Der Fall Sonja: Der junge Norden 10 – Arztroman
Von Carolin Grahl
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Über dieses E-Book
Alexander kennt nur ein Ziel: Er will Arzt werden und in die riesigen Fußstapfen seines berühmten Onkels, des Chefarztes Dr. Daniel Norden, treten. Er will beweisen, welche Talente in ihm schlummern. Dr. Norden ist gern bereit, Alexanders Mentor zu sein, ihm zu helfen, ihn zu fördern.
Alexander Norden ist ein charismatischer, unglaublich attraktiver junger Mann. Die Frauenherzen erobert er, manchmal auch unfreiwillig, im Sturm. Seine spannende Studentenzeit wird jede Leserin, jeden Leser begeistern!
»Hi! Wollen wir tanzen, Alex? Du bist doch Alex? Alex Norden, oder?« Alex, der, ein Glas Bier in der Hand, am Tresen lehnte und das bunte Treiben des Semesterabschlussballs der medizinischen Fakultät auf sich wirken ließ, wandte sich überrascht zur Seite und schaute in ein hübsches, wenn auch für seinen Geschmack zu stark geschminktes Mädchengesicht. »In der Tat, ich bin Alex Norden«, erwiderte er lächelnd. »Und wer bist du?« »Ich bin Kit. Wollen wir jetzt tanzen oder nicht?« »Meinetwegen. Klar doch«, gab Alex zurück, stellte sein Bier ab, nahm Kits Hand und zog die junge Frau mit sich auf die Tanzfläche. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil seine Antwort nicht gerade begeistert geklungen hatte, aber Kit schien alles andere als gekränkt zu sein. Ganz im Gegenteil. Sie strahlte ihn mit leuchtenden Augen an, als hätte sie soeben das große Los gezogen, und schmiegte sich beim Tanzen eng an ihn. »Weißt du, dass ich nur deinetwegen auf den Abschlussball eurer Fakultät gegangen bin?«, sagte sie. »Normalerweise habe ich mit Medizinern nämlich nicht viel am Hut, aber was dich betrifft … du bist die berühmte Ausnahme, die die Regel bestätigt«, schmeichelte sie.
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Buchvorschau
Der Fall Sonja - Carolin Grahl
Der junge Norden
– 10 –
Der Fall Sonja
Eine schöne junge Frau scheint verloren!
Carolin Grahl
»Hi! Wollen wir tanzen, Alex? Du bist doch Alex? Alex Norden, oder?«
Alex, der, ein Glas Bier in der Hand, am Tresen lehnte und das bunte Treiben des Semesterabschlussballs der medizinischen Fakultät auf sich wirken ließ, wandte sich überrascht zur Seite und schaute in ein hübsches, wenn auch für seinen Geschmack zu stark geschminktes Mädchengesicht.
»In der Tat, ich bin Alex Norden«, erwiderte er lächelnd. »Und wer bist du?«
»Ich bin Kit. Wollen wir jetzt tanzen oder nicht?«
»Meinetwegen. Klar doch«, gab Alex zurück, stellte sein Bier ab, nahm Kits Hand und zog die junge Frau mit sich auf die Tanzfläche.
Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil seine Antwort nicht gerade begeistert geklungen hatte, aber Kit schien alles andere als gekränkt zu sein. Ganz im Gegenteil.
Sie strahlte ihn mit leuchtenden Augen an, als hätte sie soeben das große Los gezogen, und schmiegte sich beim Tanzen eng an ihn. »Weißt du, dass ich nur deinetwegen auf den Abschlussball eurer Fakultät gegangen bin?«, sagte sie. »Normalerweise habe ich mit Medizinern nämlich nicht viel am Hut, aber was dich betrifft … du bist die berühmte Ausnahme, die die Regel bestätigt«, schmeichelte sie.
»Ach ja?«, meinte Alex verblüfft.
Noch ehe er sich überlegen konnte, woher Kit ihn überhaupt kannte, nickte die junge Frau eifrig. »Meine Schwester ist Krankenpflegerin in der Behnisch-Klinik«, erklärte sie. »Sie hat mir schon eine ganze Menge über dich erzählt.«
»Nur Gutes, hoffe ich«, lachte Alex.
