Die Falsche Verlobte des Scheichs: Die Azhar Scheich Reihe, #1
Von Leslie North
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Über dieses E-Book
Nach dem Tod ihrer Eltern macht sich die amerikanische Künstlerin Elena auf eine Reise rund um die Welt. Im Mittleren Osten sinniert sie in der schwülen Hitze und kann sich kaum vorstellen, wieder ins wirkliche Leben zurückzukehren. Doch Elena und ihre Freundin haben noch die Hälfte ihrer Reise vor sich und haben ihre Koffer gepackt, um sich auf den Weg zum nächsten Reiseziel zu machen … als eine Zufallsbegegnung ihre Pläne umwirft und alles ändert. Elenas Blick fällt auf einen dunkelhaarigen, gutaussehenden Mann mit einem verschmitzten Lächeln und ehe sie sich versieht, verändert ein harmloser Gefallen ihr gesamtes Leben.
Scheich Asim verlässt sich immer auf seine Intuition … sowohl im Geschäft als auch bei Frauen. Gemeinsam mit seinen Brüdern arbeitet er hart, damit das Familienunternehmen Gewinne einbringt. Doch er zieht es vor, für den Moment zu leben. Da seine Mutter ihn dazu drängen will, die Tochter einer befreundeten Familie zu heiraten, sucht Asim nach einem Ausweg. Er ist bezaubert von der betörenden amerikanischen Schönheit, die er im Café kennenlernt, und ihre Wege hätten sich zu keinem besseren Zeitpunkt kreuzen können. Als er sie bittet, seine falsche Verlobte zu spielen, hätte er nicht ahnen können, dass sie sein Leben für immer verändern würde.
Die beiden verschwenden keinerlei Zeit und kommen gleich zur Sache, doch als der erste Zauber nachlässt und Elena sich mit unerwarteten Schwierigkeiten konfrontiert sieht, stellt sich die Frage, ob Asim bereit sein wird, der Zukunft ins Auge zu sehen.
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Buchvorschau
Die Falsche Verlobte des Scheichs - Leslie North
1
Elena nahm einen Schluck türkischen Kaffee und verzog das Gesicht, als der bittere Geschmack ihre Zunge traf. Es war egal, wie oft sie das Getränk in gebrochenem Arabisch bestellt hatte, es schmeckte auch nach den ersten zwanzig Malen noch nicht besser.
Sie trank es trotzdem. Irgendwann wirst du dich daran gewöhnen, es ist Teil der Erfahrung. Sie saß auf dem Balkon des Hotelzimmers und seufzte zufrieden, als sie von einer warmen Briese liebkost wurde, die vom Meer herüber wehte. Es war ihr letzter Morgen in Beirut, im Libanon, bevor sie und ihre Freundin Aubrey sich auf den Weg nach Europa machen würden. Nachdem sie sechs Wochen mit ihren Rucksäcken herumgereist waren und staunend und lachend die verschiedensten Sehenswürdigkeiten besichtigt hatten, konnte sie sich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, dass ihre Reise zur Hälfte zu Ende war.
Was bedeutete, dass das wahre Leben auf sie wartete.
Sie führte die Tasse an ihren Mund, um einen weiteren Schluck zu nehmen, doch besann sich eines Besseren. Sie lächelte und sah hinaus auf das azurblaue Mittelmeer, bevor sie ihren Blick über die lärmende Straße unter sich schweifen ließ. Autos hupten, Menschen strömten auf den Gehsteigen entlang und Straßenverkäufer boten mit rauer Stimme Waren in fremdartigen Säcken feil. Wunderschöne Frauen in Haute Couture gekleidet stolzierten die Straße entlang und trugen übergroße Sonnenbrillen, die zu ihren tiefschwarzen Haaren passten. Sie musste sich manchmal selbst in den Arm kneifen, um sich daran zu erinnern, dass dies alles kein Traum war.
