Eine Chance für die Liebe: Der junge Norden 11 – Arztroman
Von Carolin Grahl
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Über dieses E-Book
Alexander kennt nur ein Ziel: Er will Arzt werden und in die riesigen Fußstapfen seines berühmten Onkels, des Chefarztes Dr. Daniel Norden, treten. Er will beweisen, welche Talente in ihm schlummern. Dr. Norden ist gern bereit, Alexanders Mentor zu sein, ihm zu helfen, ihn zu fördern.
Alexander Norden ist ein charismatischer, unglaublich attraktiver junger Mann. Die Frauenherzen erobert er, manchmal auch unfreiwillig, im Sturm. Seine spannende Studentenzeit wird jede Leserin, jeden Leser begeistern!
»Da! Da ist es! Da vorne rechts! Ich fasse es nicht! Wie kann so etwas denn überhaupt passieren! Der Typ muss mit Vollgas gegen die Mauer geknallt sein!« Notarzt Dr. Lars Rudolf schüttelte wieder und wieder den Kopf, während Alex den Rettungswagen an die rechte Straßenseite lenkte und Martinshorn und Blaulicht abschaltete. Er sprang gleichzeitig mit Dr. Rudolf aus dem Sanitätsauto, auf den Fuß gefolgt von Melanie, der jungen Sanitätspraktikantin. Zu dritt liefen sie eilends auf die Unfallstelle zu. »Das sieht ja wirklich noch schlimmer aus, als ich es mir vorgestellt habe«, sagte Melanie und schlug mit weit aufgerissenen Augen erschrocken die Hand vor den Mund. Auch Dr. Rudolf war schockiert, als er den demolierten schwarzen SUV aus der Nähe sah. Zerknautscht, als handle es sich um ein Spielzeugauto, klebte er wie mit dem Stein verwachsen an der Mauer. »Ich glaube, der Typ hatte Selbstmordabsichten«, stellte Dr. Rudolf entgeistert fest. Alex warf einen Blick durch das zerbrochene Fenster auf der Fahrerseite.
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Der junge Norden
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Eine Chance für die Liebe - Carolin Grahl
Der junge Norden
– 11 –
Eine Chance für die Liebe
Aber diesmal ist es Ernst!
Carolin Grahl
»Da! Da ist es! Da vorne rechts! Ich fasse es nicht! Wie kann so etwas denn überhaupt passieren! Der Typ muss mit Vollgas gegen die Mauer geknallt sein!« Notarzt Dr. Lars Rudolf schüttelte wieder und wieder den Kopf, während Alex den Rettungswagen an die rechte Straßenseite lenkte und Martinshorn und Blaulicht abschaltete.
Er sprang gleichzeitig mit Dr. Rudolf aus dem Sanitätsauto, auf den Fuß gefolgt von Melanie, der jungen Sanitätspraktikantin. Zu dritt liefen sie eilends auf die Unfallstelle zu.
»Das sieht ja wirklich noch schlimmer aus, als ich es mir vorgestellt habe«, sagte Melanie und schlug mit weit aufgerissenen Augen erschrocken die Hand vor den Mund.
Auch Dr. Rudolf war schockiert, als er den demolierten schwarzen SUV aus der Nähe sah. Zerknautscht, als handle es sich um ein Spielzeugauto, klebte er wie mit dem Stein verwachsen an der Mauer. »Ich glaube, der Typ hatte Selbstmordabsichten«, stellte Dr. Rudolf entgeistert fest.
Alex warf einen Blick durch das zerbrochene Fenster auf der Fahrerseite.
Über dem Lenkrad hing ein Mann, schätzungsweise Ende zwanzig oder Anfang dreißig, dessen Kopf und Gesicht blutüberströmt waren. Er schien schwerste Verletzungen erlitten zu haben und war nicht bei Bewusstsein.
Mit vereinten Kräften versuchten Alex und Dr. Rudolf die Fahrertür zu öffnen, um den Mann zu befreien, doch sie war so stark deformiert, dass sie beharrlich klemmte und selbst mit größter Kraftanstrengung nicht zu bewegen war.
