermachte, würde sie bald überall unbeliebt sein. Deshalb hatte er lange Zeit versucht, sie zu einem aufgeschlossenen und freundlichen Mädchen zu erziehen. Allerdings waren all seine Versuche gescheitert, wie er neulich hatte feststellen müssen.

    Er hatte mit seinem Wagen vor dem Schultor gehalten, um sie abzuholen. Als der Unterricht beendet war, strömten zahlreiche Kinder über den Schulhof, dem großen, weit geöffneten Tor zu. Anna befand sich unter ihnen.

    Obwohl ein lautes und fröhliches Stimmengewirr herrschte, konnte Noah deutlich die Worte verstehen, mit denen ein Mädchen seine Tochter im Vorbeigehen bedachte. »Eingebildete blöde Zicke«, hatte jenes Mädchen gesagt, Anna dabei unfreundlich angeschaut und seinen Weg anschließend fortgesetzt.

    Es war Noah klar, dass seine Tochter durch die Art, mit der sie mit Menschen umging, niemals Freunde finden würde. Es bedrückte ihn sehr, und er hatte sogar ein wenig Angst um die Tochter. Wenn sie nicht lernte, Menschen nicht nur nach ihrem sozialen Status und Aussehen zu bewerten, würde sie sehr böse Erfahrungen im Leben machen. Die wollte er ihr so gern ersparen!

    Dann hatte er eine neue Idee gehabt und war in der vergangenen Woche zum Kinderheim Sophienlust gefahren. Dort hatte er sich mit Dominik von Wellentin-Schoenecker unterhalten. Der achtzehn Jahre junge Mann, der von allen einfach Nick genannt wurde, hatte Sophienlust geerbt, als er noch ein kleiner Junge gewesen war. Seine Mutter, Denise von Wellentin-Schoenecker, hatte das Kinderheim für ihn bis zu seiner Volljährigkeit geführt. Jetzt lagen alle Entscheidungsbefugnisse bei Nick. Er legte jedoch großen Wert auf den Rat seiner Mutter, die über viele Jahre Erfahrung verfügte und ihm auch sehr gerne half, wenn er sich einmal überfordert fühlte.

    Mit Nick hatte Noah über seine Tochter und seine Idee gesprochen. Er wollte Anna gerne für einige Wochen in Sophienlust unterbringen, damit das Mädchen den ganzen Tag über in der Gesellschaft anderer Kinder war. So würde die Neunjährige vielleicht sehr schnell einsehen, dass sie nichts weiter war als ein ganz normales Mädchen. Vielleicht würde sie sich mit dem einen oder anderen Kind sogar richtig anfreunden und lernen, wie schön solche sozialen Kontakte waren.

    Weil Anna jedoch niemals bereit gewesen wäre, freiwillig in Sophienlust zu wohnen, hatte Noah sich eine Geschichte ausgedacht. Er hatte seiner Tochter erzählt, dass im Keller des Wohnhauses neue Wasserrohre verlegt und auch elektrische Leitungen erneuert werden müssten. Diese Arbeiten würden leider viel Zeit in Anspruch nehmen und außerdem jede Menge Lärm und Schmutz verursachen. Deshalb wäre es für Anna besser, wenn sie eine Weile in Sophienlust bleiben und dort ungestört leben könnte.

    Nick war mit diesem Vorschlag einverstanden und teilte Noahs Hoffnung, dass Anna ihr Verhalten durch den ständigen Kontakt mit den anderen Kindern ändern würde. Ähnliches war in Sophienlust schon häufiger passiert. Jedenfalls waren sowohl Noah als auch Nick recht zuversichtlich.

    Anna war von der Tatsache, dass sie für eine Weile in einem Kinderheim leben sollte, wenig begeistert gewesen. Aber sie verabscheute eine ungemütliche Atmosphäre zu Hause und auch Lärm und Schmutz. Also blieb ihr gar keine andere Wahl, als übergangsweise nach Sophienlust zu ziehen.

    Zusammen mit ihrem Vater packte sie an diesem Abend ihrem Koffer.

    »Hoffentlich bekomme ich wenigstens ein Einzelzimmer«, sagte sie hoffnungsvoll, während sie eine kleine Puppe, die ein kostbares Modellkleid trug, vorsichtig im Koffer verstaute. »Ich habe nämlich keine Lust, mich von diesen Heimkindern ärgern zu lassen und dann nicht mal in mein eigenes Zimmer verschwinden zu können, in dem ich meine Ruhe habe. Außerdem will ich nicht, dass irgendeines dieser Kinder meine Puppe anfasst. Die hat Mutti mir geschenkt, und das Kleid hat sie selbst entworfen und für meine Puppe anfertigen lassen. Die ist dadurch sehr wertvoll. Wenn ich zusammen mit einem anderen Kind in einem Zimmer wohnen muss, kann ich meine Puppe nicht in Sicherheit bringen.«

    »Die Kinder, die in Sophienlust leben, werden deiner Puppe ganz sicher keinen Schaden zufügen«, versicherte Noah seiner Tochter. »Sie sind alle gut erzogen und wissen, dass sie sich nicht an fremdem Eigentum vergreifen dürfen. Du solltest dich übrigens ein bisschen bemühen, nett zu den Kindern zu sein und Freundschaft mit ihnen zu schließen.«

    »Warum sollte ich mit diesen Kindern Freundschaft schließen?« Anna schaute ihren Vater irritiert an. »Ich muss doch nur für kurze Zeit in diesem Heim leben und komme schnell wieder zurück nach Hause. Da lohnt es sich doch überhaupt nicht, mit jemandem Freundschaft zu schließen. Außerdem kommen die doch bestimmt alle aus der unteren Schicht. Oder hat eins von ihnen vielleicht eine Mutter, die so berühmt ist wie Mutti?«

    »Nein, das glaube ich nicht. Aber darauf kommt es auch gar nicht an. So weltberühmt ist deine Mutti nun auch nicht gewesen. Ich gebe zu, dass sie eine sehr talentierte Modezeichnerin war, die sich in mehreren europäischen Ländern einen Namen gemacht hat, aber das kann man nicht direkt als berühmt bezeichnen. Außerdem brauchst du dir nichts auf Muttis Erfolg einzubilden. Schließlich hast du überhaupt nichts damit zu tun. Es ist nicht dein Verdienst gewesen.«

    Anna zog die

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1