Ihre Eltern wären begeistert gewesen, wenn sie gewusst hätten, wie weit sie gekommen war. In den Libanon, ausgerechnet. Der Mittlere Osten war so weit von Zuhause entfernt, so weit hatte sie sich zuvor noch nie gewagt. Plötzlich bekam sie wieder dieses beklemmende Gefühl, dass sie immer verspürte, wenn sie sich seit dem Tod ihrer Eltern auf ihre Erfolge besann. Es war ein Gemisch aus Stolz und Traurigkeit. Wenn ihre Eltern sie nur sehen könnten. Mein Gott, sie wären so stolz auf sie. Eine Collegeabsolventin, die die Welt bereist und die in nur zwei Monaten den Schritt wagen und ihr Glück als selbständige Künstlerin versuchen würde.
„Hey, Süße." Aubreys Stimme unterbrach jäh Elenas Tagtraum. Sie wandte sich um, um ihre Freundin zu begrüßen und schob die transparenten Vorhänge, die die Tür zum Balkon säumten, beiseite, um ins Zimmer zu treten.
„Es sieht so aus, als müssten wir in einer halben Stunde auschecken, sagte Aubrey und ließ sich auf eines der schmalen Einzelbetten fallen. Elena stellte ihre Kaffeetasse auf dem kleinen Garderobentisch neben der Balkontür ab. „Es war wohl ein Wunschtraum, bis 12 Uhr mittags im Zimmer bleiben zu können. Auf dem Schild an der Rezeption steht, dass es schwere Konsequenzen nach sich ziehen könnte, wenn wir das Zimmer nicht pünktlich verlassen. Vielleicht war es auch nur eine schlechte Übersetzung.
„Scheiße." Elena ließ ihren Blick über ihre Kleidung schweifen, die überall im Zimmer verstreut war. Ihr Handtuch, das an der Badezimmertür hing, war noch feucht.
„Ja. Wir sollten anfangen, zu packen. Aubrey stieß einen langen Seufzer aus. „Allerdings könnten wir auch noch eine Nacht bleiben …
Elena schnalzte mit der Zunge. „Das geht nicht. Wir müssen uns an unseren Zeitplan halten." Sie tat so, als würde sie auf eine unsichtbare Uhr an ihrem Handgelenk klopfen. Wer konnte wissen, wo sie sich jetzt befänden, wenn sie nicht so viel Wert auf Pünktlichkeit legen würde. Überließe man Aubrey sich selbst, wäre sie vermutlich noch immer in Jordanien, wo sie in den Höhlen und Monolithen von Petra umherstreifen würde.
„Ich weiß, ich weiß. Aubrey seufzte und wälzte sich auf die Seite. „Aber im Ernst, nicht mal einen Tag länger?
Elena warf ihr einen strengen Blick zu. „Wir haben bereits Tickets für die Fähre nach Zypern heute Abend."
„Du hast recht. Aubrey stöhnte, und rollte sich vom Bett herunter. „Es wird Zeit, Pummelchen zu packen.
Elena lächelte, als ihre Freundin den Kosenamen nannte, den sie ihrem Rucksack während ihrer Reise gegeben hatte. Die beiden waren ausgezeichnete Reisepartner, was für Elena keinerlei Überraschung war, da sie bereits im College erstklassige Zimmergenossinnen waren. Sie teilten während ihres ersten Studienjahres ein Zimmer und hatten sich vom ersten Moment an blendend verstanden. Seitdem waren sie unzertrennlich. Wenn sie auch noch das gleiche Hauptfach gewählt hätten, dann hätte das ihre Studienzeit noch verschönert, doch Aubrey machte ihren Abschluss in Geschichte und ergänzte damit Elenas Abschluss in den bildenden Künsten, wobei sie beide eine Schwäche für altertümliche Kunst teilten.
Elena sammelte die losen Papiere von dem kleinen Schreibtisch neben der Balkontür zusammen. Es waren ihre Skizzen, die sie seit dem Beginn ihrer Reise angefertigt hatte. Es schien als bot sich ihr ständig ein neuer Anblick, ein neuer Augenblick und ein neuer Farbton, den sie auf Papier verewigen konnte. Nach ihrer Reise hätte sie genügend Material für ein Jahrzehnt zusammengetragen, und möglicherweise würde daraus sogar eine gewinnbringende Reihe an Bildern werden. Das einzige, das sie wieder nach Hause zurück zog, war das brennende Verlangen nach dem Geruch von beißendem Farbverdünner, der in der Luft hing, wenn sie vor einer weißen Leinwand stand, um ein neues Bild zu beginnen.