»Ich ruf die Feuerwehr«, sagte Alex und zückte sein Handy. »Die müssen hier mit dem Schneidbrenner anrücken. Anders geht es nicht.«
Noch während Alex telefonierte, kam mit Blaulicht und Martinshorn die Polizei angebraust.
Dr. Rudolf wechselte ein paar Worte mit den Polizisten, die sich sofort daran machten, die Unfallstelle zu sichern und die beiden Passanten, von denen sie gerufen worden waren, nach dem Unfallhergang zu befragen.
»Lars, komm doch mal her!«, rief in diesem Moment Alex.
Dr. Rudolf wandte sich sofort wieder dem Unfallwagen zu, während Alex eine der Fondtüren des schwarzen SUV öffnete und mit Kopf und Armen darin verschwand.
Mit ein paar raschen Schritten war der Notarzt an Alex’ Seite.
»O mein Gott«, entfuhr es ihm, als er das kleine Mädchen sah, das angeschnallt im Kindersitz saß und einen großen braunen Teddybären im Arm hielt.
»Du brauchst keine Angst zu haben«, redete es mit leiser, sanfter Stimme auf den Teddy ein. »Wirklich nicht. Ich bin bei dir und ich beschütze dich. Es ist alles in Ordnung, auch wenn es so schrecklich geknallt und so einen schlimmen Rums gegeben hat. Alles ist gut. Und dass Papa nicht mit uns redet, bedeutet auf gar keinen Fall, dass er böse mit uns ist. Er ist nur ganz fest eingeschlafen, weißt du.«
Als die Kleine Alex bemerkte, richtete sie ihre Augen unverwandt auf ihn. »Wer bist du?«, fragte sie und drückte dabei den braunen Teddybären ganz fest an sich.
»Ich bin Alex. Ich bin Sanitäter. Ich will deinem Papa und dir helfen.« Alex streckte seine Hände aus, um die Kleine aus ihrem Kindersitz zu heben, doch sie wich ängstlich vor ihm zurück.
»Mein Papa schläft. Du brauchst uns nicht zu helfen. Er wacht ganz von alleine wieder auf«, sagte sie. »Und dann fahren wir weiter. Geh bitte weg. Mein Papa hat mir nämlich verboten, mit fremden Menschen zu sprechen.«
Alex zog sich ein wenig zurück. »Das ist schon richtig von deinem Papa. Er hat dich bestimmt furchtbar lieb und möchte deshalb vermeiden, dass dir etwas Böses geschieht. Kinder sollten wirklich nicht mit Fremden sprechen. Aber für Ärzte und Sanitäter gilt das nicht. Die zählen nicht als Fremde. Vor Ärzten und Sanitätern muss man sich nicht fürchten.«
Das Mädchen schaute Alex treuherzig an, gab aber keine Antwort.
»Ich helfe dir jetzt aus dem Auto, okay?«, startete Alex einen neuen Versuch, wurde aber vom lautstarken »Tatü, tata« des Feuerwehrautos unterbrochen.
Die Feuerwehrmänner machten sich sofort daran, mit dem Schneidbrenner die Fahrertür zu öffnen.
Kein Wunder, dass der Gesichtsausdruck des kleinen Mädchens von Sekunde zu Sekunde ängstlicher wurde. Schließlich klemmte sich die Kleine ihren Teddy unter den Arm und streckte Alex hilfesuchend beide Händchen entgegen.
Alex löste den Sicherheitsgurt, hob das Kind vorsichtig aus dem Unfallwagen und reichte es, da es fürs Erste unverletzt schien, an die Sanitätspraktikantin weiter. »Das ist Melanie, eine Kollegin von mir. Sie wird sich jetzt um dich kümmern«, sagte er, doch die Kleine wandte sich von der jungen Praktikantin ab, kehrte ihr den Rücken zu und widmete sich wieder ihrem Teddybären.
Alex half indessen Dr. Rudolf, den schwerverletzten Unfallfahrer zu bergen. Er stabilisierte Nacken und Halswirbelsäule des Mannes mit einer Stütze und bettete ihn mit Dr. Rudolfs Unterstützung vorsichtig auf eine Trage, die sie gemeinsam in den Sanitätswagen hoben.