»Sowieso. Das versteht sich doch von selbst. Meine Schwester … sie schwärmt regelrecht von dir. Und genau deshalb wollte ich dich endlich einmal persönlich treffen.«
»Was du hiermit geschafft hast.« Alex fühlte sich in Kits Umklammerung zunehmend unbehaglich und war froh, als der Blues zu Ende war und die Band zu flotteren Rhythmen überging.
»Spendierst du mir einen Drink?«, fragte Kit, deren Lust, das Tanzbein zu schwingen, offenbar fürs Erste gestillt war.
Alex zögerte einen Moment. »Aber ja, natürlich. Was möchtest du denn?«, antwortete er schließlich.
Kit, der Alex’ Schrecksekunde nicht entgangen war, grinste. »Keine Angst. Ich stehe nicht auf Champagner. Eine Cola mit Schuss ist mir entschieden lieber als irgendein Moet Clicquot oder wie das Zeug heißt.«
»Na, dann.« Gemeinsam kehrten Alex und Kit zum Tresen zurück, wo es inzwischen hoch herging.
Eine ganze Traube von Studenten scharte sich lachend und feixend um Peter Flohr, der gekonnt den Alleinunterhalter gab und zur allgemeinen Erheiterung sämtliche Professoren und Dozenten der medizinischen Fakultät parodierte. »Norden, ich habe Ihnen gerade eine Frage gestellt. Wo sind Sie wieder mit Ihren Gedanken?«, ahmte er soeben, täuschend ähnlich in Stimme und Sprachduktus, Professor Herrenbach nach. »Sie sollten mir auf den Knien danken, Norden, während meiner genialen Vorträge unentwegt an meinen Lippen hängen zu dürfen, aber stattdessen träumen Sie von heißen Liebesnächten und anderen völlig unwichtigen Dingen, die …« Peter Flohr brach abrupt ab, als er Alex sah.
Und stellte im nächsten Moment erleichtert fest, dass Alex genauso laut lachte wie seine anderen Zuhörer und ihm sogar applaudierte.
Sofort drehte Peter wieder voll auf und setzte seine Performance fort, während Alex für sich ein Wasser und für Kit eine Cola mit Schuss bestellte.
Neugierig musterte er dann die Studenten, die Peter umringten, als wäre er ein Popstar.
Sie waren – wie hätte es anders sein können – überwiegend weiblich, doch Claudine, Peter Flohrs Verlobte, konnte Alex nirgends entdecken. War Peter am Ende, genau wie er selbst, alleine gekommen? Hatte auch Claudine sich nicht überreden lassen …
»Was ist eigentlich mit deiner Freundin, Alex? Mag sie keine Partys?«, fragte in diesem Augenblick Kit, als hätte sie Alex’ geheimste Gedanken erraten.
»Doch, natürlich mag Sina Partys«, gab Alex leicht irritiert zurück.
»Und warum ist sie dann nicht hier?«, bohrte Kit weiter und trank einen großen Schluck von ihrer Cola.
»Weil … weil …« Alex suchte fieberhaft nach einer Erklärung für Sinas Abwesenheit. »Ihr … ihr Bruder feiert heute ebenfalls eine Party. Da hat sie sich entschieden, zuerst seine Fete unsicher zu machen«, log er. »Und … und wenn … wenn es ihr dort zu langweilig wird, schaut sie eben später noch hier vorbei.« Er fand Kits Vorgehen ziemlich indiskret.
Kit trank einen weiteren Schluck Cola mit Schuss und leckte sich dann betont langsam die Lippen, wobei sie Alex nicht aus den Augen ließ. »Hat dir eigentlich schon einmal jemand gesagt, dass du ein ziemlich schlechter Lügner bist, Alex?«
Alex verschluckte sich an seinem Wasser und musste husten.
»Habt ihr euch gestritten? Oder habt ihr euch getrennt?«, fragte Kit ungeniert weiter.
»Wir haben uns weder gestritten noch haben wir uns getrennt«, gab Alex zurück. Auf die Schnelle war ihm einfach keine flottere Antwort eingefallen.