Wenn es doch nur eine Möglichkeit gegeben hätte, ihre Staffelei, fünf Leinwände und all ihre Ölfarben in den Rucksack zu packen, der gerade zwanzig Liter fasste. Als ob die Sicherheitsbeamten auf dem Flughafen, sie mit Farbverdünner im Gepäck hätten passieren lassen.
„Elena, willst du die hier mitnehmen?" Aubrey hielt eine Reihe von Postkarten in der Hand, die auf dem Nachttisch zwischen den beiden Einzelbetten gelegen hatten. Elena blinzelte und erkannte die Postkarten, die sie gekauft hatte, um sie an ihre Eltern zu schicken.
„Ja, die brauche ich!" Sie lehnte sich nach vorn, um nach ihnen zu greifen. Sie drehte eine der Karten um und begutachtete den Brief, den sie begonnen hatte.
Liebe Mama, lieber Papa,
Manchmal scheint es so, als könnte ich euch diese Briefe tatsächlich schicken und ihr würdet sie erhalten. So wie von jeder anderen Tochter, die die Welt bereist. Doch ich weiß, dass ihr nicht Zuhause sein werdet, wenn ich heimkehre. Man sollte meinen, dass ich mich nach drei Jahren daran gewöhnt hätte.
Sie hatte die Karte nicht zu Ende geschrieben, doch das könnte sie später während ihrer Überfahrt auf die Insel nachholen. Das Schreiben der Briefe hatte sie unerwartet während ihrer Reise begonnen, und sie waren für sie eine Mischung aus Therapie und Andenken geworden. Sie machten sie nicht so traurig, wie sie zuerst geglaubt hätte. Vielmehr fühlte sie sich ihren Eltern dadurch näher, vor allem da sie sich als frisch gebackene Collegeabsolventin auf so viele neue Abenteuer einließ.
Elena ordnete ihre Papiere und Skizzen und verstaute sie in einem kleinen Ordner, bevor sie sich an die Arbeit machte und ihren Rucksack packte. Leggins, Trägerhemden, langärmelige Shirts, alles reisetaugliche Kleidung, die schnell trocknete und einfach zu falten war. Sie hatte keine elegante Garderobe eingepackt, bis auf ein schönes Kleid, das sie dabei hatte, falls sie doch einmal schick ausgehen sollten. Sie hatte es bisher nicht einmal getragen.
„Ich könnte schwören, dass sich die Zahl meiner Unterwäsche ständig verringert", murmelte Aubrey, während sie ein paar Unterhosen in ihrer Tasche verstaute.
„Wie Socken in einem Trockner, sagte Elena. „Es scheint, als atmeten die Gänge in den Hotels Unterwäsche ein, als ihre einzige Nahrung.
Aubrey runzelte die Stirn. „Gruselig. Und auf seltsame Art poetisch."
Elena lächelte und summte vor sich hin, während sie die letzten Kleidungsstücke in ihren Rucksack packte. Sie überprüfte ein letztes Mal das Zimmer und Badezimmer. Sie waren startklar. Gerade einmal drei Minuten vor zwölf warfen sie und Aubrey sich ihre Rucksäcke über die Schultern und stolperten die Treppen des kleinen Hotels hinunter in die Lobby.
Eine platinblonde Frau mit dunklen Ansätzen lächelte sie hinter dem glänzenden Empfangstisch an. Aubrey, die sich mittlerweile daran gewöhnt hatte, die Zügel in die Hand zu nehmen, drängte sich nach vorn, um sie anzusprechen. „Wir checken aus Zimmer 303 aus."
Die Frau lächelte süß und antwortete mit einem ausgedehnten Redeschwall auf Arabisch. Elena zog die Augenbrauen zusammen und bemühte sich, ein bekanntes Wort herauszuhören. Merhaba war alles, was sie verstand. Verdammt, Elena. Du hättest dich während deines Aufenthalts hier mehr anstrengen sollen.
Aubrey sah zu Elena hinüber und wandte sich dann wieder an die Empfangsdame. „Entschuldigen Sie?"