Dort machte Dr. Rudolf sich sofort daran, den Schwerverletzten an die entsprechenden Kontrollgeräte anzuschließen und legte ihm eine Infusion, um seinen Kreislauf zu stabilisieren.
Alex nahm wieder hinter dem Steuer des Rettungswagens Platz und brauste mit Blaulicht und Martinshorn Richtung Behnisch-Klinik.
Neben ihm saß die Sanitätspraktikantin Melanie, auf ihrem Schoß das kleine Mädchen aus dem Unfallauto, das nach wie vor fest seinen Teddybären umklammert hielt.
»Willst du mir nicht endlich sagen, wie du heißt«, seufzte Melanie. »Du musst doch einen Namen haben. Du bist schließlich groß genug, um deinen Namen zu wissen.«
Das Mädchen senkte den Kopf und schwieg.
Melanie verdrehte die Augen. Langsam, aber sicher riss ihr der Geduldsfaden.
»Und wie heißt dein Papa?«, nahm sie einen neuen Anlauf. »Sagst du mir wenigstens den Namen deines Papas?«
Die Antwort war auch diesmal Schweigen.
»Himmel, wie kann man nur derart stur und bockig sein«, entfuhr es Melanie. »Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich würde ja sagen, dir hat es vor Schreck die Sprache verschlagen. Aber mit dem dämlichen Bären hast du vorhin ja auch dauernd geredet.«
»Lass sie. Wenn du Druck machst, verstörst du die Kleine nur noch mehr«, funkte Alex dazwischen.
Er wagte einen raschen Seitenblick in Richtung Beifahrersitz und stellte überrascht fest, dass das kleine Mädchen ihn anlächelte.
»Bei dir grinst sie«, bemerkte Melanie, während sie die Kleine kurz losließ, um den Gummi ihres Pferdeschwanzes straffer zu ziehen. »Die steht anscheinend nicht nur auf den Teddybären, sondern auch auf dich.«
»Willst du damit etwa sagen, dass zwischen mir und dem Bären irgendeine Ähnlichkeit…«
Weiter kam Alex nicht, denn als er sich anschickte, nach links in Richtung Behnisch-Klinik abzubiegen, kam ihm ein Autofahrer entgegen, der sowohl Martinshorn als auch Blaulicht ignorierte und stattdessen ungerührt auf seiner Vorfahrt bestand. Es hätte nicht viel gefehlt, und es wäre zu einem Zusammenstoß gekommen.
»Das war verdammt knapp.« Melanie schnappte nach Luft und drückte in ihrer Aufregung das kleine Mädchen so fest an sich, dass es sich ziemlich heftig zur Wehr setzte. Es schrie wie am Spieß, und Melanie bekam ein paar Ellbogenstöße in die Rippen ab. Sie war heilfroh, als die Behnisch-Klinik in Sicht kam, und Alex den Sanitätswagen vor der Notaufnahme zum Stehen brachte. »Ich überlasse dir das kleine Biest«, sagte sie, als sie erleichtert ausstieg, und führte das Mädchen zu Alex. »Nach dem Schrecken brauch ich erst einmal irgendetwas Süßes in der Cafeteria. Ich dachte schon, jetzt passiert uns das Gleiche wie dem SUV-Fahrer.«
»Jetzt mach mal halblang und krieg dich wieder ein, Melanie. Von einem Unfall waren wir noch meilenweit entfernt«, rief Alex ihr hinterher, als sie mit Riesenschritten davoneilte. »Und bleib bitte nicht zu lange weg.«
Das kleine Mädchen im Auge behaltend, lief Alex zur Hintertür des Sanitätswagens, öffnete sie und half Dr. Rudolf, die Trage mit dem verletzten Mann herauszuheben.
Während Dr. Rudolf zusammen mit der diensthabenden Assistenzärztin den Verletzten in einen der Schockräume der Notaufnahme brachte, kehrte Alex zu der Kleinen zurück und kauerte sich neben sie.
»Was ist mit meinem Papa?«, fragte das Mädchen und blickte dabei unverwandt auf die Tür, hinter der Dr. Rudolf und die Assistenzärztin mit dem Patienten verschwunden waren.
»Dein Papa ist verletzt und wird jetzt von den Ärzten untersucht