Gleichzeitig ärgerte er sich über sich selbst. Wenn er schon nicht schlagfertig genug war, um Kit Paroli zu bieten, brauchte er sich deshalb noch lange nicht fühlen, als wäre er ihr Rechenschaft schuldig.
»Okay. Geht mich nichts an und ist im Grunde ja auch egal«, meinte Kit schließlich schulterzuckend. »Es ist nur … was mich betrifft, habe ich mich vor zwei Tagen von meinem Freund losgesagt. Diesmal endgültig. Deshalb dachte ich, du hättest vielleicht das Gleiche hinter dir. Und wärst sozusagen ein Schicksalsgefährte.«
Alex schüttelte den Kopf.
Irgendwie musste er dieser Kit entkommen, ohne allzu unhöflich zu sein, aber …
»Mir ist furchtbar heiß«, sagte Kit plötzlich in seine Gedanken hinein. Sie zog ihr Oberteil über den Kopf, unter dem sie nur ein tief ausgeschnittenes ärmelloses Top trug. »Ah, das tut gut«, seufzte sie, streckte ihre Arme aus und ließ sie dann auf Alex’ Schultern sinken. »Wir könnten ein bisschen nach draußen gehen, Alex. Die Luft hier ist so stickig, dass man sie in Würfel schneiden könnte.«
Alex warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
Es war fast halb elf. Vielleicht sollte er sich einfach auf den Heimweg machen. Ohne Sina machte ihm die ganze Party ohnehin keinen besonderen Spaß.
Er beschloss, nur noch Peters Darbietung bis zum Ende zu verfolgen und dann aufzubrechen.
»Später vielleicht. Jetzt möchte ich lieber noch ein bisschen zuhören, wie Peter unsere Profs veräppelt, Kit. Und dann …«
Frenetischer Beifall machte den Rest von Alex’ Satz unhörbar.
Peter nahm den Applaus wie ein bühnenerfahrener Profi entgegen und verneigte sich vor seinem Publikum. »Ende der Vorstellung«, sagte er und fügte mit einer abwehrenden Handbewegung hinzu: »Keine Chance mehr auf eine Zugabe.«
Entschlossen bahnte er sich seinen Weg durch seine Zuschauer und näherte sich mit Riesenschritten Alex und Kit.
Mit einem übertrieben charmanten Lächeln trat er vor Kit hin, nahm ihre Hand und deutete einen Kuss an.
Kit war völlig verwirrt. Es war ihr deutlich anzusehen, dass sie nicht so recht wusste, was sie von dieser ungewöhnlichen Geste halten sollte. War sie die Nächste, über die dieser Typ sich lustig machen wollte? Oder war das Ganze etwa ernst gemeint?
Ein paar Studenten in der Nähe lachten.
Lachten sie nur zufällig oder lachten sie über sie?
Kit taxierte ihr Gegenüber mit einem scheuen Blick.
Der Typ sah gut aus, mindestens genauso gut wie Alex. Das musste man ihm lassen. Im Gegensatz zu Alex hatte er allerdings etwas Aalglattes und leicht Zynisches an sich.
Bei Alex verspürte Kit ein Gefühl weiblicher Überlegenheit, das ihr eine gewisse Sicherheit gab, hier dagegen …
»Ich bin untröstlich, dass ich dir Alex entführen und euer trautes Zusammensein stören muss, Süße«, sagte Peter, wobei er von einem Ohr zum anderen grinste. »Aber nachdem ich meinen besten Kumpel und Studienkollegen vorhin durch den Kakao gezogen habe, möchte ich ihn nun zu einem Wiedergutmachungs-Bierchen einladen. Unter Männern, versteht sich.«
Kits Unterkiefer sank unwillkürlich ein Stück nach unten.
Sie wollte etwas sagen, aber Peter wandte sich bereits von ihr ab.
»Du trinkst doch ein Bierchen mit mir, oder?«, richtete er stattdessen seine Aufmerksamkeit auf Alex, wobei er dessen Wasser mit einem verächtlichen Blick bedachte. »Ist heute der Tag des Antialkoholikers? Oder der Tag des Mineralwassers? Von solchen Dingen habe ich nämlich keine Ahnung.«Er bestellte, ohne eine Antwort abzuwarten, ein