Ein weiterer Redeschwall in arabischer Sprache folgte und wurde von einem Kichern begleitet. Die Rezeptionistin schien verlegen, und Aubrey und Elena starrten sich mit offenen Mündern an.
„Nun, hier ist unser Schlüssel … Aubrey schob ihr die Schlüsselkarte über den Tisch hinweg zu und deutete erst auf die Treppe und dann auf die Schiebetür hinter ihnen. „Wir gehen jetzt.
Sie winkte. „Wir sind fertig hier. Tschüss. Mas el saleme. Chokran."
Die drei lächelten sich gegenseitig unbehaglich an bis Aubrey und Elena sich langsam auf den Weg nach draußen machten.
„Weiß sie, dass wir auschecken?, wollte Elena leise wissen. „Wir haben bezahlt, oder?
„Wir haben bezahlt, sagte Aubrey. „Ich weiß nur nicht, ob es noch irgendetwas gibt, das wir beim Checkout hätten bedenken sollen. Sie kann es uns offensichtlich nicht mitteilen.
„Und wir können sie nicht fragen, sagte Elena und hakte beide Arme in den Trägern ihres Rucksacks ein. „Mein Gott, Arabisch ist schwer. Ich wünschte, ich hätte mit dem Lernen viel früher angefangen, als mich nur die vergangenen Wochen damit zu beschäftigen.
Die Schiebetür des Hotels öffnete sich, als sie sich ihr näherten und offenbarte eine Welt, die von Geschrei erfüllt und von schwüler Hitze durchtränkt war. Das Meer glitzerte am Horizont, doch der Lärm und das Chaos auf den Straßen Beiruts stand in scharfem Kontrast zu der scheinbaren Stille des Wassers.
„Wem sagst du das. Und jetzt müssen wir ins Griechische wechseln." Aubrey grinste verschmitzt. „Ich kann es kaum erwarten, einige der altgriechischen Vokabeln anzuwenden, die ich während des Studiums gelernt habe."
„Das scheint mir nur nützlich, falls wir eine Zeitmaschine finden. Elena stieß ihre Freundin mit dem Ellenbogen an. „Okay, wohin gehen wir jetzt? Sollen wir uns einen Ort suchen, an dem wir bis zu unserer Abfahrt warten können?
„Das klingt gut. Aubrey griff mit einer Hand in ihre Schultertasche. „Ich habe den Namen eines beliebten Cafés aufgeschrieben, in dem wir einen Kaffee trinken und das Internet benutzen können. Ich muss ihn nur finden.
Während Aubrey in ihrer Tasche nach dem Zettel fahndete, liefen Menschen in Strömen an ihnen vorbei. Einige rempelten sie an oder liefen direkt in sie hinein, wobei ihre großen Rucksäcke ein schwer zu umgehendes Hindernis boten. Nachdem sie etliche Male zur Seite geschoben wurden und sich das Gemurre der Passanten hatten anhören müssen, nahm Elena ihre Freundin bei der Hand. „Lass uns einfach loslaufen."
Aubrey suchte noch immer nach dem Schnitzel Papier in ihrer Tasche, als sie den Gehsteig entlanggingen und ihnen die arabischen Sprachfetzen der Unterhaltungen um sie herum entgegenflogen. Nachdem sie ungefähr einen Häuserblock weit gelaufen waren, fiel Elenas Blick auf einen abgeschirmten Innenhof, der von Weinpflanzen umrankt war und an dessen Tor ein schmuckvolles Schild hing. Obwohl sie die Schrift darauf nicht lesen konnte, war sie voller Hoffnung, dass es sich um ein Café handelte.
„Lass uns hier Rast machen und uns überlegen, wohin wir als nächstes gehen, schlug Elena vor. Als sie dem Gebäude näher kamen, erkannte sie das vielsagende Wifi Zeichen im Fenster. „Hier gibt es sogar Internet.
Aubrey nickte. „Großartig. Ich könnte einen Vormittagssnack vertragen. Sozusagen als Belohnung, dass wir pünktlich das Hotel verlassen haben."
Elena kicherte. „Du meinst genau wie unsere Belohnung dafür, dass wir pünktlich aufwachen, erfolgreich ein Taxi heranwinken oder